Weshalb Schweizer nicht in ETFs investieren Warum Währungen

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ETF
u Genfer Kantonalbank bietet ab
sofort Sparkonti in der chinesischen
Währung Yuan an. Das Sparkonto
wird zu 2 Prozent verzinst. Damit
wolle die Bank ein Angebot für Investoren und Sparer schaffen, die
von Negativzinsen betroffen seien.
u HSBC Private Bank (Suisse) fuhr
im ersten Halbjahr 2015 einen riesigen Verlust von 158 Millionen Dollar
ein. In derselben Vorjahresperiode
hatte die Schweizer HSBC-Tochter,
die mitten in einem Turnaround
steckt, noch einen Reingewinn von
14 Millionen Dollar ausgewiesen.
u UBS teilt mit, dass sich die Risiken
auf dem Immobilienmarkt im zweiten
Quartal verschärft haben. Eigen­
heimpreise und Hypotheken für Private
hätten angesichts der schwachen
Konjunktur unverhältnismässig stark
zugenommen. Zudem befinde sich
der Eigenheimmarkt weiterhin im Sog
der boomenden Renditeliegenschaften. Der UBS Swiss Real Estate Bubble
Index stand im 2. Quartal bei 1,37
Punkten (Plus 0,1 ggü. Vorquartal).
u Bank Syz übernimmt die Royal
Bank of Canada (Suisse). Das Geschäft
umfasst Kundengelder von rund
10 Milliarden Franken, die sich zu den
30 Milliarden Franken von Syz hinzugesellen. 12 Milliarden Franken
davon entfallen aufs Private Banking,
der Rest aufs Asset Management.
u Schweizerische Nationalbank
schreibt im ersten Halbjahr einen
massiven Verlust von 50,1 Milliarden
Franken. Grund dafür ist der starke
Franken. Ob daher 2016 eine Gewinnausschüttung an Bund und Kantone
erfolgen kann, bleibt ungewiss.
u Postfinance schafft Kreditkarten
für Kunden mit Wohnsitz im Ausland
ab. Betroffen von der Änderung
des Finanzinstituts sind insbesondere
Auslandschweizer, für die das Unterhalten von Bankbeziehungen mit der
Schweiz immer schwieriger wird.
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Weshalb Schweizer nicht in ETFs investieren
Sieben Prozent der hiesigen Bevölkerung sind in
das Anlageprodukt Exchange Traded Funds
(ETF bzw. Indexfonds) investiert. Das ergab eine
Online-Befragung von GfK im Auftrag des Branchenverbands ETF Ambassadors im vergangenen Jahr. Im internationalen Vergleich ist das
wenig: In den USA machen ETF bereits rund 65
Prozent des verwalteten Vermögens bei Privatinvestoren aus, in Europa sind es insgesamt
rund 30 Prozent.
Um die Gründe für die Zurückhaltung der
Schweizer in Erfahrung zu bringen, hat ETF Ambassadors eine weitere Online-Umfrage durchgeführt. Die Befragung von 252 Schweizern ergab, dass diese insbesondere deshalb nicht in
ETF investieren, weil sie sich mit dem Finanzprodukt zu wenig auskennen. Diese Antwort
wurde mit 30 Prozent am häufigsten genannt. 15
Prozent der Befragten gaben an, gar nicht zu
umfrage
Top Five
(Gründe für Nichtnutzung von ETFs)
Platz
Frage
%
1
Ich kenne mich mit diesen
Finanzprodukten zu wenig aus.
30
2
Will eigenständiger entscheiden,
in welche Aktien ich investiere.
24
3
Ich habe zu wenig Geld, um in
ETFs zu investieren.
21
4
Ich finde andere Investments
attraktiver.
17
5
Ich weiss nicht, was ein ETF ist.
16
QUELLE: ETF AMBASSADORS
wissen, was ETF sind. Weitere zentrale Faktoren
für den Entscheid gegen ETF sind das Fehlen
von Zeit und Geld. Zudem bemängeln 24 Prozent den mangelnden Gestaltungsspielraum
von ETF. (gmo)
yuan
Warum Währungen Drehscheiben brauchen
Bild: bloomberg
Kurz & bündig
Drehscheiben sind für Währungen kritisch. Im Bild: Atrium des Jin Mao Towers in Shanghai.
Währungsdrehscheiben oder Hubs sind wie die
Leitungen im Untergrund: Sie sind nicht sichtbar, doch ohne sie geht nichts. Zahlungsverkehr
und Wertpapierhandel kämen ohne sie zum
Stillstand. Wenn in der Schweiz ein Kunde in
Deutschland etwas bestellt, geht seine Zahlung
verschlungene Wege. Nach der Anweisung verschiebt die Bank des Kunden das Geld auf ein
Konto der Swiss Euro Clearing Bank. Diese wiederum leitet es an die EZB weiter, die es ihrerseits auf das Konto der Bank des Empfängers
bei der Deutschen Bundesbank verschiebt.
Schliesslich überträgt die Bank des Empfängers
das Geld auf das Konto des Empfängers. Das
scheint kompliziert; doch viel aufwendiger
wäre es, wenn alle Institute untereinander eine
direkte Bankbeziehung haben müssten. Das
System mit Drehscheiben erhöht zwar die Zahl
der Zwischenstationen, reduziert jedoch die
Zahl der Verbindungen und damit rechtliche
und finanzielle Risiken. Deshalb gibt es Hubs.
Der Schweizer Renminbi-Hub wird eine solche
Drehscheibe für Renminbi sein. Sie stellt die
Verbindung zwischen Schweizer und chinesischen Banken und Kunden her. Betrieben wird
sie in der Schweiz von der China Construction
Bank, welche die Abwicklung von Zahlungen,
aber auch den Austausch von Wertpapieren
zwischen den Banken (Clearing) übernimmt.
Die Schweizerische Nationalbank hat noch ein
Sicherheitsnetz gespannt, damit es nicht zu
Engpässen kommt. Sie hat 2014 mit der chinesischen Zentralbank ein Yuan-Swap-Abkommen
geschlossen. (gmo)
SEPTEMBER 2015 | schweizer Bank
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