Call for Proposals Zürich, 14. März 2016 Zunfthaus Voltaire – Cabaret der Künstler Manifesta 11: Performance Programm Wir freuen uns den Call for Proposals für das Manifesta 11 Performance Programm anzukündigen. Dieses findet im Zunfthaus Voltaire – Cabaret der Künstler (ehem. Cabaret Voltaire) während der Kunstbiennale Manifesta 11 statt. Wir hoffen, dass du daran interessiert bist, uns eine spezielle Performance vorzuschlagen – eine sogenannte Joint-Venture Performance. Es ist willkommen, wenn du diesen Aufruf auch an weitere Kollegen und Freunde weitergibst. Diese «do-it-yourself events» werden exklusiv für Mitglieder am legendären Geburtsort von Dada stattfinden. Der Zutritt zum Zunfthaus Voltaire – Cabaret der Künstler ist nur den Zunftmitgliedern gestattet. Auch das Manifesta Ticket ist hier nicht gültig. Die Manifesta hat sich für ihre 11. Ausgabe in Zürich die Berufswelt zum Thema gemacht. Die traditionellen Zürcher Zünfte waren ausschlaggebend für das kuratorische Konzept von Christian Jankowski, selbst Künstler und Kurator der Manifesta 11. Unter dem Titel «What People Do For Money: Some Joint Ventures» arbeiten Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt mit Zürcher Berufsleuten, sog. «Hosts» (Gastgeber) zusammen. Das Performance-Programm widerspiegelt das Konzept der neuen Kollaborationen: Jede Performance entsteht in Zusammenarbeit zwischen einem Künstler und einem Nicht-Künstler. Wir wollen die Interaktion zwischen Künstlern und Nicht-Künstlern fördern: Demnach bevorzugen wir eine Kollaboration mit einem Metzger, einem Lehrer, einem Arzt und anderen Berufsgruppen. Die Zusammenarbeit kann allerdings auch zwischen Künstlern und Berufstätigen im Kunstbereich stattfinden – unter der Voraussetzung, dass er oder sie kein Künstler ist- so wie ein Kurator, Gallerist oder Auktionator. Wir sind an allen Spielarten von Interaktionen interessiert. Du könntest eine Performance für einen Nicht-Künstler schreiben. Du könntest eine Performance in Szene setzen, die von einem Nicht-Künstler geschrieben wurde. Oder ihr performt gemeinsam. Eine Performance könnte daraus bestehen, dass ein Künstler einen Clown küsst oder darin, dass ein Immobilienhändler ein Künstleratelier verkauft. Gleichwohl könnte es sich um ein Duett zwischen einem Opernsänger und einem Künstler handeln. Für die 100 Tage der Manifesta 11 Zürich wird das Cabaret Voltaire in ein Zunfthaus transformiert. Dieses trägt den Namen Cabaret der Künstler – Zunfthaus Voltaire. Es ist inspiriert von traditionellen Zunfthäusern in denen Menschen in Selbstorganisation ihre Berufsgruppe repräsentieren und damit ihre Position in der Gesellschaft festigen. Als Zunfthaus für Künstler soll das Cabaret der Künstler – Zunfthaus Voltaire die Interessen von Künstlerinnen und Künstlern repräsentieren. Es wird die Heimat für Künstler verschiedener Generationen- vom Kunststudenten bis hin zum Künstler mit erfolgreicher internationaler Karriere. Jeder, der an einer Joint Venture Performance teilnimmt wird ein Mitglied der Zunft. Die Mitgliederzahl wird stetig wachsen, solange der Call for Proposals im Umlauf ist, Mails weitergeleitet werden und die Mund-zuMund-Propaganda weitergeführt wird. Auf diese Art wird das Cabaret der Künstler – Zunfthaus Voltaire eine Heimat nur für Eingeweihte. Und wie in allen Zünften wird es auch im Cabaret der Künstler – Zunfthaus Voltaire die Position des Zunftmeisters geben. Jankowski hat hierzu den Künstler Manuel Scheiwiller berufen. Scheiwiller hat bereits andere Kollaborations-Plattformen initiiert wie Pcnc-bay mit Anna Holtz, Lucia Elena Prusa und Simon Speiser, Insomnia mit Basil Schu in der Kunsthalle Wien oder die Young boy dancing group. Weiter leitet er in Zusammenarbeit mit Tomislav Feller Contemporary cruising, ein Online-Archiv und Magazin für Performancekunst. Jankowski und Scheiwiller werden verantwortlich sein für die Auswahl der Proposals. Sie werden unterstützt von einem ausgewählten Künstler-Komitee. Projekteingaben Bitte schick uns einen kurzen Beschrieb (nicht länger als eine A4 Seite) über die Performance, die du gerne machen möchtest. Alle Angaben können unter diesem Link gemacht werden: www.m11.manifesta.org/de/m11/zunft-der-kuenstler-open-call Die Projektskizze sollte beschreiben, was während der Performance passieren soll – wie zum Beispiel eine Aktion, ein Dialog, ein Set. Es ist gewünscht, dass eine Zeichnung hinzugefügt wird. Zusätzlich bitten wir dich um eine ungefähre Angabe der Länge der Performance, damit die verschiedenen Darbietungen, von denen mehrere an einem Abend stattfinden können, koordiniert werden können. Zuletzt brauchen wir noch die Information, an welchen Daten für dich eine Performance in Zürich denkbar wäre. Es ist Teil des kuratorischen Konzepts, eine Situation zu kreieren, die in gewisser Weise ausserhalb unserer Kontrolle liegt – eine von Künstlern organisierte Plattform, die sich nach und nach in einen von ihnen betriebenem Ort entwickelt – wir stellen die Plattform und die Künstler übernehmen von da an: Cabaret der Künstler – Zunfthaus Voltaire verfügt über eine technische Ausstattung, die im Anhang detailliert gelistet wird und bringt ein erwartungsfrohes Publikum mit sich. Falls dein Proposal ausgewählt wird und du eine Joint Venture Performance durchführst, bekommst du eine Mitgliederkarte fürs Cabaret der Künstler – Zunfthaus Voltaire, um dort weitere Performances sehen zu können. Zu guter letzt sei gesagt, dass alle ausgewählten Künstler gelistet werden auf der Manifesta Website sowie in allen zukünftigen Manifesta Publikationen; frühzeitige Einrichungen werden eventuell sogar im Katalog der Manifesta 11 erscheinen. Wir freuen uns auf ein baldiges Proposal von dir! Christian Jankowski Kurator Manifesta 11 Manuel Scheiwiller Zunftmeister Zunfthaus Voltaire – Cabaret der Künstler Manifesta 11 Zürich 11.6.–18.9.2016 www.manifesta11.org / www.manifesta.org Kontakt Ray Herlitz, Cabaret der Künstler Coordinator +41 (0)43 321 30 37 /+41 (0)76 241 06 94 Email: [email protected] 2/2 Über Manifesta Manifesta, die nomadische europäische Biennale für zeitgenössische Kunst, wurde in den frühen Neunziger Jahren als Antwort auf die neuen sozialen, kulturellen und politischen Entwicklungen in der Ära nach dem Kalten Krieg ins Leben gerufen. Mit dem Ziel, das psychologische und geografische Territorium Europas auszuloten, entstand eine dynamische Plattform für den kulturellen Austausch innerhalb des Kontinents. Deshalb findet die Manifesta auch alle zwei Jahre in einer anderen europäischen Stadt statt. Neben der Biennale in Venedig und der documenta in Kassel gehört sie inzwischen zu den bedeutendsten Kunst-Veranstaltungen in der Welt. Seit 1996 fand die Manifesta in Rotterdam, Luxemburg, Ljubljana, Frankfurt, Donostia/ San Sebastián, Trentino–Südtirol, Murcia, Genk und zuletzt in St. Petersburg statt. Mehr als 2,5 Millionen Besucher haben die zehn Manifesta-Ausstellungen und -Programme in den vergangenen zwanzig Jahren besucht. In dieser Zeit hat die Manifesta Künstler und Kuratoren und junge Kunstexperten aus mehr als 40 Ländern gezeigt. Bei jeder Ausgabe setzt man den eingeschlagenen Weg fort, zeitgenössische künstlerische Formen und Arbeitsweisen neu zu definieren und zu gestalten. 3/3
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