Das Märchen von den Säulen der Weisheit und der Stärke oder

Das Märchen von den Säulen der Weisheit und der Stärke
oder
Vom Wesen der Dualität
1. Kapitel
Vor
langer langer Zeit hatte es sich zugetragen, daß der König müde
wurde und krank, daß niemand ihm mehr helfen konnte. Viele Ärzte und
Weise waren schon gekommen, doch niemand wußte Rat.
Da träumte ihm eines Nachts von geheimnisvollen Säulen, in denen Güte,
Stärke und Weisheit seien. Im Besitz einer solchen würde er geheilt sein.
So begab er sich mit seinem Gefolge unter die Bewohner seines Landes
und ließ verkünden, derjenige würde fürstlich belohnt werden, welcher ihm
die richtige Säule brächte.
Zeit verging ....
Niemand aus dem Volk wußte etwas von diesen Säulen, und die Wesire
des Königs kamen zusammen, sich zu beraten.
Sie grübelten und grübelten und runzelten die Stirn; so sehr, daß sie bald
gar nichts mehr sahen. Ganz finster wurde es um sie herum.
So zogen sie das Wesen des Dunklen Kristalls zu sich.
„Was habt ihr getan“, klagte es an, „vom Wesen des Hellen Kristalls habt
ihr mich getrennt! Ohne es bin ich geschwächt. Gewaltsam herbeigeholte
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Kräfte bewirken nicht, Lösungen zu finden. Doch will ich euch helfen, so
gut ich kann.“
Betroffen zogen die Wesire von dannen.
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2. Kapitel
Das Wesen des Dunklen Kristalls und das Wesen des Hellen Kristalls
wohnen normalerweise glücklich beisammen. Gemeinsam bilden sie eine
Einheit. Es ist nicht erforderlich, daß sie getrennte Wege gehen.
Jedoch kommt es manches Mal vor, daß das Wesen des Dunklen Kristalls
vom Hellen weggezogen wird. In unserem Märchen durch die suchenden,
verzweifelten Wesire.
Oh, wie schmerzvoll war es für das Hell und das Dunkel, getrennt zu
werden! Und durch die Trennung verloren sie ihr Leuchten und einen Teil
ihrer Kraft, ihres Selbst.
Das Hell war nun allein und wußte nicht, wohin.
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