Corporate Health Management Digitale Lösungen sorgen für gesunde Mitarbeiter 56 Detecon Management Report dmr • 1 / 2016 Gesünder, produktiver und loyaler bei gleichzeitiger Kostensenkung – die digitale Transformation hat positive Effekte auf das Gesundheitsmanagement in Unternehmen. ie Gesundheit der Mitarbeiter rückt in den Fokus von ArD beitgebern, denn sie ist ein quantifzierbarer Kostenfaktor. Viele Unternehmen übernehmen darüber hinaus gerne die Verantwortung für ihre Mitarbeiter. Corporate Health Management erlangt in diesem Kontext maßgebliche Bedeutung. Digitale Lösungen unterstützen Arbeitgeber darin, die Gesundheit der Mitarbeiter auf vielfältige Weise zu fördern. Prävention am Arbeitsplatz hält Mitarbeiter gesund Statistiken belegen, dass 70 Prozent aller Gesundheitsrisiken vom eigenen Verhalten sowie der Umwelt beeinflusst und demnach pro-aktiv adressiert werden können. Darunter fallen vor allem die drei Hauptfaktoren Ernährung, Stress und wenig Bewegung. Da viele Menschen die meiste Zeit des Tages im Unternehmen verbringen und hier ganz besonders mit diesen drei Faktoren konfrontiert sind, ist dieses Thema auch von Arbeitgeber-Seite anzugehen. Denn durch die Eliminierung dieser Faktoren können chronische Erkrankungen wie Übergewicht, Diabetes, Rückenprobleme und Krebs, die allesamt zu Volkskrankheiten mutiert sind, frühzeitig adressiert und ihnen entgegengewirkt werden. Dies hat auch zahlreiche positive Effekte für das Unternehmen. Das Stichwort heißt Prävention. Nur wer Risikofaktoren frühzeitig betrachtet und erfolgreich abwehrt, kann in der Zukunft umfassenden Beschwerden entgegenwirken. Die Palette reicht von kleinen, einfach implementierbaren Maßnahmen wie gesunde Ernährung in der Kantine über das Angebot von Betriebsärzten, die unentgeltlich Vorsorgechecks durchführen, hin zu gesundheitsfreundlichem Inventar, Stressbewältigungsseminaren, flexiblen Arbeitszeiten und Home-Office-Optionen. Schließlich gehen Stress und eine Vielzahl an gesundheitlichen Risikofaktoren Hand in Hand. Die digitale Transformation kann das Corporate Health Management hier immens unterstützen. IT-Lösungen eröffnen vielfältige Möglichkeiten im Gesundheitsmanagement. Gadgets wie Schrittzähler und Gesundheits-Apps bleiben nicht länger Spielerei, sondern entwickeln sich zu Hilfsmitteln mit enormen Potenzialen für Arbeitgeber und Vorteilen für Arbeitnehmer, indem sie die Prävention durch eine Auswertung von Vitalparametern unterstützen und damit frühzeitig langfristigen Folgen entgegenwirken. Digitale Corporate-Health-Lösungen machen den Erfolg von Maßnahmen sicht- und messbar Bereits heute haben sich viele Anbieter am Markt auf digitale Corporate-Health-Lösungen spezialisiert. IT-Plattformen werden für Unternehmen individualisiert und bieten umfangreiche Lösungen. Ab sofort verschwinden Unternehmensmaßnahmen zur Gesundheitsförderung nicht einfach im Nirwana! Vielmehr wird der positive Output auf die Mitarbeiter sichtbar und messbar und ermöglicht so den maximalen Erfolg. IT-Lösungen helfen dabei, Mitarbeiter aktiv auf ihr Verhalten aufmerksam zu machen und lang gelebte Gewohnheiten zu ändern. Ein smarter Schrittzähler beispielsweise erinnert den Mitarbeiter daran, in einem bestimmten Zeitabstand aufzustehen und auch mal die Treppe zu nehmen und nicht den Aufzug, um einen gesunden Soll-Wert zu erreichen. Auch die Erinnerung an das Mittagessen oder an genügend Schlaf kann langfristig zu positiven, messbaren Effekten auf die Gesundheit führen. Gesundheitsdaten liefern wichtige Informationen darüber, wie gesund die Mitarbeiter eines Unternehmens sind und welche Risiken dahinter stecken. Regelmäßige Überstunden, andauernder Stress und ein damit einhergehender dauerhaft hoher 57 Detecon Management Report dmr • 1 / 2016 Blutdruck kombiniert mit zu wenig Bewegung bergen viele Risiken, chronische Krankheiten zu entwickeln. Doch es bleibt nicht nur bei der Auswertung: Das wichtigste Kriterium liegt in der Ableitung von Maßnahmen. Hier einige Beispiele: >Zu wenig Bewegung = höhenverstellbare Tische, ein Laufband, vergünstigte Fitnessstudio-Tarife > Unregelmäßige oder ungesunde Ernährung = ein Obst & Gemüsekorb in der Kaffeeküche, ein Vital-Frühstück in der hauseigenen Kantine > Viele Erkältungen = eine Grippeschutzimpfung für alle Mitarbeiter >Probleme, die Familie und Arbeit zu vereinen = eine unternehmensinterne Kita, flexible Home-Office Verträge, TeilzeitOptionen Digitale Tools ermöglichen die Auswertung der Risikofaktoren, die Ausarbeitung darauf ausgerichteter Maßnahmen und die Bewertung der Effektivität der Maßnahmen. Außerdem können Unternehmen durch Incentives und Bonus-Systeme ihre Mitarbeiter gezielt motivieren, digitale Lösungen zu nutzen, um etwas für ihre Gesundheit zu tun. Der Mitarbeiter profitiert also doppelt vom Engagement des Arbeitgebers. Die Unantastbarkeit der Privatsphäre wird bei solchen hochsensiblen Daten natürlich doppelt gewährleistet. Arbeitgeber können Reports nur anonym ziehen, aber trotzdem wichtige Schlussfolgerungen über die Gesundheit in ihrem Unternehmens und der daraus abzuleitenden Produktivität ziehen. Die Datensicherheit wird zudem durch die Speicherung der Daten auf Servern von unabhängigen Drittpartnern – niemals beim Anbieter oder bei Krankenversicherungen – sichergestellt. Gesunde Mitarbeiter zahlen sich aus Einige Großunternehmen haben diesen Schritt bereits gewagt und in die betriebliche Gesundheitsförderung ihrer Mitarbeiter investiert. Dies zahlt sich doppelt aus: Es verschafft den Unternehmen einen positiven Return on Investment (ROI), denn durch die Reduktion der Abwesenheitszeiten entfallen Personalausfallkosten – durchschnittlich kann ein Unternehmen immerhin 30-40 Prozent im Jahr durch die Investition in eine digitale Corporate Health Management Lösung sparen.1 Gleichzeitig 1 Neumann/Hauptmann, Betriebliches Gesundheitsmanagement, Roland Berger 2012 58 Detecon Management Report dmr • 1 / 2016 wird die Produktivität der Mitarbeiter gesteigert, denn gesunde Mitarbeiter sind wacher, fitter und motovierter, was für Unternehmen im Jahr einen messbaren monetären Mehrwert bringt. Ein zusätzlicher Nebeneffekt ist die Erhöhung der Mitarbeiterbindung. Auch die positiven Außenwirkungen auf das Unternehmensimage dürfen nicht unterschätzt werden. Durch eine längere Betriebszugehörigkeit und geringere Personalfluktua tion können zusätzlich Kosten für Neueinstellungen gespart werden. Hinzu kommen die Einsparungen von Kosten für Ersatzkräfte, die bei länger anhaltender Krankheit von Mitarbeitern angeheuert werden müssen. Politische Strukturen unterstützen diesen Wandel. In Deutschland sind beispielsweise 500 Euro pro Mitarbeiter steuerfrei,2 wenn diese vom Unternehmen in die Gesundheit der Mitarbeiter investiert werden. en, toren zusamm k a F e s ie d n all ng: Summiert ma ache Rechnu f in e e s ie d n erhält ma ent lth Managem undheit a e H e t a r o p Digitale Cor ung der Mitarbeiterges iger Lösungen Ste Ersatzkosten d n u e g a t s it rankhe + Weniger K ktivität der Mitarbeiter rodu + Höhere P itarbeiterbindung eM ing + gesteigert itgeberbrand e b r A s e t r e ng + verbess digitale Lösu e in e r ü f n Mitarbeiter o r p r h a - Investitio J o r steuerfrei p + 500 Euro OI) vestment (R n I n o n r u t e R = Positiver Sarah Backofen ist Consultant mit einem Beratungsfokus auf den Themen Human Ressources und HR IT sowie Marketing, Kommunikation und Change Management. Cem Sentürk ist Senior Consultant und berät Unternehmen insbesondere aus dem Bereich Pharma & Health. Sein Know-how hat er auf die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und in Public & Global Health, eHealth Strategie (Digital Health Strategie) spezialisiert. 2 §3 Nr.34 EStG, http://www.gesetze-im-internet.de/estg/_3.html
© Copyright 2025 ExpyDoc