GESELLSCHAFT FÜR CHRISTLICH-JÜDISCHE ZUSAMMENARBEIT IN BERLIN e.V. Gegründet am 24. November 1949 Barbara Faccani Diplom-Volkswirtin, Trägerin des Bundesverdienstordens am Bande geb. 10.10.1939 in Berlin - gest. 18.7.2015 in Berlin Mit tiefer Trauer müssen wir den Tod unserer langjährigen Stellvertretenden Evangelischen Vorsitzenden, Frau Barbara Faccani, bekannt geben, die nach kurzer schwerer Krankheit verstorben ist. Nach dem Schulbesuch in Berlin (Liebfrauenschule in Westend und Hildegard-Wegscheider-Oberschule in Grunewald), nahm Barbara Faccani das Studium der Nationalökonomie an der Freien Universität auf, das sie als Diplom-Volkswirtin abschloss. Erste Berufsjahre führten sie zu Siemens, wo sie als eine von sehr wenigen Akademikerinnen im Personal- und Sozialbereich tätig war. Als Pfarrer Harald Poelchau 1968 eine Referentin aus der Wirtschaft für den Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt suchte, fühlte sie sich davon angesprochen und nahm ihren Dienst in der evangelischen Landeskirche auf. Von Poelchau stark geprägt und motiviert, blieb sie fast 30 Jahre dieser Aufgabe verbunden, bis die EKBB Ende 1997 aus Sparzwängen diesen Aufgabenbereich abwickelte. Aus dieser Funktion heraus war Barbara Faccani an der Gründung der „Interkulturellen Woche“ (damals „Woche des ausländischen Mitbürgers“) beteiligt und bis zuletzt in deren ökumenischem Vorbereitungsausschuss aktiv. Sie gründete Ende der 1970er Jahren einen Verein zur Unterstützung ausländischer Frauen und Kinder, war seit 1996 ein Motor der alljährlichen Kunstauktion der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) zugunsten von Zuwanderern und Flüchtlingen. Besonders verbunden fühlte sie sich der Arbeit der Evangelischen Akademie Berlin, viele Jahre und bis zuletzt als Schatzmeisterin des Freundeskreises der Akademie. Jahrzehntelang engagiertes Mitglied der SPD, wirkte sie unter anderem bis vor kurzem auch als Bürgerdeputierte im Sozialausschuss der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf. In der Zeit der Entspannungspolitik setzte sich Barbara Faccani als Mitglied des Vorstandes der Berliner Comenius-Gesellschaft für die Aussöhnung und Verständigung mit den Menschen des damaligen Ostblocks ein. Seit 2000 war Barbara Faccani Stellvertretende Evangelische Vorsitzende unserer Gesellschaft. Der Dialog zwischen Christen und Juden war ihr seit Schülertagen ein Anliegen, nicht zuletzt weil ihr Interesse am Widerstand gegen das NS-Regime, an der Schoa und an der Aussöhnung mit den Juden in den 1950er Jahren von den Lehrern am Gymnasium nicht geschätzt wurde. Barbara Faccani wusste uns viele Zugänge innerhalb der EKBO zu vermitteln, wie es nur ein Insider kann, was unsere Arbeit sehr bereichert hat. Auf vielen Veranstaltungen hat sie die GCJZ Berlin mit dem ihr eigenen Charme und Können würdig vertreten. Bis zuletzt befasste sich Barbara Faccani innerlich mit der Vorbereitung der nächsten Woche der Brüderlichkeit, die 2016 unter evangelischer Schirmherrschaft stehen wird. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin wird Barbara Faccani stets in ehrender Erinnerung behalten. Jael Botsch-Fitterling Ulrich Schürmann Bernd Streich Jüdische Vorsitzende Evangelischer Vorsitzender Katholischer Vorsitzender Sara Nachama Gabriele Thöne Stellv. Jüdische Vorsitzende Schatzmeisterin Michael Brinkhoff Stellv. Katholischer. Vorsitzender Ulrich Werner Grimm Geschäftsführer Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung findet am Donnerstag, dem 3. September 2015, um 11.00 Uhr, in der Dorfkirche Alt-Schmargendorf, Breitestraße 38, 14199 Berlin, statt. Frau Faccani hat sich statt Blumen Spenden für die GCJZ Berlin erbeten (s.w.u. Postbank-IBAN / Stichwort: Faccani) Laubenheimer Straße 19 14197 Berlin www.gcjz-berlin.de Telefon: (030) 821 66 83 Telefax: (030) 8270 1961 E-Mail: [email protected] Postbank Berlin IBAN: DE40 10010010 0000 838106 BIC: PBNKDEFF © Foto: U. W. Grimm