kein kind darf beschämt werden! wertschätzung für

KEIN KIND DARF BESCHÄMT WERDEN!
WERTSCHÄTZUNG FÜR JEDES KIND!
Zu Zeiten unserer Großeltern war es noch normal, Kinder zu schlagen. Mittlerweile verstehen
zum Glück die meisten Menschen, dass das ganz und gar nicht in Ordnung ist. Viele Menschen
wissen aber nicht, dass Beschämung auch sehr verletzend sein kann. Es ist zwar keine
körperliche, aber psychische Gewalt. Und auch psychische Gewalt kann tiefe Narben
hinterlassen.
WAS MEINEN WIR EIGENTLICH MIT BESCHÄMUNG?
Beschämung ist, wenn ein Mensch oder eine Gruppe von Menschen etwas tut oder sagt,
das bei jemand anderem Scham auslöst.
Manchmal kann man Beschämung sogar an der „Schamesröte“ sehen. Scham ist nicht immer
etwas Schlimmes. Zum Beispiel kann es auch vorkommen, dass man etwas angestellt hat und
sich dann dafür schämt oder ein schlechtes Gewissen hat. Schlimm ist Beschämung vor allem
dann, wenn sie jemanden erniedrigt, einschüchtert, ausgrenzt, lächerlich macht oder in seiner
Würde verletzt. Das ist die Beschämung, von der wir hier schreiben wollen.
„Wer ihr ausgesetzt ist, fühlt sich im Innersten getroffen, in seiner Persönlichkeit missachtet oder
sogar verachtet.“ (Frick-Bear, 2008)
Dann wird ein Mensch nämlich nicht als ganzer Mensch wahrgenommen, sondern man
konzentriert sich auf Fehler oder Eigenschaften, die einen an diesem Menschen stören.
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„Du bist sogar zu dumm, um Straßenkehrer zu werden“
„Na, du hast ja außer Schönmachen auch nichts im Kopf“
„So, und jetzt schreiben wir alle auf einen Zettel, was uns an Schüler XY stört“
„Du singst wie eine Maus, was soll der Chor mit deiner Piepsstimme?“
„Mira ist so dick, die schaut aus wie eine Kuh“
Das sind Aussagen, die leider täglich in Schulen vorkommen – ob unter Kindern oder zwischen
Kindern und Erwachsenen – und die beschämen, verunsichern und erniedrigen.
FOLGEN VON BESCHÄMUNG
Wie schon erwähnt, kann Beschämung einen Menschen verunsichern oder einschüchtern.
Manche Menschen, die beschämt wurde, trauen sich dann vielleicht nicht mehr, zu ihrer
Meinung zu stehen, vor anderen zu sprechen, zu singen, zu turnen usw. Beschämung kann
außerdem das Lernen blockieren. „Gelingendes Lehren und Lernen erfordern eine Kultur der
Anerkennung“, meint der Sozialwissenschaftler Stephan Marks.
Bei manchen Menschen, die beschämt wurden und sich damit alleine fühlten, bleiben noch viel
tiefere Narben: „Amok, sexuelle Gewalt, Raub und Körperverletzung sind Folgen der
Unfähigkeit, eine als unerträglich empfundene Form der Beschämung zu verarbeiten.
Allerdings ist es nicht das Gefühl der Scham als solches, das die Gewalt auslöst, sondern die
Unmöglichkeit, Scham als Emotion sozial zu verarbeiten und mit anderen über wütend
machende Schamgefühle zu sprechen und sich auf diese Weise vom erdrückenden,
erniedrigenden Sich-schämen-Müssen zu befreien.“
(Univ Prof. Joachim Kersten, Vor lauter Scham, Psychologie heute, Dez 2009)
jedesK!ND – die Bildungs-NGO
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Tel.: +43 699 13 13 12 66
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BESCHÄMUNG VERLETZT DAS RECHT AUF WÜRDE!
Artikel 1 der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ lautet: „Alle Menschen sind frei
und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und
sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.“
Beschämung raubt einem Menschen ein Stück seiner Würde, also verletzt Beschämung im
Prinzip den ersten Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.
JEDESK!ND FORDERT BESSEREN UMGANG MIT
BESCHÄMUNG!
Unser Wunsch ist, dass jedes Kind in jeder Schule eine Vertrauensperson hat, an die es sich im
Fall von Beschämung wenden kann und die ihm hilft, mit der Situation umzugehen. Wir wollen
damit anfangen, ein Lösungsmodell gemeinsam mit freiwilligen Schulen zu erarbeiten, aber
unser Ziel ist, dass dieses Lösungsmodell irgendwann flächendeckend in Österreich umgesetzt
wird.
Weitere Informationen zur Organisation jedesK!ND findest du hier:
www.facebook.com/jedeskind
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