Ludwig-Maximilian-Universität München Julia Hölzl Fakultät für

Ludwig-Maximilian-Universität München
Fakultät für Psychologie und Pädagogik
Department Psychologie
Julia Hölzl
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Intelligenter & gesunder Umgang mit Emotionen
-theoretische Grundlagen eines Trainingsprogramms für Heranwachsende im schulischen Kontext-
Zulassungsarbeit im Rahmen des Studiums für das Lehramt an Gymnasien in Psychologie mit
schulpsychologischem Schwerpunkt
Julia Hölzl
Inhalt
1. Theoretische Hintergründe
1.1 Das Konzept der Emotionalen Intelligenz
1.2 Das Konzept der Emotionalen Kompetenz
2. Emotionen
2.1 Einzelne Emotionstheorien
2.2 Erkenntnisse aus den Emotionstheorien
3. Emotionsregulation
4. Umgang mit Emotionen
4.1 Bewusstes Wahrnehmen oder das Prinzip der Achtsamkeit
4.2 Achtsamkeit in der Psychotherapie
5. Emotionale Entwicklung
5.1 Emotionale Entwicklung im Zusammenhang mit unterschiedlen Aspekten der Entwicklung
5.2 Emotionale Entwicklung im Kindesalter
5.3 Emotionale Entwicklung im Jugendalter
6. Zusammenfassung
Skizzen für ein Trainingsprogramms zum Umgang mit Emotionen für Schüler/innen der 5.& 6. Klasse
Abstrakt
Ziel der Arbeit war es den theoretischen Rahmen für ein schulisches Trainingsprogramm zum
Umgang mit Emotionen innerhalb der verschiedenen Emotionskonzepte und psychologischen
Disziplinen abzustecken.
Eine solche, universelle Präventionsmaßnahme kann sowohl im Sinne der Emotionalen Intelligenz
bzw. Kompetenz als auch im Sinne einer funktionalen Emotionsregulation wichtige sozio-emotionale
Fähigkeiten bei den Schüler/innen fördern und stärken. Ihre Relevanz liegt in der allgemeinen
Bedeutung von Emotionen für das individuelle Wohlbefinden und die psychische Gesundheit des
Einzelnen und in der immanenten Rolle, die Gefühle im sozialen Miteinander spielen. Ein gesunder,
d.h. flexibel an die Anforderungen angepasster und den Zielen des Individuums zuträglicher, Umgang
mit Gefühlen ist besonders im Jugendalter für eine effektive Bewältigung von entwicklungsbedingten
und alltäglichen Herausforderungen notwendig. Ebenso trägt eine intelligente, d.h. funktionale und
bewusste Bewältigung von emotionalen Erlebnissen, zur positiven Entwicklung der Schüler/innen
und einer harmonischen Klassenatmosphäre bei.
Zur Eingrenzung der Inhalte eines derartigen Programms wurden- unter Rückgriff auf die
verschiedenen Emotionstheorien- die wichtigsten Erkenntnisse zur Entstehung und den Funktionen
von Emotionen herausgearbeitet, die im psychoedukativen Teil des Trainings interaktiv mit den
Teilnehmer/innen erarbeitet werden. Anhand der Forschung aus dem Bereich der
Emotionsregulation und Copingstrategien konnte der zentrale Stellenwert des frühzeitigen
Wahrnehmens und Eingreifens in den Entstehungsprozess von emotionalen Reaktionen
herausgearbeitet werden, der eine flexible und funktionale Strategienutzung zur Bewältigung von
Emotionen ermöglicht. Daher wird dem Trainingsprogramm das Konzept der Achtsamkeit zugrunde
gelegt, welches die geeignete Basis für einen bewussten und akzeptierenden Zugang zu den eigenen
Gefühlen bildet und sowohl in der Meditation als auch in der Psychotherapie mit Erfolg zur Stressund Emotionsregulation eingesetzt wird. Methoden der Achtsamkeitspraxis werden zu Beginn jeder
Trainingseinheit mit den Schüler/innen eingeübt und im psychoedukativen Teil mit dem Wissen und
Verständnis für das emotionale Geschehen verwoben, sodass einer dysfunktionalen und
verdrängenden Emotionsregulation aktiv entgegengewirkt wird. Im interaktiven Übungsteil können
die Jugendlichen anschließen ihr Strategienrepertoire im Umgang mit den eigenen Gefühlen
reflektieren und erweitern und lernen den Dreischritt „Wahrnehmen, Erkennen& Verstehen,
Bewältigen“ anzuwenden.
Ein derartiges, allgemein-präventives Programm eignet sich speziell für Schüler/innen der fünften
und sechsten Jahrgangsstufe, da diese sich sowohl in einer schulischen Umbruchsphase als auch aus
entwicklungspsychologischer Sicht in einer sozio-emotionalen Umbruchsphase auf der Schwelle zum
Jugendalter befinden. Weiterhin kann in diesem Alter auf die bereits erworbenen emotionalen und
kognitiven Fähigkeiten aufgebaut und eventuelle Entwicklungsdefizite ausgeglichen werden.
Diese Zulassungsarbeit bildet den Grundstein, d.h. die theoretische Basis eines Trainingsprogramms
für den intelligenten und gesunden Umgang mit Emotionen im schulischen Kontext. Die Inhalte, der
Aufbau und Ablauf des Trainings wurden kurz umrissen, jedoch bedarf es weiterer Forschung und
einer differenzierten Analyse schon bestehender Programme, die emotionale Fähigkeiten in ihrem
Manual beinhalten, um ein ausgearbeitetes Konzept zur Implementierung in der Schule vorlegen zu
können. Durch die breite Fundierung und die Integration bereits evaluierter und effektiver Methoden
kann einer Evaluation eines solchen Programms zuversichtlich entgegen gesehen werden.