Waldemar Westermayer Brief aus Berlin. Liebe Bürgerinnen und Bürger, 19. Februar 2016 liebe Freundinnen und Freunde, Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht in der Bekämpfung der Fluchtursachen und dem Schutz der EU-Außengrenzen die wichtigsten Instrumente zur Reduzierung der Flüchtlingszahlen. Sie warb an diesem Mittwoch in ihrer Regierungserklärung zum Europäischen Rat in Brüssel vor allem für die Zusammenarbeit mit der Türkei in beiden Punkten. Die Kanzlerin sprach sich auch für einen Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union aus. Die Forderung des britischen Premiers nach einer EU-Reform als Voraussetzung für eine weitere Mitgliedschaft seines Landes ist zweites großes Thema in Brüssel. Die Fluchtbewegung stelle Europa vor eine „historische Bewährungsprobe“, sagte die Kanzlerin vor dem Deutschen Bundestag. Der CDU/CSU-Fraktionschef Volker Kauder sprach von einem „Schicksalsjahr für Europa“. Die Geschichte habe uns gelehrt, dass große Herausforderungen nicht von den Nationalstaaten gestemmt werden könnten, sondern nur von einem geeinten Europa. Merkel unterstrich: „Die, die Schutz brauchen und suchen, sollen Schutz bekommen.“ Die Kanzlerin machte mit Blick auf die Fluchtursachen klar, dass „dauerhaft nur dann weniger Menschen kommen, wenn wir dort ansetzen, woher sie kommen“. So dürfe man „nichts unversucht lassen“, den Krieg in Syrien zu beenden. Darüber hinaus müsse man die Lebensbedingungen der Menschen, die in der Region Zuflucht gefunden haben – etwa in Lagern in Jordanien, im Libanon und in der Türkei – unbedingt verbessern. In diesem Zusammenhang verwies sie auf die Geberkonferenz in London Anfang des Monats, die an einem Tag so viel Geld gesammelt hat wie noch nie eine UN-Geberkonferenz zuvor. Als zweiten wichtigen Ansatzpunkt nannte die Kanzlerin den Schutz der EU-Außengrenzen. Wie sie betonte auch Kauder, dafür brauche man die Türkei. Nur wenn der Schutz der Außengrenze gewährleistet sei, könne Europa die Freizügigkeit im Binnenraum erhalten, sagte er. Um die Überwachung der Seegrenze mit Griechenland zu verbessern, hatte die Türkei in der vergangenen Woche einem NATO-Einsatz in der Ägäis zugestimmt. Sie ist laut Merkel außerdem bereit, Flüchtlinge aufzunehmen, die von Schiffen der NATO oder der europäischen Grenzschutzagentur Frontex zurückgebracht werden. Darüber hinaus habe die Türkei, die mit 2,5 Millionen Syrern die größte Zahl an Flüchtlingen beherbergt, bereits einiges getan, um diese von einer Weiterreise nach Europa abzuhalten, zum Beispiel indem sie ihnen die Arbeitsaufnahme erleichtere, berichtete die Kanzlerin. Nicht zuletzt habe Ankara eine Visumspflicht für Syrer, die aus sicheren Drittstaaten wie Jordanien oder dem Libanon kommen, sowie für Iraker, Iraner und Afghanen eingeführt. Mit Blick auf das voraussichtlich im Sommer anstehende Referendum über den Verbleib des Vereinigten Königreichs in der EU sagte Merkel: „Es ist in unserem nationalen Interesse, dass Großbritannien ein aktives Mitglied in einer starken und erfolgreichen Europäischen Union bleibt.“ Die Reformvorschläge, die EU-Ratspräsident Donald Tusk mit dem britischen Premierminister David Cameron ausgehandelt hat, damit dieser bei den Bürgern für eine Zustimmung zum Verbleib werben kann, nannte Merkel eine gute Verhandlungsgrundlage. In vielen Punkten seien die Anliegen Camerons „berechtigt und nachvollziehbar“, so zum Beispiel in der Frage der Beseitigung von Fehlanreizen für die Zuwanderung in die Sozialsysteme. „Jeder Mitgliedstaat muss in der Lage sein, sein System gegen Missbrauch zu schützen“, sagte Merkel unter dem Applaus der Abgeordneten. Sie zeigte auch Verständnis dafür, dass Großbritannien, das nicht Mitglied der Euro-Zone ist, von dieser in wichtigen Währungs- und Finanzfragen nicht übergangen werden wolle. Andererseits dürften auch keine zusätzlichen Hindernisse für eine Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion geschaffen werden, warnte Merkel. Grundsätzlich gelte: „Wenn einige in der EU voranschreiten wollen, muss das auch in Zukunft weiter möglich sein.“ Eine Verpflichtung, sich an solchen Integrationsschritten zu beteiligen, gebe es aber nicht. Große Unterschiede bei der Abschiebepraxis In den vergangenen Wochen und Monaten wurde das Asylrecht auf Betreiben der Unionsfraktion konsequent verschärft. Das Asylpaket II schafft weitere Voraussetzungen, die Zahl der Flüchtlinge zu begrenzen. Ausländer ohne Bleiberecht müssten nun aber auch konsequenter abgeschoben werden, forderten in dieser Woche Volker Kauder und Thomas Strobl. Demnach müssten insbesondere die von SPD und Grünen geführten Bundesländer ihre Anstrengungen erheblich verstärken. Bundesweit gelten dieselben Gesetze, wenn Ausländer ohne Bleiberecht abgeschoben werden sollen. Bei der Abschiebepraxis gibt es allerdings große Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. „Insbesondere die von SPD und Grünen geführten Bundesländer müssen ihre Anstrengungen nach den jüngsten Statistiken erheblich verstärken, Ausländer ohne Bleiberecht mit aller Konsequenz abzuschieben“, verlangt der Unionsfraktionsvorsitzende Kauder und mahnt an, die Unterschiede bei der Abschiebepraxis zu beseitigen. Zu einer spürbaren Verringerung der Flüchtlingszahl gehört für Volker Kauder auch zwingend, dass diejenigen, denen ein Recht auf einen Aufenthalt rechtskräftig versagt wurde, das Land auch verlassen müssten. „Dies erwarten die Bürger zuallererst“, sagte Kauder. Gerade im Asyl- und Ausländerrecht müssten Gesetze auch umgesetzt werden. Thomas Strobl, stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion und Vorsitzender der CDU-Landesgruppe BadenWürttemberg, verdeutlichte die jüngsten Statistiken: „Während die unionsgeführten Länder in den letzten Monaten jede Anstrengung unternommen und die Zahl der Rückführungen in Relation zur Zahl der ausreisepflichtigen Migranten deutlich gesteigert haben, bleiben die von Sozialdemokraten und Grünen regierten Länder deutlich zurück.“ Strobl ist sich sicher: „Hier wäre sehr viel mehr möglich.“ Insbesondere liefen auch die von Rot-Grün beständig vorgetragenen Forderungen nach schnelleren Entscheidungen beim BAMF ins Leere, wenn die Bundesländer ablehnende Bescheide nicht auch durch Abschiebungen konsequent vollziehen und den Aufenthalt beenden würden, so Strobl. Eine aktuelle Statistik der Rheinischen Post belegt, dass die Abschiebezahlen der Bundesländer sehr unterschiedlich ausfallen. So schieben einige Länder deutlich mehr Ausländer ohne Bleiberecht ab als andere. Laut Erhebung kommen in Bayern auf jede Abschiebung lediglich vier weitere Ausreisepflichtige, was als hohe Abschiebequote gewertet wird. Eine ähnlich hohe Quote weist Hessen mit einem Verhältnis von 1:5 auf. Schlusslicht ist Bremen mit einem Verhältnis von 1:62. Damit bringt die Hansestadt vergleichsweise wenige ausreisepflichtige Ausländer außer Landes. Für Kauder kann die nachhaltige Begrenzung der Zahl der Flüchtlinge nur durch einen Dreiklang aus nationalen, europäischen und internationalen Maßnahmen erreicht werden. Er fordert: „In Deutschland müssen Bund und Länder bei den nationalen Ansätzen noch enger zusammenarbeiten.“ Gefahren für die Haushalte gegensteuern Deutschland muss sparsamer wirtschaften, sonst drohen die öffentlichen Finanzen in Schieflage zu geraten. Das ist die zentrale Aussage des „Vierten Berichts zur Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen“, den Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble in der Regierungsbefragung des Bundestages an diesem Mittwoch vorgestellt hat. Den Berechnungen von Experten zufolge ist je nach Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung bezogen auf das Jahr 2060 mit einer „Tragfähigkeitslücke“ in den öffentlichen Finanzen zu rechnen. Die Lücke veranschlagt der Tragfähigkeitsbericht unter eher günstigen Bedingungen auf 1,2 Prozent, im ungünstigsten Fall auf 3,8 Prozent. „Das ist kein Anlass zur Panik, aber eine Mahnung zu handeln“, sagte Schäuble im Plenum. Es gebe „Stellschrauben“, mit denen gegengesteuert werden könne. Doch klar sei, dass ohne die Fortsetzung einer soliden Haushaltspolitik die Gefahr wachse, dass der Staat angesichts der absehbaren Bevölkerungs- und Alterungsentwicklung bis zum Jahr 2060 nicht mehr all seine finanziellen Verpflichtungen erfüllen könne. Im Hinblick auf die anstehenden Haushaltsberatungen mahnte der Finanzminister Parlamentarier wie Ressortkollegen zur Sparsamkeit. Zitat «Begreifen Sie sich als Leuchtturm. Blinken Sie für den Wechsel am 13. März.» (Appell des CDU-Spitzenkandidaten Guido Wolf am Mittwoch in Walldorf bei einer Wahlveranstaltung seiner Partei.) «Blinken Sie meinetwegen rot, aber wählen sie schwarz.» (Reaktion von Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel.) Bericht aus meinen Ausschüssen Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Am Dienstag war in der unionsinternen Arbeitsgruppe Ernährung und Landwirtschaft Minister Christian Schmidt zu Gast. Er skizzierte seine Agenda für 2016 und tauschte sich mit der Arbeitsgruppe über die aktuellen Probleme aus. In dieser Woche lag der Schwerpunkt meiner Tätigkeit außerdem auf der Anhörung zur Tabakproduktrichtlinie und deren Umsetzung im Tabakerzeugnisgesetz. Die Anhörung hat den Ansatz der Bundesregierung aus meiner Sicht bestätigt. Dieser Ansatz beinhaltet zwei Kernpunkte. Zum einen ein Konsum- und Abgabeverbot für elektronische Zigaretten und Shishas an Jugendliche. Da auch beim Konsum dieser Produkte Schadstoffe freigesetzt werden, ist das Verbot insofern konsequent und schließt eine Gesetzeslücke. Außerdem werden die Werbemöglichkeiten für herkömmliche Zigaretten weiter eingeschränkt. So dürfen die Produkte nur in Packungen in den Verkehr gebracht werden, die gesundheitsbezogene Warnhinweise („Schockbilder“) tragen. Um die Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten, müssen Packungen ein individuelles Erkennungsmerkmal und ein fälschungssicheres Sicherheitsmerkmal tragen. Tabakkonsum ist nach gesichertem medizinischem Kenntnisstand ursächlich für Krebserkrankungen und trägt zu HerzKreislauf-Erkrankungen und typischen chronischen Atemwegserkrankungen bei. Etwa 110.00 Todesfälle pro Jahr sind in Deutschland unmittelbar auf das Rauchen zurückzuführen. Die direkten und indirekten Kosten des Rauchens werden auf 79,09 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Vor diesem Hintergrund halte ich die weiteren Auflagen für gerechtfertigt und für ein wichtiges Zeichen für den gesundheitspolitischen Jugend- und Verbraucherschutz. Schließlich unternahm der gesamte Ausschuss einen Rundgang durch die Ausstellung „NS-Zwangsarbeit im ländlichen Raum“. Diese ist im Moment im Paul-Löbe Haus in Berlin zu sehen und zeigt in eindrücklichen Bildern, wie Zwangsarbeiter auch in der Landwirtschaft vom NS-Regime missbraucht wurden. Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung In dieser Woche begann die entwicklungspolitische Woche am Dienstag mit der AG für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Dort berichtete der Parlamentarische Staatssekretär Fuchtel über Aktuelles aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Der Ausschuss stand in dieser Woche ganz im Zeichen der europäischen Fischereiabkommen. Zu Gast war der Direktor der Generaldirektion Maritime Angelegenheiten und Fischerei der Europäischen Kommission, Stefaan Depypere. Er machte sehr deutlich, dass die lokale Fischerei in Entwicklungsländern zunehmend gefährdet ist und Unterstützung braucht. Fischerei bietet überlebenswichtige Arbeitsplätze in den südlichen Partnerländern. Außerdem ist Fisch ein wesentlicher Bestandteil für die Ernährungssicherung der wachsenden Weltbevölkerung. In der Entwicklungspolitik spielt immer wieder auch die Kohärenz der Maßnahmen eine wichtige Rolle; das bedeutet, dass Abstimmung und Koordination zwischen nationalen und internationalen Akteuren entscheidend ist. Das ist auf internationaler Ebene nicht immer einfach. Auch in der deutschen Entwicklungspolitik gibt es verschiedene Akteure, und es muss im ständigen Austausch ein gemeinsamer Weg gefunden werden. Aus diesem Grund war in dieser Woche Landwirtschaftsminister Christian Schmidt zu Gast im Ausschuss. Der Minister berichtete sehr ausführlich über die Themen der Fischerei und Ernährungssicherung, aber auch über verschiedene Maßnahmen, die das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit unternimmt. Ein weiterer wichtiger Termin war am Mittwoch der Lateinamerikakreis von meinem Kollegen Peter Weiß. Zu Gast war diesmal der Botschafter Kolumbiens, Juan Mayr Maldonado. Das war diese Woche besonders spannend, weil der Botschafter sehr eindrucksvoll über die Verhandlungen zum nationalen Friedensabkommen der kolumbianischen Regierung mit der FarcGuerilla berichtete. Nach 60 Jahren des Konfliktes in Kolumbien existiert erstmals die Chance auf Frieden im Land, dennoch ist der Weg der Aufarbeitung und Versöhnung lang. Die Woche in Berlin Am Donnerstag besuchte ich den parlamentarischen Abend der Nichteisen-Metallindustrie im Berliner e-Werk. Dort bin ich unter anderem mit Harald Kroener, dem Vorstandsvorsitzenden der Wieland-Werke AG, ins Gespräch gekommen. Bild: MdB Westermayer mit Harald Kroener (Bildrechte: Patrick Söndgen) Außerdem begleitet mich seit dieser Woche Patrick Söndgen für zwei Wochen als Praktikant. Er kommt aus Baienfurt und ist Student der Politikwissenschaft im Studiengang "International Relations" an der Hochschule-Rhein-Waal in Kleve. Hier ist sein Bericht: „Praxis ohne Theorie leistet immer noch mehr als Theorie ohne Praxis.“ – Soll Quantilian (35 n Chr. bis 100 n Chr.) schon gesagt haben. In der Theorie sieht vieles sehr schön aus, aber die Umsetzung stellt sich bei weitem nicht so einfach dar, vor allem nicht in einer Demokratie. Als Student eines politikwissenschaftlichen Studiengangs (International Relations) wollte ich jene Umsetzung aus nächster Nähe erleben und wurde keineswegs enttäuscht. Im Bundestag stehen zwei Sitzungswochen an, und diese erlebe ich aus nächster Nähe. Persönlich begann mein Abenteuer schon viel früher. Die Suche nach einer Unterkunft, einem Parkplatz für das Auto, zurechtfinden in der Großstadt, schauen, dass der Hund und die Pferde zu Hause versorgt sind und zu guter Letzt, das Warten, bis die Prüfungen endlich vorbei sind und es los geht. Früh morgens klingelt der Wecker, und obwohl man am ersten Arbeitstag erst um 10:00 Uhr eintreffen muss, will man doch die Zeit im Blick behalten. Wie hieß es auf dem Feldwebellehrgang immer:„ Wer Raum und Zeit vergisst, baut Mist.“ Nach dem Frühstück und dem abenteuerlichen Weg zur U-Bahn durch ein „Punkerviertel“ (als Anzugträger), begrüßt einen die morgendliche Berliner Hektik. Ob Schüler oder Blaumannträger, es findet sich fast alles wieder. Schon am ersten Tag prallen die Eindrücke der Bundeshauptstadt und des Regierungsviertels, fast schon salvenartig, auf mich ein. Ehrfürchtig wirft man seinen ersten Blick auf Kanzleramt, Reichstag, Paul-Löbe-Haus, und als sei das nicht genug, trifft man Abgeordnete, Staatssekretäre und sogar Minister wie selbstverständlich auf den Fluren, in den Aufzügen und Restaurants dieser Einrichtungen. Man kann sich vorstellen, wie surreal es wirkt, mit Wolfgang Schäuble oder Norbert Röttgen im Fahrstuhl zu stehen oder neben Frau Flachsbarth Mittag zu essen. Für mich persönlich macht das auch die Anwesenheit von Künast, Roth und Bartsch wieder wett. Der Reichstag mit seiner Historie und seiner heutigen Funktion bewegt die Emotionen, und die Freude steht mir tagtäglich ins Gesicht geschrieben. Die Realität holt einen erst ein, wenn man begreift, was für eine Verantwortung auf den Schultern eines Abgeordneten des Deutschen Bundestages lastet. Meine bisherigen Eindrücke, aus den Arbeitsgruppen oder Ausschüssen von Herrn Westermayer unterstreichen diesen Eindruck. Herrn Westermayers Arbeitstag beginnt meist vor dem der Mitarbeiter und dauert bis spät in die Abendstunden. Der Stundenplan regiert den Tag, trotzdem versucht Herr Westermayer geregelte Mahlzeiten ein zu halten- auch wenn ihm das nicht immer gelingt. Zu manch abendlichen Terminen darf ich Herrn Westermayer begleiten, und kann bestätigen dass ein Berufspolitiker nie außer Dienst ist. Trotz eines arbeitsreichen Tages muss er stets die Wähler seines Wahlkreises vertreten und seine Expertise einbringen. Eine Fragestellung, die mir ganz wichtig ist, nämlich wie es ein Abgeordneter schafft, diesen Arbeitsaufwand zu bewältigen, beantwortet sich relativ schnell – ein gut funktionierendes Team im Hintergrund ist ein Fundament für verantwortungsbewusste Entscheidungen. Zeit ist begrenzt und gleichzeitig mein Alliierter, denn ich durfte schon zweimal für Herrn Westermayer auf informative Veranstaltungen. Bei diesen Gelegenheiten stellte ich fest, dass weniger methodische Fähigkeiten aus dem Studium gefragt waren, als hohe Aufmerksamkeit und Auffassungsgabe und man kann sich vorstellen, wie fordernd es ist, diese über den gesamten Tag aufrecht zu erhalten. Interessensvertreter, Kommunalpolitiker und Verbände präsentieren alle ihre Sicht der Dinge, und die Politik soll alles unter einen Hut bringen. Auch im Büro gibt es viel zu tun, hier werden nicht nur die Termine koordiniert sondern täglich Bürgeranfragen beantwortet oder recherchiert und genau hier, finde ich die Ehe von Theorie und Praxis wieder. Mit der Theorie im Studium hat das wenig zu tun. Die Arbeit im Deutschen Bundestag erfordert mehr als nur Fleiß und Fachwissen, sie erfordert viel mehr den Willen zum Dienst am Volk, ob im Hintergrund oder auf der großen Bühne. Diese Zeilen beschreiben nur begrenzt, was auf einen Praktikanten im Deutschen Bundestag zu kommt, wer aber Interesse an dem Mikrokosmos Bundestag hat, für den führt kein Weg an einem Praktikum vorbei. Und da ich mit einem Zitat begonnen habe, möchte ich auch mit einem schließen: „Politik ist die Königin der Wissenschaften. Alle politischen Geschäfte laufen darauf hinaus, über andere zu regieren.“ – Aristoteles Mit herzlichen Grüßen aus unserer Bundeshauptstadt, Patrick Söndgen“ Bild: Praktikant Patrick Söndgen mit MdB Westermayer Ihr,
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