Einladung zum Vortrag und anschließender Diskussion Ökumenischer Aktionskreis: Sonntag Ohne gibt's nur noch Werktage Leben wir im Zeitwahnsinn? Gott schuf die Zeit, von der Eile hat er nichts gesagt! Referent: Dr. Albert Wunsch Psychologe, Buchautor und promovierter Erziehungswissenschaftler. Mehr unter http://www.albert-wunsch.de/. Montag, 29. Februar 2016, 19 Uhr, Evangelische Friedenskirche, Schellingstr. 13, Baumberg „Es ist schon paradox“, so Albert Wunsch und er zitiert den französischen Philosophen Voltaire: „In der einen Hälfte unseres Lebens opfern wir die Gesundheit, um Geld zu erwerben. In der anderen opfern wir Geld, um die Gesundheit wiederzuerlangen. Und in dieser Zeit gehen Gesundheit und Leben von dannen.“ 2 Im Ökumenischen Aktionskreis "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage" arbeiten die evangelische Kirche in Monheim, die katholischen Kirchengemeinden und die Verbände KAB, kfd und KKV im Bereich Langenfeld/Monheim mit, um den Sinn des Sonntags stärker ins Bewusstsein der Menschen zu rücken. Leben wir im Zeitwahnsinn? Gott schuf die Zeit, von der Eile hat er nichts gesagt! Hier noch einige Anregungen und Gedanken zum Thema: Frei nach dem Motto: Weil die Arbeit nie aufhört, muss der Mensch immer wieder mit der Arbeit aufhören – zumindest im Urlaub und am Sonntag. Hierzu gehört auch eine "Kultur der Unerreichbarkeit" als Teil einer neuen Arbeitsphilosophie. Moderne Medien machen jeden fast überall erreichbar – auch beruflich. Das verhindert das dringend nötige Abschalten und fördert burn-out der Mitarbeiter. Nur so können die Mitarbeiter im Urlaub Zeit für sich und die Familie finden – und nach wenigen Wochen wieder richtig durchstarten. Das ist ein Gebot der Menschlichkeit und letztlich auch im Sinne der Arbeitgeber: Denn nur erholte Mitarbeiter sind auf Dauer leistungsfähig. Deshalb will auch der Aktionskreis „Ohne Sonntag gibt’s nur noch Werktage“ für eine neue Arbeitsphilosophie werben, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Denn keiner ist so wichtig, dass er rund um die Uhr erreichbar sein muss. Viele Erkrankungen haben seelische Ursachen Nach dem Stressreport Deutschland 2012, den die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin erstellt hat, leiden gut die Hälfte der Befragten unter starkem Termin- und Leistungsdruck. Jeder Vierte hat Schlafstörungen und jeder Fünfte fühlt sich körperlich und emotional erschöpft. Im Übrigen haben viele Erkrankungen – so auch Burn out – seelische Ursachen. So sind nach Auskunft der Ärzte etwa 60 Prozent der heutigen Krankheiten sogenannte Leiderkrankungen. Das heißt: Sie haben ihre Ursachen in einer gestörten Seele, einem instabilen Innenleben, einer fehlenden inneren Balance. „Wir leben im Zeitwahnsinn.“ Für den Astrophysiker und bekennenden Protestanten Harald Lesch steht in Bezug auf Zeit fest: „Man kann sie weder haben, man kann sie auch nicht sparen und sie ist auch nicht Geld.“ Immer sei alles schneller geworden, mit dem Internet dürften die Menschen am Limit angekommen sein. Denn zunehmend merkten sie, tagsüber immer mal Phasen haben zu müssen, „wo gar nichts passiert“ und Stille einziehe. Doch dann folgten gleich wieder die Hochgeschwindigkeitssprache, das Hochgeschwindigkeitsargument, es klingle das Telefon, die E-Mails kämen rein: „Wir leben im Zeitwahnsinn“ so sein Fazit. Den Sonntag schützen Angesichts dieser Entwicklung wäre es deshalb fatal, so etwas wie den Sonntag aufzugeben. „Der Sonntag ist wirklich so etwas wie der Fels in der Brandung des Konsummeeres“, so Lesch. Sie sehen, unser Einsatz für den Sonntagsschutz ist auch aus dieser Sicht aktuell. Allein dass in Deutschland die Sonn- und Feiertagsarbeit in einem erschreckenden Maße zugenommen hat, zeigt wie schleichend der Verfall ist. Während vor 20 Jahren noch 7,5 Millionen Erwerbstätige gelegentlich, regelmäßig oder ständig von Sonntagsarbeit betroffen waren, ist diese Zahl inzwischen auf elf Millionen gestiegen. Wenn gerade die junge Generation heute zunehmend über Stress und burn-out am Arbeitsplatz klagte, dann auch, weil von der Werkbank bis zur Chefetage der Sonntag als Tag des Abschaltens, des Innehaltens und der Ruhe fehlt. Gerade Familien und Beziehungen leiden unter der zunehmenden Arbeitsbelastung und der fehlenden Freizeit. Eltern und Kindern hilft es nicht, wenn alle zu unterschiedlichen Zeiten frei haben. Aktiver Sonntagsschutz ist deshalb auch aktiver Familienschutz. Der Aktionskreis „Ohne Sonntag gibt’s nur noch Werktage“ lädt deshalb alle interessierten Langenfelder und Monheimer zu dieser Veranstaltung ein. „Setzen auch Sie sich für den Erhalt des freien Sonntags ein und diskutieren Sie mit uns, wie wir wieder die richtige Balance zwischen Arbeit und Freizeit finden. Franz Köchling, Sprecher des Ökumenischen Aktionskreises „Ohne Sonntag gibt’s nur noch Werktage“
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