Ludwig-Maximilian-Universität München Fakultät für Psychologie und Pädagogik Department Psychologie Julia Hölzl email: [email protected] tel: 0173-1997281 Intelligenter & gesunder Umgang mit Emotionen -theoretische Grundlagen eines Trainingsprogramms für Heranwachsende im schulischen Kontext- Zulassungsarbeit im Rahmen des Studiums für das Lehramt an Gymnasien in Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt Julia Hölzl Inhalt 1. Theoretische Hintergründe 1.1 Das Konzept der Emotionalen Intelligenz 1.2 Das Konzept der Emotionalen Kompetenz 2. Emotionen 2.1 Einzelne Emotionstheorien 2.2 Erkenntnisse aus den Emotionstheorien 3. Emotionsregulation 4. Umgang mit Emotionen 4.1 Bewusstes Wahrnehmen oder das Prinzip der Achtsamkeit 4.2 Achtsamkeit in der Psychotherapie 5. Emotionale Entwicklung 5.1 Emotionale Entwicklung im Zusammenhang mit unterschiedlen Aspekten der Entwicklung 5.2 Emotionale Entwicklung im Kindesalter 5.3 Emotionale Entwicklung im Jugendalter 6. Zusammenfassung Skizzen für ein Trainingsprogramms zum Umgang mit Emotionen für Schüler/innen der 5.& 6. Klasse Abstrakt Ziel der Arbeit war es den theoretischen Rahmen für ein schulisches Trainingsprogramm zum Umgang mit Emotionen innerhalb der verschiedenen Emotionskonzepte und psychologischen Disziplinen abzustecken. Eine solche, universelle Präventionsmaßnahme kann sowohl im Sinne der Emotionalen Intelligenz bzw. Kompetenz als auch im Sinne einer funktionalen Emotionsregulation wichtige sozio-emotionale Fähigkeiten bei den Schüler/innen fördern und stärken. Ihre Relevanz liegt in der allgemeinen Bedeutung von Emotionen für das individuelle Wohlbefinden und die psychische Gesundheit des Einzelnen und in der immanenten Rolle, die Gefühle im sozialen Miteinander spielen. Ein gesunder, d.h. flexibel an die Anforderungen angepasster und den Zielen des Individuums zuträglicher, Umgang mit Gefühlen ist besonders im Jugendalter für eine effektive Bewältigung von entwicklungsbedingten und alltäglichen Herausforderungen notwendig. Ebenso trägt eine intelligente, d.h. funktionale und bewusste Bewältigung von emotionalen Erlebnissen, zur positiven Entwicklung der Schüler/innen und einer harmonischen Klassenatmosphäre bei. Zur Eingrenzung der Inhalte eines derartigen Programms wurden- unter Rückgriff auf die verschiedenen Emotionstheorien- die wichtigsten Erkenntnisse zur Entstehung und den Funktionen von Emotionen herausgearbeitet, die im psychoedukativen Teil des Trainings interaktiv mit den Teilnehmer/innen erarbeitet werden. Anhand der Forschung aus dem Bereich der Emotionsregulation und Copingstrategien konnte der zentrale Stellenwert des frühzeitigen Wahrnehmens und Eingreifens in den Entstehungsprozess von emotionalen Reaktionen herausgearbeitet werden, der eine flexible und funktionale Strategienutzung zur Bewältigung von Emotionen ermöglicht. Daher wird dem Trainingsprogramm das Konzept der Achtsamkeit zugrunde gelegt, welches die geeignete Basis für einen bewussten und akzeptierenden Zugang zu den eigenen Gefühlen bildet und sowohl in der Meditation als auch in der Psychotherapie mit Erfolg zur Stressund Emotionsregulation eingesetzt wird. Methoden der Achtsamkeitspraxis werden zu Beginn jeder Trainingseinheit mit den Schüler/innen eingeübt und im psychoedukativen Teil mit dem Wissen und Verständnis für das emotionale Geschehen verwoben, sodass einer dysfunktionalen und verdrängenden Emotionsregulation aktiv entgegengewirkt wird. Im interaktiven Übungsteil können die Jugendlichen anschließen ihr Strategienrepertoire im Umgang mit den eigenen Gefühlen reflektieren und erweitern und lernen den Dreischritt „Wahrnehmen, Erkennen& Verstehen, Bewältigen“ anzuwenden. Ein derartiges, allgemein-präventives Programm eignet sich speziell für Schüler/innen der fünften und sechsten Jahrgangsstufe, da diese sich sowohl in einer schulischen Umbruchsphase als auch aus entwicklungspsychologischer Sicht in einer sozio-emotionalen Umbruchsphase auf der Schwelle zum Jugendalter befinden. Weiterhin kann in diesem Alter auf die bereits erworbenen emotionalen und kognitiven Fähigkeiten aufgebaut und eventuelle Entwicklungsdefizite ausgeglichen werden. Diese Zulassungsarbeit bildet den Grundstein, d.h. die theoretische Basis eines Trainingsprogramms für den intelligenten und gesunden Umgang mit Emotionen im schulischen Kontext. Die Inhalte, der Aufbau und Ablauf des Trainings wurden kurz umrissen, jedoch bedarf es weiterer Forschung und einer differenzierten Analyse schon bestehender Programme, die emotionale Fähigkeiten in ihrem Manual beinhalten, um ein ausgearbeitetes Konzept zur Implementierung in der Schule vorlegen zu können. Durch die breite Fundierung und die Integration bereits evaluierter und effektiver Methoden kann einer Evaluation eines solchen Programms zuversichtlich entgegen gesehen werden.
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