Was ist eine App?

WIRTSCHAFT
DIE RHEINPFALZ — NR. 79
DIENSTAG, 5. APRIL 2016
SMARTPHONE-TIPP
F IR ME N UND FAK T EN
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App-Hilfe bei
Internet-Gefahren
LUDWIGSHAFEN (shp). Eine neue
Smartphone-App bündelt Sicherheitstipps über aktuelle Gefährdungen aus dem Internet. Außerdem erhält der Nutzer Tipps, mit welchen
Sofortmaßnahmen er sich jeweils
schützen kann.
Die sogenannte Siba-App (für Sicherheitsbarometer) richtet sich an
Privatanwender und kleine Unternehmen. Die enthaltenen Sicherheitshinweise seien andernorts in der
Regel nur schwer zu finden, erläutert
das Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Einbezogen sind Themenfelder
wie E-Mail, Online-Einkauf, Finanzdienste und Arbeitsplatz.
Um Nutzern die Einschätzung der
Risiken zu erleichtern, ist jeder Tipp je
nach Gefahrenlage mit den Ampelfarben grün, gelb und rot gekennzeichnet. Über außerordentliche Gefahren
informiert die App zudem mit sogenannten Push-Nachrichten direkt auf
das Smartphone. Sie ist über gängige
App-Portale kostenlos abrufbar und
wird von der Initiative „Deutschland
sicher im Netz“ angeboten.
Der Initiative gehören neben Firmen und Verbänden auch das Bundeskriminalamt sowie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik an. (shp)
NILS FRAGT
NILS FRAGT
Beate Uhse strebt in diesem
Jahr eine „schwarze Null“ an
Je frischer die Milch, desto besser schmeckt sie. Aber auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums kann sie oft noch getrunken werden.
Noch gut – oder in den Abfall?
VERBRAUCHER-TIPP: Nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums sind Lebensmittel oft noch verwendbar
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Was ist
eine App?
Wenn deine Eltern und vielleicht auch du
selbst Smartphones haben, die unterwegs den Zugang ins Internet
ermöglichen,
habt ihr bestimmt schon das Wort
App gehört. Eine App
kann auf das Smartphone geladen werden, um damit ein
bestimmtes
Internet-Angebot
bequem
empfangen
und anwenden zu
können. Beispielsweise gibt es Apps
für Kinder, mit denen
ihr Spiele machen
oder auch etwas lernen könnt. App ist
die Abkürzung für
den englischen Be- Spielend lergriff
Application. nen per App.
Übersetzt ins Deutsche bedeutet das Anwendung. Deshalb heißt es auch die App – für die
Anwendung. (shp/Foto: dpa)
FOTO: DPA
VON HANS PETER SEITEL
LUDWIGSHAFEN. Millionen Verbraucher orientieren sich am Datum auf
Packungen von Lebensmitteln –
und werfen Produkte oft unnötig
weg. Denn viele verstehen das sogenannte Mindesthaltbarkeitsdatum
falsch.
Es bedeutet nicht, dass abgelaufene
Waren automatisch verdorben sind.
Die Haushalte sollten lediglich prüfen, ob sie noch bedenkenlos genossen werden können – und dies bei bestandenem Test auch tun, raten Verbraucherschützer.
Jeder Bundesbürger wirft jährlich
im Schnitt etwa 80 Kilogramm Lebensmittel in die Mülltonne, viele davon in der Originalverpackung und
noch gut verzehrbar. Als Mittel gegen
die Verschwendung diskutieren das
zuständige Bundes-Ernährungsministerium sowie Fachleute über die
Abschaffung des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD), ohne bislang zu
einem endgültigen Ergebnis gekommen zu sein.
Für Verbraucher wichtig zu wissen
ist: Das MHD („mindestens haltbar
bis…“) ist kein Verfallsdatum. Das
heißt, dass Lebensmittel häufig auch
nach dessen Erreichen oder Ablauf
gegessen werden können. Sie müssen
also nicht auf jeden Fall in den Abfall
wandern.
Um Produkte mit abgelaufenem
MHD zu testen, setzen Verbraucher
am besten ihre Sinne ein. So sollten
sie prüfen, ob die Lebensmittel auffällig riechen, sich verfärbt haben oder
sich eventuell Schimmel oder Gas gebildet haben, raten Verbraucherzentralen. Die Haushalte sollten dann besonders achtsam sein und die Lebensmittel im Zweifelsfall lieber wegwerfen. Eine Tabelle enthält Tipps, wie
lange Lebensmittel erfahrungsgemäß
haltbar sind (siehe: Zur Sache).
Anders ist es beim sogenannten
Verfallsdatum („verbrauchen bis…“)
auf den Packungen mancher Lebensmittel wie frischem Hackfleisch oder
Fisch. Es handelt sich um besonders
empfindliche Waren, die nach dem
Datumsablauf schädliche Keime und
Bakterien beinhalten können. Für den
Verbraucher bedeutet das: Diese Lebensmittel sollten nach Überschreiten der Verbrauchsfrist keinesfalls
mehr gegessen, sondern unbedingt
entsorgt werden.
Laut
Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung ist das MHD das
Datum, bis zu dem ein Lebensmittel
„unter angemessenen Aufbewahrungsbedingungen seine spezifischen Eigenschaften behält“. Gemeint ist damit, dass gewisse Merk-
male wie Geschmack, Geruch, Vitamingehalt und Brauchbarkeit bis zum
Überschreiten des Datums unverändert bleiben. Auch danach sei das Lebensmittel jedoch nicht automatisch
wertgemindert oder nicht mehr zum
Verzehr geeignet, wie das Bundesamt
für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit erläutert.
Wenn das MHD nur bei Einhalten
bestimmter Temperaturen gewährleistet ist, müssen diese auf der Packung angegeben werden, so das
Bundesamt.
Der Hersteller lege das Datum eigenverantwortlich fest. Er müsse sich
dabei der voraussichtlichen Haltbarkeit anhand seiner langjährigen Erfahrungen oder durch Lagerversuche
vergewissern.
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Zur Sache: Wie lange haltbar?
Die Verbraucherzentrale Hamburg
hat eine Übersicht mit Produkten veröffentlicht, die in der Regel über das
Mindesthaltbarkeitsdatum
(MHD)
hinaus haltbar sind. Hier die detaillierten Angaben.
Nudeln, Reis, Mehl: Bei trockener
Lagerung viele Monate über MHD
hinaus. Konserven, Konfitüre: Ungeöffnet noch viele Monate nach MHD.
Konserven entsorgen, wenn sich der
Deckel wölbt. Kaffee, Kakaopulver:
Ungeöffnet und vakuumverpackt
deutlich länger als MHD. Tiefkühlkost: Wenn Kühlkette eingehalten
wurde, ungeöffnet einige Monate
über MHD hinaus. Fettreiche Lebensmittel verderben schneller, weil das
Fett ranzig werden kann. Saft: Ungeöffnet im Glas bis zu zwölf Monate
über MHD hinaus, im Karton bis zu
acht Monate, in der Plastikflasche bis
zu drei Monate. Milch: Ungeöffnet
nach Überschreiten des MHD in der
Regel mindestens etwa drei Tage haltbar. Milchprodukte: In der Regel
mindestens mehrere Tage über MHD
hinaus. Bei Schimmelbefall entsorgen, Ausnahme Hartkäse: befallene
Stellen großzügig wegschneiden. Abgepacktes Brot: Nach Ablauf des
MHD in der Regel noch genießbar.
Brotlaibe länger haltbar als in Scheiben geschnittenes Brot. Bei Schimmelbefall ganzes Brot entsorgen. Mineralwasser: Nach Ablauf des MHD
viele Monate genießbar, wenn es kühl
und dunkel gelagert wurde. Wurst:
Ungeöffnet in der Regel einige Tage
länger als MHD. (shp)
Ein Top-Banker unter Gewaltverbrechern
Der ehemalige UBS-Spitzenmanager Raoul Weil berichtet über seine Erfahrungen mit der US-Justiz im Rechtsstreit über Steuerhinterziehung
VON JÜRGEN DUNSCH
ZÜRICH. Die großen Konzerne sind
gewarnt. „Unternehmen wie zum
Beispiel Volkswagen, gegen die in
den Vereinigten Staaten ermittelt
wird, müssen gewärtigen, dass die
Behörden über Verfahren gegen einzelne Spitzenmanager den Druck
verstärken“, sagt Raoul Weil. Der
Topbanker weiß, wovon er redet. Als
ehemaliger Leiter der weltweiten
Vermögensverwaltung
in
der
schweizerischen Großbank UBS ist
Weil der bisher höchste Bankenvertreter, der im langjährigen Steuerstreit zwischen der Schweiz und den
USA vor Gericht stand.
Er soll reichen Amerikanern bei der
Steuerhinterziehung geholfen haben,
lautete die Anklage. Im Prozess, den
in aller Regel die Staatsanwälte gewinnen, erlebten diese allerdings ein
Fiasko. Nach einer rekordverdächtig
kurzen Beratungszeit von nur 45 Minuten sprachen die Geschworenen
Weil im November 2014 frei. Ein gutes Jahr voller Unwägbarkeiten und
Abgründe endete für ihn mit einem
Erfolg auf der ganzen Linie.
Heute vermittelt der Finanzmann
im Gespräch einen überraschend entspannten Eindruck, gemessen an dem
Erlebten. Seine Erfahrungen, die Höhen und Tiefen mit Haft in Italien und
den Vereinigten Staaten, das Zusammenleben mit Schwerverbrechern
und später der Hausarrest inklusive
Fußfessel, hat der Mitfünfziger in einem Buch abgearbeitet, das in diesem
Monat auch in Deutschland erscheint.
Nach dem Spruch der Geschworenen
im November 2014 stellte sich kein
Triumphgefühl ein, sondern nur Erleichterung über das Ende eines Albtraums, erinnert sich Weil. Hierzu der
Hintergrund: Kundenberater der UBS
hatten für ihre Klienten unter dem
Schutz des schweizerischen Bankge-
heimnisses über Jahre hinweg Steuerverstecke angelegt. Dies räumte die
Bank im Februar 2009 in einem Vergleich mit den USA ein, lieferte Kundendaten und zahlte 780 Millionen
Dollar (nach heutigem Kurs rund 680
Millionen Euro). Ihr Chef der Vermögensverwaltung wurde Teil eines
Kampfes der Institutionen, da sich die
Amerikaner danach auch andere
Schweizer Banken vorknöpften. Die
Auseinandersetzung ist bis heute
nicht beendet.
Der Fall Weil, so auch der Titel des
Buches, im Schnelldurchlauf: Im Rahmen von Ermittlungen gegen die UBS
nach den Enthüllungen des „Whistleblowers“ Bradley Birkenfeld erhebt
die US-Justiz im November 2008 Anklage gegen Raoul Weil. Ende März
2009 wird ihm von seinem Arbeitgeber gekündigt. Auf einer Urlaubsreise
im Oktober 2013 nimmt die Polizei
Weil aufgrund eines internationalen
Haftbefehls in einem Hotel in Bologna
fest. Er stimmt einer Auslieferung zu
und wird im Dezember in die USA
überstellt. Die dortige Inhaftierung
wird kurz vor Weihnachten in einen
Hausarrest umgewandelt. Der Prozess selbst beginnt Mitte Oktober
2014 in Fort Lauderdale (Florida).
Der Prozess gegen Raoul Weil
endete im November 2014
mit einem Freispruch.
Rückblickend sagt Weil: „Der
schwierigste Moment für mich war
die Ablehnung eines Hausarrests in
Italien. Da wurde mir schlagartig klar,
dass das Verfahren länger dauern
würde.“ Aber auch das Gefängnis in
Bologna war nicht ohne. In dem Buch
berichtet Weil von einer Episode, als
ein Mitgefangener ihn mit einem versteckten Messer bedroht, ihn würgt
und brüllt: „Svizzero, wo sind die verdammten 200 Millionen?“ Sein Hin-
Die Staatsanwälte decken Weil und
seine Anwälte unter anderem mit 4,5
Millionen Seiten (!) E-Mails und anderen Unterlagen ein. Nach seinen eigenen Worten hätte er einen „Deal“
vereinbaren können, der die Haftstrafe gemindert, ihn aber gleichwohl als
„Verbrecher“ eingestuft hätte. Er habe dies abgelehnt, „weil ich von meiner Unschuld überzeugt war und die
Aussichten für den Prozess hoffnungsvoll erschienen“, formuliert er.
Seinem ehemaligen
Arbeitgeber UBS macht Weil
heute keine Vorwürfe.
Die Schweizer Großbank UBS legte den Streit mit den USA um Beihilfe zur
Steuerhinterziehung reicher US-Bürger im Februar 2009 durch einen Vergleich bei und zahlte 780 Millionen Dollar.
FOTO: REUTERS
weis, „ich habe kein Geld! Die 200
Millionen sind Steuerschulden amerikanischer Bankkunden“, verfängt
nicht. Er solle ihn nicht für blöd halten, wütet sein Gegenüber. Was Weil
nach eigenen Worten vor Schlimmerem bewahrt, ist das Auftauchen des
Anführers in dieser Gruppe, der ihn
zur „Chefsache“ erklärt.
Im Vergleich dazu ähnelt die kurze
Haft in den Vereinigten Staaten einer
beinahe folkloristischen Veranstaltung, obwohl der Schweizer in einen
grauen Overall mit der Aufschrift „Federal Prisoner“ gesteckt wird. Auch
der Eintritt in das Gefängnis wirkt
nicht vielversprechend. O-Ton Weil:
„Zwei Drogenhändler, zwei Diebe, ein
zahnloser, streng riechender Obdachloser und ein sturzbesoffener Matrose mit verschrammtem Schädel
durchliefen mit mir die Aufnahmeprozedur.“ In der Haft spricht sich der
ungewöhnliche Background des Insassen aus der Schweiz schnell herum. Er wurde zum „Promi unseres
Knastplaneten“, schreibt Weil. Ein
Mithäftling namens Pasquale klärt
ihn auf. Die dem Banker drohende
Maximalstrafe von fünf Jahren „sind
nix, mein Freund.“ Er selbst sei der
Geldwäsche für schuldig befunden
worden und müsse mit 15 bis 25 Jahren rechnen.
Der kriselnde Erotik-Händler Beate
Uhse will in diesem Jahr wieder ein
ausgeglichenes Ergebnis im laufenden Geschäft schaffen. Das teilte das
Unternehmen gestern in Hamburg
mit. Dabei setze Beate Uhse vor allem auf den Online-Handel, schon
jetzt der wichtigste Vertriebsweg.
Durch die Schließung von 16 Filialen
sowie die Einstellung des Katalogs
werde der Umsatz im laufenden
Jahr nochmals auf 115 bis 120 Millionen Euro zurückgehen – nach 129
Millionen Euro im Vorjahr. Beate Uhse besitzt immer noch eine sehr hohe Markenbekanntheit, doch die
Geschäfte laufen seit Jahren nicht
gut. Wesentliche Bereiche der Vergangenheit wie das DVD-Geschäft
sind durch das Internet weitgehend
weggefallen. Beate Uhse hat zuletzt
den Firmensitz von Flensburg nach
Hamburg verlegt und mehr als 150
Arbeitsplätze gestrichen, um Kosten
zu sparen.
Im vergangenen Jahr fiel ein Verlust von 18,4 Millionen Euro an; die
Eigenkapitalquote im Konzern reduzierte sich von 28,2 auf 11,4 Prozent.
„In einem zunehmend anspruchsvollen Marktumfeld ist Erfolg kein
Selbstläufer“, so Vorstandschef Kees
Vlasblom. Der Vorstand werde die
Strategie noch konsequenter an den
Kundenbedürfnissen
ausrichten.
Beate Uhse wolle mittelfristig das
führende Unternehmen für erotischen Lifestyle und Sexual Wellbeing in Europa werden.
AKTIENCHART
Siemens Frankenthal:
128 Stellen fallen weg
Nicht 210 Stellen, wie im Oktober angekündigt, sondern 128 will der Siemens-Konzern nun in seinem Werk
Frankenthal abbauen. Einen entsprechenden Interessenausgleich
haben Unternehmen und Betriebsrat Ende März beschlossen; das bestätigten beide Seiten gestern auf
Anfrage. In den genannten128 Arbeitsplätzen seien 42 enthalten, deren Abbau bereits früher vereinbart
worden sei, erläuterte eine Siemens-Sprecherin auf Nachfrage.
Die Siemens Turbomachinery
Equipment GmbH in Frankenthal,
die Dampfturbinen und Verdichter
herstellt, behält ihr Produktionsprogramm samt Service-Einheiten ungeschmälert bei. Siemens verzichtet
auf die ursprünglich geplante Verlagerung des Turbinengeschäfts nach
Tschechien. Nach einer „Restrukturierung“ soll das Frankenthaler
Werk nun als Ganzes verkauft werden; das ist bereits seit Februar bekannt. Der Betriebsrat wertet das
jetzt erzielte Verhandlungsergebnis
als relativen Erfolg; schmerzhaft sei
der Personalabbau. (spi)
Wasserstraßen:
Schiffe befördern
weniger Güter
WIESBADEN (afp). Die Binnenschiffe
auf Deutschlands Flüssen und Kanälen haben 2015 weniger Güter transportiert. Die Menge sank im Vergleich
zu 2014 um 3,1 Prozent auf 221,4 Millionen Tonnen, so das Statistische
Bundesamt gestern. Eine Ursache für
den Rückgang seien die teils lang anhaltenden
Niedrigwasserstände
wichtiger Wasserstraßen im Sommer
gewesen. Binnenschiffer transportieren vor allem Massengüter wie Erze,
Kohle und Stahl sowie gefährliche
Güter wie Benzin, Heizöl und chemische Grundstoffe. Per Eisenbahn wurden 2014 laut Statistik rund 365 Millionen Tonnen Güter befördert, per
Lkw 3,5 Milliarden Tonnen.
Der Angeklagte musste hier auf seine hochkarätigen Juristen vertrauen.
Wichtig für ihn: „Die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma hat in ihrer
Untersuchung (des Falles) festgehalten, dass ich meine Aufsichtspflicht
nicht verletzt habe.“ Ein Manko
bleibt. „Als leitender Manager tragen
Sie trotzdem die unternehmerische
Verantwortung für Verfehlungen in
ihrem Bereich. Diese habe ich mit der
Kündigung abgegolten“, räumt Weil
ein.
Seinem ehemaligen Arbeitgeber
UBS macht der Spitzenbanker keine
Vorwürfe. Die Kündigung nach 25
Jahren sei „Teil des Einsatzes gewesen wie bei einem Trainer der Bundesliga“, findet er. Kontakt zum größten Vermögensverwalter in der Welt
hat Weil nur noch privat. Überhaupt
hat er seine Prioritäten stärker in
Richtung Familie und jene Freunde
gelenkt, die während der Krisenzeit
zu ihm gehalten haben. Ganz aus der
Finanzbranche hat sich Weil indes
nicht verabschiedet. Er beschäftigt
sich mit modernen Fintech-Modellen
in der Vermögensverwaltung. Daneben wirkte er jüngst als Berater beim
Verkauf eines E-Commerce-Unternehmens.
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