Unterrichtsentwurf

Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Realschulen) Reutlingen
Musik – L. Häberle - 2014
Der ausführliche Unterrichtsentwurf im Fach Musik
Vorbemerkung:
Bei der Unterrichtsplanung muss die Interdependenz einzelner Planungsfelder berücksichtigt
werden. Im ausführlichen Entwurf können daher bei der Darstellung deren Reihenfolge und
Begrifflichkeit flexibel gehandhabt werden.
Deckblatt
Fach Thema der Stunde Schule Datum Zeit / Stunde Klasse
Name des Lehramtsanwärterin / des Lehramtsanwärters
Name des Mentors (Unterrichtsbesuch) bzw. Name des Vorsitzenden (Prüfungslehrprobe)
Name des Lehrbeauftragten / Fachleiters / Bereichsleiters
Inhaltsverzeichnis / Gliederung
(mit Seitenangaben)
1. Bedingungsanalyse
Es sind nur die Aspekte auszuführen, die für die jeweilige Stunde relevant sind, z.B.:
Arbeitsbedingungen (Klassenzimmer, technische Ausstattung, Instrumente, zeitliche
Dimension, ...)
Lern- und Verhaltenssituation auf der Basis der (Unterrichts-) Erfahrungen des Lehrers mit
seiner Klasse: Lerntempo, Leistungsstand, Lernbereitschaft, Vorerfahrungen der Schüler
(theoretisch und praktisch), eingeführte Arbeitsformen, disziplinäres Verhalten,
verhaltensauffällige Schüler / Problemkinder, soziales Verhalten / Klassenklima, …
2. Sachanalyse
Die Sachanalyse sollte in möglichst knapper Form die wesentlichen fachwissenschaftlichen
Aspekte des Stundenthemas (eventuell auch vorhergehender oder folgender Stunden)
zusammenstellen.
Zu beachten sind auch sachimmanente Schwierigkeiten des Unterrichtsgegenstandes.
Diese machen wiederum eine (im folgenden Abschnitt begründete) angemessene didaktische
Reduktion oder ein (ebenfalls an späteres Stelle erläutertes) bestimmtes methodisches
Vorgehen notwendig.
3. Didaktische Reflexion und Entscheidungen
In der didaktischen Analyse werden Überlegungen und Begründungen zur Auswahl der Inhalte
angestellt. Hier geht es um die bewusste und begründete Entscheidung für das WAS und
das WARUM der Stundeninhalte und Themen.
Legitimation des Themas auf der Grundlage des Bildungsplans
Herausarbeiten wesentlicher Bildungsgehalte (Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung,
Aktualitätsgrad, …) und zu fördernder Kompetenzen
Bezug der Schüler zum Thema (Erfahrungsbereich, Altersgemäßheit, ...)
Stellung der Stunde in der Unterrichtseinheit
Schwierigkeitsanalyse
Didaktische Reduktion
Exemplarisches Vorgehen
4. Methodische Reflexion und Entscheidungen
In der methodischen Reflexion geht es um:
Begründung und Reflexion des Stundenverlaufs / der einzelnen Unterrichtsphasen
Analyse der eingesetzten Medien und Begründung des Medieneinsatzes
Begründung der gewählten Sozialformen
Abgrenzung gegenüber sinnvollen Alternativen
Ergebnissicherung
Die methodische Analyse ist keine bloße Beschreibung des Stundenverlaufs!
5. Kompetenzerwerb / Lernziele
Orientierung an den Standards des Bildungsplans
Übergeordnetes Stundenziel
Kompetenzerwerb als konkrete Teilziele formuliert,
empfohlen wird eine Differenzierung nach folgenden Bereichen:
- Fachliche Ziele, - Methodische Ziele, - Personale Ziele, - Soziale Ziele,
- Affektive Lernziele
Die ausgewiesenen Kompetenzbereiche sind themenabhängig. Je nach Thema müssen nicht
immer alle Kompetenzbereiche ausgewiesen werden.
6. Verlaufsplanung
Die Verlaufsplanung sollte enthalten:
Gliederung der Stunde in Teilabschnitte / Phasen (ev. Orientierung an Artikulationsmodellen)
Grobplanung des zeitlichen Ablaufs (Zeitleiste)
ausformulierte Impulse, ggf. auch Gelenkstellen und Arbeitsanweisungen
Sozial- und Arbeitsformen
Überblick über die benötigten Medien
eventuelle Hausaufgaben
7. Literaturangaben
z.B. Lehrwerk / Lehrerhandbuch / Fach– und Fachdidaktikliteratur / Quellenangaben zu
eingesetzten Medien (Bild- und Tonmaterialien, Angabe der Schulbuchseiten, Filmnummer,...)
8. Erklärung (bei einer Lehrprobe)
„Hiermit versichere ich, dass ich den Lehrprobenentwurf selbständig und nur mit den
angegebenen Hilfsmitteln angefertigt habe und dass alle Stellen, die dem Wortlaut oder dem
Sinne nach anderen Werken entnommen sind, durch Angaben der Quelle als Entlehnung
kenntlich gemacht worden sind.“
9. Anlagen
In der Anlage müssen alle den Schülern zur Verfügung gestellten Materialien beigefügt werden
(Arbeitsblätter incl. Lösungsvorschlag, Folien, Schülermaterialien, Leittexte ... ).
Darüber hinaus kann in der Anlage z.B. angeführt werden: geplantes Tafelbild (eventuelle
Entwicklung), Hefteintrag ...
Der ausführliche schriftliche Entwurf sollte 10-15 Seiten plus Anhang/Anlagen und Deckblatt
umfassen.
Weiterführende Literatur: „Methoden des Musikunterrichts“ in: H. Kaiser/E. Nolte: Musikdidaktik
(Sachverhalte – Argumente – Begründungen), Schott, Mainz 2003