März 2015/2 - Konrad-Adenauer

Swaantje Marten, Maria Cassens-Sasse und Dr. Kristin Wesemann, März 2015/2
Macris Wahlversprechen
Der Präsidentschaftskandidat der Partei Propuesta Republicana (PRO),
Mauricio Macri, hat angekündigt: Sollte er die Wahl im Herbst diesen
Jahres gewinnen, hebe er die Beschränkungen für den Erwerb von
Devisen in Argentinien auf, die Kirchner im Jahr 2011 eingeführt hat.
„Dollars im Überfluss“ verspricht der aktuelle Bürgermeister Buenos
Aires Macri seinen Wählern mit Blick auf die Situation in den
Nachbarländern: „Ab Dezember wird es zu viele Dollars in Argentinien
geben. (…) Wir werden versuchen, ein Gleichgewicht herzustellen,
sodass die Lohnempfänger keinen Schaden nehmen.“
Seit Einführung der strikten Beschränkungen des Devisenerwerbs hat
sich in Argentinien ein großer Schwarzmarkt zum Tausch ausländischer
Währungen in Pesos entwickelt. Mit dem „Dólar Blue“, welcher mitunter
deutlich über dem offiziellen Kurs liegt, ist eine Art Parallelwährung
entstanden.
England will Präsenz auf den Falkland-Inseln zeigen
Großbritannien plant seine Militärpräsenz aus den Falkland-Inseln zu
verstärken. Mit der Stationierung zusätzlicher Militärhubschrauber
reagiere England auf die „sehr konkrete Gefahr“, die von einer
möglichen argentinischen Invasion ausgehe, so Verteidigungsminister
Michael Fallon. Die argentinische Botschafterin in London tat die
Besorgnis als unnötig ab. „Es wird unangemessen viel Geld ausgegeben,
um auf einer abgelegenen Insel eine Militärbasis mit 2000 Mann zu
unterhalten, und einer Invasion vorzubeugen, die niemals passieren
wird“, sagte sie.
2013 hatten sich die Bewohner der Inseln mit großer Mehrheit für einen
Verbleib bei Großbritannien ausgesprochen. Argentinien erkennt das
Referendum nicht an, da es auf den alleinigen Anspruch auf die Inseln
besteht.
Berufungsgericht lehnt Nismans Anzeige ab
Die argentinische Justiz lehnte in einer 2:1-Entscheidung die Anzeige
des Sonderstaatsanwalts Alberto Nisman gegen Präsidentin Cristina
Fernandez de Kirchner und andere Regierungsmitglieder ab. Das
zuständige Berufungsgericht bezeichnete Nismans Anschuldigungen
als „spekulativ“. So sagte einer der Richter, Jorge Ballestero, die
aneinandergehängten, aufgezeichneten Telefongespräche, auf die
Nisman seine Anklage gestützt habe, würden an Teenager erinnern,
die sich ihre eigene abenteuerliche Geschichte
zusammenschmiedeten. „Die Gerichtssäle sind nicht die
Bühnenbretter eines Theaters (…), und eine Person sollte nicht zu
Werbezwecken den Einflüssen eines Kriminalprozesses ausgesetzt
werden.“ Sein Kollege Eduardo Farah sprach sich dafür aus, in dem
Fall weiter zu ermitteln, es sei „rechtswidrig“, die Anklage fallen zu
lassen. „Gestern ist Nisman zum zweiten Mal gestorben“, meint der
Journalist Joaquín Morales Solá. „Es sieht schlecht aus für die
argentinische Rechtsprechung, wenn Urteile durch die Sympathien
der Richter vorweggenommen werden.“ Nachdem der
Sonderstaatsanwalt Alberto Nisman im Januar erste Anschuldigungen
gegen Kirchner und Außenminister Timerman im Fall AMIA
vorgetragen hatte, wurde er einige Tage später mit einem
Kopfschuss tot in seiner Wohnung aufgefunden. Bislang ist unklar, ob
es sich um Mord oder Suizid handelte. Staatsanwalt German Moldes,
der daraufhin die Anklage übernahm, kann nun innerhalb von zehn
Werktagen Einspruch gegen die Ablehnung der Klage erheben.
Impressum
Konrad Adenauer Stiftung e.V.
Auslandsbüro Argentinien
Suipacha 1175, Piso 3
C1008AAW Buenos Aires
Argentinien
[email protected]
www.kas.de/argentinien
www.facebook.com/argentina.kas