AG 6 Methoden der Vermittlung Jacqueline May (Universität Mailand)/ Dr. Christoph Nickenig (Freie Universität Bozen) Der Wissenschaftstheoretiker Paul Feyerabend wollte mit seinem Buch „Against Method“ von 1975 (Deutsch: „Wider den Methodenzwang“) dem Methodenpluralismus in den Wissenschaften den Weg ebnen. Mit diesem Ansatz verbindet sich heute oft nur noch das Schlagwort „anything goes“, das in vielerlei Hinsicht befreiend gewirkt und gleichzeitig eine gewisse Orientierungslosigkeit hervorgerufen hat. Feyerabends Plädoyer für Methodenvielfalt hat auch im Bereich der Sprachdidaktik nichts an Aktualität eingebüßt. Denn immer noch stellt sich die Frage, welche Methodik im Sprachunterricht an Hochschulen den oft großen und heterogenen Lernergruppen, den unterschiedlichen Lernertypen und Kompetenzprofilen sowie den Vorgaben des Referenzrahmens und der Prüfungsämter gerecht werden kann. Die Beiträge in dieser Arbeitsgruppe sollen sich nicht darauf beschränken, einfach nur „best practices“ vorzustellen, sondern es soll kritisch reflektiert werden, warum bestimmte Unterrichtsmethoden in einem bestimmten Umfeld besser funktionieren als in einem anderen. Oft genug erweisen sich wertvolle methodische Anregungen, die man voller Enthusiasmus aus Seminaren, Workshops und Tagungen mitbringt in der Praxis als nicht oder nur teilweise umsetzbar und scheitern. Nicht jedes Rezept lässt sich ohne weiteres Nachkochen. Die in der AG vorgestellten Ansätze und Überlegungen sollten also immer mit einer kritischen Reflexion über die Transferierbarkeit und mit empirischen Daten über die Akzeptanz, die Effektivität und die Effizienz der gewählten Methode unterfüttert sein. Dazu bieten sich – um auf Feyerabend zurückzukommen – diverse methodische Ansätze aus der Aktionsforschung ebenso an wie eine dezidiert empirische Vorgehensweise. Format: 15 Minuten Präsentation – vorzugsweise in deutscher Sprache (eventuell mit Slides in englischer Sprache) + 10 Minuten Diskussion
© Copyright 2024 ExpyDoc