Numerische Simulation der Schallabstrahlung von einem

Fachgebiet Strömungsbeeinflussung
und Aeroakustik, AER, TUM
Prof. H.-J. Kaltenbach
24.03.2016
Abschluss- (Bachelor, Master) oder Semesterarbeit
Numerische Simulation der Schallabstrahlung von einem
Eisenbahntunnel mittels CAA in Verbindung mit einem
Randelemente-Verfahren
Hintergrund
Die bei der Einfahrt in den Tunnel vom Zug durch Verdrängung
generierte Druckwelle läuft dem Fahrzeug mit Schallgeschwindigkeit
voraus, steilt sich durch nichtlineare Effekte auf und generiert am
anderen Portal eine Mikrodruckwelle, die primär als Infraschall in die
Umgebung abstrahlt. Die Richtcharakteristik und Amplitude der
Abstrahlung im Fernfeld hängt dabei unter anderem von der Portalgeometrie, von der Geometrie der Umgebung, von der Bodenbeschaffenheit und den meteorologischen Bedingungen ab.
Aufgabenstellung
Ziel ist die numerische Prognose der Fernfeld-Schallabstrahlung auf Basis eines hybriden Verfahrens,
das aus 3 Schritten besteht. (1) Die Ausbreitung der Druckwelle im Tunnel und der Austritt aus dem
Portal wird mit dem kompressiblen CFD-Löser ANSYS-FLUENT simuliert. (2) Die instationäre CFDLösung wird auf einer permeablen Kontrollfläche an ein Integralverfahren (Curle-Formulierung der
Lighthill-Analogie implementiert im SpySi-Code von Prof. S. Becker, Univ. Erlangen) übergeben, mit
dem die Ausbreitung in das Fernfeld unter der Annahme einer freien Umgebung (keine reflektierende
Flächen außer dem Boden) berechnet wird. (3) Berücksichtigung der Schallstreuung an der
Außenwand des Portals und weiteren Flächen mit einem Randelementverfahren.
Für die Schritte (1) und (2) sind Löser vorhanden und es wurden umfangreiche Tests an realistischen
Tunnelgeometrieen durchgeführt. Neu ist die Kopplung mit einem Randelementeverfahren zur
Berücksichtigung der Schallstreuung an
CFD-Gebiet
Rändern in der Umgebung. Die AufgaBeobachter im
Fernfeld
benstellung umfasst die Kopplung des
Fernfeldlösers SpySi mit einem OpenSource-Code
im
Frequenzoder
Schallwellen
Zeitbereich. Zunächst soll an einfachen
Streuproblemen (eine oder mehrere
Punktquellen über einer Wand) Erfahrung p(x)
mit dem BEM-Code gesammelt werden.
Dann soll ein Oberflächengitter der
Durchlässige FWH-Fläche
Tunnel
Randbedingung
(Übergabe CFD an
Tunnelumgebung erzeugt werden, für
p(t) = p(x)/c0
Portal
Akustik-Integralverfahren)
dessen Knotenpunkte mittels SpySi
Werte des einfallenden Schallfeldes zu bestimmen sind. Die Lösungen aus FLUENT und die Skripte
zur Bedienung von Spysi liegen bereits vor. Anschließend wird der Effekt der Schallstreuung für
Beobachterpunkte auf einem Halbkreis im Radius von 50m um das Portal untersucht. Zur Validierung
der Simulationskette sollen die Ergebnisse einer fein aufgelösten CFD-Simulation, in der die Akustik
vollständig bis zur Beobachterposition erfasst wurde, verwendet werden.
Voraussetzung, Betreuer
Interesse und Vorkenntnisse in numerischer Strömungssimulation. Selbständiges Arbeiten mit LINUX
und MATLAB. Beginn jederzeit möglich. Auskunft und Betreuung durch Prof. Dr. H.-J. Kaltenbach.