LENZBURG-SEETAL 29 AARGAUER ZEITUNG MONTAG, 29. FEBRUAR 2016 Birrwil Zu wenig Pedalkraft für die «Herzschlaufe Seetal» Martina Jenni und Heinz Neeser neu im Gemeinderat Seengen Mangels Besucher im Velokino mussten Filme mit normalem Strom gezeigt werden VON ISABELLE SCHWAB Die Idee schien zu passen: Mithilfe eines Kinoabends, bei welchem der Projektor lediglich durch Fahrräder betrieben wird, wollte Seetaltourismus auf die E-Bike-Route «Herzschlaufe Seetal» aufmerksam machen. Und weitere Spenden für deren Umsetzung sammeln. Denn: Es fehlt noch etwas Geld für die Beschilderung. Im Vorfeld betrieb Seetaltourismus wie üblich gewissenhaft Öffentlichkeitsarbeit. So wurde etwa in den regionalen Medien über die Veranstaltung berichtet und jedem Seenger sowie Seoner Haushalt ein Flyer mit detaillierten Informationen zum Abend zugestellt. Dennoch: Die Ränge blieben am Samstagabend zum grössten Teil leer. Seengen Thomas Lindenmann ist neuer Gemeinderat Der 43-jährige Weinbauer Thomas Lindenmann ist neues Mitglied des Seenger Gemeinderates. In der Ersatzwahl für seinen im letzten Jahr verstorbenen SVP-Parteikollegen Peter Käser setzte sich Lindenmann als einziger offiziell angemeldeter Kandidat durch. Er vereinigte 1343 Stimmen auf sich, auf Vereinzelte fielen 62 Stimmen. Das absolute Mehr lag bei 703 Stimmen; die Stimmbeteiligung bei 56,5 Prozent. (TF) Im Vorfeld viel Interesse Die Projektkoordinatorin Diana Fry und der Projektverantwortliche René Bossard zeigen sich am Samstagabend ratlos. «Es ist schwierig, zu diesem Zeitpunkt zu sagen, was schiefgelaufen ist.» Eines jedoch sei sicher: Mit so wenig Besuchern haben weder Bossard noch Fry gerechnet. «Wir haben im Vorfeld viele positive Reaktionen von Privatpersonen und auch einzelnen Vereinen erhalten, die Leute zeigten sich interessiert. Gerade im Büro Lenzburg wurden wir von Seetaltourismus immer wieder auf das Velokino angesprochen», erklärt René Bossard. An mangelnder Präsenz in den Medien könne es seiner Meinung nach auch nicht gelegen haben. «Die Herzschlaufe ist momentan klar ein Gesprächsthema im Seetal.» Hohe Erwartungen «Auch ich bin einige Male auf das Velokino angesprochen worden», bestätigt Diana Fry den Eindruck von René Bossard, «darauf basierend habe ich heute Abend rund 50 Besucher erwartet. Im Idealfall wären es hundert gewesen.» In Realität jedoch reichte die Anzahl Besucher nur bei einem Kurzfilm, um den Projektor durch reine Menschenkraft in Gang zu bringen. Unter den wenigen, dafür umso fleissigeren Velofahrern befanden sich auch zwei Teenager, die gerade vom Volleyballmatch in der benachbarten Turnhalle gekommen waren. «Das Fahrradfahren hat es in sich», sagt Andrina Grinder, eines der beiden Mädchen, «der Widerstand des befestigten Stromgenerators ist nicht zu unterschät- NACHRICHTEN FAHRWANGEN Mindestens sieben Fahrradfahrer braucht es, um genug Strom für den Projektor im Velokino zu erzeugen. «Es ist schwierig, zu diesem Zeitpunkt zu sagen, was schiefgelaufen ist.» René Bossard Projektleiter «Herzschlaufe Seetal» zen.» Nach dem gewonnenen Volleymatch seien die Freundinnen aber auch schon etwas erschöpft, «da muss man sich dann leider sehr auf das Velofahren konzentrieren und kriegt nicht mehr alles vom Film mit.» Dass ein Besuch im Velokino anstrengend sein kann, bestätigt Bart Wilders. Er ist Geschäftsleiter in einem nahe gelegenen Fitnesscenter: «Einen Kurzfilm halte ich locker auf dem Velo durch, aber Herr der Ringe würde wohl schwieriger.» Er lacht. Neben dem Volleyballmatch fanden an diesem Abend auch ein Jassturnier und eine Buch-Vernissage statt. Vielleicht ein weiterer Grund, warum die Besucher dem Velokino fern blieben. Nach diesem einen erfolgreichen Durchlauf liefen die andern Filme an diesem Abend auf jeden Fall auch ohne Gestrampel auf den Sätteln. Denn für weniger als sieben Leute ist die Anstrengung zu gross, den Projektor zum Laufen zu bringen. ISS Spende statt Eintritt 30 Franken hätte ein Tagespass für das Kurzfilmfestival für einen Erwachsenen gekostet. «Die sind aber nicht nur als Eintrittspreis gedacht, sondern vor allem auch als Spende», erklärt Diana Fry. Für 80 Franken konnte man sich zum Beispiel auch gleich 50 Meter der E-Bike-Route symbolisch kaufen und so das Projekt zusätzlich unterstützen. «Vielleicht wurde für die Leute zu wenig klar, dass der Anlass auch zum Spenden sammeln gedacht gewesen wäre. Wir wären auch über 10 Franken glücklich gewesen», sagt Diana Fry . Für die nächste Durchführung am 5. März in Triengen möchten Fry und Bossard nach eigener Aussage nichts ändern: «Eines unserer Ziele, nämlich auf die Herzschlaufe Seetal aufmerksam zu machen, haben wir erreicht», sagt Projektleiter René Bossard optimistisch. Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Künftig entscheidet auch in Seon der Gemeinderat und nicht mehr die Gemeindeversammlung über die Einbürgerungsgesuche. Die revidierte Gemeindeordnung, die diesen Systemwechsel beinhaltet, wurde haushoch mit 1322 Ja gegen 465 Nein an der Urne gutgeheissen. Ende September 2014 war die gleiche Vorlage an der Urne noch relativ deutlich mit 451 zu 696 gescheitert, nachdem sie an der Gemeindever- VON SONJA FURTER Knete herstellen, im Geld baden, eine Geschichte hören, Fragen stellen oder ein eigenes Portemonnaie basteln. Auf diese Weise kamen sie auf sinnliche und spielerische Weise mit dem Thema Geld in Berührung. Das Baden im Münzenmeer, so der Tenor der Kinder, sei das Highlight der Führung gewesen. Lia Bossert, 7, aus Wohlenschwil hatte sich sogar von den anderen Kindern in einem Haufen aus Geld eingraben lassen. «Die vielen Münzen waren kalt und schwer!», sagt sie. Ihr Taschengeld spart sie meistens, oder sie gibt es im Volg aus. «Dort hat Bei der Urnenwahl für den freien Sitz in der Finanzkommission setzte sich Martina Horber, 1987, Eintrachtweg 9, durch. Sie kam bei einem absoluten Mehr von 249 auf 358 Stimmen. Der zweite Kandidat, Timur Cetin, 1974, Alte Aescherstrasse 26, kam auf 122 Stimmen. (TF) SEENGEN Dominik Frei ist neu in der Finanzkommission Bei der Urnenwahl für den freien Sitz in der Finanzkommission setzte sich Dominik Frei, 1980, Marchsteinweg 5, parteilos, durch. Er kam bei einem absoluten Mehr von 656 auf 777 Stimmen. Beat Reinhard, 1970, Unterer Rebenhübel 15, parteilos/SP, kam auf 501 Stimmen. (TF) Ja zur Einbürgerung durch den Gemeinderat im zweiten Anlauf Lenzburg Gestern Sonntag fand im Stapferhaus eine spezielle Kinder-Führung durch die Ausstellung «Geld – jenseits von Gut und Böse» statt. Lia Bossert lässt sich von den anderen Kindern im Geld eingraben. Martina Horber ist neu in der Finanzkommission Seon Einmal sein wie Dagobert Duck Warum heisst Geld auch Kohle oder Knete? Woher kommt es? Kann man es selber machen? In der Führung fanden die Kinder die Antworten auf diese Fragen, während ihre Eltern an der öffentlichen Einführung in die Ausstellung teilnahmen. Einlass ins Münzen-Meer bekam nur, wer barfuss war. Und der durfte sich fühlen wie Dagobert Duck: Im Geld baden, Münzen in die Luft schmeissen, sich die Taschen mit Geld füllen, Münzen durch die Finger rieseln lassen, dem Klang von fallenden Fünfräpplern lauschen. Kalt sei das viele Geld, meinte ein Knabe etwas erstaunt und warf noch einmal eine Hand voll in die Luft. Was man denn mit Geld alles machen könne, wollte Ausstellungsvermittlerin Lea Cortesi von den Kindern wissen. Etwas kaufen, tauschen oder Schulden abzahlen, zählten die Kinder auf. In der rund eineinhalbstündigen Führung durften die Kinder Geld aus Bei der Ersatzwahl für die beiden vorzeitig zurücktretenden Gemeinderäte Martin Wernli und Felix Stephan setzten sich die offiziell gemeldeten Kandidaten durch. Bei einem absoluten Mehr von 200 Stimmen kam Martina Jenni, Jahrgang 1971, wohnhaft im Zelgli 16, auf 375 und Heinz Neeser, 1950, Wannehübel 34, auf 361 Stimmen. Die Stimmbeteiligung betrug 51,0 Prozent. (TF) sammlung noch angenommen worden war. Auch diesmal hatten die Stimmbürger im letzten November den Wechsel des Einbürgerungsprozederes, das immer mehr zu einem reinen Verwaltungsakt mutiert ist, gutgeheissen. Diesmal erfolgte nun die Bestätigung an der Urne. Mit der neuen Gemeindeordnung wird die Finanzkommission von 7 auf 5 Mitglieder verkleinert und das Wahlbüro von 4 auf 6 vergrössert. (TF) SONJA FURTER es coole Sachen, zum Beispiel Kaugummis.» Nils Eichenberger, 11, aus Lenzburg findet: «Geld ist wie ein Nutzstoff. Ohne geht heutzutage gar nichts mehr.» Sein Taschengeld spart er für Spielsachen, Legos oder CDs. Auch Lena Rohr, 8, aus Aarau spart ihr Taschengeld, «damit ich mir etwas kaufen kann, das ich cool finde und mir ganz fest wünsche».l Weitere Fotos unter www.aargauerzeitung.ch Rupperswil Ortsbürger hauchdünn gegen Verkauf der Landparzelle 1264 In einer Referendumsabstimmung sprachen sich die Rupperswiler Ortsbürger gegen die Kompetenz für den Gemeinderat für den Verkauf der 32,67 Aren grossen Landparzelle 1264 zwischen Bruggerstrasse, Ringweg, Blumenweg und Lindenwegaus . Der Entscheid fiel mit 82 Ja zu 84 Nein relativ knapp aus. Gegen den an der Gemeindeversammlung vom 27. November 2015 noch einstimmig gefällten Pro-Entscheid war mit 31 gültigen Unterschriften das Referendum ergriffen worden. Die Initianten, von denen sich niemand namentlich exponieren wollte, wollen das Areal unbebaut als ortsbürgerliche Reserve erhalten. (TF)
© Copyright 2024 ExpyDoc