REFERENTINNEN UND REFERENTEN Tilo Held, Dr. med., Professor für Psychiatrie (Universität Bonn), Mitglied des Berliner Psychoanalytischen Instituts, psychoanalytische Ausbildung in Paris (A. Green, S. Lebovici, D. Widlöcher u.a.), psychiatrische Tätigkeit in der Pariser Sozialpsychiatrie. Von 1981 bis 2001 Ärztlicher Direktor der Rheinischen Landesklinik Bonn, 2001 Gründer und bis 2006 Chefarzt der Fliedner Klinik Berlin Mathias Hirsch, Dr. med., Psychoanalytiker und Psychiater, ausklingende psychoanalytische Praxis in Düsseldorf, Seminar- und Supervisionstätigkeit in Berlin und Moskau. Ehrenmitglied des Psychoanalytischen Seminars Vorarlberg. Zahlreiche Veröffentlichungen u. a. zur psychoanalytischen Traumatologie SCHULD UND SCHAM Beate Hofstadler, DDr., Studium der Psychologie, Theater- Film- und Medienwissenschaften, Psychoanalytikerin in freier Praxis. Mitglied im Wiener Arbeitskreis für Psychoanalyse. Universitätslektorin in Graz. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Anwendung von Psychoanalyse, Geschlechterforschung, Qualitative Forschungsmethoden, Film 26. 2 - 27. 2. 2016, Salzburg Hans Joachim Maaz, Dr. med., FA f. Psychiatrie und Psychotherapie, FA f. Psychosomatische Medizin und Psychotherapie/Psychoanalyse. Von 1980-2008 Chefarzt der Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik im Diakoniekrankenhaus Halle/Saale. Vorsitzender des Choriner Instituts für Tiefenpsychologie und psychosoziale Prävention und der Hans-Joachim Maaz -Stiftung Beziehungskultur. Zahlreiche Publikationen, u.a. Der Lilith-Komplex, Die narzisstische Gesellschaft Jeanne Wolff-Bernstein, Ph.D., Psychoanalytikerin in Wien und Mitglied des Wiener Arbeitskreises für Psychoanalyse. Sie ist ferner Mitglied der Fakultät des Psychoanalytic Institute of Northern California, San Francisco sowie der Fakultät des New York University Post-Doctoral Program for Psychoanalysis and Psychotherapy; zahlreiche Artikel über Lacan und Freud, Psychoanalyse und Kunst Tagungssekretariat: Praxis Dr. Christian Schacht, Franz-Josef-Straße 15, 5020 Salzburg mail: [email protected] Das Programm ist im Internet unter www.psychoanalyse-freiberg.at abrufbar FREIBERG WISSENSCHAFTLICHE GESELLSCHAFT Auskünfte: Dr. Christine Stöckl, Tel.: +43/(0) 676/ 420 42 32, E-mail: [email protected] DER ARBEITSKREISE FÜR PSYCHOANALYSE IN ÖSTERREICH Veranstaltungsort: Parkhotel Brunauer, A-5020 Salzburg, Elisabethstraße 45 Tel.: +43/(0) 662 / 45 42 65-0, Fax: 0 662 / 45 42 65-13 (5 Minuten vom Bahnhof) Tagungsbeitrag: Bei Anmeldung bis 16.1.2016: 6 200.- / nach dem 16.1.2016: 6 230,(Für Mitglieder von Freiberg: 6 180.- bzw. 6 210.-) Im Tagungsbeitrag inkludiert: Tagungsband, Abendbuffet (26.2.), Mittagessen (27.2.), Pausengetränke Die Einzahlung gilt als definitive Anmeldung! Bei Rücktritt von der Anmeldung nach dem 7.2.2016 werden 50% des Beitrags einbehalten Bankverbindung: Raiffeisenkasse Itzling Blz. 35 0 0 0, Kto. 59166 405; unter `Freiberg-Symposium 2016´ überweisen IBAN: AT50 350 0 0 0 0 0 591 6 6405; BIC (SWIFT): RVSAAT2S Das Symposium wird für KandidatInnen und für Mitglieder der Österreichischen Arbeitskreise für Psychoanalyse sowie für eingetragene PsychotherapeutInnen als Aus- bzw. Fortbildungswochenende anerkannt; ÖÄK: 12 dfp-Punkte FREIBERG WISSENSCHAFTLICHE GESELLSCHAFT DER ARBEITSKREISE FÜR PSYCHOANALYSE IN ÖSTERREICH © 2016 Freiberg Übernachtung: Im Veranstaltungsort Parkhotel Brunauer (rechtzeitige persönliche Reservierung erforderlich) oder Hotelreservierung: Tourismus Salzburg GmbH, Tel.: +43/(0) 662 / 88 987 / 314 Gottfried Helnwein, Die Vertreibung aus dem Paradies, 1985 PRO G R AM M Freitag, 26.2.2016 Moderation: Bodo Kirchner 15.00 Uhr Eröffnung und Begrüßung Edith Frank-Rieser „VOM OPFER-BRINGEN ZUM OPFER-SEIN“ Für Freud und die Pioniergeneration der Psychoanalyse war die „Schuld“, das unbewusste Schuldgefühl, ein, wenn nicht das zentrale Thema jeder neurotischen Disposition entsprechend der Annahme der Zentralität des Ödipuskomplexes. In den letzten Jahrzehnten mehren sich die Stimmen innerhalb und außerhalb der Psychoanalyse, die diese Fokussierung in Frage stellen. Denken wir stellvertretend für viele andere an die vieldiskutierte These des französischen Soziologen Alain Ehrenberg, der davon spricht, dass der „tragische“, ödipale, in innere Konflikte verstrickte Mensch Freuds heute durch den chronisch überforderten Menschen, den depressiven Menschen, der sich für sein permanentes Scheitern schämt, „das erschöpfte Selbst“ ersetzt worden ist. So wollen wir bei diesem Symposium u.a. folgenden klinischen Fragen nachgehen: • Was spricht klinisch für diese Verschiebung vom Konflikt zum Defekt, von der Schuld zur Scham? • Wenn es stimmt, dass die Schuld sich auf ein bestimmtes Tun, die Scham aber auf die ganze Person bezieht, bedeutet dies eine Verschärfung bzw. Vertiefung entsprechender Pathologien? • Was sind die Masken der Scham, wie funktioniert die Abwehr der Scham? • Gibt es eine Verbindung von Schuld und „reiferer“ psychischer Struktur, von Scham und Narzissmus bzw. „schwereren“ Störungsbildern? • Stimmt die Behauptung, dass „die Scham die Schwester der Verachtung“ ist? • In welcher Weise vermitteln sich Schuld bzw. Scham transgenerationell? • Gibt es eine spezifisch „weibliche“ Form des „Scham Zeigens“? • Wie lässt sich bei Schuld bzw. Scham die Dynamik zwischen Ich, Überich und Idealich verstehen? • Wie lässt sich die Beziehung von Scham und Blick denken? Und auch dieses Thema wird uns in komplexe kulturtheoretische Fragestellungen verwickeln wie etwa: Wie sehen die gegenwartsspezifischen sozialen und kulturellen Erscheinungsformen von Schuld und Scham aus? Inwiefern ist die These von E. Illouz klärend, die davon ausgeht, dass es in heutigen Beziehungen vorrangig um das Dilemma von Autonomie versus Bindung geht und dieses spezifische Formen von Schamabwehr produziert? Wenn es zutrifft, was der Philosoph B.C.Han behauptet, dass wir uns von der Disziplinar- und Leistungsgesellschaft in Richtung „Ermüdungsgesellschaft“ entwickeln, welche Folgen hat dies für die kulturellen Kristallisationen von Schuld und Scham? Lässt sich die zeitgenössische Konjunktur der Position des „Opfers“ als spezifischer Umgang mit dieser Verschiebung von der Schuld zur Scham verstehen? 15.15 Beate Hofstadler Schäm dich! (Be)schämen Pause 16.15 16.45 Mathias Hirsch Schuld und Scham - Tun und Sein 18.00 Arbeitsgruppen 19.30 Abendbuffet Samstag, 27.2.2016 Vormittag Moderation: Gerhard Zenaty 9.00 Uhr Jeanne Wolff-Bernstein Die Position des Anderen in Scham und Schuld Pause 10.00 10.30 Tilo Held Von Schuld und Scham zum Trauma-Paradigma Die „Wiedergutmachung“ 11.45 Arbeitsgruppen 13.00 Mittagessen Nachmittag Moderation: August Ruhs 14.00 Hans-Joachim Maaz Schuld und Scham in der narzisstischen Gesellschaft 15.00 Podiums- und Plenumsdiskussion 16.00 Ende der Tagung
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