Bericht über die deutsch-französische Lehrerfortbildung Échanges en mouvement – Bewegung im Austausch Schloss Lunéville (Lothringen), 18.03. bis 20.03.2015 Die Sonne stand hoch über dem Schloss von Lunéville, als sich auf dessen Innenhof eine deutsch-französische Lehrerschaft von 73 Personen in einem Kreis aufstellte und sich jeder einzelne mit kreativen pantomimischen Bewegungen präsentierte. Ein Begrüßungsritual ganz im Sinne der Veranstaltung „ECHANGES EN MOUVEMENT – BEWEGUNG IM AUSTAUSCH“! So trafen sich von Mittwoch, 18. März bis Freitag, 20. März 2015 Sachfach- und Sprachlehrer von Schulen bilingualer und europäischer Bildungsgänge aus Frankreich und Deutschland, um neue Impulse für die Austauschpädagogik zu erlangen. Begrüßt wurden alle Teilnehmer von den Veranstaltern Dagmar Osterloh, Goethe-Institut Paris, und Paul Palmen, dem Vorsitzenden der LIBINGUA-Arbeitsgemeinschaft, in der ehemaligen königlichen Hofreitschule des Schlosses. Zahlreiche Ehrengäste, darunter Gilles Pécout, Récteur der Akademie Nancy-Metz, eröffneten in einer feierlichen Begrüßungsrunde das deutsch-französische Kolloquium. Alle Redner betonten, das bewährte Format des deutsch-französischen Schüleraustausches auch 50 Jahre nach dem Elysée-Vertrag zu wahren und durch neue Ideen und Konzepte stützen und weiterentwickeln zu wollen. So zeigte Maik Böing, Fachleiter am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Köln, Herausforderungen, Chancen und Perspektiven des deutsch-französischen Schüleraustausches auf und resümierte, dass dieser aufgrund der Bandbreite an Möglichkeiten wie kein anderer biographisch-nachhaltige Wirkungen erzielen kann. Die besondere Chance, das Fremde kennen zu lernen, es zu verstehen und Neugier für Kulturen im Austausch zu entwickeln, betonte auch Jun.-Prof. Dr. Christoph Vatter von der Universität des Saarlandes in seinem Vortrag zur interkulturellen Bildung. Eine Vielfalt von Ideen wurde in den Ateliers unter professioneller Anleitung entwickelt. Die Teilnehmer konnten beispielsweise anhand des neuen Referenzrahmens für plurale Ansätze zu Sprachen und Kulturen Möglichkeiten der Gestaltung von Austauschaktivitäten lernen oder Übungen mit Bewegungen und Orientierungen in neuen geographischen Räumen kennenlernen. Die Vorstellung von neuen Medien mit den Formen des eTwinnings und des Blogs für den modernen Schüleraustausch sowie von internationalen Schülerbetriebspraktika oder Finanzierungsmöglichkeiten lieferten ebenso einen konstruktiven Beitrag. Thematische Exkursionen, z.B. in die Innenstadt von Nancy oder zum Col de la Chapelotte in Verknüpfung mit Schwerpunkten der Austauschdidaktik brachten den teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrern anschauliche Beispiele. Einen gleichen Innenstadtgang einmal mit den Augen eines Kleinkindes, eines Jugendlichen oder einer älteren Dame zu vollziehen, die Fassaden der Häuser selektiv wahrzunehmen und anschließend eine Stadt hiernach zu bewerten sowie Potentiale herauszustellen, eröffnete den Teilnehmern eine Möglichkeit eigene Schülerinnen und Schüler für die Partnerstadt des Austausches zu sensibilisieren. Am Ende der dreitägigen Veranstaltung versammelten sich die Lehrerinnen und Lehrer wieder im Hof des Schlosses von Lunéville. Diesmal hoben sie die Hände oder setzten zu faire la bise an, um sich im illustren Zusammenkommen EN MOUVEMENT - IN BEWEGUNG zu verabschieden. Die Sonne stand dabei wieder hoch über den Dächern des Schlosses und entließ die Lehrerschaft mit vielen neuartigen Impulsen für die Austauschpädagogik in ihre Heimatstädte. Bericht: Henning Kirchberg
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