94 Prozent der steirischen Unternehmer sprechen sich

PRESSEINFORMATION
94 Prozent der steirischen Unternehmer
sprechen sich gegen Bargeld-Abschaffung aus
Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Instituts für
Wirtschafts- und Standortentwicklung unter 450 steirischen
Unternehmern. Als Hauptgründe dafür werden die damit
befürchtete Einschränkung der Privatsphäre und die mangelnde
Flexibilität angegeben. Auch der 500-Euro-Schein soll bleiben, dafür
sprechen sich immerhin 75 Prozent der Wirtschaftstreibenden aus.
Anders schlägt das Stimmungsbarometer bei kleinen Cent-Münzen
aus, hier ist für 52 Prozent eine Abschaffung durchaus vorstellbar.
In regelmäßigen Abständen steht die Abschaffung unseres Bargelds zur Diskussion.
So auch in den letzten Wochen, weshalb das Institut für Wirtschafts- und
Standortentwicklung der WKO Steiermark nun ein aktuelles Stimmungsbild unter
den heimischen Wirtschaftstreibenden im Rahmen einer repräsentativen Umfrage
(450 Teilnehmer) erhoben hat. Demnach sprechen sich 94 Prozent der steirischen
Unternehmerinnen und Unternehmer gegen eine mögliche Abschaffung des Bargelds
aus. Begründet wird das zum einen mit der damit verbundenen Flexibilität (75%)
und gesellschaftlichen Gründen (etwa Geldgeschenke etc., 72%), aber auch
höheren Kosten für das bargeldlose Zahlen (60%). Für 80 Prozent sind aus selbigen
Gründen auch Bargeldobergrenzen, wie sie derzeit ebenfalls diskutiert werden,
nicht sinnvoll. Das würde die persönliche Freiheit zu sehr einschränken, geben 94
Prozent der Befragten an, obwohl für 76 Prozent auch die Sicherheitserwägungen
hier durchaus nachvollziehbar sind. Unterm Strich überwiegen aber die
Negativargumente, 38 Prozent befürchten bei Einführung einer solchen Obergrenze
sogar Umsatzeinbußen.
Ein klares Votum gibt es seitens der Unternehmerschaft auch für die Beibehaltung
des 500-Euro-Scheins: 75 Prozent wollen diesen weiterhin als Bestandteil des
Zahlungsverkehrs wissen. Anders stellt sich das Stimmungsbild bei den kleinen
Cent-Münzen dar: Für 52 Prozent ist hier eine Abschaffung durchaus vorstellbar.
Vor allem die Sinnhaftigkeit der 1-Cent- und 2-Cent-Münzen wird seitens der
Unternehmerschaft in Frage gestellt.
STATEMENTS
Josef Herk, Präsident WKO Steiermark: „Die steirischen Unternehmerinnen und
Unternehmer sprechen sich klar für eine Beibehaltung der Wahlfreiheit im
Zahlungsverkehr aus. Als ihre Interessenvertretung werden wir darum jetzt und
auch in Zukunft allen Bestrebungen nach einer Abschaffung des Bargelds eine klare
Absage erteilen. Denn die damit verbundene persönliche Freiheit ist ein wichtiges
Gut. Ein Gut, dass wir in der Vergangenheit hart erkämpft haben. Abgesehen davon
haben wir auch technische Bedenken gegen eine komplett bargeldlose Wirtschaft,
wenngleich wir die modernen Zahlungsmethoden natürlich auch forcieren. Aber uns
geht es hier wie gesagt um die Wahlfreiheit, denn ich glaube niemand wünscht sich
den komplett gläsernen Unternehmer beziehungsweise rundum gläserne Kunden.“
Martin Schaller, Generaldirektor Raiffeisen-Landesbank Steiermark: „Die
steirischen Raiffeisenbanken sind seit jeher die Grundversorger an Bargeld und
wollen das auch in Zukunft bleiben. Wir stellen dazu auch das größte Netz an
Bankomaten zur Verfügung. Gleichzeitig nutzen viele Steirerinnen und Steirer
gerne komfortable digitale Bezahlmöglichkeiten. Auch dafür bietet Raiffeisen
hochsichere und moderne Services. Wichtig ist: Unsere Kunden sollen die
Wahlmöglichkeit haben.“
Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender Steiermärkische Sparkasse: „Ich bin
gegen eine Abschaffung des Bargeldes, da ich überzeugt bin, dass das Bargeld vom
Großteil der Bevölkerung wertgeschätzt wird und eine Welt ohne Bargeld nicht
gewünscht ist. In manchen Lebensbereichen z.B. bei Kleinstbeträgen, macht
Bargeld auch wirklich Sinn. Außerdem würde eine völlig bargeldlose Gesellschaft zu
einer vollständigen Transparenz des Zahlungsverkehrs führen und in weiterer Folge
einen Einschnitt in die Privatsphäre bedeuten. Trotzdem besteht der Trend zum
kontaktlosen Zahlen. Die Steiermärkische Sparkasse unterstützt diese neuen
Technologien und der Anteil des Bargeldes wird dadurch in Zukunft sicher auch
kleiner werden. Was die 1 und 2 Cent Münzen anbelangt ist zu erwähnen, dass die
Entscheidung über die jeweilige Stückelung der EZB und der OeNB vorbehalten ist
und nicht in den Zuständigkeitsbereich der Geschäftsbanken fällt. Ich sehe keine
Notwendigkeit die bestehende Stückelung zu verändern, da es eventuell zu
großflächigeren Aufrundungen und Unsicherheiten kommen könnte. Die
Abschaffung vom € 500 – Schein sehe ich abhängig davon, ob es einen Nachweis
gibt, dass es einen Zusammenhang zwischen großen Geldscheinen und
verbrecherischen Aktivitäten gibt.“
Rückfragehinweis:
Mag. Mario Lugger
Referatsleiter Kommunikation
0316/601-652
[email protected]
Mag. Birgit Pucher
Leiterin der Konzernkommunikation
Steiermärkische Sparkasse
+43 (0)5 0100 - 35055,
[email protected]