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Best Practice TrainingsMesse
#BPTM
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WEITERBILDUNG UND QUALIFIZIERUNG
IM IT SERVICE MANAGEMENT
Am 24.02. trafen sich ca. 30 Teilnehmer zu einem – in dieser Form –
erstmalig stattgefundenen Event: eine Ausstellung und Vorträge
aus erster Hand zum Thema Weiterbildung und Qualifizierung im IT
Service Management.
TEXT JÜRGEN DIERLAMM
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ITSM 31 | 03 • 2015
Best Practice TrainingsMesse
Über Bildung zu diskutieren an einem Ort wie Weimar
ist sicher eine gute Idee gewesen. Die Aussteller- und
Teilnehmerzahl blieb zwar etwas hinter den Erwartungen zurück, aber alle Anwesenden zeigten sich
zufrieden darüber, dass über bereits bekannte Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote (wie das
AXELOS Angebot) Neues verkündet werden konnte,
als auch darüber, dass über „neue“ Angebote wie
­OBASHI, Agile oder FitSM diskutiert wurde.
Die Veranstaltung wurde unter anderem durch Aussteller und Sponsoren ermöglicht: APMG ­International,
Glenfis AG, und die TÜV Süd Akademie – Zertifizierungsstelle für Personal waren mit einem Stand und
einem Referat vertreten. TopDesk und marillabax
haben sich für ein Logo Sponsoring entschieden.
Die Eröffnung und Moderation hat der Vorsitzende
des Vorstands Steven Handgrätinger übernommen.
Er betonte, dass Weiterbildung für die wichtige Ressource Personal unerlässlich ist, und dass der Standort Weimar gerade zum Thema Bildung hervorragend
passt.
PROZESSE (WIE ITIL) SIND NICHT AGIL
Stephan Brendel von APMG International stellte uns
das AXELOS und das erweiterte APMG ZertifizierungsPortfolio vor. Er erklärte die Bedeutung des Begriffes „Best Practices“ sehr anschaulich, und stellte
an einem Beispiel aus dem Projekt Management
dar, wie die Methoden hier zusammen wirken können. Neben den bekannten Marken ITIL und PRINCE2
(hierzu hatte er auch beeindruckende Zahlen parat,
wie viele tausend Teilnehmer die Prüfungen immer
noch absolvieren in Deutschland) wurde der Fokus
auch auf MoR, MSP, Agile und den neuen Standard
des Zeitmanagements gelegt (eine deutsche Entwicklung von AQRO).
FAZIT: An der Tatsache, dass ITIL Intermediate Prüfungen zunehmen, kann man erkennen, dass die
ITSM Implementierungen in Deutschland weiter
voran schreiten. Offen musste die gestellte Frage bleiben, welche Best Practices oder welcher ITIL Prozess
sich um Innovationen kümmert. Hier kann nur eine
Kombination von Methoden und der GMV (gesunde
Menschenverstand) auf Basis von Erfahrungen die
Lösung sein.
Sein Statement zum Schluss: Prozesse (wie ITIL) sind
NICHT agil. Darüber – und über Innovationen – wurde
im Laufe der Veranstaltung viel diskutiert.
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ANDERS DENKEN
Anschließend stellte Dierk Söllner agile Methoden,
Scrum, Kanban und das adaptive Prozessmanagement vor. Ziel seiner Ausführungen war es, den Fokus
im IT Service Management mehr auf das Wissen und
die Motivation der Mitarbeiter zu legen. Agile Prinzipien aus dem Projektmanagement lassen sich auf IT
Service Management übertragen. Lebhafte und kritische Diskussionen ergaben sich zu den Konsequenzen für das mittlere Management. Hier sind Veränderungen im Rollenverständnis nötig, die teilweise zu
Blockaden führen können.
ZIELE MESSEN IN 8 STUFEN
Martin Andenmatten von der Glenfis AG stellte den
Teilnehmern dar, dass Bildung immer die Begleitung
von Veränderungen sein muss. Auf die gestellte Frage,
was denn Services seien, bekam er ein diffuses Bild
von den Teilnehmern, was aber auch normal sei, da
Interpretationsspielraum besteht.
Wichtig sei hingegen die Antwort auf die Frage, welches Problem mit einer Schulung gelöst werden soll.
Schulung und Qualifizierung müssen immer ein Ziel
haben, das messbar ist und gemessen wird. Er stellte
dazu eine 8 Stufen Methode vor, die viel Anerkennung
erhalten hat.
LEBENSLANGES LERNEN IST AUF JEDEN
FALL EINE INNOVATION FÜR JEDEN VON
UNS
Iris Maier von der TÜV Süd Akademie GmbH – Zertifizierungsstelle für Personal – stellte im Anschluss
die Arbeit eines „Zertifizierers“ vor. TÜV Süd ist selbst
zertifiziert, Prüfungen abzunehmen, und zwar nach
ISO 17024 (wie APMG auch). Die Teilnehmer konnten
hinter die Kulissen schauen, was nach Abgabe einer
IT Prüfung geschieht
• Auswertung,
• Qualitätskontrolle,
• Kommunikation,
• Zertifikats-Versendung,
• Speicherung.
Das Portfolio an Produkten (ITIL gehört seit kurzem
nicht mehr dazu) wurde vorgestellt und verdeutlicht,
dass der TÜV zu den Top 100 Marken weltweit zählt.
Zum Stichwort Innovation am Vormittag konnte sie
noch ergänzen: Lebenslanges Lernen ist auf jeden
Fall eine Innovation für jeden von uns!
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R e g i o n a l e s F o r u m N o r d b ay e r n / F r a n k e n
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VISUALISIERUNG VON OBEN NACH
UNTEN
Robert Sieber, ein bekannter Blogger, Twitterer und
Mentor der sozialen Medien, der sich dem Thema
Business Service Management verschrieben hat,
stellte den Teilnehmer OBASHI vor. Herkunft, Intention und Inhalte konnte anschaulich vermittelt werden. Die Teilnehmer hatten im Anschluss die Gewissheit, dass kein CMDB Projekt ohne OBASHI sinnvoll
durchgeführt werden kann. Es handelt sich um ein
neues Werkzeug für Knowledge Worker, mit dem
Datenflüsse in der IT sichtbar gemacht und dokumentiert werden können.
Vom Business Prozess bis runter zur IT Infrastruktur
ist nachvollziehbar, wie die Dinge zusammen hängen.
Ziel ist die Visualisierung von oben nach unten, mit
jeweils festlegten Ownern, wobei sich das Ergebnis in
Service Katalogen UND der CMDB wieder findet.
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FITSM = ITSM LIGHT
Der neue Standard FitSM für ein leichtgewichtiges
ITSM wurde von Dr. Thomas Schaaf von der LMU vorgestellt. Er war von Anfang an im FedSM Projekt der
EU bei der Entwicklung und dem Roll Out beteiligt.
Das Modell orientiert sich an ITIL Prozessen und am
Aufbau der ISO 20000 und bietet neben den Prozessen und Rollen auch Templates für die Einführung
eines „ITSM light“.
RUND UM DIE PERSONALENTWICKLUNG
Steven Wichmann stellte die Personalentwicklung
der BWI Systeme vor, wobei es sich hier um nichts
Geringeres als die IT der Bundeswehr handelt. Die PE
der BWI ist bereits prämiert worden. Der weitere Ausbau soll zusammen mit dem itSMF vorangetrieben
werden.
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1. Die erste Trainingsmesse in Deutschland: Martin
Andenmatten und die 8 Stufen Methode
2. Robert Sieber bei der Vorstellung von OBASHI
3. Iris Maier (TÜV SÜD Akademie – Sponsor)
4. Martin Andenmatten links (Glenfis AG – Sponsor)
5. Stefan Brendel links (APMG International – Sponsor)
6. Neue Weimarhalle Congresszentrum
Bilder: @Evi Handgrätinger
Der Verein wird als Nachfolger von priSM die Methode
itSMPe für eine Personalentwicklung im ITSM vorstellen, die BWI Systeme wird das pilotieren. Ein Fachforum hat sich vor kurzem gegründet. Dessen neuer
Leiter Dierk Söllner stellte die Ideen dazu gemeinsam mit Herrn Wichmann vor.
Zum Abschluss waren sich alle Teilnehmer einig,
einer gelungenen Veranstaltung beigewohnt zu
haben, und sich in der benachbarten Neuen Weimarhalle wiederzutreffen:
01 .1 2 . 2 015 – 1 5 . i tSM F J a h reskongress „Th e A rt of S ervi ce“
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