Erika Gedeon Ich wurde 1967 in Zürich geboren und seither in Zürich. Nach der Matura besuchte ich den Vorkurs an der Schule für Gestaltung in Zürich, wechselte dann ins Primarlehrerseminar Oerlikon und unterrichtete anschliessend während drei Jahren an einer Unterstufe In Bülach. Es folgten die Ausbildungen zur Kunsttherapeutin im Atelier Testa und zur Kursleiterin/Künstlerin im Artestudio Testa in Zürich. Seit mehreren Jahren besuche ich Abendkurse in Pantomime und Bewegungstheater in der Mimenschule Ilg in Zürich. Seit 2005 bin ich freischaffende Künstlerin, Kursleiterin, Projektmitarbeiterin. Dazu gehören auch Ausstellungen in verschiedenen Galerien. Teil meiner Tätigkeit ist das Erforschen und Sichtbarmachen von skurrilen Wesen: z.B. Schwerelosigkeiten, Knilche, Muffe, eigenartige Pflanzen und Federviecher. Ich entdecke Nischen, die Lebensraum für neugeschöpfte Wesen bieten, als Raum für kleine Installationen. Hinter allem steckt „Forscherarbeit“: welche Wesen leben da, welchen Eigenarten haben sie und mit welchen Materialien lassen sie sich umsetzen. Rostige Metallteile, Knete, Wachs, Kunstfell, Kunstharz, Spitzenstoffe, Kleinkram aus dem Brockenhaus, Schwemmhölzer etc. gehören zu meinen Werkstoffen. Mein vielfältiger Fundus ist Quelle und Inspiration. Im eigenen Atelier laborraum leite ich abends Malwerkstätten für Erwachsene. Zusammen mit anderen Kunstschaffenden arbeite in Projekten mit verschiedenen Institutionen und im öffentlichen Raum. Das bedeutet für mich Konzeptarbeit, Organisation und Vermittlung. Zum Beispiel: Pflanzenbau- und AussiedlungsAktionen auf öffentlichen Wiesen. Bauen von Besenwesen und Nischenbesetzern auf Pausenplätzen. Gestalten von Guckkästen oder bauen von schrägen Vögeln in Workshops mit Schulklassen, wie kürzlich für das Theaterfestival Blickfelder 2011. Meine Motivation zur Arbeit im Projekt MUS-E: Mich fasziniert das Forschen gemeinsam mit Kindern, ihre Ideen, Geschichten, Philosophien und das Gestalten von erfundenen Figuren und Wesen. Kinder sehen oft Dinge, an denen viele Erwachsene vorbei gehen. Sie legen Wert auf eigene Räume, Zwischenräume und Nischen. Diese mit den Kindern zu entdecken und mit Bewohnern und Wesen zu besiedeln, ist für mich sehr bereichernd. Dinge, die man oft erst auf den 2. Blick erkennt, erhalten einen wichtigen Wert. Es entsteht Raum und Musse, sich mit eigenen Fantasien und Wesen auseinanderzusetzen und diesen mit entsprechenden Techniken Gestalt zu geben. Ich würde mich gerne über eine längere Zeit mit einer Schulklasse ins Erforschen und Gestalten von Nischen und deren Bewohner vertiefen. Meine Projektidee für MUS-E: Suchen und Erforschen von Nischen. Bau von Nischenwesen, -siedlern, -gewächsen (Wunschstufe: 2.- 4. Klasse). Nischen sind Räume, Zwischenräume, Lebensräume, Rückzugsorte, vergessene Orte, oft nicht auf Anhieb sichtbar. Sie können sich irgendwo befinden, auf dem Schulweg, im Klassenzimmer, im Treppenhaus, in der eigenen Hosentasche,... Die aufgefundenen Nischen könnten in irgendeiner Form dokumentiert werden, z.B. mit Frottage (Durchreibebilder), Abdrücken, überarbeiteten Polaroidfotos, mit Wegbeschreibungen, Plänen. Der Blick für Zwischenräume, Wesen und Formen wird geschärft und sensibilisiert. Zum Kreieren der Nischenbewohner werden gemeinsam Umsetzungs- und Materialisierungsideen entwickelt. Ev. entsteht eine ortspezifische Materialsuche. Mein reicher Materialfundus mit skurrilen Materialien inspiriert zusätzlich. Es könnte ein individuelles Forschertagebuch illustriert werden. Vielleicht werden einzelne Nischenwesen in Kunstharz gegossen. Es entstehen narrative Installationen. Vielleicht sind einzelne Nischenwesen beweglich oder machen Geräusche. Einige von ihnen verschwinden wie sie gekommen sind. Eigentümliche Geschichten um die Nischen und deren Bewohner werden erfunden. Die Inszenierungen werden fotografiert. Vielleicht entsteht eine Nischen-Führung. Mich würde die Zusammenarbeit mit einer 3. oder 4. Klasse
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