PDF - Schweizer Zucker AG

MEDIENMITTEILUNG ZUR GENERALVERSAMMLUNG
Aarberg/Frauenfeld, 18. März 2016
Die Schweizer Zucker AG (SZU) schreibt im Geschäftsjahr 2014/15 zum ersten Mal seit der Aufhebung des
Leistungsauftrags rote Zahlen. Grund für das schlechte Ergebnis ist der Preiszerfall am Zuckermarkt. Zur Vermeidung
eines noch grösseren Verlustes wurden Rückstellungen im Betrag von CHF 6.2 Mio. aufgelöst. Der Umsatz, welcher bei
fairen Preisen deutlich höher ausgefallen wäre, blieb deshalb trotz Rekordernte und Rekord-Zuckerproduktion im
Vergleich zum Vorjahr praktisch gleich. Sorgen bereiten nach wie vor die veränderten Rahmenbedingungen in der EU.
Ohne verbesserten Grenzschutz ist mit Tiefpreis- Importen von EU-Zucker in die Schweiz zu rechnen. Diese gefährden
die heimische Zuckerproduktion, da sie zu weiteren Verlusten und zu einer Gefährdung der Anbaubereitschaft der
Rübenpflanzer führen. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen ist die SZU überzeugt, dass die Kunden auch in Zukunft
bereit sind, für die ökologischen und sozialen Vorteile der Schweizer Zuckerproduktion einen fairen Preis zu bezahlen.
Auf dem Weltmarkt wurde wider Erwarten erneut ein Produktionsüberschuss erzielt. Die Vorräte führten dabei zu einem
Weltmarktpreis von 350 US-Dollar pro Tonne. Ein absoluter Tiefstwert. Auch in der EU wurde eine Rekordernte verzeichnet, die
zusammen mit dem angekündigten Ende der Quotenregelung zu einem Preissturz von über 700 auf nahezu 400 Euro pro Tonne
führte. Da die Schweizer Zuckerpreise eng an diejenigen der EU gekoppelt sind, ergab sich ein entsprechender Preisdruck durch
stark verbilligte Importe. Die Situation wurde durch die Aufgabe des Euro-Mindestkurses und die sofortige Reduktion der
Grenzabgaben durch das Bundesamt für Landwirtschaft nochmals deutlich verschärft.
Hohe Zuckerproduktion
Eine frühe Aussaat und ein für das Rübenwachstum nahezu idealer Sommer sorgten für eine rekordhohe Zuckerproduktion von
315‘000 Tonnen.
Es wurden über 260’000 Tonnen Zucker verkauft und damit das Vorjahresniveau gehalten. Auch der Gesamtumsatz aus Zucker,
Futtermitteln und Sorten blieb beinahe unverändert. Der Waren- und Materialaufwand stieg wegen der grösseren Verarbeitungsmenge um 17 Mio. auf 188 Mio. Franken.
Dank rigoroser Kostenkontrolle konnte der Betriebsaufwand der SZU weiter reduziert werden. Es resultiert ein Cashflow von 9
Mio. Franken und, nach den betriebsnotwendigen Abschreibungen, jedoch ein stark negatives Betriebsergebnis. Nach Auflösung
von 6,2 Mio. Franken Rückstellungen wird ein negatives Ergebnis von 0,05 Mio. Franken ausgewiesen.
Rahmenbedingungen bleiben schwierig
Verwaltungsrat und Geschäftsleitung der SZU setzen alles daran, die Rahmenbedingungen für die Schweizer Zuckerwirtschaft
gegenüber dem billigen Importzucker aus der EU zu verbessern. Dabei werden Effizienzsteigerungen entlang der ganzen
Wertschöpfungskette vom Rübentransport bis zu den Verarbeitungskosten realisiert. Wegen der unilateralen Veränderungen in
der EU braucht es aber auch politische Entscheide: einen temporär und nur moderat erhöhten Grenzschutz und eine deutliche
Erhöhung der Einzelkulturbeiträge für Zuckerrüben. Da die bisherigen Bemühungen wenig erfolgreich waren, wurden dank der
Unterstützung des Schweizerischen Bauernverbands und der Rübenpflanzer-Organisationen parlamentarische Vorstösse
eingereicht. Wir setzen alles daran die Schweizer Zuckerproduktion aufrecht zu erhalten. Die Nachhaltigkeitsstudie der ETH
Zürich hat gezeigt, dass die Schweizer Zuckerproduktion bedeutende ökologische und soziale Vorteile gegenüber Importzucker
aufweist. Diese ist aber nur möglich, wenn Kunden und Konsumenten bereit sind dafür einen fairen Preis zu bezahlen.
Notizen an die Redaktion:
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Weitere Auskünfte erteilt Guido Stäger, CEO Schweizer Zucker AG, Telefon 032 391 62 07.
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Diese Medienmitteilung ist auch online unter zucker.ch > News abrufbar.
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