Kapitalmarkt Kompakt

Kapitalmarkt Kompakt
Nr. 14 - 16. Woche 2015
Ein Service Ihrer Sparkasse in Zusammenarbeit mit der Norddeutschen Landesbank
AKTIEN EUROLAND
DAX
12.375
+4,27%*
MDAX
21.620
+5,02%*
TecDAX
1.676
+4,94%*
EuroStoxx50
3.817
+3,74%*
* Veränderung ggü. Vorwoche
Quelle: Thomson Reuters
Analyst: Thorsten Strauß
AKTIEN INTERNATIONAL
MSCI World
1.779
+1,99%*
Dow Jones
18.058
+1,95%*
Nikkei 225
19.908
+3,23%*
* Veränderung ggü. Vorwoche
Quelle: Thomson Reuters
Analyst: Tobias Basse
Die europäischen Aktienmärkte gönnten sich nur eine kurze Verschnaufpause und haben inzwischen wieder auf „Aufschwung“ geschaltet. Der DAX
näherte sich mit seinem neuen Allzeithoch von 12.390 Punkten am Freitag
sogar der Marke von 12.400, und auch der EuroStoxx50 hat ein neues
Mehrjahreshoch erklommen. Ausschlaggebend für den jüngsten Kursschub
war die Einschätzung einer immer größer werdenden Zahl von Beobachtern,
dass die Zinswende in den USA angesichts zuletzt enttäuschender Arbeitsmarktdaten und weiterer schwächerer Konjunkturindikatoren vertagt wird
und nicht – wie bisher überwiegend erwartet – im Juni erfolgt. Die Wirtschaftsdaten aus Deutschland fielen gemischt aus. Während die Zahlen vom
Arbeitsmarkt, aus dem Einzelhandel und zu den Exporten gut bis sehr gut
waren, konnte die Entwicklung der Industrieproduktion nur bedingt überzeugen, und die Auftragseingänge enttäuschten erneut. Unter diesen Umständen wird von der Mitte der laufenden Woche stattfindenden Sitzung des
EZB-Rates eine Bestätigung der bisherigen extrem lockeren Geldpolitik erwartet, wobei sich die Notenbanker schwerpunktmäßig mit dem umfangreichen Anleihe-Ankaufsprogramm beschäftigen werden. Der Start in die Berichtssaison der Unternehmen für das erste Quartal 2015 verlief nicht besonders vielversprechend. Wie üblich machte der US-Konzern Alcoa den
Auftakt, konnte aber trotz guter Zahlen die optimistischeren Erwartungen
beim Umsatz nicht erfüllen. Dieses Beispiel könnte richtungsweisend sein,
so dass von den anstehenden Zwischenberichten in den kommenden Wochen eher Unsicherheiten ausgehen. Auch die nach wie vor prekäre Finanzlage Griechenlands und die weiteren Krisen von der Ukraine bis zum Nahen
Osten sind nach wie vor ungelöst und können im Falle einer Eskalation die
Börsenstimmung beeinträchtigen. Somit dürfte das derzeitige Szenario –
reichlich vorhandene Liquidität an den Märkten, Mangel an Anlagealternativen zu Aktien, Rückschlagsrisiken durch Krisen und anspruchsvolle Bewertungen – weiter Gültigkeit behalten.
Leichte Sorgen bereitet uns die Reaktion einiger Marktteilnehmer auf die
schwächeren Zahlen im US-Arbeitsmarktbericht, die als positive Nachricht
für die Kurse amerikanischer Aktien interpretiert wurden. Man sah Möglichkeiten, dass der Termin für eine erste Leitzinsanhebung der Fed in 2015
zeitlich deutlicher nach hinten verschoben werden könnte. William Dudley,
der Chef der NY Fed, hat die ökonomische Bedeutung der Zahl der im März
neugeschaffenen Stellen allerdings inzwischen relativiert. Zudem ist zu bedenken, dass die US-Notenbanker scheinbar beginnen, sich Sorgen bezüglich einer möglichen Preisblase am US-Aktienmarkt zu machen. Beim USLeitindex S&P 500 ist mittlerweile die psychologisch wichtige Marke von
2.100 Punkten in den Fokus gerückt. Weitere ausgeprägte Kursanstiege
würden das KGV des Indexes damit über 19 springen lassen. Mit Blick auf
das KGV des S&P 500 müssen auch die Unternehmensgewinne im Auge
behalten werden. Angesichts des aktuellen Kursniveaus scheint ein positiver
Verlauf der an Fahrt gewinnenden US-Bilanzsaison momentan weitgehend
eingepreist zu sein. Spannend ist dabei wohl auch, wie die Unternehmen in
den USA mit dem starken Dollar umgehen.
An den asiatischen Aktienmärkten sorgt die Erwartung möglicher Stützungsmaßnahmen Pekings für Kauflaune. Der MSCI Asia Pacific kletterte
beispielsweise auf seinen höchsten Stand seit rund sieben Jahren. Die chinesischen Aktienmärkte können natürlich am meisten von einer gestiegenen
Wahrscheinlichkeit für Konjunkturhilfen profitieren. Doch auch strukturelle
Veränderungen erhöhen nach Ansicht von immer mehr Marktbeobachtern
die Attraktivität von chinesischen Festlandaktien (also den so genannten AShares), beispielsweise, dass im I. Quartal an der Shanghai Stock Exchange
die Zahl der IPO’s größer als in New York und Hongkong war.
Wir bitten um Beachtung der besonderen Hinweise auf der letzten Seite.
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FESTVERZINSLICHE WERTPAPIERE
Ø-Rendite
Öffentl. Anl.
0,13%
(0,17%)*
* Wert Vorwoche
Quelle: Deutsche Bundesbank
Analyst: Melanie Kiene
Auch wenn der Bund Future am Freitag den Höchstkurs vom Vortag
(159,44) und auch das Allzeithoch von 160,00 nicht erreichte, war die zurückliegende Woche trotzdem wieder von Höhepunkten geprägt. Während
das Rentenbarometer am letzten Handelstag leicht zulegte und mit 159,19
aus dem Handel ging, sanken die Renditen der europäischen Staatspapiere
bis zum Nachmittag auf breiter Front. Lediglich im kurzfristigen Segment bis
zu zwei Jahren legten die Renditen einiger kerneuropäischer Länder zeitweise zu. Deutsche Bundesanleihen rentierten in der vergangenen Woche
erstmals bis zu einer Laufzeit von acht Jahren im negativen Bereich. Damit
wird es auch für die Rendite der zehnjährigen Bunds immer enger, die mittlerweile bei nur noch 0,153% notiert. Der 10Y2Y-Bund-Spread (42 BP) lag
damit Freitagnachmittag weiterhin bei seinem historischen Tief. Die deutsche Umlaufrendite, die von der Bundesbank gegen Mittag ermittelt wurde,
verharrte zum Vortag unverändert bei 0,13%. Die Zinsstrukturkurve der USTreasuries ist weiterhin deutlich steiler, Papiere mit einer Laufzeit von zehn
Jahren rentierten im späteren Handel etwas schwächer bei 1,93% und zweijährige bei 0,54%, was einem 10Y2Y-Spread von 138 BP entsprach. Am
Primärmarkt für europäische Staatspapiere betrat zum Wochenschluss hin
nur Italien das Parkett. Das Land emittierte EUR 6,5 Mrd. an Geldmarktpapieren für eine Laufzeit von 366 Tagen zu einer Rendite von 0,013%. Für
heute hat Italien drei Langläufer angekündigt. Insgesamt könnten bis zu
EUR 7,5 Mrd. eingeworben werden. Der Kupon für den bis 2030 laufenden
Titel wurde mit 3,5% avisiert, in der Laufzeit 2022 bietet das Land einen
Kupon von 1,35%, und der kürzeste Bond ist mit einem Kupon von 0,25%
ausgestattet. Deutschland und Frankreich haben heute für Investoren nur
kurzfristige Transaktionen im Angebot. Im Laufe der Woche werden mit
Langläufern noch Deutschland, Spanien und die Slowakei aktiv. Darüber
hinaus findet Mittwoch die reguläre Leitzinssitzung der EZB statt. Wir erwarten zwar keine Änderung der aktuellen geldpolitischen Agenda, dennoch
wird die Sitzung sicherlich zum Anlass genommen, den Start des Ankaufprogrammes zu bewerten. Die Europäische Zentralbank meldete zum Valuta-Stichtag 03. April (letzt verfügbare Daten) ein bisher im Rahmen des
CBPP3 (Ankaufprogramms Covered Bonds) angekauftes Volumen von EUR
64.670 Mio. Damit verringerte sich das wöchentliche Volumen im Vergleich
zur Vorwoche nochmals deutlich auf EUR 1.808 Mio., was in Anbetracht der
Osterfeiertage jedoch nicht weiter überraschend ist. Der Public SectorBestand kam auf EUR 52,522 Mrd., was einem wöchentlichen Ankauf von
zuletzt EUR 11,506 Mrd. entspricht.
Anleihe
Rendite in %
Bund 2 Jahre
-0,28
Bund 5 Jahre
-0,14
Bund 10 Jahre
0,15
Quelle: Thomson Reuters, Stand 10.04.2015
INVESTMENTFONDS
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Redaktionsschluss: 13.04.2015. Die Marktvergleiche beziehen sich auf den Zeitraum vom
27.03.2015 bis 10.04.2015.
Wir bitten um Beachtung der besonderen Hinweise auf der letzten Seite.
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Die vorstehende Studie wurde von der Norddeutschen Landesbank Girozentrale ("NORD/LB") erstellt. Die für die NORD/LB zuständigen Aufsichtsbehörden sind die Europäische Zentralbank (EZB), Sonnemannstraße 20, 60314 Frankfurt am Main, und die Bundesanstalt für Finanzdienstleitungsaufsicht („BaFin“), Graurheindorfer Str. 108, D-53117 Bonn und Marie-Curie-Str. 24-28, D-60439 Frankfurt
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Redaktionsschluss: 13. April 2015
Redaktion: NORD/LB Hannover, Research, Thorsten Strauß
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