Neueste tagesaktuelle Berichte ... Interviews ... Kommentare ... Meinungen .... Textbeiträge ... Dokumente ... MA-Verlag POLITIK / REDAKTION Migrationskonferenz Kampnagel - Die Geschichte der Opfer ... Ibrahim Arslan im Gespräch Elektronische Zeitung Schattenblick Samstag, 12. März 2016 Das Anti-TTIP-Bündnis Rechtsprechung statt Verträge ... Petra Pinzler im Gespräch Mölln, Solingen, NSU stirbt der Rassismus niemals aus? Eine Perversion des Rechts Interview mit Ibrahim Arslan am 27. Februar 2016 auf Kampnagel in Hamburg Interview auf der TTIP Strategie und Aktionskonferenz in Kassel am 26. Februar 2016 (SB) Die Namen der Orte, in denen in den letzten Wochen und Monaten Asylunterkünfte in Flammen aufgegangen sind, könnten fast schon eine Enzyklopädie füllen. Dabei tritt die Gewalt gegen Menschen aus anderen Kulturräumen und Herkünften nicht erst seit den Flüchtlingsströmen des letzten Jahres heftig auf. Schon in den 1980er Jahren, wenn auch weniger TV-tauglich und im Halbschatten der Öffentlichkeit versteckt, wurden Ausländer, Asylanten und diskriminierte Minderheiten ... (S. 5) SPORT / BOXEN Moskau ist die Reise wert Deontay Wilder tritt in Rußland ge gen Alexander Powetkin an (SB) Deontay Wilder verteidigt den Aktionsbündnis "TTIP unfairhandelbar" [1], nahm sie am 26. Februar am Auftaktpodium zum Thema "3 Jahre Bewegung gegen TTIP & CETA: Was hat uns stark gemacht, was haben wir erreicht, und warum haben wir es erreicht?" teil. Im Anschluß an die gutbesuchte Einführungs- und Diskussionsveranstaltung erklärte sie sich bereit, dem Schattenblick einige anknüpfende Fragen zu beantworten. Petra Pinzler Foto: © 2016 by Schattenblick (SB) Petra Pinzler hat sich um Auf- klärung in Sachen TTIP, aber auch die Klärung vieler Sachfragen und einer mit der gesamten Thematik aufs engste verwobenen Analyse der zugrundeliegenden wirtschaftlichen wie (handels)politischen Beziehungen zwischen Staaten und Konzernen seit Jahren verdient gemacht. Zu ihren Buchveröffentlichungen gehören u.a. "Der Unfreihandel: Die heimliche Herrschaft von Konzernen und Kanzleien" (2015) und "Immer mehr ist nicht genug! Vom Wachstumswahn zum Bruttosozialglück" (2011). WBC-Titel im Schwergewicht in Rußland gegen den Pflichtherausforderer Alexander Powetkin. Das gab dessen Promoter Andrej Riabinskij nun bekannt, der sich bei der Versteigerung der Austragungsrechte mit einem Gebot von 7,15 Millionen Dollar gegen die 5,1 Millionen Dollar seines US-amerikanischen Konkurrenten Lou DiBella durchgesetzt hatte. Nachdem der russische Immobili- An der TTIP Strategie- und Aktionsenmagnat und Milliardär ... (S. 15) konferenz in Kassel, organisiert vom Schattenblick (SB): Als Sie anfingen, über TTIP zu recherchieren, haben Sie zunächst nicht glauben wollen, was Sie von den Schiedsgerichten gehört hatten. Doch dann habe sich das alles noch als viel schlimmer herausgestellt. Worum ging es dabei? Petra Pinzler (PP): Ich habe damals die ersten Berichte gelesen über Schiedsgerichte und darüber, was sie in bestimmten Ländern anrichten, wie also die Urteile von Schiedsgerichten dazu führen, daß eine bestimmte Politik nicht mehr möglich ist, und wie Länder verklagt werden aufgrund von nach meiner Einschätzung sehr fadenscheinigen Argumenten mit der Folge, daß dann bestimmte Umweltgesetze nicht mehr Elektronische Zeitung Schattenblick gelten können, und wie vor allem arme Länder von großen Bergbaukonzernen - in Lateinamerika ist das schon seit langem der Fall - zu Riesenschadensersatzsummen verurteilt werden. Ich habe das alles gelesen und erinnerte mich dann daran, daß ich in den Jahren zuvor, also vor zehn Jahren, schon einmal etwas davon gehört hatte, aber es war mir nicht wirklich präsent. Ich habe manche Argumente der NGOs, die ich damals gelesen habe, schlicht nicht glauben können! Ich habe nicht geglaubt, daß sich diese Schiedsgerichte tatsächlich über nationales Recht erheben können. Dann habe ich mit Kollegen angefangen zu recherchieren. Wir haben herausgefunden, daß es tatsächlich nicht nur eine Explosion dieser Klagen vor Schiedsgerichten gibt, auch mit dem Ziel, den politischen Spielraum ganzer Länder einzugrenzen, sondern daß zudem die Urteile immer teurer werden für die Staaten, die eigentlich immer nur verlieren können, während die Unternehmen immer nur gewinnen können. was dabei so herauszuholen ist, habe ich gedacht, das ist eine Perversion des Rechtssystems. Es gibt in Deutschland funktionierende Rechtssysteme, in den USA und in Kanada auch, da brauchen wir doch so etwas eigentlich nicht! SB: Vorhin haben Sie gesagt, daß es die Schiedsgerichte, wenn ich das richtig verstanden habe, nicht ganz so geben würde, wie das ursprünglich geplant war, aber daß sie auch nicht völlig vom Tisch wären. Besteht da nicht die Gefahr, daß ein paar Zugeständnisse gemacht werWir haben auch entdeckt, daß das den, in der Sache aber dann doch Ganze auch in Deutschland mittler- dasselbe Projekt weiterverfolgt weile ein Problem ist und daß wird? Deutschland bereits einen Fall - Vattenfall I - abgeschlossen hat. PP: Das hängt sehr davon ab, wie Deutschland ist damals nicht verur- die politischen Kräfteverhältnisse teilt worden wegen des Kraftwerkes sind. Ich glaube, je mehr Leute dain Moorburg, sondern sie haben sich gegen demonstrieren und je klarer geeinigt, die Umweltrichtlinien in es vielen Leuten wird, was da pasHamburg zu verändern. Dann gibt es siert, desto unwahrscheinlicher einen zweiten Vattenfall-Fall wegen wird es, daß TTIP durchkommt. des Atomausstiegs, in dem Vattenfall Fakt ist, daß die Amerikaner die Deutschland auch wieder verklagt Schiedsgerichte nach wie vor wolhat. Da habe ich gedacht: Das kann len und durch ihre Handelsabkomdoch eigentlich nicht sein, daß es da men auch um die Welt tragen. Das zwei Schiedsverfahren gibt, die in Netz wird enger und wenn die AmeWashington durchgeführt werden, rikaner das Transpazifische Abvon denen die Öffentlichkeit hier ei- kommen [2] tatsächlich ratifizieren, gentlich nur ganz wenig erfährt und dann gibt es eine ganze Reihe asiakaum etwas weiß. Als wir dann noch tischer Staaten neben Kanada und gesehen haben, daß es mittlerweile den USA, die diese SchiedsgerichRisikofonds gibt, die Geld sammeln, te mit diesem Vertrag nicht nur einum sozusagen Klagen gegen Länder gerichtet, sondern auch weitergetrazu finanzieren und 'mal zu sehen, gen haben. Seite 2 www.schattenblick.de Weltweite Proteste gegen den soge nannten Freihandel Rally gegen TPP in Wellington, Neuseeland, am 8. November 2014 Foto: by Neil Ballantyne (Welling ton, New Zealand) [CCBY2.0, Creative Commons Attribution 2.0 Generic license], via Wikimedia Commons Das Netz wird also immer dichter. In Europa ist aber erstens noch nicht klar, ob die Amerikaner dieses Transpazifische Abkommen tatsächlich abschließen. Alle Präsidentschaftskandidaten haben gesagt, sie wollen es nicht, das ist noch nicht durch. Dann ist es zweitens so, daß in Europa der Druck, zumindest keine privaten Schiedsgerichte haben zu wollen, doch sehr groß ist. Das wird immer mehr Leuten klar, beispielsweise auch dem Deutschen Richterbund, der damit argumentiert, daß die Reformvorschläge der EU-Kommission, die Schiedsgerichte ein bißchen anders zu machen, eigentlich nicht wirklich Reformen sind, sondern quasi nur Kosmetik. [3] Deswegen hoffe ich, daß sich das noch politisch verhindern läßt, immer mit dem Argument, daß wir das eigentlich überhaupt nicht brauchen. SB: Wie schätzen Sie denn in bezug aufTTIP das Verhältnis zwischen der EU und den USA ein? Es gibt ja die Ansicht, daß zwischen beiden eine wirtschaftliche Konkurrenz herrsche, aber auch die Vermutung, daß Sa, 12. März 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick sich durch TTIP eine Freihandelszone als ein gemeinsamer Block bilden könnte im Verhältnis zu noch weiteren Staaten. Könnte an beiden Ideen etwas dran sein? Wie schätzen Sie das ein? fast allen Abkommen so. Manchmal steht ein bißchen Prosa drin, aber die Arbeitnehmerrechte werden nicht geschützt. Es gibt Abkommen mit Kolumbien - ein europäisches und ein amerikanisches -, bei denen es überhaupt keine Rolle spielt, daß PP: Bisher haben die Amerikaner dort immer noch massiv Gewerkund die Europäer meistens mit Län- schafter umgebracht werden. dern verhandelt, die politisch weniger stark waren. Deswegen konnten SB: Ein wichtiges Thema bei TTIP sie bei den bilateralen Handelsver- ist der drohende Verlust nationaler trägen oder auch denen, die sie mit Souveränitätsrechte. Beispielsweise mehreren Staaten abgeschlossen, im- in Griechenland wurde längst eine mer relativ leicht die Bedingungen ganz andere Realität geschaffen wurdiktieren. Das haben die Europäer de durch Gründe, die formal gesehen mit den Afrikanern so gemacht, die mit Investitionsschutz nichts zu tun Amerikaner haben das jetzt mit dem haben. Ist da womöglich bereits eine Transpazifischen Abkommen so ge- Entwicklung im Gange, die durch macht und mit einer ganzen Reihe TTIP und ähnliche Abkommen im anderer Abkommen auch. Der Stär- Grunde nur noch weiter befördert kere kann bestimmen, wie diese Ab- bzw. legalisiert werden würde? kommen aussehen, deswegen haben die schwächeren Länder da wenig zu PP: Ich habe sehr lange gedacht, daß sagen. Da stehen die Amerikaner und internationale Regeln bzw. eine Indie Europäer schon auch in Konkur- ternationalisierung in vielen Dingen renz zueinander. Nachdem man ge- etwas Positives ist. Im Umweltmeinsam bei der Welthandelsorgani- schutz beispielsweise wissen wir, sation nicht weiter kam, hat sich je- daß wir globale Regeln für die Einder seine Partner gesucht und ein Ab- sparung von CO² kommen nach dem nächsten abge- brauchen und den schlossen. Das passiert auch weiter- Klimawandel tathin, nach wie vor. sächlich nur gemeinsam angehen So, und dann hat man überlegt, was können. Inzwiman zusammen machen kann. Doch schen bin ich bei bei diesem 'Zusammenmachen' sehe manchen Punkten ich die große Gefahr, daß das Argu- ein bißchen skepment, daß man mit einem gemeinsa- tischer. Das betrifft men Block sozusagen die besten vor allen Dingen Standards für die Welt setzt, ein lee- die Handelsabres Versprechen ist, und daß dieser kommen, weil ich Block tatsächlich dazu führt, daß an- ein Riesenproblem dere Länder, die schwächer sind, und darin sehe, daß die andere Regierungen, die ihnen ge- fast nicht mehr genüber auch schwächer sind, noch rückabwickelbar sind. Für mich ist weniger dabei mitreden können, wie eine lebendige Demokratie immer denn die Handelsregeln für das näch- etwas, wo möglicherweise auch beste Jahrhundert aussehen sollen, und stimmte Fehler gemacht werden, aus daß man beispielsweise die Investi- denen man dann lernen kann und sie tionen von Unternehmen besonders wieder rückgängig macht. schützt durch Schiedsgerichte. Der Gewerkschaftsvertreter hat ja vorhin Wir haben zum Beispiel eine Weile sehr klar gemacht, daß Verstöße ge- lang sehr, sehr viel privatisiert, zum gen die Menschenrechte da nicht Beispiel die Stromnetze oder auch die sanktioniert werden. Das ist bisher in Wasserversorgung. In Berlin haben Sa, 12. März 2016 www.schattenblick.de wir gemerkt, das wird zu teuer, also haben wir sie wieder rekommunalisiert. Wir haben einen Fehler gemacht und wir können ihn rückgängig machen. Bei den Handelsabkommen aber ist es so, daß man in dem Augenblick, in dem sie in Kraft treten aufvölkerrechtlicher Ebene, da eigentlich nicht mehr raus kann. Ich kann mich an kein völkerrechtliches Abkommen erinnern, das je gekündigt worden ist. Und wenn man sich dann vorstellt, daß TTIP tatsächlich eines Tages in Kraft tritt und wir Deutschen merken, na ja, da sind ja bestimmte Regeln drin, die mögen wir aber gar nicht, dann ist es fast undenkbar, das wieder zu kündigen. Deutschland müßte die anderen Europäer davon überzeugen, und dann müßte die EU das Abkommen mit den Amerikanern kündigen, und das möglicherweise wegen zwei, drei Regeln, die jemand in Deutschland blöd findet, was einfach absolut unwahrscheinlich ist. Das ist für mich die ganz große Gefahr, also nicht nur, daß man solche Handelsregeln macht, sondern daß man sie nicht mehr rückgängig machen kann. Eine große Gefahr für die Demokratie nicht mehr rückwickelbare Handelsabkommen Foto: © 2016 by Schattenblick SB: Sie haben zur Handelspolitik in der Podiumsdiskussion schon gesagt, daß es nach Ihrer Auffassung eine gänzlich andere Handelspolitik geben müßte. Nun gibt es globalisierungskritische, antikapitalistische Seite 3 Elektronische Zeitung Schattenblick Bewegungen, die sich in diesem Sinne klar positioniert haben. Begriffe wie Antikapitalismus werden hier auf der Konferenz nach meinem Eindruck kaum in den Mund genommen. Könnte das so ein bißchen ein Kalkül sein, um die Anti-TTIP-Bewegung möglichst breit aufzustellen? PP: Ich glaube, man muß bei dieser Art von Kritik an TTIP und an Handelsabkommen versuchen, nicht alle Probleme der Welt auf einmal zu lösen. Wie ich vorhin schon erwähnte, habe ich vor vier, fünf Jahren ein wachstumskritisches Buch geschrieben, in dem ich gesagt habe, daß die Art von Wachstumsmodell, die wir im Moment haben, nicht mehr funktioniert und dazu führen wird, daß wir den ökologischen GAU erleben. Dieses Modell forciert den Klimawandel, weil es den Ressourcenverbrauch so sehr beschleunigt. Ich habe gesagt, daß wir anders wirtschaften müssen und dazu stehe ich immer noch. SB: Eine letzte Frage noch: Mit wel- Anmerkungen: chen Erwartungen sind Sie zu dieser Konferenz gekommen? Erhoffen Sie [1] http://www.ttip-unfairhandelbar.de/ sich für die Bewegung aktionistische [2] Das Transpazifische Abkommen Impulse? (TTP - Transpacific Partnership) wurPP: Ich hoffe, daß erst einmal ganz de von 12 Pazifikanrainerstaaten viele Leute voneinander lernen, (USA, Japan, Australien, Brunei, Chidenn es gibt wirklich unglaublich le, Kanada, Malaysia, Mexiko, Neuviele unglaublich kompetente Leute seeland, Peru, Singapur und Vietnam) in dieser Bewegung, das hat mich am 4.2.2016 - von Protesten begleitet immer wieder erstaunt. Es gibt ein in Auckland (Neuseeland) unterzeichwahnsinniges Fachwissen, und net. Das Abkommen tritt innerhalb von selbst ich komme kaum hinterher, zwei Jahren in Kraft nach seiner Ratiweil ich mich auch nicht nur mit fizierung in allen 12 Mitgliedsländern TTIP befasse, alles zu lernen und zu oder nach Ablauf von zwei Jahren, lesen, was es da immer wieder an wenn es von mindestens 6 Staaten, die neuer Expertise in den verschiede- mindestens 85 Prozent des Bruttoinnen Bereichen gibt. Ich finde, es ist landsprodukts aller Teilnehmerstaaten eine unglaublich tolle Form des ge- stellen, ratifiziert wurde. meinsamen Crowd-Learnings. Das erhoffe ich mir hier und auch, daß [3] Deutscher Richterbund, Steldie Leute dann motiviert nach Hau- lungnahme Nr. 4/16 zur Errichtung se fahren. Wenn ich etwas an der Be- eines Investitionsgerichts für TTIP wegung toll finde, dann dieses Vi- Vorschlag der Europäischen Kombrieren und der gemeinsame mission vom 16.09.2015 und Wunsch, etwas zu verändern, und 12.11.2015 vom Februar 2016. Herwenn man das dann getan hat, kann unterladbar von www.drb.de unter man das auch feiern und den näch- → Stellungnahmen → 2016 → Nummer 04/16 sten Schritt machen. Ich würde das aber nur begrenzt mit TTIP verknüpfen, weil das SB: Haben Sie vielen Dank, Frau TTIP Strategie und Aktionskonferenz ganz viele Leute ausschließt, näm- Pinzler, für das Gespräch. in Kassel im Schattenblick lich alle, die die Frage "welches www.schattenblick.de → INFO andere Wirtschaftsmodell brauPOOL → BUERGER → REPORT: chen wir?" für sich noch nicht beantwortet haben und dann rein BERICHT/068: Das Anti-TTIPintuitiv zurückzucken und sagen Bündnis - Widerstand und Komwürden: "Nein, das klingt mir promiß ... (SB) jetzt irgendwie viel zu kompliINTERVIEW/097: Das Antizert und mit Antikapitalismus, TTIP-Bündnis - die Säge am nee, laßt mich lieber in Ruhe." Überlebensast ... Pia Eberhardt Ich habe aber ein Problem mit im Gespräch (SB) ein paar Dingen, die bei TTIP INTERVIEW/098: Das Antidrinstehen. Für mich ist es eine TTIP-Bündnis - Kulturelle ErrunTür, die man sehr erfolgreich gegenschaften im Ausverkauf ... öffnet hat und wo viele Leute Olaf Zimmermann im Gespräch angefangen haben, darüber (SB) nachzudenken, was denn da eiINTERVIEW/099: Das Antigentlich nicht stimmt, und so TTIP-Bündnis - Konsens ... können sie dann auch den nächsten TTIP ist unfairhandelbar Nelly Grotefendt im Gespräch (SB) Schritt für sich gehen. Ich glaube Auftaktpodium der nicht, daß man bei einer Bewegung TTIPStrategie und http://www.schattenblick.de/ oder einem Protest gegen ein The- Aktionskonferenz infopool/buerger/report/ ma sozusagen immer gleich alles Foto: © 2016 by Schattenblick brri0100.html mit reinpacken sollte. Seite 4 www.schattenblick.de Sa, 12. März 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick POLITIK / REPORT / INTERVIEW Migrationskonferenz Kampnagel - Die Geschichte der Opfer ... Ibrahim Arslan im Gespräch Mölln, Solingen, NSU stirbt der Rassismus niemals aus? Interview mit Ibrahim Arslan am 27. Februar 2016 auf Kampnagel in Hamburg (SB) Die Namen der Orte, in denen in den letzten Wochen und Monaten Asylunterkünfte in Flammen aufgegangen sind, könnten fast schon eine Enzyklopädie füllen. Dabei tritt die Gewalt gegen Menschen aus anderen Kulturräumen und Herkünften nicht erst seit den Flüchtlingsströmen des letzten Jahres heftig auf. Schon in den 1980er Jahren, wenn auch weniger TV-tauglich und im Halbschatten der Öffentlichkeit versteckt, wurden Ausländer, Asylanten und diskriminierte Minderheiten, seien es Türken, Vietnamesen, Roma, Menschen mit schwarzer Hautfarbe oder Schwule und Lesben und solche mit anderen sexuellen Orientierungen, von braunen Schlägertrupps im wahrsten Sinne des Wortes niedergeknüppelt. Daß ein massenhafter Zustrom von Asylsuchenden Überfremdungsängste in Teilen der deutschen Mehrheitsgesellschaft weckt, die sich dann nicht anders zu helfen wissen, als diesen Anfall von animalischem Revierverhalten und Futterkonkurrenz in Übergriffen, Gewaltexzessen und Brandanschlägen zu entladen, weil die Politik eben versage und Lynchjustiz das Gebot der Stunde sei, wird als Erklärungsmotiv gerne aus der Schublade einer beschwichtigenden Ratio gezogen. Rassismus mißt sich jedoch nicht an der Zahl fremdstämmiger Menschen. Als die Ausschreitungen im sächsischen Hoyerswerda im September 1991 und in Rostock-Lichtenhagen im August 1992 gegen die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber und ein Wohnheim für ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter unter dem Sa, 12. März 2016 Applaus tausender Zuschauer tobten, lebten dort kaum mehr als ein paar hundert Ausländer und Asylanten. Tatsächlich haben Regierungsvertreter und Medien schon zu Beginn der 1980er Jahre in der öffentlichen Debatte um die Ausländer- und Asylpolitik durch populistische Kampagnen eine Stimmung angeheizt, die in den Jahren 1991 und 1992 ihren furchtbaren Höhepunkt fand. Begriffe wie Asylbetrug und Wirtschaftsflüchtling in Zeiten einer abflauenden Konjunktur haben nur den Zweck, den Unmut der Bevölkerung auf Sündenböcke umzulenken und Feindbilder zum Abreagieren zu schaffen. Wer diesen Geist aus der Flasche läßt, braucht sich über den strukturellen Rassismus in den Institutionen der Gesellschaft, in Gesetzen, Normen, auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt nicht zu wundern. Die notwendige Folge davon sind Ausgrenzung, Diskriminierung und Herabwürdigung auf Seiten der migrantischen Bevölkerung. Wenn Rassismus nach wie vor mit Rechtsextremismus gleichgesetzt wird und dies als Trennstrich fungiert zum latenten bis offenen Alltagsrassismus, haben Türkenwitze und ihre Folgen Konjunktur. Die Institutionen des Staates haben die Entstehung rechtsextremer Keimzellen wie des NSU nicht hervorgerufen, wohl aber ein undurchsichtiges Dickicht geheimdienstlicher Operationen bis zur Unterwanderung rechtsextremistischer Kreise durch V-Leute geschaffen, das bis zum heutigen Tag keiner echten dewww.schattenblick.de mokratischen Kontrolle unterliegt. Wie Strafverfolgungsbehörden und Sonderkommissionen der Landespolizeien bei Gewalt- und Tötungsdelikten gegen Migranten vorgehen, erhellt nicht nur der Nagelbombenanschlag von 2004 in der Kölner Keupstraße. Wie auch bei der NSUMordserie ging die Polizei über viele Jahre von einer Türken-Mafia aus. Schutzgelderpressung, Verstrickungen in den Drogenhandel, aber kein rassistischer Hintergrund hätte hinter den sogenannten Döner-Morden gesteckt. Die Opfer-Täter-Umkehrung bestimmte lange die polizeilichen Ermittlungen. Die Flüchtlingskonferenz aufKampnagel war kein Bittgang, sondern eine Anklage gegen den Rassismus. In dem Workshops "Ankommensort Keupstraße: Über den Aufstieg eines migrantischen Orts, NSU-Terror, strukturellen Rassismus und die Stärke kollektiven Handelns" referierten Mitat Özdemir von der Initiative "Keupstraße ist überall", Massimo Perinelli vom "Tribunal NSU-Komplex auflösen" und Ibrahim Arslan als Überlebender des Brandanschlags von Mölln 1992 über Ursachen und Folgen der in Deutschland nie wirklich aufgearbeiteten Fremdenfeindlichkeit. Die Generation Rostock dürfe nicht singulär betrachtet werden. Vielmehr gelte es, Strategien der Gegenwehr auf die zunehmenden Angriffe gegen die rechtlich Schwächsten in der Gesellschaft zu entwickeln. Angst darf nicht zum Schweigen zwingen, denn wer schweigt, macht sich mitschuldig. Anders als die erste Gastarbeitergeneration, die weitgeSeite 5 Elektronische Zeitung Schattenblick hend isoliert ihrer Arbeit nachging und nicht aufzumucken wagte, hätten sich heute Migrantenorganisationen und Kulturvereine mit politischem Bewußtsein gegründet. Herr Özdemir machte ferner darauf aufmerksam, daß die Keupstraße in Köln ein gelungenes Beispiel für Integration darstelle. Deutschland sei sein Land, und er werde das Feld der Auseinandersetzung nicht den Rassisten überlassen. Für Arslan, der seine Großmutter, Schwester und Cousine in der Brandnacht von Mölln verloren hatte, darf es nicht bei einem Beileidstourismus bleiben oder daß Opfer auf Gedenkfeiern zu Gästen einer Inszenierung gemacht werden. Für Rassisten ist der Feind immer der andere, und so riet er, rea- Ibrahim Arslan listisch zu sein und das Unmögliche Foto: © 2016 by Schattenblick zu fordern. Denn das Vereinigende sei, daß wir Menschen sind. Schattenblick: Ich frage nach dem Kind, das in der Brandnacht 1992 Nach dem anderthalbstündigen Vor- den Verlust naher und nächster Vertrag war noch Raum und Zeit für ei- wandter erlitten hat: Was ist damals ne Diskussion mit dem Publikum. in dir zerbrochen? Ein Gast aus Österreich mahnte den gedanklichen Extremismus an, der Ibrahim Arslan: Das Schlimmste bis in die Mitte der Gesellschaft vor- war, daß ich das Vertrauen in dieses gedrungen sei. Ihm zufolge entstün- Land und auch das Vertrauen in die de Gewalt zuerst im Kopfals Ausfluß Menschen verloren habe. Im Grunde von Vorurteilen und unüberprüften hat die verlorene Kindheit mich am Einstellungen. Ein anderer erläuter- tiefsten zerrissen. Ich war damals te, daß sich in Deutschland seit 1945 sieben Jahre alt; in diesem Alter vieles verändert habe, so daß Schluß spielt man für gewöhnlich mit sein müsse mit einer kollektiven Ge- Matchbox-Autos, wenn man ein Junschichtsverdrängung, die immer nur ge ist, oder mit Barbie-Puppen als das Schlechte sehen will, aber die Er- Mädchen. Ich dagegen mußte mich folge unter den Tisch fallen läßt. Ein ganz früh mit Rassismus befassen. weiterer Besucher riet denen, die Die Wunde schmerzt bis heute, noch Angst vor Ausländern hätten, zum immer beschäftige ich mich mit dem Psychiater zu gehen. Überhaupt war Thema Rassismus und engagiere unter den Anwesenden eine große mich dagegen. Aber das hätte ich Solidarität mit Migranten und Asyl- nicht als kleines Kind erleben müsbewerbern erkennbar. Als schließlich sen. Ich wurde gezwungen, mir imein Zuschauer fragte, wer in der Ver- mer wieder die Frage zu stellen, antwortung sei, daß sich Sexualdelik- warum ich überlebt habe und die ante wie in der Kölner Sylvesternacht deren nicht. Gegen dieses Schuldgenicht wiederholten, erhob sich eine fühl mußte ich kämpfen und infolgejunge Frau und erwiderte darauf: dessen ein krankes Leben führen. "Die Männer vielleicht?" Im An- Das hat mich am meisten zerstört. schluß an den Vortrag hatte der Schattenblick Gelegenheit, Ibrahim SB: Hast du professionelle Hilfe beArslan noch einige Fragen zu stellen. kommen, um dein Trauma zu verarSeite 6 www.schattenblick.de beiten, oder wie bist du damit umgegangen? IA: Ich habe elfJahre vor Gericht um meine Opferentschädigungsrente gekämpft, genau wie mein Vater und meine Mutter. Die deutsche Gesetzgebung ist ein bißchen kompliziert, wenn man seine Ansprüche nicht rechtzeitig beantragt, tritt Verjährung ein. In meinen Augen verjährt so etwas nicht, für die Behörden aber schon. So mußten wir für unsere Opferentschädigungsrente und auch für unsere psychiatrische Behandlung lange kämpfen. Wir haben keine Hilfe bekommen, mußten alles selbst beantragen, selber zu den Ärzten gehen und uns schließlich einen Anwalt nehmen. Viele Opfer und Überlebende wissen nicht, daß sie Ansprüche und Forderungen stellen dürfen, vor allem aber haben sie ein Recht auf psychiatrische Behandlung. Nur ist es in hierzulande leider so, daß man alles innerhalb der Verjährungsfrist beantragen und auch seine Rechte einfordern muß. SB: Was hat den Prozeß derart in die Länge gezogen? IA: Elf Jahre lang wurde meine Krankheit nicht anerkannt. Ich litt unter chronischem Husten und einer posttraumatischen BelastungsstöSa, 12. März 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick rung, aber sie haben immer wieder gesagt, nein, das sind nur Probleme mit der Lunge. Der rassistische Hintergrund des Brandanschlags sollte ausgeblendet werden. Indem sie meine Erkrankung nicht auf den Anschlag beziehen wollten, haben sie das Ganze verharmlost und mir damit zu verstehen gegeben, daß ein Mensch durch einen Anschlag nicht krank werden kann. Für meine Krankheit müsse es andere körperliche Ursachen geben. Daher mußte ich mein Recht lange vor Gericht erkämpfen und psychiatrische Gutachten sowie Arztberichte einreichen. Ich mußte alles beweisen, um als Opfer und kranker Mensch anerkannt zu werden. zu verhindern, daß die Geschichten verharmlost oder unter den Teppich gekehrt werden. Wenn man sich nicht dahinter klemmt, wird irgendwann nicht mehr über die Vorfälle gesprochen. Ich möchte dazu ein Beispiel geben: Wenn man in der Türkei über rassistische Anschläge in Deutschland spricht, erwähnt man meistens Solingen. Warum? Weil dort fünf Menschen gestorben sind in Mölln waren es drei. Die Zahl der Opfer darf aber keine Wertigkeit begründen. Es sind Menschen, die in Mölln umgekommen sind. Wenn bei einem rassistischen Anschlag niemand das Leben verliert, wäre das ein Grund, darüber zu schweigen? Man muß über den Hintergrund aufklären und sensibilisieren. SB: Und wie ist das Gerichtsverfahren ausgegangen? Mölln und Solingen waren ja keine Einzelfälle, sondern stehen in einer IA: Ich bin jetzt zu 50 Prozent langen Reihe von Übergriffen auf schwerbehindert und als traumati- migrantische Menschen. Ramazan siertes Opfer anerkannt. Ich habe ein Avci war 1985 auf offener Straße in Recht auf psychiatrische Behand- Hamburg von Skinheads getötet lung und kann jederzeit unentgeltlich worden. Er war ein Migrant und zum Arzt gehen. Ich muß nichts aus Mensch, der von Rassisten umgeeigener Tasche zahlen, die Kosten bracht wurde. Ihn hat man vergessen. übernimmt der Staat. Mir war es per- Wenn Solingen oder Mölln irgendsönlich auch sehr wichtig, daß man wann aus dem Bewußtsein vereinsieht, daß mir so etwas in diesem schwinden, könnte der Eindruck entLand passiert ist und ich ein Recht stehen, daß es in Deutschland nie auf Entschädigung habe. Rassismus gegeben hat. Das darf nicht passieren. Wir müssen die GeSB: Deine Familie richtet jedes Jahr schichten immer wieder in den Voram 23. November eine Gedenkver- dergrund rücken und die Leute daranstaltung aus. Was läßt dich und über informieren, damit auch die Gedeine Familie immer wieder von neration, die nach uns kommt, noch neuem darum kämpfen, daß eure Ge- weiß, daß Rassismus in diesem Land schichte nicht in fremde Hände fällt existiert, und dagegen vorgehen und von Institutionen, Behörden und kann. Das ist uns wichtig. Wenn wir der Presse zum Zwecke der Be- uns nicht mit den Opfern und Toten schwichtigung instrumentalisiert solidarisieren und das Erinnern darwird? an aus der Hand geben, wird die Geschichte von denen geschrieben, die IA: Daß andere Menschen nicht das den Rassismus verheimlichen wolgleiche erleben, was wir erleben len. mußten, ermutigt uns jedes Jahr aufs neue, an diese schreckliche Nacht zu SB: Du hattest in deinem Vortrag geerinnern. Wir möchten für Opfer und sagt, man müsse die Geschichte der Überlebende eine bessere Rechtssi- Opfer gegen die Gewalt der Täter cherheit und daß sie von vornherein setzen und daß es keine Heroisierung wissen, was ihnen zusteht. Das ist von Rassisten geben dürfe. Inwiefern unser Kampf, aber das Wichtigste ist, ließe sich aus deiner Sicht die GeSa, 12. März 2016 www.schattenblick.de schichte der Opfer zu einem politischen Instrument formen, was im Augenblick dringend erforderlich scheint, da fast jeden Tag in Deutschland Asylunterkünfte brennen? IA: Opfergeschichten müssen immer erzählt werden; man darf dem Vergessen nicht überantworten, was den Opfern zugestoßen ist. Die Opfer sollten die Hauptzeugen des Geschehens und nicht bloße Statisten sein. Nur wenn man sie aus der Namenlosigkeit herausreißt und als Menschen, denen ein perfides Leid angetan wurde, ins Bewußtsein rückt, kann Sympathie zu den Opfern entstehen. Das Wort Opfer soll nicht mit Schwäche verbunden werden, sondern vielmehr mit Stärke. Opfer, die Bücher schreiben, ihre Geschichten erzählen, vielleicht sogar Filme machen, sind starke Opfer, weil sie Mut haben und sich von dem, was sie erlitten, nicht unterkriegen lassen. Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Wenn ich in der Öffentlichkeit nach drei Namen von Opfern bzw. Überlebenden frage, wird man mir vielleicht einen nennen können; frage ich aber nach dem NSU-Trio, würde jeder in Deutschland sofort die Namen von Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe wissen. Das ist nicht gut und kommt daher, daß beispielsweise Beate Zschäpe fast jeden Tag im Fernsehen gezeigt wird. Dadurch sympathisiert man mit den Tätern und ihre Taten werden auf diese Weise relativiert. Mit meinem Engagement will ich das ändern und die Opferperspektive wieder ins Zentrum der gesellschaftlichen Debatte stellen. SB: Herr Mitat Özdemir von der Initiative "Keupstraße ist überall" hat in seinem Vortrag gesagt, um den Rassismus bekämpfen zu können, muß man ihn zuvor in sich entdecken. Wo fängt für dich Rassismus an? IA: Rassismus ist nicht nur Fremdenhaß. Nach meiner persönlichen Seite 7 Elektronische Zeitung Schattenblick Mitat Özdemir (Initiative Keupstra ße ist überall), Ibrahim Arslan, Dr. Massimo Perinelli (Moderator / Tri bunal NSUKomplex auflösen) Foto: © 2016 by Schattenblick Meinung ist Rassismus eine Krankheit. Ich war selber Rassist und glaube, daß es 90 Prozent der Gesellschaft auch sind. Das fängt schon in Kinderjahren mit den allerkleinsten Sachen an. Man muß sich allen Ernstes die Frage stellen: Was ist der Haß in mir? Hasse ich behinderte Menschen, hasse ich Schwule und Lesben, hasse ich Ausländer und Flüchtlinge, hasse ich Frauen oder Männer? Der generelle Haß ist für mich Rassismus. Diesen Haß muß man erst einmal in sich selber bekämpfen. Man muß sich im Spiegel anschauen und sich fragen: Was ist eigentlich mein Rassismus? Wenn ich antirassistische oder antifaschistische Arbeit leisten will, muß ich den Rassismus in mir selbst erst einmal abtöten. Daran denkt man in aller Regel aber nicht und doch ist es die Voraussetzung für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema. Wir Türken haben eine extrem rassistische Einstellung gegenüber Kurden. Warum können wir nicht mit den Kurden zusammenleben? 700 Jahre haben Türken und Kurden friedlich zusammengelebt und jetzt entzweit sie der Haß aufeinander. Seite 8 Das ist in meinen Augen sehr widersprüchlich. Natürlich ist der Rassismus mit einigen humanistischen Sprüchen nicht aus der Welt zu schaffen, er ist ein Komplex; wie ein Krake mit vielen Armen umklammert er die Menschen. Bevor man nicht alle Arme abgeschlagen hat, kann man keine antirassistische Arbeit tun. Es geht darum, sich von seinem ureigenen Haß zu emanzipieren. SB: Während des Vortrags hat man dich und Herrn Özdemir als Ehrengäste zur Inszenierung "Wie das Lächeln aus dem Gesicht der Beate Zschäpe verschwindet" des Regisseurs und Kurators des Krass Festivals Branko Simic eingeladen. Darauf hast du recht unwirsch entgegnet: Was ist Beate Zschäpe? Was hat in dem Moment die Wut in dir aufflammen lassen? IA: Die Wut ist tief in mir drinnen. Natürlich regt es mich auf, wenn man sich in erster Linie für die Täterperspektive interessiert. Bei Veranstaltungen werde ich oft gefragt: Ibrahim, was würdest du machen, wenn du mit den Tätern in einem Raum sitzen würdest? Sie umbringen, was denn sonst! wäre die natürlichste Antwort, aber was unterscheidet mich dann von einem Täter? Meine Opferrolle finde ich viel sympathischer und auch gemütlicher als die Täterrolle, deswegen sage ich, es www.schattenblick.de ist viel ehrenhafter, als Opfer zu sterben, denn als Täter zu morden. Vor allem aber regt mich auf, daß selbst Migranten die Täterperspektive in den Vordergrund rücken. Meinetwegen kann man Beate Zschäpe in einem Theaterstück beleidigen oder versuchen, aus ihr Antworten herauszupressen, aber wenn ihr Name auf einem Plakat auftaucht, steht sie automatisch im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Und damit wird erreicht, daß man die Opfer vergißt sie spielen keine Rolle mehr. Die Opfer und Überlebenden haben es jedoch satt, Beate Zschäpe oder das NSU-Trio immer wieder im TV zu sehen. Sowohl von unserer Seite aus, aber auch von Antifaschisten und Antirassisten muß dafür gesorgt werden, die Opferperspektive stärker zu berücksichtigen. SB: Welche gesellschaftspolitischen Forderungen verknüpfst du mit deinem Engagement? IA: Es muß bei den Schulen anfangen. Dort gehören Filme wie "American History X" nicht hinein. Statt dessen sollte man Filme zeigen, die die Opferperspektive zum Thema haben. Beispielsweise haben wir dazu den Dokumentarfilm "Nach dem Brand" gedreht, der von der Stiftung Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. gefördert wurde. Es geht darum, daß Jugendliche lernen, sich mit den Opfern und Überlebenden zu solidarisieren. In meiner Schulzeit pries man "American History X" als antirassistischen Film, aber egal welchen Schüler oder welche Schülerin, darunter auch Migranten und Migrantinnen, man nach dem Film gefragt hat, welchen Darsteller sie am besten fanden, die Antwort war fast einhellig: Der mit dem Hakenkreuz auf der Brust war der coolste und sah auch gut aus. Auf diese Weise schafft man Sympathien zu den Tätern und legitimiert im gewissen Sinne den Fremdenhaß, auch wenn die Message im Film eine andere ist. Warum ist dies so? Weil der Täter die Hauptrolle spielt! Warum macht man das nicht Sa, 12. März 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick mit den Opfern? Es wäre durchaus möglich, Sympathien für sie zu wecken oder sie gar als Helden darzustellen. Vor allem geht es jedoch darum, darauf hinzuwirken, daß niemand mehr auf die Idee kommt, Menschen zu Opfern zu machen. Das ist mein politisches Ziel. SB: Ibrahim, vielen Dank für das Interview. Bisherige Beiträge zur Hamburger Flüchtlingskonferenz im Schatten blick unter www.schattenblick.de → INFO POOL → POLITIK → REPORT: BERICHT/231: Migrationskonferenz Kampnagel - Teilen und Verweilen (SB) INTERVIEW/300: Migrationskonferenz Kampnagel - Historische Pflicht und humane Selbstverständlichkeit ... Beate Gleiser im Gespräch (SB) INTERVIEW/301: Migrationskonferenz Kampnagel - Nah! und solidarisch ... Asmara Habtezion im Gespräch (SB) http://www.schattenblick.de/ infopool/politik/report/ prin0302.html SCHACH - SPHINX Amme der Höflichkeit Eine versteckte Verächtlichkeit ist häufig die Amme zur Schau gestellter Höflichkeit, beispielsweise wenn ein erfahrener Turnierspieler sich herabläßt, die Klingen zu kreuzen mit einem Nobody aus der schachlichen Provinz. Schnell sind die Figuren aufgestellt, denn dem Mann von Welt aus den Hallen des Königlichen Spiels läuft die Zeit davon. Er will sich nicht lange aufhalten lassen. Ohnehin wird ihm die (SB) Sa, 12. März 2016 Braune Gewalt kann jeden treffen Foto: © 2016 by Schattenblick Partie nicht viel Neues einbringen. Ein rascher Vorteil in der Eröffnung, dann ein Sturm-und-Drang-Gewüte im Mittelspiel, das Endspiel wird wohl nicht erreicht werden. Das Matt scheint vorprogrammiert zu sein, und so scharen sich die Kiebitze hinter dem turmhohen Favoriten, wollen ein wenig mitkriegen von der Art lässiger Selbstgfälligkeit. Doch die Provinz schläft nicht. Längst hat sie erkannt, daß der Elfenbeinturm stadtfeiner Herren nur aus der Ferne ehrfurchtsgebietend aussieht. Aus der Nähe betrachtet, ist an dem Siegerprofil des Lokalhelden bestenfalls die Schminke echt. Große Verwunderung zuletzt, der Riese aus den eigenen Reihen stürzt. Kein Bein bekam er auf das Brett, geschweige denn einen sinnvoll positionierten Kriegsfuß. Wisse, die Seele des Schachspiels heißt: Respekt vor dem Gegner. Schließlich geht auch ein grelles Schachlicht aus, wenn die Tür zur eigenen Überheblichkeit offensteht. Also, Wanderer, warum war der letzte Zug von Westerinen 1.Sf3-h4? im heutigen Rätsel der Sphinx wie für die Dresche von Kunsztowicz maßgeschneidert? www.schattenblick.de Westerinen - Kunsztowicz Dortmund 1973 Auflösung des letzten SphinxRätsels: Typisch Rudolf Spielmann: Mit 1.Lc1-a3! entzündete er die Fackel, und als ihm Milan Vidmar mit 1...Sg5xf3+ 2.De2xf3 Tf8-f7 auch noch den Zunder hinhielt, war der Flächenbrand auf dem Brett unvermeidlich. Spielmann setzte mit 3.Ta1-e1 fort, eine Stellung ganz nach seinem Geschmack. Vidmar hatte wohl gehofft, mit 3...Lc8-e6 die Seite 9 Elektronische Zeitung Schattenblick POLITIK / MEINUNGEN / STANDPUNKT War der Islamische Staat von den USA gewollt? Internationale Presseagentur Pressenza Büro Berlin von Henriette J., 10. März 2016 Als im August 2014 mit der öffentlichen Enthauptung eines entführten US Reporters und der Besetzung Mosuls die Medien zum ersten Mal vom Islamischen Staat berichteten, machte es den Anschein, dass der IS quasi über Nacht entstanden wäre. Dass die heute Strukturen des IS bereits in 2012 klar erkennbar waren (und den Startschuss womöglich der "Kreuzzug gegen den Terror" vor ca. 15 Jahren gemacht hat), blieb den US Geheimdiensten aber keinesfalls verborgen. Das offenbart ein Geheimdienstbericht der Defense Intelligence Agency (DIA). Auf Druck der Bürgerrechtsbewegung "Judical Watch" verordnete ein US-Gericht im Mai 2015 die Veröffentlichung des als (einfach) geheim eingestuften DIABerichts [1] mit Datum August 2012. Fortsetzung von Seite 9: Stellung konsolidieren zu können, erkannte jedoch zu spät, daß darauf 4.Df3-h5 g7-g6 5.Ld3xg6! h7xg6 6.Dh5xg6+ nebst 7.Dg6xe6 folgen würde. In seiner Not griff Vidmar weit aus und zog 3...g7-g5. Spielmann sagte Danke und gewann im Handumdrehen mit 4.e5-e6! Tf7-g7 5.Df3-h5 Sc6-e7 6.La3-c5 - mit der furchtbaren Drohung 7.Lc5-d4 6...Se7-g6 7.e6-e7! Sg6xe7 8.Lc5xe7 - Vidmar hatte an 8...Tg7xe7 9.Dh5xg5+ keinen Gefallen mehr. http://www.schattenblick.de/ infopool/schach/schach/ sph05772.html Seite 10 Die Informationen der US-Geheimdienste werden regelmäßig im Nationalen Sicherheitsrat besprochen, dessen Vorsitzender immer der aktuelle US-Präsident ist. Das heißt, Barack Obama war sehr genau darüber informiert, dass sich Syrien in Richtung eines Bürgerkrieges bewegte und es dort zur Bildung eines "erklärten oder nicht erklärten Salafisten-Hoheitsgebietes" kommen würde. Obwohl die USA also mit diesen und zahlreichen weiteren Erkenntnissen der Geheimdienste die Entwicklungen in Syrien sehr präzise hervorgesehen haben, kam es ihnen nicht in den Sinn, die Waffenlieferungen an ihre arabischen Verbündeten zu überdenken, von effektiven militärischen Operationen, wie zum Beispiel der Entsendung von Bodentruppen, ganz zu schweigen. Im Gegenteil, die USA haben sich inzwischen als indirekter Sponsor der Vorläufergruppierungen des IS und des IS selbst erwiesen. (AQI, IS, ISI) sind die treibenden Kräfte hinter dem Aufstand. - Der Westen, die Golfstaaten und die Türkei unterstützen die (sunnitische) Opposition. - Russland, China und der Iran das Assad-Regime. - Al Quaida im Irak führt unter dem Namen Jaish Al-Nusra in syrischen Städten militärische Operationen durch. - Die aktuellen Ereignisse werden sich zu einem Stellvertreterkrieg entwickeln. Auswirkungen auf den Irak - Möglichkeit der Entwicklung eines erklärten oder nicht erklärten Salafisten-Hoheitsgebietes. - Das ist genau das, was die Mächte, die die Opposition unterstützen, wollen. - Denn das syrische Regime muss isoliert werden, um eine schiitische Expansion im Irak und und Iran zu verhindern. Aufgrund seines skandalösen Charakters wäre dieser Bericht eine Diese Entwicklung schafft folgende Nachricht in der Prime Time allemal Voraussetzungen wert gewesen, wurde aber vom FIFA-Skandal um die Schmiergelder, - Die Rückkehr der Al Quaida im Irak in ihre früheren Enklaven in ich sag mal, verdrängt. Mosul und Ramadi. - Neue Impulse, den Jihad der irakiDer DIA-Bericht - Zusammenfassung schen und syrischen und der übrigen Sunniten der arabischen Welt gegen Nachfolgend eine Zusammenfas- die "Abtrünnigen" zu vereinen. sung des (stellenweise geschwärz- - Die Ausrufung eines islamischen Staates durch die Vereinigung der ten) DIA-Berichtes: verschiedenen Terrorgruppen. - Die Förderung der Einreise von Allgemeine Lage und Prognosen Terrorzellen aus der ganzen arabi- Die Ereignisse nehmen ganz klar schen Welt in die irakischen Gebiete. konfessionelle Züge an. - Die Salafisten, die Muslimbruder- An dieser Stelle ist der Bericht nun schaft und die Al Quaida im Irak durchgängig geschwärzt. www.schattenblick.de Sa, 12. März 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick "Terroristisches Watergate" Der ehemalige CSU-Abgeordnete und heutige Friedensaktivist, Jürgen Todenhöfer, spricht von einem Offenbarungseid, einem "terroristischen Watergate" [2]. Wer möchte ihm da widersprechen? Der Bericht legt Zeugnis davon ab, wie erschreckend genau die US-Geheimdienste die damalige Situation eingeschätzt und prognostiziert haben. Es ist die Rede von einem "erklärten oder nicht erklärten Salafisten-Hoheitsgebiet", also dem heutigen IS. Obwohl die Gemengelage der verschiedenen Gruppierungen in Syrien komplex ist, lässt sich aufeinen gemeinsamen Nenner bringen, dass die Freie Syrische Armee, Teile der Al-Quaida und ehemalige sunnitische irakische Generäle und Offiziere nach dem Regimewechsel durch die westliche Invasion im Irak in 2003 im Laufe der nachfolgenden Jahre die Basis des IS bildeten. entsprechen verdeckte Geheimdienstaktionen bei näherer Betrachtung jener außenpolitischen Linie der USHegemonialpolitik, die sie nach dem zweiten Weltkrieg überhaupt erst zu ihrer heutigen Vorherrschaft geführt hat. Es seien hier nur einige wenige Beispiele aufgeführt, welchen Wert die USA der Durchsetzung ihre Ziele beimessen: Afghanistan Krieg 1979 - 1989 Zbigniew Brzezinski, Sicherheitsberater unter Reagan (1977 - 1981) In Afghanistan wurden in den 70gern die vor 2001 aus der westlichen Sicht "guten" Mudschaheddin von der CIA massiv mit militärischem Know-how und Gerätschaften und Geldern ausgestattet, um der sowjetischen Besatzung in Afghanistan ein Ende zu bereiten. Der Krieg kostete ca. eine Million Zivilisten das Leben, erschuf einen streng fundamentalistischen Herrschaftsanspruch der Taliban in Bleibt die Frage, ob die USA die Bil- Afghanistan und katapultierte das dung einer radikalislamischen Terro- Land um Jahrzehnte zurück. rorganisation gewollt haben um ihr Ziel eines "Regime Change" in Syrien zu verwirklichen? Wurde in Kauf "Regret what? This was an excel genommen, dass sich die verschiede- lent idea!" nen Terrorgruppen in einem "erklärten oder nicht erklärten Salafisten- In einem Interview mit der Le NouHoheitsgebiet" vereinen, Landestei- vel Observateur, Paris, im Jahre 1998 le gewaltsam besetzen und Assads wurde Zbigniew Brzezinski, gefragt, Regime schwächen? Wenn ja, so was er zu den damaligen Argumenwürde dies erklären warum die USA ten der Sowjets sage, die ihren Eindie IS-Stellungen nur halbherzig marsch in Afghanistan damit rechtbombardiert haben und sie auch fertigten, dass sie gegen eine geheinicht mit den einzig wirksamen Mit- me Involvierung der USA kämpften, tel der Wahl, nämlich Bodentruppen, und ob er nicht doch irgendwas von bekämpfen. Wenn dem so sein soll- all dem bereue? Hier Brzezinskis te, machen sich die USA zum Mit- Antwort im Original: verantwortlichen für den Tod an tausenden Zivilisten, für die Millionen "B: Regret what? That secret opera Flüchtlinge und die Anschläge des IS tion was an excellent idea. It had the im arabischen Raum und in Europa. effect of drawing the Russians into "Regime Change" als Steckenpferd der US Außenpolitik Obgleich diese These auf den ersten Blick etwas gewagt klingen mag, Sa, 12. März 2016 the Afghan trap and you want me to regret it? The day that the Soviets of ficially crossed the border, I wrote to President Carter. We now have the opportunity of giving to the USSR its Vietnam war. Indeed, for almost 10 years, Moscow had to carry on a war www.schattenblick.de unsupportable by the government, a conflict that brought about the de moralization and finally the breakup of the Soviet empire." Brzezinski bereut also nichts. Im Gegenteil, die Erschaffung der AlQuaida um die Sowjets in die afghanische Falle zu locken, sei eine exzellente Idee gewesen. Der Interviewer hakt weiter nach: "Q: And neither do you regret having supported the Islamic fundamenta lism, having given arms and advice to future terrorists? B: What is most important to the hi story of the world? The Taliban or the collapse of the Soviet empire? Some stirredup Moslems or the libe ration of Central Europe and the end of the cold war?" [3] Für Brzezinski sind also ein paar durchgeknallte Muslime kein Problem, da die Rettung der westlichen Ideologie und der Sieg im Kalten Krieg einen höheren Wert hat als das Leid Millionen von Zivilisten und das Ende der afghanischen Zivilgesellschaft unter der Terrorherrschaft der Taliban. Angemerkt sei, dass hierfür nicht ein einziger US-Soldat sein Leben lassen musste. Madeleine Albright UN-Botschafterin 1991, US Außenministerin unter Clinton (1997 - 2001) Als nach der Besatzung Kuwaits durch den Irak 1991 die USA in den Irak einmarschierten (Zweiter Golfkrieg), sollten die vielen direkten Todesopfer und Menschenrechtsverbrechen von Seiten der USA erst der Anfang einer menschenverachtenden Politik gegenüber dem Irak sein. Unter dem massiven Druck der USA verhängte damals die UN lange Jahre andauernde Sanktionen gegen den Irak (Resolution 687), die so gnadenlos waren, dass selbst die UNSeite 11 Elektronische Zeitung Schattenblick Sonderbeauftragten für das Food for Schah die Pläne der ErdölverstaatliOil Programm aus Protest von Ihrem chung und die US-amerikanische Posten zurücktraten. [4] Exxon und die britische BP konnten weiterhin die fetten Gewinne abschöpfen, mit denen Mossadegh lie"The price is worth it" ber die Staatskasse gefüllt hätte. In einem Interview in der Fernsehshow "60 Minutes" aus dem Jahr 1996 wurde die damalige UN Botschafterin folgendes gefragt (in deutscher Übersetzung): "Q: Wir haben gehört, dass eine halbe Million Kinder wegen der Sanktionen gegen den Irak gestorben sind. Ich meine, das sind mehr Kinder, als in Hiroshima umkamen. Und - sagen Sie: ist es den Preis wert?" Der im Volk zusehends unbeliebtere Schah wurde 1979 mit der Revolution Ayatollah Komeinis gestürzt. Ohne den Putsch an Mossadegh hätte die iranische Bevölkerung nicht im islamistischen Fundamentalismus ihre Freiheit erhofft. Auch hier waren den USA (und Großbritannien) die sprudelnden Erdölgewinne bedeutsamer als die gesamte iranische Zivilgesellschaft. "A: Ich glaube, das ist eine sehr schwie- Und da waren noch... rige Entscheidung, aber der Preis - wir glauben, es ist den Preis wert." [5] - Putschversuche gegenüber Fidel Castro (Operation Northwood) [7] Der sinnlose Tod von 500.000 iraki- - Von den USA provozierter Angriff schen Kindern war für Mrs. Albright auf Pearl Harbor [8] also den Preis wert, um Saddam wie- - Putsch des demokratisch gewählten der zurück in die Schranken zu wei- Präsidenten Chilles durch Pinochet sen. Höchstmögliche Brutalität mithilfe des CIA scheint vielleicht eine Schlüsselqua- - "Brutkastenstory" um die US Belifikation zu sein, mit der man sich, völkerung auf Kriegskurs gegen den wie Albright später, für den US Au- Irak zu bringen (1991) [9] ßenministerposten qualifiziert. - 9/11 als vorgetäuschtes Argument für die Besetzung des geographisch wichtigen Afghanistans Der Putsch am iranischen Präsi- - Lüge über die Massenvernichdenten Mossadegh - Sündenfall tungswaffen Saddam Husseins um der USA und Großbritanniens im Irak einen Regime-Wechsel einzuleiten und das Land zu filetieren Im Iran wurde der demokratisch ge- - ... wählte Präsident Mohammad Mossadegh 1951 durch das CIA und den britischen Geheimdienst MI-6 über Bewertung des DIA-Berichts die Unterstützung der Oppositionsgruppen und mithilfe inszenierter Bewerten wir den Bericht also nach Terroranschläge gestürzt. Der Grund diesem kurzen - und nicht abschliewar denkbar einfach: Mossadegh ßenden - Ausflug in die US Außenwollte das Erdölgeschäft des Landes politik noch einmal: verstaatlichen. Ein Schock für die bis dato mit dem Löwenanteil an den Öl- - Im Kontext der US-amerikanischen gewinnen beteiligten US-amerikani- Hegemonialpolitik der neueren Geschen und britischen Mineralölkon- schichte liegt es nahe, dass die USA zerne. [6] die Entstehung des IS ("declared of non-declared salafist state") erst einNach dem erfolgreichen "Regime mal billigend in Kauf genommen haChange" zerschlug der pro-westliche ben, um das Assad Regime zu stürSeite 12 www.schattenblick.de zen bzw. zu isolieren. - Die explosive gesellschaftliche Situation in Syrien wurde sehr genau von US Geheimdiensten registriert, Waffenlieferungen zum Beispiel aus dem Libanon nach Syrien sind dem US Geheimdienst ebenso wenig entgangen (vgl. einen weiteren veröffentlichten Geheimdienstbericht vom Department of Defense Bericht, 2012). [10] - Einzig fraglich ist, ob die USA die Eigendynamik des IS nicht unterschätzt oder ob sie diese nicht gar durch Infiltrierung und geheimdienstliche Unterstützung befördert haben. Die Beispiele der mittlerweile freigegebenen Geheimdienstakten sprechen eine klare Sprache. Die Veröffentlichung dieses Berichtes ist, wie eingangs erwähnt, nur wenig von den gängigen Medien beachtet und, meines Erachtens nach, unzulänglich analysiert worden. Es dürfte auch am mangelnden Interesse liegen, unseren wichtigsten Verbündeten öffentlich für seine Verbrechen zu kritisieren. Es reicht schon der NSA-Skandal, um die deutsche Regierung bloßzustellen und unter der Bevölkerung den Verdacht zu erhärten, dass die deutsche Politik machtlos gegenüber der stärksten Militärmacht der Welt ist, wie andere Staaten auch. Und auch beim aktuellen Kampf um die Zukunft Syriens werden die USA wieder keinen einzigen GI verlieren und bekommen am Ende vielleicht tatsächlich noch ihren gewünschten "Regime Change". Denn die einstige politische und wirtschaftliche Autonomie Syriens und die gleichzeitig guten Beziehungen zu Russland, China und dem Iran dürften wohl, in Anbetracht des Kampfes um die Vormachtstellung in der Welt, der "wahre" Feind der USA sein. Über die Autorin Henriette J. Aus München stammende DiplomÖkonomin, in einem führenden Sa, 12. März 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick Wirtschaftsprüfungsunternehmen tätig, schreibt als freischaffende Journalistin über Schwerpunktthemen wie Islam, Medienberichterstattung, Feindbilder, Staatspropaganda, Mittlerer und Naher Osten, Wirtschaft und Soziales. [4] Vgl. Sponeck; Zumach: Irak [10] http://www.judicialChronik eines gewollten Krieges, 2003 watch.org/document-archive/pgs-13-2-3-from-jw-v-dod-and-state-14[5] http://www.globalresearch.ca/de- 812/ dicated-to-madeleine-albright-onbehalf-of-the-children-of-iraq-who- Der Text steht unter der Lizenz Crease-lives-were-a-price-worth-it/24729 tive Commons 4.0 http://creativecommons.org/licen[6] Vgl. Michael Lüders: Wer den ses/by/4.0/ Anmerkungen: Wind sät, 2015 * [1] http://www.judicialwatch.org/do- [7] https://www.siper.ch/de/geQuelle: cument-archive/pgs-287-293-291- schichte/historische-dokumente/ju- Internationale Presseagentur Presjw-v-dod-and-state-14-812-2/ stification-for-us-military-interven- senza - Büro Berlin tion-in-cuba-%28operation-norJohanna Heuveling [2] https://deutsch.rt.com/internatio- thwoods%29.html E-Mail: nal/[email protected] freigegebener-us-geheimdienstbe- [8] http://www.taz.de/1/arInternet: www.pressenza.com/de richt/ chiv/?dig=2001/09/15/a0177 [3] http://www.globalresearch.ca/ar- [9] http://www.heise.de/tp/artiticles/BRZ110A.html kel/14/14271/1.html http://www.schattenblick.de/ infopool/politik/meinung/ pmsp0544.html REPRESSION / FAKTEN / INTERNATIONAL Kolumbien - Indigener Anführer in Popayán ermordet poonal Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen aus für Hinweise, die zur Ergreifung dass es sich nicht um einen Raubüberfall gehandelt habe, da die Täter der Täter oder Auftraggeber führen. nicht das Geld an sich nahmen, das Oimé kurz vorher im Stadtzentrum Indigene Organisationen verurtei- abgehoben hatte. len den Mord Die indigene Wortführerin Aida Der Dachverband der Indigenen Ko- Quilcué wollte nicht ausschließen, lumbiens ONIC (Organización dass es ein gezielter Mordanschlag Nacional Indígena de Colombia) war, der mit Kontrollen im Zusamwertete den Mord als Teil einer Ver- menhang stehen könnte, den die Yanichtungsstrategie an indigenen Völ- nacona kürzlich in der Barbillaskern und ihren Anführer*innen. Die Hochebene durchgeführt haben: Polizei wurde aufgefordert, zügig zu "Erst vor acht Tagen haben sie dort ermitteln, damit der Fall nicht in der Untersuchungen gemacht. Wir gehen Straflosigkeit bleibe. Carlos Maca, davon aus, dass es einen ZusammenMitglied des Regionalrats der Indi- hang gibt. (...) Ich glaube nicht an Der Polizeichef von Popayán, Pedro genen des Cauca CRIC (Consejo Re- einen Raubmord, sondern an eine Rodelo Asfora, setzte eine Belohnung gional Indígena del Cauca) verurteil- gezielte Verfolgung. Die Begleiter von zehn Millionen Pesos (2.850 Euro) te den Mord ebenfalls und merkte an, des Anführers haben gesagt, dass es (Lima, 4. März 2016, servindi) Am 2. März wurde der Anführer der indigenen Gruppe Yanacona am Río Blanco, William Alexander Oimé Alarcón, ermordet. Er starb in Popayán, der Hauptstadt des südkolumbianischen Departments Cauca, durch drei Schüsse. Der 43-jährige war im Cauca vor allem durch seinen Kampf gegen den informellen Bergbau bekannt, an dem Gruppen des Organisierten Verbrechens mitverdienen. Er war darüber hinaus Künstler und Produzent audiovisueller Medien. Sa, 12. März 2016 www.schattenblick.de Seite 13 Elektronische Zeitung Schattenblick Killer waren, die auf ihn geschossen haben." REPRESSION / FAKTEN / INTERNATIONAL Dieser und weitere Morde im Cauca Kolumbien - Wieder Bauernführer ermordet Zeugen gaben an, dass Motorradfahrer in der Altstadt drei Schüsse auf Oimé abgegeben haben. Einer davon traf ihn in den Kopf. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo er am Abend starb. Laut Polizeibericht hatte der Indigenenchef zuvor 20 Millionen Pesos abgehoben und sich dann zu Fuß ins Viertel El Empedrado begeben. "Nach der Tat rannte der Angreifer bis zur nächsten Ecke und bestieg ein wartendes Motorrad; der Fahrer flüchtete Richtung Osten. Das Geld blieb beim Opfer, weshalb wir einen Raub ausschließen können." In der Provinz Cauca wurden innerhalb derselben Woche weitere zwei Indigene umgebracht, in Popayán und Santander de Quilichao. Am 26. Februar wurde der 22-jährige Hanner Sebastián Corpus Ramos ermordet. Er lebte im indigenen Schutzgebiet Canoas. Zwei Tage später wurde die Bauernsprecherin Maricela Tombe in Playarica, Gemeinde Tambo erschossen. URL des Artikels: https://www.npla.de/poonal/indige neranfuehrerinpopayanermordet/ * Quelle: poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen Herausgeber: Nachrichtenpool Lateinamerika e.V. Köpenicker Straße 187/188, 10997 Berlin Telefon: 030/789 913 61 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.npla.de http://www.schattenblick.de/ infopool/repress/fakten/ rf0i0196.html Seite 14 poonal Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen (Caracas, 8. März 2016, telesu rensarural) Am 7. März wurde der Gemeindesprecher und Menschenrechtsverteidiger William Castillo Chima in der Gemeinde El Bagre in der nordkolumbianischen Provinz Antioquia von einer Gruppe Bewaffneter ermordet. Das teilte die Bauernorganisation Aheramigua (Asociación de Hermandades Agroecológicas y Mineras de Guamocó) mit. Chima war der Gründer und Schatzmeister von Aheramigua. Er hatte mit Anderen die Vertreibung von Bäuer*innen in der Gegend im Januar durch Paramilitärs angeprangert. Er kritisierte öffentlich die Anwesenheit von Paramilitärs in der Zone und half bei der Betreuung der vertriebenen Personen mit. Die Nachrichtenagentur Prensa Rural teilte mit, dass es in der Gegend bereits seit November 2015 verstärkt zu Kämpfen zwischen den FARC-EP und der ELN gegen die paramilitärische Organisation Autodefensas Gaitanistas gekommen war. Die Paramilitärs hätten die Gemeinde wiederholt bedroht und ihnen vorgeworfen, mit der Guerilla zusammenzuarbeiten. In Puerto Claver seien drei Menschen verschwunden und weitere ermordet worden, heißt es. Auch der 43-jährige Chima war zuvor wegen seiner Menschenrechtsarbeit bedroht worden. Am 3. und 6. März wurde zudem eine weitere Aktivistin von Ahermigua mit dem Tod bedroht. Bewohner*innen von Bagre beklagten, dass Armee und Polizei nicht effektiv gegen die vorherrschende Unsicherheit vorgehen würden. Gegenüber den Paramilitärs seien die Behörden sogar gänzlich inaktiv. Den Paramilitärs werden Plünderungen, Morde, Drohungen und www.schattenblick.de gewaltsames Verschwindenlassen nachgesagt. Auch in anderen Provinzen Kolumbiens geht das Morden von Sprecher*innen und Führungspersönlichkeiten sozialer Bewegungen weiter. In der Provinz Cauca wurde erst am 2. März der indigene Anführer William Oimé erschossen; drei Tage zuvor die Bauernsprecherin Maricela Tombe. URL des Artikels: https://www.npla.de/poonal/wieder bauernfuehrerermordet/ * Quelle: poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen Herausgeber: Nachrichtenpool Lateinamerika e.V. Köpenicker Straße 187/188, 10997 Berlin Telefon: 030/789 913 61 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.npla.de http://www.schattenblick.de/ infopool/repress/fakten/ rf0i0197.html Liste der neuesten und tagesaktuellen Nachrichten ... Kommentare ... Interviews ... Reportagen ... Textbeiträge ... Dokumente ... Tips und Veranstaltungen ... http://www.schattenblick.de/ infopool/infopool.html Sa, 12. März 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick MEDIEN / FAKTEN / MELDUNG SPORT / BOXEN Welttag gegen Internetzensur am 12. März: Ai Weiwei, Snowden und Pussy Riot protestieren gegen Zensur im Internet Moskau ist die Reise wert Internationale Presseagentur Pressenza Büro Berlin Nachricht vom 11. März 2016 Berlin 11.03.2016. Nach 2011 hat beispielsweise Ägypten neue Technologien gekauft und überwacht systematisch die Konversationen auf Facebook, Twitter und YouTube sowie Email und Telefon. In der ganzen Region - in Algerien, Bahrain, Kuwait, Marokko, Saudi-Arabien und in den Vereinigten Arabischen Emiraten - setzen die Behörden Gesetze gegen Diffamierung oder Beleidigung ein, um kritische Stimmen im Internet zum Verstummen zu bringen. Im Januar verabschiedete Kuwait ein neues Gesetz gegen Cyberverbrechen, das Personen, die Kritik an der Regierung online äussern, mit einer zehnjährigen Haftstrafe bedroht. Das Phänomen betrifft leider nicht nur den Nahen Osten und Nordafrika. Im Jahr 2015 dokumentierte Amnesty International Inhaftierungen wegen Meinungsäusserungen im Internet in 16 Ländern. In den letzten Monaten gab es Verurteilungen wegen Social MediaPosts in Singapur, Bahrain, Myanmar und Kasachstan. In Malaysia wird der Cartoon-Zeichner Zunar für Tweets, in denen er die Regierung kritisierte, wegen "Aufruhrs" angeklagt. In China verlangt ein neues Cybersecurity-Gesetz, dass Internet-Provider Informationen über ihre Kundinnen und Kunden den Behörden liefern. Ausländische Medien werden bald keine Nachrichten mehr online veröfSa, 12. März 2016 fentlichen können. Webseiten von NGOs wie Amnesty International sind schon heute nicht mehr zugänglich. Das ist der Grund weshalb Amnesty International zum Welttag gegen Internetzensur eine Aktion gemeinsam mit dem Internetservice AdBlock lanciert. Die 50 Millionen Kundinnen und Kunden des Internetservices weltweit werden anstelle der blockierten Werbung Botschaften sehen von Menschen, deren Stimmen von Regierungen unterdrückt werden. Dazu gehören der US-amerikanische Whistleblower Edward Snowden, die russische Popgruppe Pussy Riot und der chinesische Künstler Ai Weiwei. Deontay Wilder tritt in Rußland gegen Alexander Powetkin an (SB) Deontay Wilder verteidigt den WBC-Titel im Schwergewicht in Rußland gegen den Pflichtherausforderer Alexander Powetkin. Das gab dessen Promoter Andrej Riabinskij nun bekannt, der sich bei der Versteigerung der Austragungsrechte mit einem Gebot von 7,15 Millionen Dollar gegen die 5,1 Millionen Dollar seines US-amerikanischen Konkurrenten Lou DiBella durchgesetzt hatte. Nachdem der russische Immobilienmagnat und Milliardär aus dem vollen geschöpft hatte, stand außer Frage, daß Powetkin bei diesem Kampf zumindest den Heimvorteil auf seiner Seite haben würde. Dessen ungeachtet gilt der in 36 Auftritten ungeschlagene Wilder als Favorit im Duell mit dem erfahrenen Kontrahenten, für den 30 Siege und eine Niederlage zu Buche stehen. Wenngleich Riabinskij den Austragungsort noch nicht genannt hat, kann man doch davon ausgehen, daß die Wahl auf Moskau fallen wird, zumal der Herausforderer im nahegelegenen Tschechow zu Hause ist. Der Text steht unter der Lizenz Crea In der russischen Hauptstadt hatte tive Commons 4.0 Powetkin schon 2013 gegen Wladihttp://creativecommons.org/licenmir Klitschko gekämpft, der ihm dases/by/4.0/ mals seine bislang einzige Niederlage beibrachte. Während der Alters* unterschied zwischen dem 30jährigen Champion und seinem sechs Quelle: älteren Gegner keine entscheiInternationale Presseagentur Pres- Jahre dende Rolle spielen dürfte, sprechen senza - Büro Berlin die körperlichen Voraussetzungen Johanna Heuveling für den US-Amerikaner. Wilder E-Mail: johanna.heuveling@pres- doch ist zwar etwas leichter als der knapp senza.com über 100 kg wiegende Russe, mit Internet: www.pressenza.com/de seinen 2,01 m aber dreizehn Zentimeter größer, so daß er von seiner http://www.schattenblick.de/ überlegenen Reichweite profitieren infopool/medien/fakten/ wird. mfam0706.html Powetkin ist ein erfahrener, technisch versierter und kampffreudiger www.schattenblick.de Seite 15 Elektronische Zeitung Schattenblick Boxer, der nach wie vor zu den besten Schwergewichtlern gehört. Da die Spitze der Gewichtsklasse jedoch von immer mehr Akteuren bevölkert wird, die ihn überragen, wachsen die Probleme des Russen, die Kontrahenten in Reichweite seiner Schläge zu bringen. Dieser Nachteil ließe sich kompensieren, hätte der Herausforderer einen Gegner vor den Fäusten, der relativ stationär boxt, langsam schlägt und ein schwaches Kinn hat. All das trifft für Wilder jedoch nicht zu, der ausgesprochen mobil agiert, über einen hervorragenden Jab und linken Haken verfügt, vor allem aber mit der Rechten schneller und wirksamer als der Rest der Szene zuschlägt. Natürlich kann Powetkin mit einer lautstarken Unterstützung seitens des Publikums rechnen, zumal es angesicht einer politisch angespannten Weltlage gegen einen US-Amerikaner geht. Wie weit diese Rückendeckung trägt, wird sich erweisen, sobald Wilder die Oberhand gewinnt und der Lokalmatador in Bedrängnis gerät. Manchmal halten die Zuschauer ihrem Favoriten auch im Untergang bis zur letzten Sekunde die Treue, nicht selten wechselt eine wankelmütige Menge aber auch das Lager und feiert den überlegenen Boxer, wobei es oftmals schwerfällt, zwischen Fairneß und Opportunismus zu unterscheiden. Muß Wilder im unwahrscheinlichen Fall eines Gangs über volle zwölf Runden mit einer Tendenz zugunsten des Lokalmatadors in der Punktwertung rechnen? Ausschließen kann man das kaum, was aber in Moskau nicht eher als irgendwo sonst auf der Welt zu befürchten wäre. Wenngleich sich die führenden US-amerikanischen Kommentatoren nicht zu der direkten Bezichtigung versteigen, der WBC-Champion könne in Rußland unmöglich nach Punkten gewinnen, schwingt doch in ihrer Einschätzung stets die Sorge vor einer zu erwartenden Benachteiligung mit. Seite 16 Diese Voreingenommenheit mündet nicht selten in den gebetsmühlenartigen Rat, Wilder wäre besser beraten, den Titel niederzulegen, um sich gar nicht erst einem Fehlurteil in Rußland auszusetzen. Auch ohne den Gürtel bekäme er alsbald die Gelegenheit, sich einen anderen zu sichern, sei es nun in einem Kampf gegen Tyson Fury oder Wladimir Klitschko, Charles Martin oder Anthony Joshua, womit die beiden in Kürze anstehenden Duelle genannt sind. Ganz davon abgesehen, daß der WBC-Champion ausdrücklich versichert hat, er denke nicht im Traum daran, seinen Gürtel freiwillig zurückzugeben, und ihm als Börse 5 Millionen Dollar winken, macht der angeblich wohlmeinende Ratschlag die Rechnung ohne den Wirt. Es trifft zwar zu, daß Wilder in der Lage sein sollte, jeden der vier genannten Rivalen in die Schranken zu weisen. Gerade das könnte jedoch aus Sicht der potentiellen Gegner der entscheidende Hinderungsgrund sein. Weltmeister konnte seinen Gürtel bislang dreimal erfolgreich verteidigen, wobei er gegen seinen Landsmann Eric Molina, den Franzosen Johann Duhaupas und den Polen Artur Szpilka jeweils vorzeitig gewann. Beim Kampf gegen Szpilka, der im Januar in New York über die Bühne ging, blieb der Herausforderer ständig in Bewegung, um der gefürchteten Rechten Wilders zu entgehen. Als dieser schließlich in der neunten Runde entscheidend zum Zuge kam, war der Volltreffer so heftig, daß der Pole den Ring auf einer Trage verlassen mußte. Da Wladimir Klitschko seinerzeit Alexander Powetkin nicht weniger als viermal niedergeschlagen hatte, steht zu erwarten, daß der Russe auch im Kampf mit Deontay Wilder auf den Brettern landen wird. [1] Wilder hat den WBC-Titel im Januar 2015 gewonnen, als er den in Las Vegas lebenden Kanadier Bermane Stiverne besiegte. Er mußte dabei zum ersten und einzigen Mal in seiner Profikarriere über volle zwölf Runden boxen, weil er sich frühzeitig einen Bruch an der rechten Hand zugezogen hatte und sein Kontrahent ohnehin für eine robuste Widerstandsfähigkeit bekannt ist. Der 12. März: Jürgen Brähmer gegen Eduard Gutknecht bis 7. Mai: Saul Alvarez gegen Amir Khan Anmerkungen: [1] http://www.boxingnews24.com/2016/03/deontay-wilder-vsWenden wir uns nach solchen frucht- alexander-povetkin-take-place-ruslosen Debatten wieder den beiden sia/#more-206445 Akteuren zu. Alexander Powetkin hat sich seit der Niederlage im http://www.schattenblick.de/ Kampf mit Klitschko gegen Manuel infopool/sport/boxen/ Charr, Carlos Takam und Mike Perez sbxm1923.html durchgesetzt. Diese Siege bahnten ihm den Weg an die Spitze der WBCRangliste, worauf er zuletzt den riesigen, aber unbeweglichen Polen Mariusz Wach bezwang. Takam, der unter diesen vier Gegnern der gefährlichste war, stellte den Russen Vorschau vor einige Probleme, der seine auf ausgewählte Kampfesweise umstellen und aus der Profikämpfe Defensive boxen mußte. www.schattenblick.de http://www.schattenblick.de/ infopool/sport/boxen/ sbxm1916.html Sa, 12. März 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick UNTERHALTUNG / PERRY RHODAN / ERSTAUFLAGE Inhaltliche Zusammenfassung von Perry Rhodan Nr. 2846 Karawane nach Andromeda von Hubert Haensel (SB) An Bord der RAS TSCHUBAI evakuiert werden können. Wenn die Schiffe der Systemabwehr dazu abgezogen werden, die Taumuu zu evakuieren, wird das den Arkoniden die Gelegenheit bieten, auch die anderen Welten anzugreifen. Tatsächlich wartet ganz in der Nähe die arkonidische Flotte auf ihren Einsatz. schlagen die tiuphorischen Indoktrinatoren immer häufiger zu. Farye Sepheroa, die sich in den Parklandschaften des Ogygia-Habitats aufhält, kommt fast ums Leben, als die Temperaturen innerhalb von Minuten auf minus 20 Grad fallen und heftige Schneestürme durch das Habitat toben. Perry Rhodan kann den obersten Gelegediener Auchu Drittgelege/2 gerade Auf dem Mond Tuu versucht Gucky noch davon abhalten, Remnark da Zolvergeblich, den Zünder der Arkon- tral zu töten. Er kann den Taumuu dabombe zu neutralisieren und macht von überzeugen, daß der Arkonide sich später schwere Vorwürfe, die selbst Opfer dieses Verrats ist und wirkKatastrophe nicht verhindert zu ha- lich Frieden hatte schließen wollen. ben. Er teilt nicht Perry Rhodans Ansicht, daß dieses Unglück bereits in Der Kommandant der RAS TSCHUder Vergangenheit passiert ist und BAI, Sergio Kakulkan, ist in Sorge diejenigen, die jetzt sterben, ohnehin um Perry Rhodan und sein Team, schon seit Jahrtausenden tot sind. denn in 14 Stunden wird Tuu ver"Woher willst du das wissen", hält nichtet sein, und Perry Rhodan antGucky ihm entgegen. "Vielleicht wä- wortet nicht auf seine Funkrufe. Kare es unsere Aufgabe gewesen, die kulkan schickt einige Kreuzer der Zündung zu verhindern. Du weißt LAURIN-Staffel los, um Perry Rhonur, was sein soll, weil es gerade so dan und seine Leute zu suchen. Die ist. Dabei hast du keine Ahnung, ob unsichtbaren Space-Jets geraten mites stimmt. Behaupte also nicht, dass ten ins Gefecht zwischen arkonidies falsch gewesen wäre, die Zündung schen und maahkschen Kampfschifder Arkonbombe zu verhindern. Es fen, die sich eine erbitterte Schlacht wäre unsere verdammte Pflicht und um das Canntuu-System liefern. Die Schuldigkeit gewesen." flüchtenden Raummandeln der Taumuu haben es schwer, den arkonidiAn der Stelle, an der das arkonidi- schen Angriffen zu entgehen. Etliche sche Kurierschiff gestanden hat, bro- Schiffe mit Flüchtlingen werden abdelt nun eine düstere Glut, die den geschossen. Da kommt es Perry ganzen Mond verschlingen wird. Rhodan wie ein Wunder vor, daß die Gucky teleportiert, wen immer er Raummandel MODELL-XII-12 unfinden kann, in die vorläufige Si- behelligt durchkommt und ins Khaucherheit des Regierungsgebäudes. In muu-System fliehen kann. An Bord: spätestens einer Stunde wird aber er und sein Team, der oberste Geleauch dort der Atombrand toben. gediener, einige andere Taumuu, die Naats Ghydvonder und Lendert Tuu, auch Erstnest genannt, ist die Dodnar sowie Remnark da Zoltral. Heimat der Taumuu. Hier leben mehrere hundert Millionen Einwoh- Es ist kein Zufall, daß das Schiff ner, von denen nur die wenigsten nicht abgeschossen wird. An Bord Sa, 12. März 2016 www.schattenblick.de hat sich nämlich ein arkonidisches Einsatzteam unter der Führung von Chandyshard da Thomonal eingeschlichen. Es gibt einen Verräter unter den Naats, der den Arkoniden hilft. MODELL-XII-12 fliegt ins Khaumuu-System zum größten der 25 Monde des einzigen Planeten namens Baluuc. In der Spiralgruft auf Viertnest befindet sich der Verschwiegene Bote, den Perry Rhodan für einen Gesandten von ES hält. Der oberste Gelegediener will den Verschwiegenen Boten aufwecken, um endlich zu erfahren, was dieser den Taumuu zu sagen hat. Deshalb fliegt er gleich nach der Landung der MODELL-XII-12 in Begleitung der Tschubaianer, der Naats und Remnark da Zoltrals zu dem Gebäudekomplex, der Spiralgruft genannt wird. Perry Rhodan hätte sich darunter nicht unbedingt die in einer Ebene liegenden Flachbauten vorgestellt, die sie nun anfliegen. Die gesamte Delegation betritt eines dieser Gebäude. Der oberste Gelegediener muß den Gruftwächter, einen uralten Taumuu, davon überzeugen, den Zugang zur Gruft zu öffnen. Dieser stört sich gewaltig daran, daß Auchu Drittgelege/2 Stickstoffatmer und sogar einen Arkoniden mitgebracht hat, gibt den Zugang aber dennoch frei. Perry Rhodan gerät in ein mehrdimensionales Spiegelkabinett, das ihn und die anderen immer wieder narrt und in die Irre führt. Der Gruppe gelingt es nicht, zusammen zu bleiben. Man muß eine Treppe in Form einer Helix in die Tiefe steigen, hat aber das Gefühl, sich aufwärts zu beweSeite 17 Elektronische Zeitung Schattenblick gen. Ein gefräßiger Wurm, der sogenannte Phasenzöllner, wächst aus dem Boden und stürzt sich auf die Besucher. Der Naat Lendert Dodnar kann ihn niederringen, worauf der Wurm sie zum Haus der gescheiterten Wanderer weiterschickt. Der Weg führt weiter durch ein Labyrinth. Immer wieder wachsen Wände aus dem Boden und trennen die Gruppenmitglieder voneinander. Perry Rhodan, der das Ganze für eine Prüfung der Superintelligenz ES hält, ist zuversichtlich, daß den Verschwundenen nichts passiert. ES würde das nicht zulassen, denkt er. Doch das ihm vertraute homerische Gelächter der Superintelligenz bleibt aus. Stattdessen fordert eine Stimme, die aus dem Boden zu kommen scheint, es solle jemand geopfert werden, damit die übrigen das "Haus der Gescheiterten" wieder verlassen können. Das scheidende Bewußtsein des Geopferten würde den anderen den Weg weisen. Das lehnt Perry Rhodan natürlich sofort ab. Er versucht, sich mit dem Desintegrator einen Weg freizuschießen. Doch der Energiestrahl zerfasert wirkungslos. Gucky kann Perry zeigen, wohin er schießen soll, damit eine verschwundene Tür wieder auftaucht. Der Ilt kann einen psionischen Faden erkennen, der sich zwischen den akustischen Quellen der Stimme spannt. finden", kommt sie in einem riesigen Felsendom heraus. Perry geht durch kniehohes Gras und ein Meer von Blumen auf einen See zu, dessen Wellen sachte ans Ufer schlagen. Auch für die anderen stellt sich die Umgebung in überbordender Schönheit dar. Es ist eine Welt der Halluzinationen, voller überwältigender visueller, akustischer und olfaktorischer Empfindungen. Jeder sieht sie auf seine Weise, aber nicht immer positiv. Gholdorodyn ist in einem Alptraum gefangen, in dem er immer wieder den Tod seines Ziehvaters erlebt. Perry Rhodan versucht, die überreichen Gefilde wieder zu verlassen, indem er alle Sinneseindrücke unterbindet, aber es gelingt ihm nicht. Er will seinen Geruchs- und Gesichtssinn mit Säure eliminieren und hofft, später wieder geheilt zu werden. Auch da Thomonal befindet sich mit seinen Leuten nun in den überreichen Gefilden und hat mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Er läßt einem seiner Soldaten ein Auge ausstechen und hält es sich an die Stirn. So findet er einen Weg aus den überreichen Gefilden hinaus und zurück zur Helix. Nach dem Ende der Halluzinationen hat der Soldat zwar sein Auge wieder, dafür aber den Verstand verloren. Der alte Naat Ghydvonder hat in der Hoffnung, das ewige Leben zu erlangen, die Taumuu verraten und versorgt die Arkoniden mit allen Informationen. Er soll die Methans und ihre Begleiter aufhalten, stellt sich Perry Rhodan in den Weg und schießt auf ihn. Als Lendert Dodnar versucht, ihn zu stoppen, feuert Ghydvonder auf ihn. Da Thomonal und Perry Rhodan ringen um eine Waffe, ein Schuß löst sich und tötet den Arkoniden. Auch zwei Terraner aus Perrys Einsatzteam sterben bei Nachdem die Gruppe um Perry Rho- dem verbissenen Kampf zwischen dan noch einmal dem Phasenzöllner den beiden Gruppen. begegnet ist und zu hören bekam, "Nur wer das überreiche Gefilde Der Phasenzöllner, der die Helix bedurchquert, wird den Weg zur Gruft wacht und gleichzeitig auffrißt, verChandyshard da Thomonal ist inzwischen ebenfalls bei der Spiralgruft angekommen und betritt mit seinen Leuten eines der Gebäude, das für sie wie ein arkonidisches Trichterhaus aussieht. Auch sie geraten in das Spiegellabyrinth und werden durch plötzlich auftauchende Wände voneinander getrennt. Die Stimme verlangt ein Opfer und Chandyshard da Thomonal liefert. Er erschießt einfach einen seiner Leute. Seite 18 www.schattenblick.de langt von Perry Rhodan etwas dafür, mit dem Boten dessen sprechen zu dürfen, der älter als die Sonne ist. "Alles und mehr" grollt der Wurm auf Perrys Frage, was er wolle, und schnappt nach ihm. Remnark da Zoltral, der all seiner Träume, die er seit dem Tod seiner Kinder gepflegt hatte, beraubt worden ist, geht auf den Wurm zu und wird von ihm verschlungen. Danach ist der Weg zur Gruft frei. Der Verschwiegene Bote liegt in der Tiefe des Sees. Es ist plötzlich eiskalt. Es herrscht jedoch keine normale Kälte, sondern Hyperfrost, der sich durch viele Dimensionen zieht. Gucky, der versucht, zu dem Verschwiegenen Boten hinunterzuteleportieren, verschwindet und taucht erst nach zwei Minuten und 9 Sekunden wieder auf, jener Zeitspanne, die die Schmerzensteleportation des tefrodischen Mutanten Lan Meota benötigt. Gucky hat diese Gabe bei dessen Tod übernommen, aber nicht mehr genutzt, seit er seine eigenen Gaben wieder hat. Bei der Schmerzensteleportation durchquert der Ilt ein irreales Land, das ihn festzuhalten droht. Er kann aber höherdimensionale Schranken überwinden, was ein normaler Teleporter nicht kann. Allerdings ist das mit enormen Schmerzen verbunden. Gucky gelingt es mit seinem Vorstoß, den Verschwiegenen Boten zumindest aufzuwecken. Chuv'akhuu erwacht und steigt aus der Tiefe empor. Es wird wärmer. Er hat die Gestalt eines Taumuu und bestätigt Perry Rhodans Annahme, ein Gesandter von ES zu sein. So wie Homunk zu den Arkoniden gesandt worden ist, um ihnen die Konverterkanone zu bringen, mit der es ihnen gelingen wird, die Methans aus der Milchstraße zu vertreiben, ist Chuv'akhuu zu den Methans gesandt worden, um sie zu retten. Der Bote übergibt dem Obersten Gelegediener die Koordinaten und Zugangscodes für drei Sonnentransmitter, über die die Methanatmer nach Andromeda fliehen können. Sa, 12. März 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick Lendert Dodnar ist seit dem Verrat und Tod Ghydvonders - der alte Naat ist von einem Arkoniden gezielt erschossen worden - so teilnahmslos, daß man ihn führen muß wie ein kleines Kind. Chuv'akhuu ist geschwächt, der lange Schlaf im Hyperfrost hat ihm geschadet. Er bietet an, Lendert Dodnar und gleichzeitig sich selbst zu helfen und überträgt Perry Rhodan die Entscheidungsbefugnis. Der denkt, der Bote will Lendert Dodnar das Leben retten und willigt ein. Doch Chuv'akhuu nimmt das Leben des Naats in sich auf und heilt dadurch sich selbst. Dodnar ist nun tot, sein genetisches Material lebt aber in Chuv'akhuu weiter. In den kommenden Jahrmillionen wird dieser immer wieder anderes Leben inkorporieren und irgendwann zu Chuv, dem Atopischen Richter werden. Doch wie kommt ein Bote von ES zum Atopischen Tribunal? Kann ES diese Wandlung gutheißen? Die arkonidische Flotte greift das Khaumuu-System an. Maahks und Arkoniden schlachten sich gegenseitig ab. Ein Waffenstillstand wird vereinbart und die meisten Maahks machen sich über den Sonnentransmitter auf den Weg nach Andromeda in eine neue Zukunft. Für die RAS TSCHUBAI kann es Sichu Dorksteiger zufolge nur eine Lösung des Indoktrinatorenproblems geben - den Hyperfrost. Chuv'akhuu stellt Perry Rhodan Hyperfrost-Generatoren zur Verfügung. Mit ihnen könnte es gelingen, von Indoktrina- toren befallene Bereiche innerhalb der RAS TSCHUBAI einzufrieren. Notfalls muß man das ganze Schiff einfrieren. Doch zunächst beginnt die letzte Dilatationsflug-Etappe in die Gegenwart zu einem Treffpunkt, den Perry Rhodan mit Atlan vereinbart hat. Bis zu diesem Treffen muß das Indoktrinatoren-Problem entweder auf die eine oder andere Weise gelöst worden sein, oder die gesamte RAS TSCHUBAI wird mit Hilfe der Hyperfrost-Generatoren neutralisiert. In diesem Fall wird Atlan sie aber eines fernen Tages retten müssen. http://www.schattenblick.de/ infopool/unterhlt/perry/ pr2846.html DIE BRILLE / VERANSTALTUNGEN / LESUNG Kulturcafé Komm du April 2016 "Allah-Masala. Mit dem Motorrad unterwegs von Köln nach Kathmandu" Autorenlesung mit Kirsten Hellmich Donnerstag, 21. April 2016, 20:00 bis 22:00 Uhr im Kulturcafé Komm du Die Lesung findet im Rahmen der SUEDLESE Lesetage in Harburg vom 3. April bis 3. Mai 2016 statt. Die Lesund im Kulturcafé Komm du beginnt um 20:00 Uhr. Platzreservierungen per Telefon: 040 / 57 22 89 52 oder EMail: [email protected] Eintritt frei / Hutspende Kirsten Hellmich - "Allah-Masala Wüste trinkt sie mit schwerbewaffMit dem Motorrad unterwegs von neten Pakistanis Tee, im Himalaya Köln nach Kathmandu" wärmt sie sich mit Indern unter einer Zeltplane. Sie besteigt den Ararat, Kirsten Hellmich will weg. Raus aus trommelt mit iranischen Freundindem Alltag und der Fremdbestim- nen und tanzt auf einer indischen mung. Mit dem Motorrad fährt sie Hochzeit. von Köln über den Iran und Pakistan nach Indien und Nepal. Sehr authen- Bevor Kirsten Hellmich Kunst auf tisch und mit viel Witz erzählt sie ih- Lehramt studierte, lernte sie Schneire Geschichten von unterwegs: In der derin, arbeitete als Anstreicherin, in Sa, 12. März 2016 www.schattenblick.de Seite 19 Elektronische Zeitung Schattenblick Bars und im Kulissenbau, war Künstlerin und Kneipenbesitzerin, leitete Kunst- und Sportkurse. Seit ihrer Jugend begeistert sie sich für Motorräder aller Art. Auf ihren Reisen durch Europa und nach Nordafrika begleitet sie stets die eigene Maschine. In sechs Monaten, immer getragen von der unbändigen Neugier auf das Leben, begegnet Kirsten Hellmich ganz unterschiedlichen Menschen und entdeckt vor allem sich selbst. Über die Autorin Kirsten Hellmich, Jahrgang 1967 ist in Köln aufgewachsen und lebt aktuell mit ihrem Lebensgefährten in Hamburg. Bevor sie Kunst auf Lehramt studierte, hat sie in Bars und im Kulissenbau gearbeitet, hat Schneiderin gelernt und als Anstreicherin Geld verdient, war Künstlerin und Kneipenbesitzerin, hat Kunstkurse und Sportkurse geleitet. Seit ihrer Jugend begeistert sie sich für Motorräder jeder Art. Schon als Teenager frisierte sie Mofas, später baute sie eine alte SR komplett neu um und auf, und dann entdeckte sie das Endurofahren. Auf Reisen auf dem europäischen Kontinent und Nordafrika begleitet sie stets das eigene Motorrad, in Asien auch Leihmaschinen. Weitere Informationen zum Buch "AllahMasala": Rezension: http://www.amazon.de/Allah-Masala/dp/3941760238 Trailer zum Buch: https://www.youtube.com/watch?v=ujtcFl4YztE Mit dem Motorrad unterwegs von Köln nach Kathmandu Eindrücke von der Reise Oben: Einsame Teerbänder Mitte: Ein traumhafter Schlafplatz im Niemandsland Unten: Weite ... Berge ... Einsamkeit Fotos: © by Kirsten Hellmich Seite 20 www.schattenblick.de Sa, 12. März 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick Näheres unter: http://www.komm-du.de http://www.facebook.com/KommDu Kontakt: Kulturcafé Komm du Buxtehuder Straße 13 21073 Hamburg E-Mail: [email protected] Telefon: 040 / 57 22 89 52 Komm duEventmanagement: Telefon: 04837/90 26 98 E-Mail: [email protected] Das Kulturcafé Komm du lädt ein ... Die aktuellen Monatsprogramme des Kulturcafé Komm du mit Lesungen, Konzerten, Vorträgen, Kleinkunst, Theater und wechselnden Ausstellungen finden Sie im Schattenblick unter: Schattenblick → Infopool → Bildung und Kultur → Veranstaltungen → Treff Abschied auf dem Flughafen in Kathmandu Foto: © by Kirsten Hellmich schieden. Für Künstler und Kulturfreunde, für hungrige und durstige Gäste gibt es im Komm du exzelDas Kulturcafé Komm du lente Kaffeespezialitäten, täglich in Hamburg-Harburg: wechselnden frischen Mittagstisch, Kunst trifft Genuss hausgemachten Kuchen, warme http://www.schattenblick.de/infoHier vereinen sich die Frische der Speisen, Salate und viele Leckerei- pool/bildkult/ip_bildkult_veranKüche mit dem Feuer der Künstler en während der Veranstaltungen und st_treff.shtml vor allem jede Menge Raum und und einem Hauch von Nostalgie Zeit ... Das Komm du in Harburg ist vor alhttp://www.schattenblick.de/ lem eines: Ein Ort für Kunst und Das Komm du ist geöffnet: infopool/dbrille/veranst/ Künstler. Ob Live Musik, Literatur, von Montag bis Freitag dbvl5249.html Theater oder Tanz, aber auch Panto- 7:30 bis 17:00 Uhr, mime oder Puppentheater - hier haben Samstag von 9:00 bis 17:00 Uhr und sie ihren Platz. Nicht zu vergessen die an Eventabenden open end. Maler, Fotografen und Objektkünstler - ihnen gehören die Wände des Cafés für regelmäßig wechselnde Ausstellungen. * Britta Barthel und Mensen Chu geben mit ihrem Kulturcafé der Kunst eine Bühne und Raum. Mit der eigenen Erfahrung als Künstler und Eindrücken aus einigen Jahren Leben in der Kulturmetropole London im Gepäck, haben sie sich bewusst für den rauen und ungemein liebenswerten Stadtteil Harburg entEingang des Kulturcafés Komm du mit Gästen Foto: © 2013 by Schattenblick Sa, 12. März 2016 www.schattenblick.de Seite 21 Elektronische Zeitung Schattenblick ______I n h a l t____________________________________Ausgabe 1761 / Samstag, den 12. März 2016____ BÜRGER - REPORT POLITIK - REPORT SCHACH-SPHINX POLITIK - MEINUNGEN REPRESSION - FAKTEN REPRESSION - FAKTEN MEDIEN - FAKTEN SPORT - BOXEN UNTERHALTUNG VERANSTALTUNG DIENSTE - WETTER Das Anti-TTIP-Bündnis - Rechtsprechung statt Verträge ... Petra Pinzler im Gespräch Migrationskonferenz Kampnagel - Die Geschichte der Opfer ... Ibrahim Arslan ... Amme der Höflichkeit War der Islamische Staat von den USA gewollt? (Pressenza) Kolumbien - Indigener Anführer in Popayán ermordet (poonal) Kolumbien - Wieder Bauernführer ermordet (poonal) Welttag gegen Internetzensur - Ai Weiwei, Snowden und Pussy Riot ... (Pressenza) Moskau ist die Reise wert Inhaltliche Zusammenfassung von Perry Rhodan Nr. 2846 Kirsten Hellmich. Mit dem Motorrad bis nach Kathmandu, 21.4.2016 Und morgen, den 12. März 2016 Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite 1 5 9 10 13 14 15 15 17 19 22 DIENSTE / WETTER / AUSSICHTEN Und morgen, den 12. März 2016 +++ Vorhersage für den 12.03.2016 bis zum 13.03.2016 +++ © 2016 by Schattenblick IMPRESSUM Kühl und grau, Sonne kaum, Jeans Lust mau, selbst im Traum. Elektronische Zeitung Schattenblick Diensteanbieter: MA-Verlag Helmut Barthel, e.K. Verantwortlicher Ansprechpartner: Helmut Barthel, Dorfstraße 41, 25795 Stelle-Wittenwurth Elektronische Postadresse: [email protected] Telefonnummer: 04837/90 26 98 Registergericht: Amtsgericht Pinneberg / HRA 1221 ME Journalistisch-redaktionelle Verantwortung (V.i.S.d.P.): Helmut Barthel, Dorfstraße 41, 25795 Stelle-Wittenwurth Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 10 Absatz 3 MDStV: Helmut Barthel, Dorfstraße 41, 25795 Stelle-Wittenwurth ISSN 2190-6963 Urheberschutz und Nutzung: Der Urheber räumt Ihnen ganz konkret das Nutzungsrecht ein, sich eine private Kopie für persönliche Zwecke anzufertigen. Nicht berechtigt sind Sie dagegen, die Materialien zu verändern und / oder weiter zu geben oder gar selbst zu veröffentlichen. Nachdruck und Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. 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