Präsenzaufgaben Blatt 13 Aufgabe P1 a) Sei (x, y) T ∈ R2 \{0

Präsenzaufgaben Blatt 13
Aufgabe P1 a) Sei (x, y)T ∈ R2 \ {0} beliebig. Wir bestimmen die totale Ableitung
in diesem Punkt und erhalten
(df )(x,y)T =
2x −2y
2y 2x
Die Determinante dieser Matrix hat den Wert 4(x2 + y 2 ). Da (x, y) 6= (0, 0) ist, kann
der Wert der Determinante nicht null sein und (df )(x,y)T ist somit invertierbar. Aus
dem Umkehrsatz folgt, dass f in (x, y)T lokal invertierbar ist.
b) Es gilt f (1, 0) = f (−1, 0) = (1, 0). Somit ist f nicht injektiv und f besitzt daher
keine Umkehrfunktion.
Aufgabe P2 Die Menge X ist die abgeschlossene Kreisscheibe B4 (0) um den Nullpunkt mit Radius 4 im R2 . X ist abgeschlossen und beschränkt und somit kompakt.
Also nimmt die stetige Funktion f |X auf X ein absolutes Maximum und Minimum
an.
Wir unterscheiden zwei Fälle. Im Inneren von X können wir das notwendige und
hinreichende Kriterium für lokale Extrema anwenden. Auf dem Rand {(x, y)T ∈
R2 |x2 + y 2 = 16} arbeiten wir mit Lagrangemultiplikatoren. Es gilt:
(∇f )(x,y)T = (6x, 4y − 4)T .
Die einzige Stelle, an welcher der Gradient verschwindet, ist (0, 1)T . Die HesseMatrix an dieser (und an jeder anderen) Stelle lautet:
H(0,1)T (f ) =
6 0
0 4
.
Diese Matrix ist positiv definit und f nimmt in (0, 1)T somit ein lokales Minimum
an. Es gilt f (0, 1) = −1.
Als nächstes betrachten wir die Extrema auf dem Rand. Wir definieren g : R2 → R
durch g(x, y) := x2 + y 2 − 16. Der Rand von X ist g −1 ({0}). Es gilt:
(∇g)(x,y)T = (2x, 2y)T ,
so dass ∇g nur im Nullpunkt verschwindet und somit jeder Punkt auf dem Rand
von X regulärer Punkt von g ist.
Somit können wir die Methode der Lagrange-Multiplikatoren anwenden und definieren die Funktion
f˜(x, y, λ) := f (x, y) + λg(x, y) = 3x2 + 2y 2 − 4y + 1 + λ(x2 + y 2 − 16).
Die kritischen Punkte von f˜ sind gegeben durch die Gleichungen
∂ f˜
= 6x + 2λx = 2x(3 + λ)
∂x
∂ f˜
0 =
= 4y − 4 + 2λy
∂y
∂ f˜
0 =
= x2 + y 2 − 16.
∂λ
0 =
(1)
(2)
(3)
Damit (1) erfüllt ist, muss x = 0 oder λ = −3 sein.
Wenn x = 0 ist, folgt aus (3) dass y = ±4. Wir erhalten somit (0, ±4)T als mögliche
Extrema auf dem Rand.
√
√
Wenn λ = −3 folgt
dass y = −2 und dann aus (3) dass x = ± 12 = ±2 3.
√ aus (2),
Wir erhalten (±2 3, −2)T als mögliche Extrema auf dem Rand.
Insgesamt haben wir also als√mögliche lokale Extrema die Punkte (0, 1)> im Inneren und (0, ±4)T und (±2 3, −2)T auf dem Rand von X. Wir vergleichen die
Funktionswerte.
Es gilt
f (0, 1) = −1 ,
f (0, 4) = 17 ,
f (0, −4) = 49 .
√
√
f (2 3, −2) = f (−2 3, −2) = 53 .
Da ein Maximum und√ein Minimum existieren
müssen, wird das Minimum in (0, 1)
√
und die Maxima in (2 3, −2) sowie (−2 3, −2) angenommen.
√
Aufgabe P3 Sei p ∈ S beliebig, z.B. p = (1, 0, 5 2 5 )T . S und Bkpk2 (0) sind beides
abgeschlossene Mengen. Also ist M := S ∩ Bkpk2 (0) auch abgeschlossen. Da M eine
Teilmenge von Bkpk2 (0) ist, ist M auch beschränkt. Also ist M kompakt und die
Abstandsfunktion k.k2 |M nimmt auf M ein Mininmum an, da k.k2 stetig ist. Sei p0
eine solche Minimalstelle. Es gilt kp0 k2 ≤ kpk2 . Für alle q ∈ S mit q ∈
/ Bkpk2 (0) gilt
kqk2 > kpk2 . Also ist p0 eine globale Minimalstelle für k.k2 auf S.
Anstatt k.k2 zu minimieren, minimieren wir f := k.k22 . Dies liefert genau dieselben
Minimalstellen, da kpk2 immer ≥ 0 ist und die Quadratfunktion
auf [0, ∞) streng
√
monoton steigend ist. Sei g(x, y, z) := xy + 2xz − 5 5, so dass S = g −1 (0).
Es gilt:
(∇g)(x,y,z)T = (y + 2z, x, 2x)T .
T
Dieser Gradient verschwindet nur auf
√ der Geraden span{(0, 2, −1) }. Diese Gerade
ist disjunkt zu S, da g(0, y, z) = −5 5 6= 0. Also ist jeder Punkt in S ein regulärer
Punkt von g, so dass wir zur Bestimmung des Maximums der Funktion f unter
der Nebenbedingung g = 0 die Methode der Lagrangemultiplikatoren verwenden
können. Wir definieren also
√
f˜(x, y, z, λ) = f (x, y, z) + λg(x, y, z) = x2 + y 2 + z 2 + λ(xy + 2xz − 5 5)
Die kritischen Punkte von f˜ sind gegeben durch die Gleichungen
∂ f˜
= 2x + λ(y + 2z)
∂x
∂ f˜
= 2y + λx
0 =
∂y
∂ f˜
0 =
= 2z + 2λx
∂y
√
∂ f˜
0 =
= xy + 2xz − 5 5.
∂λ
0 =
(4)
(5)
(6)
(7)
Aus den Gleichungen (5) und (6) folgt nun
1
y = − λx,
2
z = −λx,
und setzt man dies in (4) ein, erhält man
5
x
0 = 2x − λ2 x = (4 − 5λ2 ),
2
2
und da x 6= 0 wegen (7), folgt
2
1
λ = √ ⇒ y = − √ x,
5
5
2
z = − √ x,
5
wobei ∈ {−1, 1}.
Einsetzen in (7) ergibt dann
√
√
1
4
0 = − √ x2 − √ x2 − 5 5 = − 5(x2 + 5),
5
5
und daher muss = −1 sein und somit λ = − √25 . Insgesamt erhalten wir
√
x = ± 5,
y = ±1,
z = ±2,
√
so dass die Punkte auf S, die dem Ursprung am nächsten
±( 5, 1, 2)>
√ sind,> die Punkte
√
sind. Der Wert des minimalen Abstands beträgt k( 5, 1, 2) k = 10.