Das Fremde mit Freund-lichen Augen anschauen

Sinnvoll leben
Gebetsanregung
Das Fremde mit „Freund“-lichen Augen anschauen
Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild,
uns ähnlich.
Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes
schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott sah alles an,
was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Es wurde Abend und es
wurde Morgen: der sechste Tag.
(Genesis 1, 26a.27.31)
Foto: Wilhelmine Wulff (www.pixelio.de)
Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht
unterdrücken.
Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein
Einheimischer gelten und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn
ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen. Ich bin der Herr, euer
Gott. (Levitikus 19, 33-34)
Artikel 1 des deutschen Grundgesetzes:
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller
staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten
als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
In der Schöpfungsgeschichte der Bibel sieht Gott alles an, was er geschaffen hat: Es war sehr gut!
Gott sieht auf seine Schöpfung, Gott sieht auf seine Geschöpfe, Gott sieht auf uns,auf jeden und jede
ganz persönlich – Jede und jeder ist sehr gut!
Das gilt ohne Ausnahme für jeden Menschen, auch für die Fremden!
Wenn wir in den Ferien in die ‚Fremde‘ fahren, sollten wir dies immer auch bedenken: Es ist sehr gut!
Gott sieht alles mit seinen ‚freund‘-lichen Augen an!
Im dritten Buch Mose, im Buch Levitkus, gibt es die Regel vom Umgang mit den Fremden. Die
Erfahrung des Volkes, selbst fremd zu sein in Ägypten, soll die Israeliten ermutigen, die Fremden wie
Einheimische, wie Freunde – zumindest aber mit ‚freund‘-lichen Augen anzusehen. Jeder ist ein
Fremder – fast überall!
Das deutsche Grundgesetz betont die Würde des Menschen im Artikel 1. Das ist der Dreh- und
Angelpunkt des Handels gegenüber den Menschen.
Weil Gott uns geschaffen hat sind wir Menschen mit Würde ausgestattet. Allein die Erschaffung durch
Gott verleiht uns uneingeschränkte Würde – jedem Menschen!!
Das alles kann uns ermutigen, die Fremden mit Augen eines Freundes, mit freundlichen Augen
anzuschauen. Hier in unserem Land, aber auch in den fremden Ländern, die wir bereisen.
Mit den Augen des Freundes die Fremden anschauen, weil jede Frau und jeder Mann Schwester und
Bruder ist, ein Geschöpf Gottes.
Texte, Gebete und Lieder aus dem Gotteslob:
Die Zehn Gebote, 29,6; Segne mich, 11,3; Segensbitte, 13,5; Schöpfung, 680,4
Gott liebt diese Welt, 464; Erfreue dich Himmel, 467; Erde, singe, dass es klinge, 411; Noch ehe die
Sonne am Himmel, 434,1+2
Sinnvoll leben – Schöpfung bewahren
13. Gebetsanregung Juli 2015
Erstellt von Klaus Mees, Michael Prinz und Monika Thies