Hautkrebs: erkennen und behandeln

Infoblatt: 91. Mittwochforum
Hautkrebs:
erkennen und
behandeln
Schweizweit erkranken jährlich ca. 15 000 Menschen, Tendenz
steigend. Dies ist u.a. auf die höhere Lebenserwartung und
das veränderte Freizeitverhalten (Sonnenbaden, Sport und Freizeit
im Freien) zurückzuführen.
Definition
Als Tumor bezeichnet man eine Gewebewucherung, welche sowohl
gut- als auch bösartig sein kann. Hautkrebs ist ein bösartiger ­
Tumor. Dabei können Krebszellen das umliegende Gewebe durch
Einwachsen zerstören, sich von ihrem Entstehungsort lösen
und an anderen Stellen im Körper Ableger (Metastasen) bilden.
Weisser Hautkrebs
Basaliom (Basalzellkarzinom)
–Aussehen: (je nach Typ) kleine hellrote raue Flecken oder haut­
farbige bis hellrote, oft glänzende Knötchen oder Verhärtungen,
­gelegentlich mit Krusten, mitunter nässend oder blutend
–v.a. im Gesicht, gelegentlich am Rumpf; seltener an Armen,
Handrücken oder Beinen
–Halb-böser Tumor: bildet praktisch nie Ableger, langsam wachsend
–Prognose: unbehandelt bricht der Tumor oft nach aussen durch
und kan bluten oder nässen. Der Tumor kann in umliegende Struk­
turen (wie Knorpel und Knochen) einwachsen und diese zerstören
–Therapie: chirurgische Entfernung
Spinaliom (Spinozelluläres Karzinom,
Plattenepithel-Karzinom)
–Aussehen: hautfarbene bis rötliche Knötchen, gelegentlich mit
Krusten, mitunter blutend
–Häufig der UV-Strahlung ausgesetzte Körperstellen (Gesicht,
Dekolleté, Handrücken, Unterarme)
–Prognose: unbehandelt kann der Tumor nach aussen durchbrechen,
es können umliegende Strukturen (wie Knorpel und Knochen)
zerstört werden, Krebszellen können in Lymphknoten einwandern
und Ableger in inneren Organen bilden
–Therapie: chirurgische Entfernung
Schwarzer Hautkrebs (Malignes Melanom)
Der schwarze Hautkrebs hat in den letzten Jahren stark
zuge­nommen, er ist am gefährlichsten, die Früherkennung ist
deshalb sehr wichtig.
–Aussehen: dunkelbrauner oder schwarzer Fleck, welcher sich
farblich ­ver­ändert und wächst, kann Knoten bilden und bluten
–Sehr aggressiv
–Melanomtypen: Superfizielles (oberflächliches), Noduläres
(knotiges), Lentigo maligna (linsenförmiges), Akrolentiginöses
(an Händen und Füssen entstehend); Sonderform: Amelanotisches
(pigmentloses)
–Prognose: abhängig von der Tumordicke; unbehandelt treten
­Ableger in inneren Organen auf, welche zum Tod führen können
–Therapie: chirurgische Entfernung mit Sicherheitsabstand; bei fortgeschrittenem Melanom chirurgische Entfernung von Ablegern
(Metastasen), Chemotherapien / Immuntherapien / Strahlen­
therapie (Radiotherapie)
Prävention
–Meiden der Mittagssonne (11 bis 15 Uhr)
–Schatten oder Halbschatten aufsuchen
–Dicht gewobene, leichte Bekleidung sowie Kopfbedeckung tragen
–Sonnenbrillen schützen die Augen vor der UV-Strahlung
–30 Minuten vor Sonnenaufenthalt genügend Sonnenschutzmittel
mit UVA- und UVB-Schutz sowie Lichtschutzfaktor 25 oder höher
auftragen
–Beim Schwimmen oder Schwitzen mehrmals am Tag nachcremen
Selbstuntersuchung
Durch regelmässige Selbstuntersuchung der Pigmentmale («Muttermale») nach dem ABCD-Prinzip können Hautveränderungen
früh erkannt werden. Auffällige oder sich verändernde Pigmentmale
sollte man von einem Hautarzt untersuchen lassen.
–A = Asymmetrie: Unregelmässige, nicht symmetrische Form
–B = Begrenzung: Unregelmässige, unscharfe Ränder
–C = Color (Farbe): Verschiedenfarbig, fleckig
–D = Dynamik: Veränderungen (Grösse, Farbe und Dicke)
Quellenangaben: Krebsliga Schweiz
Die Haut ist nicht nur das grösste, sondern auch das am
häufigsten von Krebs betroffene Organ. Die weissen
Hautkrebsformen sind zwar häufiger, der Verlauf des
schwarzen Hautkrebses ist jedoch aggressiver. Beide sind
heilbar, aber die Regel «je früher die Erkennung, desto
besser die Heilungschancen» gilt auch hier.
1. Schritt
Untersuchen Sie sitzend Ihre Beine, Füsse (Sohlen, Zehen,
Zehen­nägel und Zehenzwischenräume) sowie die Genitalien und den
After. Nehmen Sie einen Handspiegel zu Hilfe.
2. Schritt
Kontrollieren Sie im Spiegel sorgfältig Ihr Gesicht, den Hals,
die Ohren und die Kopfhaut. Der Handspiegel und ein Föhn helfen
Ihnen, die Kopfhaut besser zu sehen.
3. Schritt
Untersuchen Sie mithilfe des Handspiegels den Nacken,
die Rückseite der Arme sowie den ganzen Rücken.
4. Schritt
Stellen Sie sich vor den Spiegel und heben Sie die Arme nach oben.
Betrachten Sie Ihren Körper, drehen Sie sich dabei nach links und
rechts. Untersuchen Sie zum Schluss Ihre Hände und Unterarme.
Referentin: Dr. med. Fabiola Kind
Fachärztin FMH für Dermatologie und Venerologie, Schaan