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Dr. Anke Kühl
ATR Fachberatung Pflanzenschutz
Mobil: +49 (0)163 2870 109
22. Mai 2015
Aktuelles im Pflanzenschutz Nr. 10
Abschlussbehandlung im Weizen
Als letzte Maßnahme im Weizen steht demnächst die Abschlussbehandlung in der Ähre an. Diese richtet sich vor
allem am Fusariumrisiko aus.
Es ist davon auszugehen, dass selbst Fusariumbetonte Fungizidbehandlungen nur maximale Wirkungsgrade von
50-70% erreichen können. Daher ist es entscheidend, den Behandlungszeitpunkt möglichst nahe an die Infektion
zu setzen, d.h. in die Blüte des Weizens bei Temp. > 20°C und feucht-warmer Witterung.
Aufwandmengenreduzierungen sind unter diesen Bedingungen zu vermeiden.
Unter folgenden Bedingungen ist mit einem erhöhten Fusariumrisiko zu rechnen:
 20 °C und hohe Luftfeuchigkeit ab dem Ährenschieben bis Ende Blüte
 hoch anfällige Sorten (z.B. Tobak, Inspiration, Smaragd…)
 Weizen nach Weizen oder Weizen nach Mais
 Pfluglose Bodenbearbeitung mit unzureichender Stoppelbearbeitung
Als neues Fungizid für die Abschlussbehandlung in Weizen, Roggen und Triticale steht in dieser Saison das
Produkt Soleil von der Firma Nufarm zur Verfügung.
Steckbrief:
Wirkstoffe:
Aufwandmenge:
Kulturen:
Indikationen:
Gewässerauflagen:
Wartezeit:
Soleil
107 g/l Tebuconazol + 167 g/l Bromuconazol
1,2 l/ha
Weizen, Roggen, Triticale
Septoria nodorum, Mehltau, Braunrost, Fusarium
NW 609: 0% 5m, 50% länderspezifischer Abstand
42 Tage
In unseren ATR Versuchen aus dem Jahr 2013 hat Soleil eine gute Wirkung auf Fusarium im Weizen gezeigt, der
DON Gehalt konnte durch die Behandlung mit Soleil deutlich gesenkt werden. Nach diesen einjährigen
Erfahrungen (im letzten Jahr gab es kaum Fusariumbefall in den Versuchen) empfehlen wir, das Produkt
versuchsweise mit auszuprobieren.
Für die Anwendung in der Abschlussbehandlung gegen Fusarium im Weizen hat sich die Kombination aus
Ampera und Osiris bewährt. Ampera besitzt auch durch den Prochlorazanteil (167 g/l) eine gute
Fusariumwirkung. Der hohe Anteil Tebuconazol (133 g/l) in dem Produkt wirkt zusätzlich sehr gut gegen Rost. Die
Kombination mit Osiris mit der sehr guten Formulierung rundet die Wirkung zusätzlich ab.
Empfehlung für die Fusariumbetonte Ährenbehandlung:
1,5 l/ha Ampera + 1,0 l/ha Osiris
2,5 - 3,0 l/ha Osiris
1,2 l/ha Soleil
Empfehlung für die Abschlußbehandlung ohne Fusariumrisiko:
1,5 l/ha Ampera
1,5 – 2,0 l/ha Osiris
0,3 l/ha Taspa + 1,0 l/ha Ampera
Dr. Anke Kühl
ATR Fachberatung Pflanzenschutz
Mobil: +49 (0)163 2870 109
Qualitätsverbesserung im Weizen
Für die Einlagerung von Protein in das Weizenkorn sind vor allem Stickstoff und Schwefel in ausreichendem Maße
von Bedeutung. Mit dem Blattdünger WeizenStark kann der Proteingehalt und das Hektolitergewicht positiv
unterstützt werden. Erfahrungen aus der Praxis haben in 2014 positive Effekte durch die Anwendung von
WeizenStark gezeigt. Neben Stickstoff, Schwefel und Kali enthält WeizenStark zusätzlich Phosphor in Form von
Phosphit . Die gute Formulierung bewirkt, dass die Inhaltsstoffe schnell in die Pflanze aufgenommen werden.
Steckbrief:
Flüssiger Blattdünger
Inhaltsstoffe:
Anwendung:
Aufwandmenge:
WeizenStark
10% Ammoniumstickstoff
12% wasserlöslicher Schwefel
5% wasserlösliches Kaliumoxid
mischbar mit den gebräuchlichen Pflanzenschutzmitteln
WeizenStark nicht mit Ölen mischen !
2-3 l/ha zur Ährenbehandlung in Weizen und Triticale
Vorteile:
- Verbesserung des Hektolitergewichtes
- Durch die spezielle Formulierung des Schwefels werden die Fungizide in ihrer Leistung auf Fusarien und
Mehltau verstärkt.
- Die komplexe Stickstoff-Schwefel-Verbindung bedingt eine schnelle Wirkung.
- Verbesserung des Rohproteingehaltens (je später der Einsatz, desto besser die positive Wirkung auf den
Rohproteingehalt)
Empfehlung zur Anwendung mit der Fungiziden Abschlussbehandlung:
3,0 l/ha WeizenStark