Lebenszeichen 10.04.2016

Eines Lebens Lauf
Aufbruch ins Neue oder Wiederholung des
Gleichen?
Lebenszeichen
Von Christoph Fleischmann
10.04.2016
Zitator 2:
Jeder Mensch erfindet sich früher oder später eine Geschichte, die er für sein Leben hält.
O-Ton Bittlingmayer:
Mit der biografischen Illusion, das ist eigentlich bezogen darauf, wenn man ein
Interview führt, und die Person das dann ziemlich glatt erzählt, dass man das
der Person dann nicht glauben sollte. So eine Vorsicht [lacht], weil im Nachhinein, da natürlich viele Konstruktionsakte drin liegen in der Nacherzählung der
eigenen Biografie. Und die ganzen Ambivalenzen, die ganzen Widersprüchlichkeiten und die ganzen Nicht-Entscheidungen, die aber sehr relevant waren, in
der Weise ganz selten in biografischen Erzählungen zur Geltung kommen.
Sprecherin:
Uwe Bittlingmayer ist Professor für Soziologie an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg. Aufgewachsen ist er in einer Arbeiterfamilie in einer – wie er sagt – "durchschnittlich
diskriminierten Hochhaussiedlung" in einer ostwestfälischen Provinzstadt.
O-Ton Bittlingmayer:
Aus der heutigen Perspektive könnte ich meine – trotz dieser merkwürdigen
Bruchpunkte, abgebrochene Lehre und so weiter – als sehr kontinuierlichen Bildungsaufstieg erzählen. Aber das ist aus meiner Sicht nicht sinnvoll und auch
nicht realistisch: es gab an x Stellen, gab es noch Varianten, wie ich aus diesem
System wieder rausfliege.
© Westdeutscher Rundfunk Köln 2016
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Aufbruch ins Neue oder Wiederholung des Gleichen?
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Von Christoph Fleischmann
10.04.2016
O-Ton Henkel:
Ich bin ja Pfarrer und das ist auch mein Schwerpunkt in meiner Arbeit: die Auseinandersetzung mit mir selbst und mit Gott. Und da habe ich gemerkt im Laufe
der Zeit, dass Entwicklung im spirituellen Bereich nicht heißt, irgendwie reifer,
weiser, gelassener werden, sondern dass Entwicklung eher heißt, zu sich selber
stehen können, so sein wie man ist, in aller Gebrochenheit, wo ich täglich an
meine Grenzen stoße, das akzeptieren lernen und damit umgehen lernen.
Sprecherin:
Andreas Henkel ist Pfarrer an der Stiftskirche in Kaiserslautern. Er kommt aus einer Handwerkerfamilie. Zwei Menschen, die sich entwickelt haben, die sich durch ihre Herkunft nicht
haben festgelegen lassen. Aber trotzdem glauben beide nicht recht an den Aufstieg aus eigener Hand und freier Entscheidung.
Zitator 2:
Und der Herr sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft
und aus deines Vaters Haus in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen
Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen und du sollst ein
Segen sein.
Sprecherin:
Der Mythos vom Auszug aus des Vaters Haus markierte den Beginn einer neuen Religion;
der Bruch mit der Herkunft war der Gründungsakt einer neuen Tradition. Dieses Motiv wurde
in der Moderne demokratisiert: Nun kann jeder ausziehen und etwas Neues beginnen – vielleicht ist es sogar seine Pflicht geworden.
Beim Dekan der Fakultät für Bildungswissenschaften Bittlingmayer im Arbeitszimmer.
O-Ton Bittlingmayer:
Bis ich 14 war hatte ich kein eigenes Zimmer, Hausaufgaben am Küchentisch
und was weiß ich; also schon eine relativ schulbildungsferne Herkunft. Ich wurde
dann mit anderen Kindern aus dieser Siedlung jeden Morgen zu einer Grundschule gebracht, fünf Kilometer weit entfernt, dort wurden wir schön segregiert in
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einer Schulklasse und dann gab’s noch zwei aus dem unmittelbaren Wohngebiet
und das waren dann richtige Mittelschichtsklassen. Und ich war dann der Klassenbeste einer Klassen, deren Niveau aber in keiner Weise vergleichbar war mit
dem einer anderen Klasse. Ich hatte eine Empfehlung für die Realschule, "vielleicht geeignet für die Realschule" war damals die Lehrerempfehlung. Und der
Grund warum ich auf Gymnasium gehen konnte, war dann im Prinzip mein ältester Bruder, der selber auf die Realschule gegangen war und der gesagt hat:
Mama, der Junge ist fit genug, meld den erst mal auf dem Gymnasium an.
Sprecherin:
Für seinen Bruder ein Herzensanliegen.
O-Ton Bittlingmayer:
Das war die Erfahrung selbst die ganze Zeit darunter zu leiden, nicht Gymnasiast gewesen zu sein. Also von dem, was mein Bruder an Kompetenzen hatte
und Fähigkeiten, wäre das völlig locker möglich gewesen, ihn aufs Gymnasium
zu schicken, aber er ist dann auf die Realschule gekommen, und darunter hat er
Zeit seines Lebens gelitten und das sollte bei mir nicht wiederholt werden; das
war tatsächlich die Motivation dahinter.
Sprecherin:
Am sozialdemokratisch geprägten Gymnasium wurde Uwe Bittlingmayer aufgenommen,
aber:
O-Ton Bittlingmayer:
ich hab die Schule, das kann man wirklich sagen, ich habe die Schule gehasst.
Es war für mich wahnsinnig schlimm zur Schule zu gehen, das hat keinen Spaß
gemacht – im Durchschnitt. Es gab dann ein paar Höhepunkte und relevante
Andere haben eine wichtige Rolle gespielt, aber bis dahin, mindestens Klasse 5
bis Klasse 9 war es ganz übel – also man muss sagen: Klasse 5,6,7, nochmal 7,
8,9 und nochmal 9, dann wurde es ein bisschen besser, als ich meinen engen
Freund Ulli Bauer kennengelernt habe, der dann in der Parallelklasse derselben
Jahrgangsstufe war.
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Sprecherin:
Ullrich Bauer, der relevante Andere, ist inzwischen Professorenkollege in Bielefeld. Die prägenden Bildungserfahrungen machte Bittlingmayer eher neben der Schule:
O-Ton Bittlingmayer:
Das lief über einen Geschichte-Leistungskurs, wo ich dann mit meinem Freund
Ulli Bauer zusammen in die Bibliothek gefahren bin und Bücher ausgeliehen habe und dann haben wir darüber diskutiert und versucht zu verstehen, was da so
passiert ist in der Zeit. Das war aber jetzt wenig unterrichtsrelevant, sondern das
war überhaupt erstmal so eine Lust am Denken, die war dann peer-gestützt
könnte man sagen, das hat dann eher mit Ullrich Bauer angefangen, gemeinsam
überhaupt dieses Glücksgefühl, einen Gedanken zu haben und was Spannend
zu finden.
Sprecherin:
Ein linker Schachclub half bei der Hinwendung zur kritischen Theorie, das soziologische
Seminar am Studienort der Freundin erwies sich als Glücksfall, genauso wie das Studium
zusammen mit seinem Freund. Als Soziologieprofessor beschäftigt sich Bittlingmayer heute
mit Bildungs- und Ungleichheitsforschung.
O-Ton Bittlingmayer:
Es gibt mittlerweile einiges an Forschung zum Thema unwahrscheinliche Bildungsbiografien: Die kriegen im Prinzip immer raus, relevante Andere sind zentral. Wenn ich meine eigene Bildungsbiografie anschaue, meine Aufsteigerbiografie, dann sind da so viele Zufälligkeiten drin: Meine Eltern waren drauf und
dran, nachdem ich das zweite mal hängen geblieben bin, mich wirklich runterzunehmen von der Schule, und da war auch schon eine Lehrstelle im Gespräch.
Und dass das nicht passiert ist, das ist erstmal auch Zufall. Wie meine Eltern,
vorrangig meine Mama, auf meinen älteren Bruder gehört hat, das ist auch nicht
so oft passiert. Das kann man nicht prognostizieren; man kann jetzt nicht sagen:
Man muss einen zehn Jahre älteren Bruder haben, der unter seiner eigenen Bildungsbiografie gelitten hat, und so weiter, da kann man das nicht positiv wenden.
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Sprecherin:
Zufälligkeiten bestimmten den Bildungsaufstieg, nicht die Logik der Bildungsinstitutionen, so
Bittlingmayer.
O-Ton Bittlingmayer:
Jetzt muss man aufpassen, dass man nicht in die Falle tappt: Ja, dann kann das
Individuum doch alles selbst entscheiden.
Sprecherin:
Bildungsaufstieg gelinge für eine signifikante Minderheit gegen die Institutionen. Für den Soziologen erwartbar ist, dass die Menschen sich im Rahmen der Institutionen bewegen und
entscheiden.
O-Ton Bittlingmayer:
Insofern sind erstmal Rahmungen, ein alter Münsteraner Kollege von mir hat das
immer Leitplanken genannt, die Leitplanken sind eigentlich relativ deutlich, über
die kommt man nur sehr selten hinweg; in Einzelfällen ja, aber erstmal sind die
Leitplanken, was die individuellen Handlungsräume strukturiert, ganz stark. Und
dann hat man Spielräume innerhalb dieser Leitplanken.
Zitator 1:
ich hatte mich entschlossen rüber zu gehen, weil ich den Akt der Freiheit vollziehen wollte,
der zwischen der Gefangenschaft, aus der ich kam, und derjenigen, in die ich ging, im Niemandsland lag.
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Sprecherin:
In seinem Buch Kirschen der Freiheit berichtet der Schriftsteller Alfred Andersch von seiner
Desertion im Zweiten Weltkrieg: Die Situation des Soldaten der gehorchen muss, oder, wenn
er überläuft, in Kriegsgefangenschaft gerät, wird ihm zum Bild für die Freiheitsmöglichkeiten
des Menschen: Freiheit gibt es nur in der Wahl, welcher Gefangenschaft man anheimfällt,
nach der kurzen Entscheidung ist das Leben wieder durch mächtige Institutionen vorgespurt.
Zitator 1:
In einem winzigen Bruchteil einer Sekunde, welcher der Sekunde der Entscheidung vorausgeht, verwirklicht sich die Möglichkeit der absoluten Freiheit, die der Mensch besitzt. Nicht im
Moment der Tat selber ist der Mensch frei, denn in dem er sie vollzieht, stellt er die alte
Spannung wieder her, in deren Strom seine Natur kreist. Aufgehoben wird sie nur in dem
einen flüchtigen Atemhauch zwischen Denken und Vollzug. Frei sind wir nur in Augenblicken. In Augenblicken, die kostbar sind.
O-Ton Belardi:
Ich habe immer parallel laufen zu den bewussten Entscheidungen: ich will jetzt
Professor werden, ich will jetzt irgendwas anderes werden, noch unbewusste
Bindungen, es gibt andere Aufträge, die unbewusst in Menschen mitschwingen;
und dazu den Zugang zu finden, das finde ich das Spannende immer wieder an
meiner Arbeit, weil die Leute kommen und sagen: ich hab doch alles richtig gemacht: ich habe ein Haus, alle Umstände sind gut, aber ich bin so unglücklich.
Und da dann auf die Suche zu gehen: Was macht sie so unglücklich? Was sind
da noch für andere Delegationen von den Eltern, was sind transgenerationelle
Weitergaben?
Sprecherin:
Die Psychotherapeutin Hildegard Belardi aus Bensberg schaut auf unbewusste Muster, die
Menschen verfolgen. Sie können die Autorschaft über das eigene Leben vielleicht ähnlich
einschränken wie institutionelle Leitplanken.
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O-Ton Belardi:
Dass man ja ganz häufig auch gucken kann, wenn ein Mensch aus einem
Haushalt kommt, wo es einen Alkoholkranken gegeben hat, zum Beispiel, das ist
relativ gut erforscht, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sich das nochmal
irgendwo wiederholt, weil es eine vertrautes Muster ist. Häufig holen sich, wenn
man Paare anguckt, die sich trennen können, die sich scheiden lassen, dass die
Partner sich dann wieder einen alkoholkranken oder suchtkranken Partner suchen. Es gibt aber auch welche, die das tatsächlich so bearbeitet haben, dass
sie sagen: Nein, das mache ich nicht nochmal.
Sprecherin:
Das unbewusste Muster wird wiederholt – und das bewusst erzählte Selbstbild? Wird auch
wiederholt, sagt der Schriftsteller Max Frisch: Sein Satz, wonach der Mensch eine Geschichte erzählt, die er für sein Leben hält, geht noch weiter:
O-Ton Frisch:
Jeder Mensch erfindet sich früher oder später eine Geschichte, die er, oft unter
gewaltigen Opfern für sein Leben hält oder eine Reihe von Geschichten, die mit
Namen und Daten zu belegen sind, so dass an ihrer Wirklichkeit, scheint es,
nicht zu zweifeln ist.
Sprecher:
Die meisten Menschen, so Frisch, würden den selbstkonstruierten Charakter ihrer Lebensgeschichte nicht erkennen und seien deswegen verurteilt, sie zu wiederholen.
O-Ton Frisch:
Und seine ganze Kraft dient dazu, Vorkommnisse herbeizuführen, die seine Erfindung bestätigen. Beispielsweise seine Erfindung ein Pechvogel zu sein, ein
schlichter und von keinem Glück begünstigter Mann. Stellen Sie sich vor, ein
solcher Pechvogel gewinnt plötzlich das große Los. Er zweifelt nicht an seiner
Erfindung ein Pechvogel zu sein, sondern er zweifelt an der Lotterie. Er kann es
nicht fassen, kein Pechvogel zu sein, nein, er will es auch nicht fassen. Lieber
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10.04.2016
wird er krank, magenkrank, um auch mit dem großen Los noch ein Pechvogel zu
bleiben. Oder er verliert die Brieftasche, noch bevor er sich etwas gekauft hat
von seinem großen Los. Ich kenne einen solchen Fall. Jetzt erzählt er überall,
was ihm zugestoßen ist und er ist froh um sein Pech. Denn seine Erfindung, ein
redlicher und von keinem Glück begünstigter Mensch zu sein, ist ihm jede
Summe wert; andernfalls müsste er sich ein anderes Ich erfinden, das heißt, er
müsste seine ganze Lebensgeschichte nochmals umdichten, alle Vorkommnisse
seiner Vergangenheit anders erzählen und nochmals sich selbst erleben, was
kostspieliger ist, glaube ich, als der Verlust einer vollen Brieftasche.
Sprecherin:
Hildegard Belardi glaubt schon daran, dass man sich von Fremdzuschreibungen und Selbstbildern trennen kann. Aber gegenüber Versprechungen, dass ein Mensch mit der richtigen
Therapie in jedem Fall veränderbar sei, wächst ihre Skepsis:
O-Ton Belardi:
Vor 35 Jahren hätte ich Ihnen gesagt: Ja, das geht. Ganz eindeutig: je länger ich
in meinem Beruf arbeite, desto zurückhaltender bin ich mit solchen Versprechungen, mit solchen klaren Aussagen geworden, weil ich gesehen habe, wie
Menschen auch in ihren Mustern verharren. Ein Kollege sagte mal: horrible
place, but safe. Lieber im Elend, in der alkoholkranken Familie, in der schlagenden Familie bleiben, als einen neuen Schritt zu wagen. Das hängt ja auch ganz
viel vom Mut ab, was Neues zu probieren. Willst Du, dass sich etwas verändert,
dann musst Du etwas tun, was Du noch nie getan hast. Dazu gehört unglaublich
viel Mut, irgendwo mal hinzugehen, was zu tun, was ich noch nie getan habe.
Das Vertraute ist mir vertraut, und das Neue macht immer Angst. Von daher
würde ich diese ganze Diskussion gerne nochmal auf dem Boden von Angst und
Mut mir angucken:
Zitator 1:
Aber ich hatte wenigstens den Riecher noch die Angst in mir festzuhalten. Hätte ich sie
überwunden und zerstört, hätte ich den Mut über sie triumphieren lassen, so wäre ich stumpf
geworden. 'Stur' hieß der Ausdruck dafür.
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Sprecherin:
Alfred Andersch über seine Jahre als Soldat im Zweiten Weltkrieg.
Zitator 1:
Über die Jahre des Krieges hinweg, die dann folgten, habe ich nicht nur den Mut, sondern
auch die Angst gerettet bis zu den Tagen, an denen ich meine Flucht wagte. Niemals hätte
ich den Mut zur Flucht aufgebracht, wenn ich nicht im gleichen Maße, in dem ich mutig war,
feige gewesen wäre.
Musik „Vertraut den neuen Wegen“:
Vertraut den neuen Wegen,
auf die der Herr uns weist,
weil Leben heißt: sich regen,
weil Leben wandern heißt.
Seit leuchtend Gottes Bogen
am hohen Himmel stand,
sind Menschen ausgezogen
in das gelobte Land.
Sprecherin:
Im Kirchenlied gibt’s keine Angst, aber auch keinen Mut. Nur die Beschwörung der unzähligen Möglichkeiten.
Musik Fortsetzung:
Vertraut den neuen Wegen,
auf die uns Gott gesandt!
Er selbst kommt uns entgegen.
Die Zukunft ist sein Land.
Wer aufbricht, der kann hoffen
in Zeit und Ewigkeit.
Die Tore stehen offen.
Das Land ist hell und weit.
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O-Ton Henkel:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Orthopädieschuhmachermeister – das war die mir vorherbestimmte Laufbahn,
ja. Mein Vater hat ein gut funktionierendes Schuhgeschäft, eine Werkstatt, einen
gesicherten Lebensunterhalt, war ein Experte auf seinem Gebiet und er ist letztlich immer davon ausgegangen, dass sein Sohn in diese Fußstapfen tritt.
Sprecherin:
Pfarrer Andreas Henkel erzählt, warum er aus des Vaters Haus ausgezogen ist.
O-Ton Henkel:
Ich hab’s sogar probiert, ich habe eine Lehre gemacht als Orthopädieschuhmacher, hab einen Gesellenbrief, hab aber schon nach zwei Wochen gemerkt und
gesagt, dass ich das nicht ein Leben lang machen kann, dass mich das einfach
nicht genügend ausfüllt.
O-Ton Frisch:
Für mich ist die Repetition, was ich am meisten fürchte, die Wiederholung, in
meinem letzten Stück, dem Triptychon ein Synonym für das Tödliche geworden;
und zwar nicht der Tod nach dem klinischen Tod, sondern was im Leben stattfindet. Alles was Repetition ist, in dem Sinn, das ich schon weiß, wie ich mich
verhalten werde, hat den Geschmack des Todes hat das Stigma der Unveränderbarkeit. Das muss von Anfang an, schon damals die Grundangst gewesen
sein: Wie bleibe ich lebendig, wie bleiben wir lebendig?
O-Ton Henkel:
Wiederholung ist auch Leben, ja. Ich merk das bei mir, dass ich immer mal wieder einen Aufbruch brauche; Wiederholung ist genauso wichtig, weil das auch
einfach Energie spart, immer auch Dinge zu machen, die man schon mal gemacht hat oder ähnlich schon mal gemacht hat. Mir geht das so, dass dann irgendwann der Kick fehlt, die Herausforderung, dass ich dann irgendwann auch
wieder eine neue Herausforderung brauche; ich glaub, das ist sehr menschlich.
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Sprecherin:
Aber für Andreas Henkel war nicht nur die Aussicht, ein Leben lang Schuhe zu machen,
ausschlaggebend:
O-Ton Henkel:
Dazu noch der ganz wesentliche Punkt, dass ich eben in die Fußstapfen meines
Vaters und Großvaters getreten wäre, das heißt, eine Familientradition fortgesetzt hätte: Mein Vater, meine Mutter, meine Oma, mein Opa haben alle im Betrieb gearbeitet, ich wär da quasi dazugekommen; das wär natürlich höchst anstrengend für alle Beteiligten geworden, das war schon immer höchst anstrengend für alle Beteiligten.
Sprecherin:
Sich der väterlichen Zuweisung zu entziehen, sei freilich auch nicht einfach gewesen. Sein
Vater habe zwar sein Studium finanziert, so Henkel:
O-Ton Henkel:
Andererseits gab‘s lange Zeit noch so einen Vorbehalt bei meinem Vater, dass
ich mich für etwas anderes entschieden hab, das ist im Laufe der Jahre dann
weniger geworden, als er gemerkt hat, ich fühl mich in meinem neuen Beruf als
Pfarrer jetzt wohl, ich füll das aus, das geht, und auch der finanzielle Hintergrund
ist gesichert, dann wurde das besser für ihn, leichter auszuhalten. Wir sitzen ja
gerade hier in Kaiserslautern, das ist quasi die zweite Pfarrstelle, das ist er auch
zur Einführung gekommen von weit her um sich die Einführung in der schönen
gotischen Stiftskirche, wo ich jetzt Pfarrer bin, anzusehen und dabei zu sein; ich
glaub schon, dass er das jetzt auch anerkennt, ja.
Sprecherin:
Selbstbewusst ausgezogen; mutig den eigenen Weg gegangen. Eine Geschichte, auf die
man stolz sein kann?
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Zitator 1:
Und außerdem wollte ich natürlich rüber, weil ich Angst hatte, ins Feuer zu kommen und,
sinnlos oder nicht sinnlos, sterben zu müssen.
Sprecherin:
Alfred Andersch über seine Desertion.
Zitator 1:
Könnte nun den vorigen Absatz streichen und erzählen, dass ich eigentlich sehr mutig gewesen bin, weil ich die Gefahr des Todes im Kampfe mit der wahrscheinlich viel größeren
Gefahr vertauschte, während der Desertion von der Feldpolizei aufgegriffen und sogleich
hingerichtet zu werden. Könnte so in der Tat aus meinem Buch eine heroische kleine Story
machen. Sie hätte nur den geringfügigen Nachteil, nicht zu stimmen.
O-Ton Henkel:
Das war ich auch, das habe ich geschafft, darüber bin ich auch glücklich. Das
war aber auch ein Weg, der mir vor die Füße gelegt wurde, wahrscheinlich. Also
das Gefühl habe ich heute. Ich mache eben die Erfahrung, dass ich da, wo ich
stehe mit meiner Familie, mit meinen Freunden, Bekannten, in meinem Beruf,
dass ich da am richtigen Platz bin, dass ich da zu Recht komme, dass das einen
Sinn macht für mich und für andere.
Sprecherin:
Reden wir offen, Pfarrer Henkel: Wer hat Ihnen etwas vor die Füße gelegt?
O-Ton Henkel:
Gottes Fügung, also das ging mir zu weit. Ich stell mir das eher so vor, dass ich
Wege gehe, mehr oder weniger zufällig, mehr oder weniger bestimme ich die
selbst, mehr oder weniger werden die von außen bestimmt, und auf diesen Wegen geht Gott mit, letztlich unabhängig von dem konkreten Weg. Also wäre ich
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Orthopädieschuhmachermeister geworden und hätte das Geschäft übernommen, wäre Gott auch dabei gewesen, wüsste ich heute, aber ich glaube, ich wär
nicht so glücklich geworden. Ich glaube, dass mir persönlich, so wie ich angelegt
bin, mein Weg, den ich gewählt hab, der mir vor die Füße gelegt worden ist,
mehr entspricht.
Sprecherin:
Selbstbestimmt oder Zufall, freie Entscheidung oder Ausagieren der eigenen Lebensmuster
– vermutlich ist das oft nicht zu trennen. Und Gott – ist immer dabei oder selber das Ziel einer Entwicklung?
O-Ton Henkel:
Bei dieser spirituellen Entwicklung hilft mir diese Perspektive, die wir Gott nennen, also in dieser Entwicklung, das ich da nicht selbst für verantwortlich bin,
dass ich es nicht selbst machen muss, dass ich nicht selbst auf ein Ziel gehen
muss, wo immer das sein müsste, dass das von außen, was wir Gott nennen,
dass es da eine Perspektive gibt, die mich befreit, die mir von außen sagt: Du
musst nicht, Du darfst, sei so wie Du bist. Gott entlastet mich, sagt letztlich: das
muss nirgendwo hingehen, Deine Entwicklung.
Sprecherin:
Hildegard Belardi verweist auf etwas, das man als psychologische Entsprechung ansehen
könnte: Die eigenen Ziele anders definieren.
O-Ton Belardi:
Die Schere zwischen Fremdbild und Selbstbild, so möchte ich sein und so bin
ich, kann ganz weit auseinander klaffen. 9'40 Ich weiß noch ganz genau, als ich
dann in meinem zweiten Job war in einer Suchtklinik, da hatte ich die Idee, ich
müsste jeden Alkoholiker trockenlegen, haben wir damals gesagt, also dazu
bringen nie wieder Alkohol zu trinken. Da bin ich beinah drüber verrückt geworden, bis ich mein Ziel verändert hab, dass ich gedacht hab, wenn wir eine Erfolgsquote über zwei, drei Jahre von 30 bis 40 Prozent haben, dann ist das sehr,
sehr viel. Dass es meine Motivation ist, jemanden anderes zu verändern, aber
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der muss ja auch einen Veränderungswillen mitbringen; das war eine sehr, sehr
lehrreiche Zeit.
Sprecherin:
Andreas Henkel hat verschiedene spirituelle Praktiken kennengelernt und ausgeübt und tut
es bis heute – aber dass er dadurch weiser oder reifer oder gelassener werde, diese Erwartung hat er aufgegeben.
O-Ton Henkel:
Die wesentliche spirituelle Praxis, die sich durchgesetzt hat, ist das Herzensgebet, das ist eine Meditationsmethode aus dem Osten. Ein Vers, den man immer
wieder meditiert: Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme Dich meiner. Da
macht man die Erfahrung, das man letztlich immer wieder am selben Punkt steht
als Mensch vor Gott, der auf Erbarmen angewiesen ist, und das ändert sich
auch nicht groß: Man kann nur besser akzeptieren, dass man der ist, der man
ist, in aller Unzulänglichkeit, und der auf Gottes Erbarmen angewiesen ist.
O-Ton Belardi:
Wir Psychologe würden sagen, eine gewisse Frustrationstoleranz: Mein letzter
Lehrer sagte immer: Man muss damit fertig werden, das Leben ist ungerecht
und unvollkommen und trotzdem kann ich zufrieden leben.
Sprecherin:
Gibt es Freiheit nur in der Akzeptanz des Gewordenseins? Oder gibt es freie Entscheidungen über den eigenen Lebensweg, wenigstens in wenigen Augenblicken? Oder sind wir immer von äußeren Leitplanken und inneren Mustern geführt?
O-Ton Belardi:
Ich finde es sehr spannend, denn letztendlich habe ich auch immer wieder mit
Kriegsteilnehmern gesprochen, die sich geweigert haben, die Befehlsverweigerung begangen haben, an Erschießungen teilzunehmen, von Zivilisten oder von
Verwundeten oder sonst was: Denen ist nichts passiert. Ich weiß nicht, wo die
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Angst immer herkam, dass sie dann bestraft würden; vielleicht sind da auch
Exempel statuiert worden, aber ich habe auch immer wieder gehört, dass letztendlich der Mensch an der Stelle, die letzte Freiheit hat zu entscheiden, das
mach ich oder das mach ich nicht. Wer plötzlich über sich hinausgewachsen ist,
das hat nicht nur was mit Bildung und Elternhaus zu tun, sondern: "Das konnt’
ich nicht", "Hab ich nicht gemacht." Das hab ich immer wieder gelesen, gehört –
ich weiß nicht, wo diese Kraft zu sagen, das mach ich nicht, herkommt:
Zitator 1:
Mein Buch hat nur eine Aufgabe: einen einzigen Augenblick der Freiheit zu beschreiben.
Sprecherin:
Alfred Andersch in Kirschen der Freiheit.
Zitator 1:
Aber es hat nicht die Aufgabe, zu behaupten, dass die Größe des Menschen sich nur in solchen Augenblicken verwirkliche. Es ist ein Leben denkbar, in dem die Freiheit niemals erfahren wird und das dennoch seinen vollen Wert behauptet. Der Wert des Menschen besteht
darin, dass er Mut und Angst, Vernunft und Leidenschaft nicht als feindliche Gegensätze
begreift, die er zerstören muss, sondern als Pole des einen Spannungsfeldes, das er selber
ist. Die Freiheit ist nur eine Möglichkeit, und wenn man sie vollziehen kann, so hat man
Glück gehabt – worauf es ankommt ist: sich die Anlage zur Freiheit zu erhalten.
Sprecherin:
Die Anlage zur Freiheit erhalten: das scheint anspruchsvoll genug.
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