Initiativantrag "Bargeld erhalten - Freiheit sichern"

Initiativantrag zum Bezirksparteitag der CSU Oberbayern am 27.06.2015
Bargeld erhalten - Freiheit sichern
Antragsteller:
Thomas Pardeller, Annabella Wünsche, Viktor Valnion, Andre Stelzer, Florian Keil
Der Bezirksparteitag möge beschließen:
Die CSU Oberbayern bekennt sich zum Erhalt des Bargelds als gesetzliches Zahlungsmittel. Die
CSU-Europagruppe und die CSU-Landesgruppe werden aufgefordert sich gegen die
Abschaffung von Bargeld einzusetzen.
Begründung:
Bargeld ist geprägte Freiheit
Seit einiger Zeit wird in den Medien über die Abschaffung des Bargelds spekuliert. Großbanken
und einige Ökonomie Professoren, wie der Wirtschaftsweise Peter Bofinger vertreten die
Auffassung, Bargeld sei entbehrlich und sprechen sich offen für die Abschaffung der Münzen
und Scheine aus.1 Deshalb ist es geboten, dass sich der Bezirksparteitag heute mit diesem Thema
befasst und ein klares Signal für den Erhalt des Bargelds und somit den Erhalt der
wirtschaftlichen Freiheit aussendet. Bargeld ist geprägte Freiheit. Nämlich die Freiheit des
Bürgers immer und überall ohne Zugriffsmöglichkeit eines Dritten Geschäfte abwickeln zu
können. Sollte Bargeld abgeschafft werden, würde die letzte Bastion der Privatsphäre fallen und
uns alle zu gläsernen Bürgern machen. Es wäre für staatliche Organe, Unternehmen oder
unbefugte Dritte ein Leichtes, den kompletten Zahlungsverkehr und damit unsere
Lebensgewohnheiten zu überwachen. Gerade vor dem Hintergrund, dass kein
informationstechnisches System 100% sicher sein kann, wäre Tür und Tor für Missbrauch
geöffnet.
Gefahr der Negativzinsen - Enteignung der Bürger
Die Zinssätze sind bereits nahe null. Es besteht daher die Möglichkeit, dass derjenige, der Geld
bei der Bank parkt eine Gebühr zahlen muss (Negativzinsen). Die einzige Möglichkeit, diesem
zu entgehen, wäre nun auf Bargeld ausweichen. Kann aber nicht mehr in bar bezahlt werden,
würde das Geld auf die Konten getrieben, die Menschen mithin enteignet.
Störungsanfälligkeit
Anders als Bargeld, ist elektronisches Geld auf eine jederzeit funktionierende Infrastruktur
angewiesen, die aufgrund ihrer Komplexität und Fehleranfälligkeit jedoch nicht gewährleistet
werden kann. Schon ein kurzer Stromausfall legt Datenverbindungen und Server lahm. Sollte
Bargeld nicht mehr existieren, können die Bürger nicht einmal mehr ein Stück Brot kaufen, wenn
diese Infrastruktur aufgrund von Angriffen oder Naturkatastrophen ausfällt. Ein kleiner
Vorgeschmack waren die ausgefallenen Telefonverbindungen während des letzten Hochwassers,
oder die Hackerangriffe auf den Bundestag.
Klare Mehrheit gegen Abschaffung
Neuesten Umfragen2 zufolge spricht sich die eindeutige Mehrheit von 74 % für den Erhalt des
Bargelds aus.
1
2
z.B. http://www.focus.de/finanzen/banken/von-wegen-drogenhandel-und-korruption-warum-das-bargeldwirklich-abgeschafft-werden-soll_id_4716164.html.
YouGov, Umfrage vom 19.05. - 22.05.2015.