Rechtzeitig Alternativen zu IPU ausloten!

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Unkrautbekämpfung im Getreide
Rechtzeitig Alternativen
zu IPU ausloten!
Die Herbizidpalette ist für viele Standorte nicht mehr so umfangreich wie bisher. Welche Alternativen gibt es? Was leisten neue
Mittel? Empfehlungen gibt Manfred Faber, Augsburg.
D
er Herbizideinsatz wird zunehmend von Auflagen eingeschränkt, die vor
allem zum Schutz von Grundwasser und
Gewässerorganismen erlassen wurden. So
können zum Beispiel die IPU-haltigen
Herbizide, die bisher auch bei der Unkrautbekämpfung im Frühjahr im Getreide eine erhebliche Marktbedeutung hatten, nicht mehr auf allen Standorten eingesetzt werden.
Auch für Produkte mit dem Wirkstoff
Chlortoluron ist bei einer Wiederzulassung
mit ähnlichen Auflagen wie bei IPU (siehe
Kasten rechts) zu rechnen. Aufgrund der
geschilderten Situation ist es deshalb zwingend notwendig, sich intensiv mit den
Alternativen für die jeweiligen Problemsituationen auseinander zu setzen.
Frühjahrseinsätze bei der
Wintergerste
Die sehr günstigen Witterungsverhältnisse im letzten Herbst haben dazu geführt, dass die Wintergerste überwiegend
im frühen Nachauflauf behandelt werden
konnte. Sollte trotzdem noch keine Maßnahme durchgeführt worden sein, ist insbesondere auf Standorten mit Ackerfuchsschwanz bzw. Windhalm der Einsatz
von 2 – 3 l/ha IPU so früh wie möglich bei
Vegetationsbeginn notwendig, sofern die
Auflagen nicht entgegenstehen.
Breitblättrige Unkräuter kann man
mit der Tankmischung IPU und Breitbandherbizide wie z. B. Tristar oder Lotus
+ Basagran DP Pack gleichzeitig bekämp-
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Für Standorte mit Klettenlabkraut sollten
Sie Herbizide auswählen, die eine sichere
Wirkung gegen dieses Unkraut haben.
fen. Die Kombinationspräparate Affinity
und Azur enthalten neben IPU bereits
Wirkstoffe gegen Unkräuter. Zu beachten
ist, dass die zugelassenen Mengen bei
Azur 1 000 g/ha IPU und bei Affinity
1 388 g/ha enthalten. Diese Mengen müssten bei stärkerem Fuchsschwanzbesatz
durch IPU solo auf 1 500 g/ha
erhöht werden.
Die Klettenlabkrautwirkung, insbesondere von Azur,
reicht aber vielfach nicht aus.
Durch Zumischung von Teilmengen von Starane oder
Hoestar kann die Wirkung
verbessert werden.
Wie geht man auf Standorten vor, auf denen die Behandlung im Herbst gegen
Fuchsschwanz nicht ausreichend war oder auf denen
IPU wegen der Auflage oder
wegen Resistenzen nicht
mehr einsetzbar ist? Hier
kann mit dem für die Wintergerste bisher nicht zugelassenen Spezialmittel Ralon Super (maximal 0,8 l/ha) als
Notlösung gearbeitet werden.
In Versuchen kam es nur vereinzelt zu ertragsrelevanten
Schäden.
Bei Ralon Super ist darauf
zu achten, dass der Bestand
trocken ist und keine Stresssituation für die Wintergerste
vorliegt (keine stärkeren Nachtfröste).
Andere Herbizidmaßnahmen sollten im
Abstand von ein bis zwei Wochen erfolgen. Beachtet man diese Vorgaben, ist das
Risiko einigermaßen kalkulierbar.
Stärkerer Windhalmbesatz kann dagegen nur mit IPU-haltigen Mitteln bekämpft werden. Scheidet IPU aus, stehen
im Frühjahr keine Alternativen zur Verfügung.
Frühe Spritzungen nach Vegetationsbeginn, eventuell zusammen mit AHL,
bringen meist die beste Wirkung.
Mehr Möglichkeiten in Weizen, Roggen und Triticale
Im Vergleich zur Gerste ist die Herbizidpalette bei Weizen, Roggen und Triticale deutlich größer. Außer bei extremen
Frühsaaten wird die Unkrautbekämpfung
in diesen Kulturen überwiegend im Frühjahr durchgeführt, da die Ungräser und
Unkräuter meist erst mit Vegetationsbeginn auflaufen. Außerdem wird der Herbizideinsatz wegen der Arbeitsspitzen im
Herbst in vielen Fällen auf einen späteren
Zeitpunkt verschoben.
Für den Einsatz IPU-haltiger Mittel
gegen Ackerfuchsschwanz gelten die bei
der Gerste bereits gemachten Aussagen.
Es ist aber zu beachten, dass die Mengen
in Roggen und Triticale wegen der höheren Empfindlichkeit möglichst 1 000 g/ha
IPU nicht überschreiten sollten.
Ackerfuchsschwanz kann in diesen Kulturen auch sehr gut mit Topik oder Ralon
Super bekämpft werden. In langjährigen
Versuchen des AfLuE Augsburg/Friedberg
hat sich gezeigt, dass mit 50 – 70 % der zugelassenen Menge unter Zusatz von 1 l/ha
Oleo FC oder Rako Binol fast immer ausreichende Wirkungsgrade erzielt wurden.
Diese Auflagen müssen Sie bei IPU
beachten!
M
it der Wiederzulassung sind bei
IPU und IPU-haltigen Mitteln folgende Auflagen vom Praktiker zu beachten:
■ Mindestabstand bei der Anwendung
des Mittels zwischen der behandelten
Fläche und einem Oberflächengewässer
von 15 bzw. 20 m (Auflage NW 601).
■ Zwischen behandelten Flächen mit
einer Hangneigung von über 2 % und
Oberflächengewässern muss ein mit einer geschlossenen Pflanzendecke bewachsener Randstreifen vorhanden sein.
Je nach eingesetzter Wirkstoffmenge beträgt die Breite 10 bzw. 20 m (Auflage
NG 402 bzw. 404).
■ Keine Anwendung auf Böden mit einem mittleren Tongehalt ab 17 % (Auflage NG 406).
Mit Lexus Class bzw. Lexus gibt es im
Weizen eine weitere Möglichkeit der
Fuchsschwanzbekämpfung. Der Sulfonylharnstoff Flupyrsulfuron in beiden Mitteln wirkt über Blatt und Boden und
bekämpft keimende und bereits aufgelaufene Ungräser. In mehrjährigen Versuchen hat sich gezeigt, dass der Einsatz des
Wirkstoffs im Frühjahr nicht zu spät erfolgen sollte.
■ Keine Anwendung auf den Bodenarten reiner Sand, schwach schluffiger
Sand und schwach toniger Sand (Auflage NG 407).
■ Keine Anwendung auf drainierten
Flächen zwischen 1. Juni und 1. März
(Auflage NG 408).
Einige der Auflagen werden derzeit
noch diskutiert. Eine Änderung gegenüber der Situation von 1999 ist bereits erfolgt. Das Ausbringunsverbot auf drainierten Flächen wurde auf den Zeitraum
zwischen 1. Juni und 1. März eingegrenzt.
Vor allem das Anwendungsverbot auf
tonhaltigen Böden (Tongehalt ab 17 %)
wird derzeit erneut überprüft. Daher
könnten sich beim Einsatz von IPU-haltigen Mitteln künftig noch Änderungen
ergeben.
Gegen Klette gibt es
Spezialisten
Auf Standorten mit Klettenlabkraut
muss die Herbizidwahl vorrangig auf die
Wirkungssicherheit der Mittel gegen dieses Unkraut ausgerichtet sein. Mit Hoestar und Starane sind bereits seit mehreren Jahren sehr wirkungssichere Klettenmittel auf dem Markt. Im letzten Jahr sind
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85
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Platform S und Lotus neu hinzugekommen. Platform S brachte in
den bisherigen Versuchen eine
sehr sichere Wirkung, die auch
bei 75 % der Aufwandmenge in
der Wirkungssicherheit kaum abfiel. Das Mittel ließ sich sehr gut
mit AHL kombinieren.
Als Ergänzung soll im Frühjahr das neue Herbizid Oratio auf
den Markt kommen, das den
Wirkstoff Carfentrazon Ethyl allein enthält. Mit der vorgesehenen Aufwandmenge von 40 g/ha
werden 20 g/ha Carfentrazon
Ethyl ausgebracht (bei 1 kg/ha
Platform S sind es 15 g/ha Carfentrazon Ethyl und 600 g/ha
Mecoprop-P).
Das Kontaktmittel Lotus kann
zeitig auch bei tieferen Temperaturen eingesetzt werden, die ersten Symptome sind sehr bald
nach der Anwendung sichtbar. In
bayerischen Versuchen wurden
die besten Effekte in Kombinationen mit Duplosan KV oder
Basagran DP erzielt. Die Mischung mit Azur zeigte dagegen
schlechtere Wirkungsgrade (siehe Übersicht 1). Lotus braucht als
Ergänzung einen Partner mit
möglichst systemischer Wirkung,
Übersicht 1: Wirkung verschiedener Mittel und
Mittelkombinationen gegen Klettenlabkraut
Wirkung gegen Klettenlabkraut in %
100
98
96
94
92
90
88
86
84
82
80
78
76
S
m
for 1,0
t
Pla
r
L
L
e
S
tus
tus
tus
tus
an
m
sta
AH
AH
for 0,75 S + 110 + Lo 0,25 + Lo 0,15 s + +110 + Lo 0,25 Star+ 0,5 Hoe 0,02 + Lo+ 0,2
r
u
+
P
P
V
D +
D +
K +
ot 5
r + ,0
rm 5
r + + Azu 2,0
tfo 0,7 gran 2,5 gran 2,0 P + L + 0,1 san 1,5 Azu 2 Azu 2,0
lo
Pla
a
a
D
0
p
s
s
,
Ba
Ba
Du
ran 2
sag
Durchschnitt aus 4 bayerischen Versuchen 1999
Ba
t
Pla
Platform S konnte gegen Klette auch mit reduzierter Menge überzeugen. In Kombination mit
AHL sind Zusatzeffekte zu erwarten. Lotus braucht einen Partner mit systemischer Wirkung.
Die Wirkung fällt bei reduzierter Menge ab, kann durch AHL-Zusatz aber ausgeglichen werden. Bei der Mischung Azur mit Starane oder Hoestar ist bei frühem Einsatz (tiefere Temperaturen) Hoestar im Vorteil. Bei günstigeren Temperaturen sind beide Varianten gleichwertig.
mit 0,1 l/ha im Stadium EC
13 – 31 und mit 0,15 l/ha zur
Spätanwendung im Stadium EC 32 – 39 vorgesehen.
In Sommergerste, Sommerweizen und Hafer soll
es mit 0,1 l/ha im Stadium
EC 13 – 29 einsetzbar sein.
Das Mittel zeigte in unseren bisherigen Versuchen
eine hohe Wirkungssicherheit gegen Klettenlabkraut. In Kombination mit
AHL fiel der Wirkungsgrad bei reduzierter Menge von 0,075 l/ha nicht ab.
Wird die HerbizidmaßGegen Ackerfuchsschwanz haben Sulfonylharnstoffe
nahme im Frühjahr kombioder Gräser-Spezialherbizide eine gute Wirkung.
niert gegen Ungräser und
Unkräuter durchgeführt,
der die Kontaktwirkung von Lotus dahinist bei Fertigpräparaten auf die notwendigehend ergänzt, dass ein Wiederaustrieb
ge Ergänzung zu achten. So sollte das
der Klette verhindert wird.
Kombinationspräparat Azur (volle AufAls Neuentwicklung wird im Frühjahr
wandmenge 2,5 l/ha) bei mittlerem bis
die Zulassung des Mittels Primus (Wirkstarken Klettenlabkrautdruck auf jeden
stoff Florasulam) erwartet. Im Vergleich
Fall mit 20 g/ha Hoestar oder 0,5 l/ha Stazu Starane erfasst es eine breitere Palette
rane ergänzt werden. Bei der Kombinativon Unkräutern (z. B. auch Kamille, Auson mit Starane sollten die Temperaturen
fallraps, Kornblume, Distel). Schwächen
etwas höher sein, ansonsten ist die Migegen Stiefmütterchen, Ehrenpreis und
schung mit Hoestar im Vorteil (siehe
Taubnessel müssen durch Zumischung
Übersicht 1).
von Wirkstoffen aus der Gruppe der SulDie besonders schwierige Situation des
fonyle bzw. Bifenoxe geschlossen werden.
Vegetationsjahres 1998/99 hat gezeigt,
Die Zulassung ist im Wintergetreide
dass es in manchen Jahren sinnvoll sein
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kann, die Bekämpfung der Ungräser getrennt von der Unkrautbekämpfung etwas früher durchzuführen. Wegen der
sehr späten Weizensaat (extrem nasser
Herbst) liefen die Unkräuter im letzten
Frühjahr in den anfangs lückigen Beständen über einen sehr langen Zeitraum auf.
In diesen Fällen war es richtig, mit der Bekämpfung der Unkräuter zu warten, bis
sie alle aufgelaufen waren. Andernfalls
waren wegen nachtreibender Kletten vielfach Nachbehandlungen erforderlich.
Auf leichteren Standorten
die Mengen verringern
Auf leichteren Standorten treten neben Windhalm vor allem Stiefmütterchen,
Kamille, Ehrenpreis und Vergissmeinnicht auf. Ist kein Klettenlabkraut vorhanden, sind reduzierte Mengen von Azur
(2 kg/ha) oder Affinity (2 kg/ha) meist
ausreichend und damit relativ preiswert.
Scheiden IPU-haltige Mittel wegen der
erwähnten Auflagen aus, bleiben als Alternative Lexus Class bzw. Lexus oder
Concert (90 g/ha Concert reichen für mittleren Windhalmbesatz). Bei Lexus (Solowirkstoff Flupyrsulfuron) muss die
Schwäche gegen Klette, Ehrenpreis und
Stiefmütterchen beachtet und mit einem
Mischpartner ausgeglichen werden. Mit
Ralon Super oder Topik gab es bei Windhalm in unseren Versuchen vor allem Pro-
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bleme, wenn das Schadgras etwas weiter
entwickelt war.
Alternativ kommen für solche Standorte künftig zwei Neuentwicklungen aus
der Gruppe der Sulfonylharnstoffe infrage, die derzeit vor der Zulassung stehen.
Die erste Neuentwicklung (Husar) mit
dem Wirkstoff Iodosulfuron und einem
Safener soll im Weizen, Roggen, Triticale, Sommerweizen und Sommergerste im
Nachauflauf Frühjahr gegen Windhalm,
Rispe, Flughafer und eine Reihe von Unkräutern einsetzbar sein. Die Aufwandmenge ist mit 0,2 kg/ha im genannten Wintergetreide bzw. 0,15 kg/ha in den Sommergetreidearten vorgesehen. Mit Husar
wurden in Versuchen gute Erfahrungen
gemacht, insbesondere gegen Windhalm,
Kamille und Vergissmeinnicht.
Das andere neue Herbizid (Monitor)
enthält den Wirkstoff Sulfosulfuron und
kann nur im Winterweizen eingesetzt werden. Neben Windhalm und Quecke sind
im Wirkungsspektrum noch Ausfallgerste
und Trespe genannt. Die Trespenwirkung
war aber in den Versuchen nicht immer
ausreichend.
Disteln im Auge behalten
Flächen, auf denen Distelnester nach
dem Ährenschieben die Bestände überwachsen, haben in den letzten Jahren
deutlich zugenommen. Die Ursachen für
diese Entwicklung sind vielfältig:
■ auf vernachlässigten Bracheflächen
nimmt die Distel überhand;
■ neue, wuchsstofffreie Herbizide haben
keine ausreichende Distelwirkung;
■ durch den Pflugverzicht (Minimalbodenbearbeitung) entfällt die mechanische
Bekämpfung;
■ der Herbizideinsatz im Frühjahr hat
einsetzbar, sodass sich der Behandlungstermin nur nach dem richtigen
Wuchsstadium der Disteln richtet.
Pointer allein konnte die nachhaltige
Wirkung des Wuchsstoffes nicht erreichen. Verträglichkeitsprobleme in
Form von Ertragsschädigungen traten
bei den Spätanwendungen nicht auf.
Sommergetreide:
Wuchsstoffe reichen aus
In Sommergetreide laufen Unkräuter vielfach Anfang bis Mitte Mai auf.
Die Temperaturen sind in diesem Zeitraum meist optimal für den Einsatz
Zur Unkrautbekämpfung im Sommergetreide von Wuchsstoffen. Je nach Leitunstehen zahlreiche Mittel zur Verfügung.
kraut ist mit Duplosan KV oder Duplosan DP ein ausreichender Wirkungserfolg zu erzielen. Bei breiterer Versich in den letzten Jahren nach vorne verunkrautung können Teilmengen von Sullagert. Zum Einsatztermin sind die Disfonylharnstoffen (z. B. Pointer, Refine Exteln meist noch nicht aufgelaufen. Vieltra) zugemischt werden. Ansonsten sind
fach werden Nachkontrollen vom Landauch Breitbandherbizide wie Loredo,
wirt nicht durchgeführt.
Mextrol DP, Lopex (= Starane + Pointer)
Um die Weiterverbreitung der Disteln
möglich.
zu verhindern, sind die Flächen auch nach
Das klassische Schadgras des SommerBestockungsende des Getreides mehrgetreides ist der Flughafer. Mit Topik
mals zu kontrollieren, damit später keine
oder Ralon Super lässt sich Flughafer in
Überraschungen auftreten. Der richtige
Sommerweizen relativ sicher bekämpfen.
Bekämpfungstermin muss sich in erster
In Versuchen mit Ralon Super zeigte sich,
Linie am Wuchsstadium der Distel oriendass die Aufwandmenge für eine sichere
tieren.
Die beste Wirkung wird erzielt, wenn
Bekämpfung 0,8 – 1,0 l/ha betragen sollte.
die Distel durchschnittlich etwa 20 cm hoch
Wird der Flughafer bis zum 3-Blatt-Stadiist und eine optimale Blattrosette gebildet
um bekämpft, kann eher die untere Menhat. Nach wie vor ist der systemische Wirkge gewählt werden.
stoff MCPA in der Distelwirkung an erster
Unterstützende Wirkungen durch ZuStelle zu nennen. Auch Kombinationen
satz von Rako-Binol, wie sie bei der
von MCPA + Pointer oder Hoestar erzielBekämpfung von Ackerfuchsschwanz
ten in Versuchen eine vergleichbar gute
nachgewiesen wurden, sind beim FlughaWirkung.
fer nicht so deutlich. Besonders wenn die
MCPA ist in Winterweizen, WintergerFlughaferpflanzen weiter entwickelt sind,
ste und Sommergerste bis Stadium EC 39
ist unbedingt die höhere Aufwandmenge
erforderlich. Erste Ergebnisse mit Husar
zeigen, dass die Wirkungsgrade von Ralon
Super nicht erreicht werden.
In Sommergerste ist nur Ralon Super
zugelassen, während Topik bisher in dieser Kultur keine Zulassung hat. Um stärkere Kulturschäden zu vermeiden, sollte
aber auch Ralon Super nach längeren Regenperioden nicht bei intensiver Sonneneinstrahlung eingesetzt werden. Außerdem sind Spritzungen in den Abendstunden und nach Ausbildung einer
Wachsschicht für die Kultur wesentlich
verträglicher.
Das schon länger bekannte Avadex
480, das zur Vorsaateinarbeitung in
Sommergerste zugelassen ist, konnte die
Wirkungsgrade von Ralon Super nicht erreichen.
Disteln haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Rechtzeitige Kontrollen sind
wichtig, um die weitere Ausbreitung zu verhindern. Fotos: Faber (2), Raiser (2), Archiv
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Die Stärken und Schwächen der Mittel
sowie Hinweise zur Anwendung zeigt
die Übersicht auf den folgenden Seiten.
Hora flo. etc.
Isoproturon
500
Stefes IPU700*
700
Azur
Isoproturon + Ioxy400 +
nil + Diflufenican
100 + 20
Affinity
Isoproturon
50 %
+ Carfentrazon
0,75 %
Stomp SC
Pendimethalin
400
Lexus Class
Flupyrsulfuron
16,7 %
+ Carfentrazon Ethyl 33,3 %
Lexus
Flupyrsulfuron
50 %
Ralon Super
Fenoxaprop-ethyl
69
Safener
75
Topik
Clodinafop
80
Safener
20
Concert
Metsulfuron
6,8 %
+ Thifensulfuron
68,2 %
Gropper2)
Metsulfuron
20 %
1,0 – 3,0
0,7 – 2,1
2,5
11 – 34
20 m
60
15 m
2,75
72
20 m
4,0
60 g
102
85
20 m
5m
20 g
0,8 – 1,2
?
51 – 76
5m
10 m
0,4 – 0,5
60 – 71
10 m
45 – 90 g
35 – 70
5m
30 – 40 g
25 g
20 – 40 g
42 – 55
35
30 – 60
5m
5m
Pointer
Tribenuron
75 %
Refine Extra
50 %
25 %
180
30 – 40 g
26 – 35
10 m
Starane 180
Thifensulfuron
+ Tribenuron
Fluroxypyr
0,8 – 1,0
45 – 56
10 m
Hoestar
Amidosulfuron
750
30 – 40 g
42 – 56
5m
Platform S
15
600
50 %
1,0
48
5m
Oratio
Carfentrazon Ethyl
+ Mecropop-P
Carfentrazon Ethyl
40 g
?
5m
Lotus
Cinidon-ethyl
Fluoroglycofen
12 %
+ Triasulfuron
2,4 %
Fluroxypyr + Brom- 100 + 100
oxynil+ Ioxynil
+ 100
Diflufenican
33
2,0
+ Mecoprop-P
500
1,5
Diflufenican +Ioxy- 25 + 187
2,0
nil+ Mecoprop-P
+ 234
1,0
Ioxynil
116
2,5
+ Dichlorprop-P
500
Bentazon
333
2,5 – 3,0
+ Dichlorprop-P
233
Bifenox
250
2,5 – 3,0
Mecoprop-P
308
Fluroxypyr
180
0,8
+ Tribenuron
75 %
+ 22 g
Mecoprop-P
600
2,0
28
17
38
30
52 – 77
5m
Hydra
0,25
0,15
0,25
0,2
1,0-1,5
Tristar
Loredo
Orkan
Mextrol DP
Basagran DP
Bifenal
Lopex
Duplosan KV
Optica MP
Duplosan DP
Optica DP
Certrol B
200
15 m
10 m
45
34
67
33
66
5m
10 m
44 – 53
5m
64 – 77
20 m
81
10 m
38
10 m
10 m
Dichlorprop-P
600
2,5
48
10 m
Bromoxynil
235
1,0 – 2,0
50 – 100
10 m
Wintergetreide außer Triticale
Sommerweizen, Sommergerste
Wintergetreide,
Sommerweizen, Sommergerste
Winterweizen
Wintergerste
Wintergetreide
Winterweizen
13 – 29
++(+)
+++
++
++
+++
+++
++(+)
+++
++
13 – 29
+++
++
++(+)
+++
(+)
++(+)
+++
+
10 – 21
++
+
+(+)
(+)
++
++
++
++
++
12 – 29
++(+)
++(+)
++(+)
+++
++
+++
+++
+
++
++(+)
++(+)
+
+++
+
+++
+(+)
+
++(+)
++(+)
+++
++(+)
+++
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+++
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+++
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+++
+++
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+++
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+++
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+++
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+++
+(+)
+++
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+++
+++
+++
+++
(+)
(+)
+++
+
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+++
+
+
+
+++
(+)
13 – 29
++(+)
+++
Tau
b
Ho nesse
l
hlz
ahn
+++
Winterweizen
12 – 29
Winterweizen, Winterroggen,Triticale,
13 – 29
Sommerweizen, Sommergerste, Durum (WW 31)
Winterweizen, Winterroggen,
13 – 37
Triticale, Sommerweizen, Durum
Winterweizen, Winterroggen
13 – 29
Sommergerste
Winterweizen, Winterroggen,
13 – 32
Sommergerste, Sommerweizen
13 – 29
Wintergetreide außer Triticale
13 – 37
Sommerweizen, Sommergerste
13 – 30
Wintergetreide außer Triticale
13 – 29
Sommergetreide außer Sommerroggen
Wintergetreide
13 – 39
Sommergetreide außer Sommerroggen
13 – 29
Wintergetreide 13 – 37
S.-Getreide außer S.-Roggen u. Durum
13 – 29
Winterweizen
21 – 29
Wintergerste
Winterweizen
13 – 32
Wintergerste
Wintergetreide außer Triticale
13 – 29
Sommerweizen, Sommergerste
Wintergetreide außer Triticale
13 – 29
Sommergetreide außer Sommerroggen
Wintergetreide
13 – 31
Sommergetreide
13 – 29
Wintergetreide außer Triticale
13 – 29
Sommergetreide außer Sommerroggen
Wintergetreide
13 – 29
Sommergetreide außer Sommerroggen
Wintergetreide
13 – 29
Sommergetreide außer Sommerroggen
Wintergetreide, Sommergetreide
13 – 29 (32)
außer Sommerroggen und Durum
(39 – 49)
Wintergetreide, Sommergetreide
13 – 29
außer Sommerroggen und Durum
Wintergetreide außer Triticale
13 – 37
Sommergetreide außer Hafer
13 – 29
Wintergetreide außer Triticale
13 – 29
Sommergetreide außer Sommerroggen
Wintergetreide außer Triticale, Sommer13 – 29
getreide außer Roggen und Durum
Wintergetreide
13 – 29 (37)
Sommergetreide außer Sommerroggen
+++ = durchschlagende Wirkung (Wirkungsreserven); ++ = sichere Wirkung nur mit voller Aufwandmenge;
+ = ausreichende Wirkung nur mit voller Aufwandmenge bei günstigen Bedingungen; ( ) = eingeschränkte Wirkung
90 top agrar 1/2000
Stadium
Kn
öte
rich
Anwendung
Getreideart
Eh
ren
pre
is
Kosten GewässerDM/ha 1) abstand
Vo
gel
mie
re
g/l
Stie
terc fmüthen
Wirkstoff
Ka
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Mittel
Menge
l bzw.
kg/ha
Wi
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Ac
ke
sch rfuch
wan sz
Kle
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lab kra
ut
Wichtige Herbizide für die Anwendung in Winter- und Sommergetreide
++
+++
(+)
++(+)
++(+)
2)
+++
+
+
+++
+
+
++(+)
++
++
++
+++
++(+)
++(+)
++
++
+++
+++
++(+)
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+++
++(+)
++
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+++
+++
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+++
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+++
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+++
+++
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+++
+++
++
+++
++(+)
+++
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1)
+
+++
+(+)
+
++
+++
(+)
++
+++
++
+
+
++
+
+++
+
+
= Mittelkosten laut Preisliste, Großgebinde, ohne MwSt.
= Rechtzeitige Zulassung im Frühjahr fraglich
top agrar 1/2000
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