Festnahme zweier dringend Tatverdächtiger wegen schweren

Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main
Der Generalstaatsanwalt
Pressesprecher
07.03.2016
Festnahme zweier dringend Tatverdächtiger wegen schweren
sexuellen Missbrauchs von Kindern und Verbreitung kinderporno
graphischer Schriften nach „Schulfahndung“
Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main – Zentralstelle zur Bekämpfung
der Internetkriminalität (ZIT) – und das Bundeskriminalamt Wiesbaden haben am
03.03.2016 und 04.03.2016 zwei Beschuldigte festgenommen, die jeweils des
schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes sowie der Verbreitung kinderporno
graphischer Schriften dringend verdächtig sind.
Der erste Beschuldigte, ein 40 jähriger deutscher Staatsangehöriger, ist am Abend
des 03.03.2016 – mit Unterstützung durch Beamte des Polizeipräsidiums Köln – in
Leverkusen festgenommen worden. Der Beschuldigte ist dringend verdächtig, seit
September 2012 seine heute 9 jährige Tochter sexuell missbraucht, hiervon Licht
bilder gefertigt und diese über das Internet verbreitet zu haben. Der Beschuldigte ist
am 04.03.2016 dem Haftrichter am Amtsgericht Leverkusen vorgeführt worden, der
gegen ihn Haftbefehl wegen Fluchtgefahr und Wiederholungsgefahr erließ. Der Be
schuldigte befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.
Der zweite Beschuldigte, ein 45 jähriger deutscher Staatsangehöriger, ist am Mor
gen des 04.03.2016 – mit Unterstützung durch Beamte der Kriminalpolizeiinspektion
Neu Ulm – im Landkreis Memmingen festgenommen worden. Der Beschuldigte ist
dringend verdächtig, seit Oktober 2013 seine heute 13 jährige Cousine schwer se
xuell missbraucht, hiervon Lichtbilder und Videos gefertigt und diese über das Inter
net verbreitet zu haben. Der Beschuldigte ist am 04.03.2016 der Haftrichterin am
Amtsgericht Memmingen vorgeführt worden, die gegen ihn einen Haftbefehl wegen
Fluchtgefahr und Wiederholungsgefahr erließ. Der Beschuldigte befindet sich seit
dem in Untersuchungshaft.
Auf das den jeweiligen Missbrauch dokumentierende Bild und Videomaterial war
das Bundeskriminalamt Wiesbaden Mitte 2015 im Zuge anlassunabhängiger Ermitt
lungen sowie nach Hinweisen ausländischer Partnerdienststellen aufmerksam ge
worden. Nachdem die vorgeschalteten polizeilichen Ermittlungen ergebnislos ver
laufen waren, leitete die ZIT am 15.02.2016 eine bundesweite zielgruppenorientier
te Öffentlichkeitsfahndung an Schulen ein.
OStA Badle
Zeil 42 60313 Frankfurt am Main
Telefon 069 1367 8958
Telefax 069 1367 6997
E Mail: [email protected]
Im Zuge dieser sogenannten „Schulfahndung“ wurden Lehrern an Grundschulen
(nicht pornografische) Lichtbilder der Geschädigten vorgelegt. Zwei Schulleiter iden
tifizierten die jeweiligen Opferkinder eindeutig und gaben die für die Identifizierung
der Beschuldigten entscheidenden Hinweise.
Die Ermittlungserfolge verdeutlichen, wie wichtig das Instrument der zielgruppenori
entierten Öffentlichkeitfahndung in Form der „Schulfahndung“ bei der Identifizierung
von Opfern sexuellen Missbrauchs ist.
Die beteiligten Ermittlungsbehörden bedanken sich bei allen Lehrerinnen und
Lehrern für die geleistete Unterstützung.
gez. Alexander Badle
Oberstaatsanwalt
Informationen zur ZIT:
Die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität ist am 01.01.2010 als Außenstelle der
Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main mit Sitz in Gießen errichtet worden. In der Zentralstelle
werden hessenweit Ermittlungsverfahren wegen besonders schwerwiegender oder umfangreicher
Internetstraftaten bearbeitet. Die ZIT ist auch erster Ansprechpartner des Bundeskriminalamts für
Internetstraftaten bei noch ungeklärter örtlicher Zuständigkeit oder bei Massenverfahren gegen eine
Vielzahl von Tätern bundesweit.