„Zahl der ankommenden Flüchtlinge reduzieren“ Generaldebatte zum Haushalt 2016 im Deutschen Bundestag Zur Bewältigung der Flüchtlingskrise hat Bundeskanzlerin Angela Merkel ein gemeinsames Vorgehen in Europa eingefordert. In der Generalaussprache zum Haushalt 2016 im Deutschen Bundestag, die traditionell bei der Aussprache über den Etat des Bundeskanzleramts (Einzelplan 04 des Bundeshaushalts) abgehalten wird, sagte Merkel: „Eine simple Abschottung wird das Problem nicht lösen. Wir brauchen die Europäische Union als Ganzes.“ Als ein möglicher Schritt, den Zustrom an Flüchtlingen zu steuern und zu ordnen, nannte sie „legale Kontingente“. Letztlich gehe es auch darum, „die Zahl der bei uns ankommenden Flüchtlinge zu reduzieren“, betonte sie. Angesichts der verheerenden Anschläge von Paris sagte die Kanzlerin: „Wir stehen solidarisch an der Seite Frankreichs im Kampf gegen den Terror.“ Man müsse sehen, wie diese Solidarität mit Leben erfüllt werden könne. „Wenn zusätzliches Engagement notwendig ist, werden wir das nicht von vornherein ausschließen“, betonte sie. Der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion Volker Kauder gab zu bedenken, dass man das Ziel, den Zuzug an Flüchtlingen zu begrenzen, nicht errei- chen werde, wenn man Syrien nicht befriede und den islamistischen Terror nicht eindämme. CSULandesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt sagte angesichts der „neuen Dimension des Terrors“, es dürfe keine Denkverbote geben, wie der Staat die Sicherheit seiner Bürger schützen könne. Merkel nannte ein ganzes Bündel an Maßnahmen, die die Europäische Union zügig angehen müsse: so die Sicherung der Außengrenzen, die zügige Einrichtung von Registrierungszentren – sogenannter Hotspots – in Griechenland und Italien sowie ein faires System zur Verteilung der Flüchtlinge auf die Mitgliedstaaten. „Die solidarische Verteilung der Flüchtlinge ist nicht irgendeine Petitesse“, sondern die Antwort auf die Frage, ob der Schengen-Raum auf Dauer aufrechterhalten werden könne, mahnte die Kanzlerin. Der SchengenRaum mit seinen offenen Binnengrenzen stehe für den Umgang mit europäischen Freiheiten, fügte sie hinzu. Als unerlässlich bezeichnete Merkel auch die Zusammenarbeit mit der Türkei und die Bekämpfung der Fluchtursachen in Krisenregionen. Die Türkei, die selbst zwei Millionen syrische Flüchtlinge be- Seite 2 Josef Rief spricht in der Haushaltsdebatte Am Dienstag der Haushaltswoche sprach Josef Rief als Berichterstatter für den Bauhaushalt zu den großen Herausforderungen bei der Unterbringung der Flüchtlinge und darüber, dass der Bund mehr als eine Milliarde Euro für den Sozialen Wohnungsbau an die Länder überweist, die aber bei den Kommunen auch ankommen müsse. Des Weiteren berichtete er über die verschiedenen Förderprogramme wie etwa "Altersgerecht Umbauen", das um 23,5 Millionen Euro auf insgesamt 37,5 Millionen Euro für die nächsten Jahre erhöht wur- ter und Eigentümer bei Investitionen in Sicherheitsde und Menschen dabei unterstützen soll, so lange wie maßnahmen an Türen und Fenstern und Alarmanlagen möglich in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben unterstützt. ■ zu können. Weiterhin machte Rief auf das gerade neu Josef Rief ist auf Facebook mit gestartete Bundesprogramm zur Kriminalitätsbekämp- Profil und Fan-Page unter: www.facebook.com/josefriefmdb fung durch Einbruchschutz aufmerksam, welches MieJosef Rief, MdB, Platz der Republik 1, 11011 Berlin Büro (030) 227 – 71905 (030) 227 – 76060 [email protected] www.josef-rief.de Wahlkreisbüro: Braithweg 27, 88400 Biberach (07351) 15 73 21 (07351) 1 57 31 Heimatanschrift: Bergwalden 1 88486 Kirchberg/Iller 27.11.2015 Seite 1 Fortsetzung von Seite 1 herbergt, „ist ein Schlüsselpartner für die Europäische Union“, sagte die Kanzlerin. Wenn das Nachbarland bei der Sicherung der EU-Außengrenzen helfen solle, müsse man es auch finanziell unterstützen. Und man könne „durch legale Kontingente einen Beitrag leisten, dass die Türkei entlastet wird“. Merkel listete auf, was bereits getan wurde, um die Asylverfahren zu beschleunigen. In dem Zusammenhang zeigte sie sich zuversichtlich, dass die Koalitionäre ihre Verhandlungen über das zweite Asylpaket in den nächsten Tagen abschließen können. Eine der geplanten Maßnahmen ist die Einführung eines einheitlichen Flüchtlingsausweises, mit dem Doppelt- und Auch Kauder betonte die Notwendigkeit einer Siche- Dreifachregistrierungen künftig verhindert werden solrung der EU-Außengrenzen, etwa durch den Aufbau len. einer Grenzsicherungsagentur. Es sei offenkundig, dass ein Land wie Griechenland alleine mit dieser Aufgabe Merkel und Kauder erinnerten daran, dass die Bewältiüberfordert sei. Wenn aber jedes europäische Land gung der Flüchtlingskrise in Deutschland nur gemeiseinen Zaun um sich herum baue, sei Europa am Ende, tert werden kann, weil das Land gut gewirtschaftet hawarnte er. Mit Blick auf Deutschland sprach sich die be. Beide sprachen sich dafür aus, das Ziel des ausgeKanzlerin für eine schnelle Integration derjenigen aus, glichenen Haushalts trotz der neuen Belastungen nicht die eine Bleibeperspektive haben. Abgelehnte Asylbe- aus den Augen zu verlieren. ■ werber müssten das Land aber wieder verlassen. Zehn Jahre Bundeskanzlerin Angela Merkel Am 22. November 2015 war Angela Merkel zehn Jahre als Bundeskanzlerin im Amt. Volker Kauder und die Fraktion gratulierten. Es gab es minutenlangen Applaus im Fraktionssitzungssaal, als Unionsfraktionschef Kauder der Bundeskanzlerin die Glückwünsche der Abgeordneten von CDU und CSU überbrachte. Bereits vorher hatte Kauder deutlich gemacht, was Merkel in den zurückliegenden Jahren gemeinsam auch mit der Unionsfraktion gestemmt hat: „In dieser Amtszeit haben wir schwierigste Situationen bewältigt“, so Kauder. Dazu zählte er vor allem die Finanzund Wirtschaftskrise, in der „nicht wenige an dem Satz ‚Wir werden stärker aus der Krise kommen, als wir hineingegangen sind‘ ihre Zweifel gehabt hätten. Später habe er sich als vollkommen richtig erwiesen, so Kauder. Volker Kauder gratuliert in der Fraktionssitzung der Bundeskanzlerin Foto: CDU/CSU-Fraktion/Steven Rösler sich die Parteichefs von CDU, CSU und SPD auf ein Paket neuer Maßnahmen verständigt, um den Zuzug von Flüchtlingen besser kontrollieren zu können. Geplant war unter anderem die Einrichtung von Registrierungszentren für bestimmte Flüchtlinge und eine Begrenzung des Familiennachzugs. Die Maßnahmen sollAuch jetzt habe die Bundesregierung mit der Zahl der ten noch in diesem Jahr greifen. Jetzt verzögert sich nach Deutschland und Europa kommenden Flüchtlinge dieses zweite Asylpaket wegen eines weiteren Einerneut eine große Aufgabe zu bewältigen. „Auch da spruchs der SPD: Die Partei von Sigmar Gabriel forbin ich sicher, dass wir dies bewältigen können und dert jetzt zusätzlich, das Asylpaket mit der Umsetzung damit zeigen, was wir tatsächlich leisten können“, sag- einer EU-Richtlinie zu verknüpfen, die die gerade bete der Fraktionsvorsitzende. Kauder erinnerte auch an schlossene Beschleunigung der Asylverfahren wieder das Ergebnis der Bundestagswahl 2013, als die Union erschweren würde. „Dafür habe ich wirklich wenig mit 41,5 Prozent eine Fraktionsstärke erreichte, mit der Verständnis“, sagte Kauder und warf dem Koalitionszuvor niemand gerechnet hatte. Das sei ein Verdienst partner vor, die Umsetzung der verabredeten Asylvon vielen, „aber natürlich auch von der Arbeit unserer rechtsreformen zu blockieren: „Wir können nicht erBundeskanzlerin“. kennen, dass es notwendig ist und Sinn macht, eine EU -Richtlinie umzusetzen, die erhebliche Verbesserungen Ursprünglich war in dieser Woche geplant, dass das im Bereich Asyl und Flüchtlinge vorsieht, wo wir geraBundeskabinett am Montagvormittag über ein zweites de Maßnahmen reduziert haben…Das machen wir Asylpaket abstimmen sollte. Anfang November hatten nicht mit“, so Kauder. ■ Josef Rief, MdB, Platz der Republik 1, 11011 Berlin Büro (030) 227 – 71905 (030) 227 – 76060 [email protected] www.josef-rief.de Wahlkreisbüro: Braithweg 27, 88400 Biberach (07351) 15 73 21 (07351) 1 57 31 Heimatanschrift: Bergwalden 1 88486 Kirchberg/Iller 27.11.2015 Seite 2 Schäuble bekräftigt Ziel der ,,Schwarzen Null" ,,Wenn möglich wollen wir im kommenden Jahr keine neuen Schulden aufnehmen – trotz der finanziellen Herausforderungen bei den Asylanten und Flüchtlingen." Dies erklärte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble an diesem Dienstag zu Beginn der abschließenden Beratungen zum Bundeshaushalt 2016, der an diesem Freitag verabschiedet wurde. Dieser sieht Ausgaben von 316,9 Milliarden Euro vor; neue Kredite sollen nicht aufgenommen werden. Erste Priorität habe allerdings, dass das Notwendige getan werde, um die „Schwarze Null“ nicht zu gefährden, sagte der Minister weiter. Der Verzicht auf neue Schulden sei jedoch nur möglich, weil in diesem Jahr eine Rücklage von mehr als sechs Milliarden Euro zur Verfügung stehe. Insgesamt bezifferte Schäuble die Ausgaben des Bundes für Flüchtlinge und Asylanten 2016 auf „mehr als acht Milliarden Euro“. Er wies darauf hin, dass trotz der neuen Herausforderungen die beschlossenen Investitionen zum Beispiel in die Infrastruktur und den Wohnungsbau „konsequent“ fortgesetzt würden. „Wir werden alles tun, diese Initiativen noch zu verstärken“, sagte er. ■ Zitat der Woche «Diese Aufgaben stehen vor uns, und wir haben jetzt keine Zeit mehr. Wir diskutieren in Europa oft sehr lange, aber die Ereignisse zeigen uns: Wir müssen handeln und aufhören zu reden.» (Bundeskanzlerin Angela Merkel an diesem Mittwoch in Paris zu den Anschlägen von Paris und der Bekämpfung des Terrorismus) Hilfetelefon für Frauen 08000 116 016 Am 25. November war der Internationale Tag der Gewalt gegen Frauen. Auch in Deutschland werden leider viele Frauen Opfer sexueller oder körperlicher Gewalt. In der Öffentlichkeit ist das Thema heute noch ein Tabu. Josef Rief beteiligte sich an der Kampagne, das vom Bundesfamilienministerium unterstützte Hilfetelfon bekannt zu machen. Rund um die Uhr erhalten Frauen unter der Telefonnummer 08000 116 016 oder online anonym, kostenlos und barrierefrei Beratung in 15 Sprachen. www.hilfetelefon.de ■ Besuch aus der Heimatgemeinde In dieser Sitzungswoche konnte Josef Rief eine Gruppe aus seiner Heimatgemeinde Kirchberg begrüßen. Die Schülerinnen und Schüler der Werkrealschule Kirchberg, auf der auch Josef Rief einmal die Schulbank gedrückt hatte, war auf Abschlussfahrt in die Hauptstadt gekommen. Im Gespräch berichtet der Abgeordnete über seine Arbeit und die Abläufe im Parlament. Vorher hatte die Gruppe die Plenarsitzung auf der Besuchertribüne des Plenarsaals verfolgt. ■ Josef Rief, MdB, Platz der Republik 1, 11011 Berlin Büro (030) 227 – 71905 (030) 227 – 76060 [email protected] www.josef-rief.de Wahlkreisbüro: Braithweg 27, 88400 Biberach (07351) 15 73 21 (07351) 1 57 31 Heimatanschrift: Bergwalden 1 88486 Kirchberg/Iller 27.11.2015 Seite 3
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