Forschungsergebnisse Meine Mami arbeitet… Auswirkungen der elterlichen Berufsarbeit auf Kinder Zwischen Beruf und Familie gibt es Wechselwirkungen. Eine Familie ist von der Berufswelt ökonomisch abhängig. Die Erwerbsarbeit gestaltet direkt und indirekt das Familienleben mit. Andererseits hat die, in der Familie erbrachte, Leistung für die Berufswelt große Bedeutung. Die Familie übernimmt zentrale Sozialisationsaufgaben, vermittelt wichtige Normen und Werte. Weiters wird die Entscheidungsfreiheit hinsichtlich der Erwerbsarbeit von familiären Faktoren eingeschränkt. Die familiären Leistungen wirken sich auf die Berufswelt längerfristig aus als die ökonomische Abhängigkeit der Familie von der Berufswelt – dies ergibt eine Asymmetrie. Dadurch passen sich Familien an veränderte Arbeits- und Berufsbedingungen an und nicht umgekehrt. NUR Hausfrau? Heute wird die Aufopferung der Frau für die Vollzeit-Kinderbetreuung weniger respektiert, das verdeutlicht die Bezeichnung „ Nur-Hausfrau“ . Die eigene berufliche Identität und die finanzielle Unabhängigkeit haben der Frau eine höhere Stellung innerhalb der sozialen Struktur ermöglicht. Gleichzeitig wird sie aber für das Wohl ihrer Kinder verantwortlich gemacht. Die Mutterrolle ist durch berufliche und familiäre Verpflichtungen belastet wie nie zuvor. Die Entscheidung für oder gegen eine Erwerbstätigkeit wird von der Anzahl und dem Alter der Kinder, aber auch vom vorhandenen oder nichtvorhandenen Partner beeinflusst. Alleinerziehenden Mütter bleibt oft nichts anderes übrig als einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Frauen mit höherer Bildung und ohne Kinder sind häufiger berufstätig. Bedeutung der Erwerbstätigkeit für Kinder Seit Jahren wird die Auswirkung der Erwerbstätigkeit der Mutter thematisiert. Neue Studien zeigen, dass die Rahmenbedingungen und nicht die Erwerbstätigkeit mitbestimmen, in welchem Ausmaß sich positive oder negative Entwicklungsanreize für das Kind ergeben. Diese Rahmenbedingungen sind u.a. die Einstellung der Eltern bzw. der Kinder zur Erwerbstätigkeit und die Gestaltung der Freizeit in der Familie. Töchter berufstätiger Mütter sind Ø selbstsicherer Ø weisen höhere Schulabschlüsse auf Ø schlagen mit höherer Wahrscheinlichkeit eine eigene Berufslaufbahn ein. Sie profitieren in vielen Dingen, wenn sie das Vorbild einer „ kompetenten Frau“ in der Familie haben. Söhne hingegen haben diesen Vorteil nicht – sie haben ja in jedem Fall das Vorbild des berufstätigen Vaters, egal ob die Mutter arbeitet oder nicht. Business frauen Center Kärnten, 9020 Klagenfurt, Pfarrplatz 2, Tel:0463/590099, Fax: 0463/500434 , , , [email protected] www.businessfrauencenter.at www.crossmentoring.at www.mama-im-management.at 1 Forschungsergebnisse Zeit für Familie Mütter, die zu Hause sind, beschäftigen sich die meiste Zeit mit dem Haushalt. Berufstätige Frauen verbringen genauso viel Zeit in direkter Interaktion mit ihrem Kind wie nicht erwerbstätige Frauen. Berufstätige Mütter arbeiten durchschnittlich 35 Stunden in der Woche im Haushalt. Zeit ist in unserer Gesellschaft zu einer Mangelware geworden. Die Bedürfnisse der Kinder sind nicht planbar und stellen an die Eltern die Anforderung, flexibel darauf zu reagieren. Sie müssen die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kinder erkennen und sich auf ihr Tempo einlassen. Durch die perfekt organisierte Zeitstruktur der Arbeitswelt ist das sehr schwierig. Nacht-, Turnus- und Schichtarbeit haben Einfluss auf den Familienalltag. Mütter, auch wenn sie vollerwerbstätig sind, vermitteln ihren Kinder, dass sie unter der Woche mehr Zeit für sie haben, als dies Väter tun. Jedes dritte Kind hat den Eindruck, dass der Vater unter Woche nicht zur Verfügung steht. Berufsanforderungen und Familienleben Natürlich fließen berufliche Überlastung, Stress und berufliche Zufriedenheit in das Familienleben ein. Berufstätigkeit kann sich positiv auf die psychische Verfassung der Frau auswirken und das hat positive Effekte auf die ganze Familie. Erwerbstätige Mütter sind Ø anpassungsfähiger Ø glücklicher Ø und neigen zu weniger Depressionen als Vollzeit-Mütter. Quelle: „Familie und Arbeitswelt“, Barbara Reithofer in Reader zur LV „ Familienpsychologie I), LV-Leiter und Hg. Univ.-Ass. Mag. Dr. Harald Werneck, Abt. für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, Institut für Psychologie der Universität Wien, 1998 Business frauen Center Kärnten, 9020 Klagenfurt, Pfarrplatz 2, Tel:0463/590099, Fax: 0463/500434 , , , [email protected] www.businessfrauencenter.at www.crossmentoring.at www.mama-im-management.at 2
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