Leserbrief in der Neuen Zuger Zeitung vom 14

Forum
Neue Zuger Zeitung
FORUM
Dienstag, 14. Juni 2016 / Nr. 135
Der frivole Umgang mit der Freiheit
Leserbrief zur Konzern­
verantwortungsinitiative
Zu viele Regeln? Dort, wo sie nötig
sind! Thomas Lötscher ärgert sich über
zu viele Regeln und beklagt sich unter
anderem über die Konzernverantwortungsinitiative. Diese will, dass Schweizer Konzerne Menschenrechte und Umwelt schützen, auch bei ihren Tätigkeiten
im Ausland. Etwas, das in der Schweiz
heute selbstverständlich ist. Doch nicht
überall auf der Welt: Stellen Sie sich vor,
Sie müssten, zusammen mit anderen
14 000 Menschen, Ihr Dorf, Ihre Stadt
verlassen. Weil ein multinationaler Konzern das Recht erhalten hat, auf Ihrem
Land Gold abzubauen – für die nächsten 20 Jahre.
So ging es den Menschen im Norden
von Burkina Faso. Durch die Umsiedlung
verloren viele von ihnen ihre Lebens-
grundlagen und damit ihr Einkommen.
Menschenrechte wurden verletzt und
die Umwelt schwer belastet. Das Gold
wird in der Schweiz raffiniert. Die Konzernverantwortungsinitiative verlangt,
dass Unternehmen sorgfältig prüfen, ob
ihre Aktivitäten der Umwelt oder den
Menschenrechten Schaden zufügen
könnten. Dass sie Verantwortung übernehmen. Ganz im Sinne von Thomas
Lötscher, der schreibt: «Behandle andere so, wie du behandelt werden möchtest.»
Weil die Politik bisher den Unternehmen ein verantwortliches Handeln freiwillig überlässt, ist die Initiative nötig.
Denn es zeigt sich deutlich, dass diese
Freiwilligkeit nicht ausreicht: Einige
Unternehmen geben sich grosse Mühe,
andere kümmert es wenig, dass sie bei
ihren Auslandtätigkeiten Menschenrechte verletzen. Laut einer aktuellen
Studie von Brot für alle und Fastenopfer
verfügen nur 11 Prozent der 200 umsatzstärksten Schweizer Konzerne über
eine Menschenrechtspolitik, die sich an
den UNO-Leitprinzipien orientiert, dem
allseits anerkannten Referenzwerk.
Die Schweizer Bevölkerung ist sich
des Problems bewusst, so war bei der
Unterschriftensammlung eine grosse
Zustimmung zur Initiative spürbar.
Denn die Schweizerinnen und Schweizer wollen, dass nicht nur der Profit
zählt, sondern auch das Leben der
Betroffenen in den Ländern des Südens
geschützt wird. Und dass der Ruf der
Schweiz nicht durch unverantwortliches
Handeln von Unternehmen beschädigt
wird. Weil Schweizer Werte und Schweizer Qualität eben auch Menschenrechte meinen.
DORO WINKLER,
LUZERN
Fridolin Bossard in den Gemeinderat
Leserbrief zu den Gemeinderatsersatz­
wahlen in Unterägeri Anfang Juli
Taubenfamilie
im Nest
Ein interessanter Ausblick vom
Küchenfenster auf ein Tauben­
nest.
Leserbild Max Meienberg,
Steinhausen
Jeder Kandidat bewirbt sich mit seinem Rüstzeug für ein öffentliches Amt.
Er steht aber auch auf den Schultern
seiner Ahnen. Die Familie Bossard ist
tief verankert im Ägerital. Schon die
Vorfahren haben sich für das Wohl der
Bürgerinnen und Bürger verdient gemacht. So zählte der Grossvater Dr.
Konrad Bossard als Nachfolger seines
Onkels Dr. Josef Hürlimann zu den
Pionieren des Kurwesens. Er und sein
Bruder August gründeten nicht nur das
damals international bekannte Kinderheim, sie waren auch beliebte Kurärzte
in den Kinderheimen des Tales. Konrad
Bossard amtete lange Jahre als Schulrat
und als Präsident des Kurvereins. In
dieser Funktion erneuerte er die Seeufermauer, initiierte und baute die ehemalige Badeanstalt und unterhielt einige Strassen am Berg. Dies mit eigenen
Arbeitern und oft auf eigene Kosten.
Die folgende Generation entwickelte
das Kinderheim Dr. Bossard zu einer
renommierten Schule für Kinder mit
Schulschwierigkeiten. Darüber hinaus
stach sie durch ihr Wirken in kirchenmusikalischen Belangen hervor. Dr. Fridolin Bossard wiederum hat sich entschlossen, im Geiste seiner Vorfahren
für die Gemeinde Unterägeri tätig zu
sein. Das ist sehr erfreulich. Seine Ausbildung in Staatswissenschaften (Dr. rer.
publ.) an der Universität St. Gallen und
in den USA sowie sein beruflicher Wer-
degang als tätiger Unternehmensberater
bieten dafür sehr gute Voraussetzungen.
Anfang 2015 ist er in die Geschäftsleitung der Privatschule Dr. Bossard eingetreten und stellt heute die für das Amt
notwendige Zeit zur Verfügung. Er ist
in der Gemeinde jederzeit präsent und
erreichbar. Fridolin Bossard besticht
einerseits durch seine Bescheidenheit,
durch seinen gradlinigen Charakter und
andererseits durch seine Liebe zum Tal.
Er ist in ihm tief verwurzelt. So ist es
sehr erfreulich, dass sich dieser junge,
sympathische Mann für das Amt eines
Gemeinderats bewirbt. Helfen Sie mit,
ihn als Gemeinderat zu wählen.
ANDREAS ITEN, EHEMALIGER GEMEINDEPRÄSIDENT, UNTERÄGERI
Entscheid geht in
richtige Richtung
Leserbrief zum Artikel «Autofahrer:
Check­up erst ab 75 Jahren», Aus­
gabe vom 9. Juni
Den Artikel «Autofahrer: Check-up
erst ab 75 Jahren» habe ich mit sehr
grossem Interesse gelesen. Es ist ein
vernünftiger und zeitgemässer Entscheid, das Alter für die obligatorische
Fahrtüchtigkeitskontrolle um fünf auf
75 Jahre heraufzusetzen. Der Entscheid
geht in die richtige Richtung.
Wir hätten bereits genügend Vorschriften und Gesetze im Strassenverkehr, um diesen Check-up abzuschaffen. Vor allem ältere Autofahrer werden
beim geringsten Vergehen angezeigt
und danach Massnahmen getroffen
(ärztliche Kontrolle, Testfahrt etc.). Auf
der anderen Seite verkehren ältere
Autofahrer aus Deutschland, Österreich und Frankreich auf unseren Strassen, obwohl in diesen Ländern keine
solchen Checks vorgeschrieben sind.
Warum dieser Entscheid erst im Jahr
2018 umgesetzt werden soll, kann ich
nicht nachvollziehen. Im Strassenverkehrsgesetz ändert sich eine einzige
Zahl. Im elektronischen Zeitalter muss
es doch möglich sein, diesen Entscheid
sofort umzusetzen. Die Autofahrer werden anstatt nach dem vollendeten 70.
Altersjahr nun neu nach dem vollendeten 75. Altersjahr aufgeboten, und
zwar ab jetzt. Ist das so schwierig?
HANS BUCHER,
HÜNENBERG SEE
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