Fachbereich Maschinenbau Fachgebiet Kraft- u. Arbeitsmaschinen Fachgebietsleiter Prof. Dr.-Ing. B. Spessert April 2016 Praktikum Grundlagen der Technischen Akustik Versuch 1 Geräuschemission eines Staubsaugers (Messung im Fernfeld) 1. AUFGABENSTELLUNG: Ein Staubsauger ist akustisch zu analysieren. Als Messraum stehen ein reflexionsarmer Halbraum und ein Hallraum zur Verfügung: Messen Sie für die maximale Drehzahl den Schalldruckpegel Lp als A-bewerteten Gesamtpegel sowie die A-bewerteten Oktavspektren an fünf Messpositionen im Abstand R = 1 m (nach EN 60704 -1, 12/2010). Berechnen Sie das Oktavspektrum und den Gesamtpegel Lprundum des RundumSchalldruckpegels. Berechnen Sie das Oktavspektrum und den Gesamtpegel Lw des Schallleistungspegels. Führen Sie eine analoge Messung mit drei Messpositionen im Hallraum durch (nach DIN EN ISO 3741, 1/2011). Berechnen Sie anschließend den mittleren Schalldruckpegel Lp sowie den Schallleistungspegel LW nach dem Direktverfahren. Vergleichen Sie die ermittelten Pegel. 2. MESSTECHNIK Alle Messungen werden mit dem Handmessgerät zur Schalldruckpegelbestimmung Svantek Svan 912 A mit einem ½“ Freifeldmikrofon durchgeführt: Frequenzbereich: 2 Hz bis 20 kHz Messbereich: 12 dB bis 136 dB (RMS) Genauigkeitsklasse 1, Messgenauigkeit: ± 0,3 dB Schmalband-, Oktav- und Terzspektren Die Messzeit beträgt 10 s. Vor Beginn der Messung ist das Messsystem zu kalibrieren. Ein akustischer Kalibrator vom Typ SV 03A steht zur Verfügung: Frequenz: 1.000 Hz Pegel: 94 dB Abweichung: 0,3 dB Genauigkeitsklasse 1 Praktikum GL Technische Akustik, Geräuschemission Staubsauger, Fernfeld Datum: …………......………. Beobachter: ……………..………. Messobjekt: ……………..………. 3. MESSWERTE UND BERECHNUNG: Schalldruckpegel Lp und Schallleistungspegel LW im reflexionsarmen Halbraum Messposition Oktavmittenfrequenz (Hz) 250 500 1.000 2.000 4.000 (dB(A)) (dB(A)) (dB(A)) (dB(A)) (dB(A)) 8.000 Gesamtpegel Lp (dB(A)) (dB(A)) 2 4 6 8 10 Lprundum LS LW Lprundum - Rundum-Schalldruckpegel, LS - Flächenpegel, LW - Schallleistungspegel Schalldruckpegel Lp und Schallleistungspegel LW im Hallraum Messposition Oktavmittenfrequenz (Hz) 250 500 1.000 2.000 4.000 (dB(A)) (dB(A)) (dB(A)) (dB(A)) (dB(A)) 1 2 3 Lp(ST) KH LW Lp(ST) – gemittelter Schalldruckpegel, KH - Korrektur Hallraum Vergleichen und interpretieren Sie alle Ergebnisse! Praktikum GL Technische Akustik, Geräuschemission Staubsauger, Fernfeld Seite 2 von 4 8.000 Gesamtpegel Lp (dB(A)) (dB(A)) ANHANG A) Mikrofonpositionen im reflexionsarmen Messraum nach EN 60704-1, 12/2010, S. 28 Verwenden Sie aus Zeitgründen nur die Positionen 2, 4, 6, 8 und 10, R = 1 m Praktikum GL Technische Akustik, Geräuschemission Staubsauger, Fernfeld Seite 3 von 4 ANHANG B) Ermittlung des Schalleistungspegels im Hallraum mittels Direktverfahren nach DIN EN ISO 3741, 1/2011, S. 25f Um den Schallleistungspegel LW einer Geräuschquelle mit dem Direktverfahren zu ermitteln, ist theoretisch nur eine Messung der Schalldruckpegel notwendig. Zur Berechnung der Schallleistungspegel werden u.a. die äquivalenten Schallabsorptionsflächen A verwendet. Folgende Gleichung zeigt den mathematischen Zusammenhang bei Vernachlässigung der meteorologischen Korrektur: LW L p ( ST ) K H (1) A A S c K H 10 log dB 4,34 10 log1 A0 S 8 V f dB 6dB (2) Die Werte der äquivalenten Schallabsorptionsflächen A kann aus den gemessenen Nachhallzeiten Trev berechnet werden: A 0,163 Lp(ST) KH A A0 S V c f Trev s V m Trev (3) der Schalldruckpegel der zu untersuchenden Schallquelle, gemittelt über die Mikrofonpositionen Korrektur Hallraum die äquivalente Schallabsorptionsfläche des Raumes Bezugsfläche: 1m² die Gesamtoberfläche des Hallraumes: das Volumen des Raumes die Schallgeschwindigkeit die Mittenfrequenz des interessierenden Terzbandes Nachhallzeit Der Abstand von Schallquelle und Mikrofon sowie der Abstand zwischen mehreren Mikrofonpositionen sollten mindestens einen Meter betragen. Weiterhin ist eine Mindestentfernung zur Wand von 1,5 m einzuhalten. Daten für Hallraum EAH Jena: V = 106,2 m³ S = ca. 180 m² (mit Diffusoren) c = 340 m/s Oktavmittenfrequenz f in Hz 250 500 1.000 2.000 4.000 8.000 Trev in s 5,2 5,3 5,6 3,8 2,3 0,9 A in m² 3,3 3,2 3,1 4,5 7,6 18,5 KH in dB 0,4 -0,3 -0,7 0,8 3,1 7,2 Praktikum GL Technische Akustik, Geräuschemission Staubsauger, Fernfeld Seite 4 von 4
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