∙∙∙ kompetent beraten – eigene Feldversuche - Grundlage unserer Empfehlungen ∙∙∙ Pflanzenbau Aktuell Nr. 13/2015 Fusarium in Winterweizen und Triticale Teilweise fallen regional die lang erwarteten Niederschläge. Verbunden mit den gemeldeten ansteigenden Temperaturen in der nächsten Woche kann von einem erhöhten Infektionsrisiko von Winterweizen und Triticale – besonders in maisbetonten Fruchtfolgen – mit Ährenfusarium ausgegangen werden. Fusarium und die daraus entstehende Toxinbelastung sind in der Praxis immer wieder ein großes Thema, vor allem wenn im Vorjahr Erntegut mit hohen DONGehalten erzeugt wurde. Es ist davon auszugehen, dass dieses Erntegut auch auf Grund der insgesamt kühlen Witterung nur unzulänglich im Boden abgebaut wurde. Daher sollte mit einem hohen Fusariumdruck gerechnet werden. Grundsätzlich sollte der Einsatz von fusariumwirksamen Fungiziden am Infektionstermin ausgerichtet werden. Eine Infektion mit Ährenfusarium tritt unter feuchten Bedingungen (lange Tauphasen, leichter Nieselregen, etc.) und bei Temperaturen um ca. 20°C ein. Triticale sollte bei der Behandlung die Ähren vollständig geschoben haben, so dass die Blüte gerade begonnen hat. Beim Winterweizen hingegen setzt die Blüte bereits während des Ährenschiebens ein, weshalb eine Behandlung mit Fungiziden ab Mitte Ährenschieben notwendig wird. Insgesamt sind, bis auf Gelbrost und Mehltau, nur wenige Krankheiten in den Beständen zu finden. Getreidefungizide – Pflanzenschutzempfehlungen 2015 BBCH 61-69 – Ährenbehandlung Winterweizen Schwerpunkt Fusarium ssp. Ampera 1,0 l/ha + Osiris 1,5 l/ha Osiris 1,5 l/ha + Input Classic 0,6 l/ha Proline 0,66 l/ha + DonQ 1,1 kg/ha Osiris 2,5 l/ha Ceralo 1,2 l/ha Skyway Xpro 1,25 l/ha (auf nur eine Anwendung mit Carboxamiden achten!) BBCH 61-69 – Ährenbehandlung Wintertriticale Schwerpunkt Fusarium ssp. / Gelbrost Input Classic 1,25 l/ha Osiris 2,5 l/ha Prosaro / Sympara 1,0 l/ha Skyway Xpro 1,25 l/ha (auf nur eine Anwendung mit Carboxamiden achten!) Bei allen obengenannten Varianten kann durch den Zusatz von 1,1 kg/ha DonQ die Maßnahme in ihrer Wirkung abgesichert werden, dadurch besteht die Möglichkeit das Einsatzfenster um ca. einen Tag zu erweitern. DonQ ist nicht fusariumwirksam, sondern reduziert ausschließlich die Mykotoxinbildung. Somit wird die Taubährigkeit und die Rotfärbung der Körner nicht verhindert, es sind lediglich geringere DON-Werte messbar. Der Einsatz von DonQ bedarf also immer einem Azol-Partner um den Ertragsverlust durch den Pilzbefall zu verhindern. Besonders anfällige Sorten (z. B. Tobak) und Winterweizen zur Sauenfütterung sollten mit dieser Zugabe abgesichert werden. In den Beständen sind Getreidehähnchen und Blattläuse zu finden. Hier bietet sich bei der Abschlußbehandlung eine Tankmischung mit Insektiziden an. Insbesondere Blattläuse sollten in Hinblick auf die Virusübertragung bei Überschreitung der Schadschwelle (s.u.) bekämpft werden. Besonders geeignet ist der Einsatz von 140 g/ha Teppeki oder 300 g/ha Pirimor Granulat (bei Temperaturen über 15°C auf 200 g/ha reduzieren!) Bei Getreidehähnchenbefall kann das Pirimor in Kombination 75 ml/ha Karate Zeon oder 300 ml//ha Bulldock gefahren werden. Schadschwellen: Blattläuse: ab EC 55 bis EC 59 ab EC 61 bis EC 75 > 20 % befallene Pflanzen > 50 % befallene Pflanzen Getreidehähnchen (Larven): ab EC 39 bis 59 1 Larve auf 2 Fahnenblättern Thripse: ab EC 49 5 – 10 Larven/Ähre Copyright © Beiselen GmbH . Alle Rechte vorbehalten . Keine Weitergabe an Dritte! Alle Angaben wurden nach bestem Wissen erstellt. Die Umsetzung erfolgt auf eigenes Risiko ∙∙∙ kompetent beraten – eigene Feldversuche - Grundlage unserer Empfehlungen ∙∙∙ Krankheitsbekämpfung in Sommergetreide Im Sommergetreide stehen nun auch die Fungizidmaßnahmen an. Besonders in Hafer kann bisher auf eine Maßnahme verzichtet werden. An einigen Orten tritt in Sommergerste allerdings Mehltau auf. Die eher typischen Krankheiten in der Sommergerste wie Netzflecken und Ramularia sind kaum zu sehen, eher tritt Rhynchosporium auf. Aktuell kann von einer einmaligen Fungizidbehandlung der Sommergerste ausgegangen werden. Der Einsatz sollte in EC 34-39 erfolgen (bei hohem Mehltaubefall Vorlage fahren!). Sommerweizen ist ebenfalls überwiegend gesund. Auch hier kann eine Behandlung in den meisten Fällen noch bis zum Stadium EC 37/39 geschoben werden. Auf befallenen Flächen sollte allerdings eine T1-Maßnahme mit eingeplant werden! Steht noch die zweite Überfahrt in EC 31/32 mit CCC an, so empfiehlt es sich ein Mehltaumittel wie 0,2 l/ha Vegas vorbeugend zu applizieren. Bei der Überfahrt mit Fungiziden in der Sommergerste wie auch im Sommerweizen sollte zum einen zur Magnesium- und Schwefelversorgung, aber auch zur Sicherstellung der Spurenelementversorgung mit Mangan und Zink die Zugabe von 8 - 10 kg/ha EPSO Combitop erfolgen. Sommergerste Vorlage Cirkon 0,6 l/ha Input Classic 0,6 l/ha Champion + Diamant 0,65 + 0,65 l/ha Aviator Xpro + Fandango 0,6 + 0,6 l/ha Bontima + Amistar Opti 2,0 + 1,5 l/ha Sommerweizen T1 Matador 1,0 l/ha Capalo 1,2 l/ha Gladio 0,8 l/ha T2 Aviator Xpro + Fandango 0,75 + 0,75 Skyway Xpro + Ampera 0,8 + 1,0 l/ha Adexar + Credo 1,2 + 1,5 l/ha Seguris + Amistar Opti 0,8 + 1,2 l/ha Copyright © Beiselen GmbH . Alle Rechte vorbehalten . Keine Weitergabe an Dritte! Alle Angaben wurden nach bestem Wissen erstellt. Die Umsetzung erfolgt auf eigenes Risiko
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