Elemente der Stochastik Skript zur Vorlesung im Sommersemster 2015 an der Universität Siegen von Dr. Markus Weimar I. Einleitung / Organisatorisches Das vorliegende Skript basiert auf einer Vorlage von Prof. Dr. Plato (Universität Siegen). Es ist knapp gehalten, dient als Orientierung für den Dozenten. Literatur: • Kütting, Herbert und Sauer, Martin J.: Elementare Stochastik - Mathematische Grundlagen und didaktische Konzepte (3. Auflage). Mathematik Primarstufe und Sekundarstufe I+II. Springer Spektrum, Berlin Heidelberg, 2011 • Henze, Norbert: Stochastik für Einsteiger - Eine Einführung in die faszinierende Welt des Zufalls. Vieweg + Teubner Verlag, Wiesbaden, 2012 • Büchter, Andreas und Henn, Hans-Wolfgang: Elementare Stochastik - Eine Einführung in die Mathematik der Daten und des Zufalls (2. überarbeitete und erweiterte Auflage). Mathematik für das Lehramt. Springer, Berlin Heidelberg, 2007 Die Vorlesung folgt maßgeblich Kütting/Sauer. Aktuelle Informationen, Skript, Übungsblätter: http://www.mathematik.uni-marburg.de/∼weimar (→ Lehre → Vorlesung - Elemente der Stochastik) Kontakt: [email protected] Vorlesungstermin: Fr 14:15 - 15:45 Uhr, AR-D 5102 blauer Hörsaal Tutorien: • Mo 08:15 - 09:45 Uhr, Raum H-C 7326 (Natalie Janowitsch) • Di 08:15 - 09:45 Uhr, Raum H-C 3302 (Thomas Bernack) • Mi 16:15 - 17:45 Uhr, Raum H-F 014/15 (Riko Kelter) • Mi 16:15 - 17:45 Uhr, Raum PB-A 102 (Rebecca Keuer) • Do 10:15 - 11:45 Uhr, Raum WS-A 001 (Rebecca Keuer) • Fr 08:15 - 09:45 Uhr, Raum H-C 7327 (Svenja Rosenow) • Fr 10:15 - 11:45 Uhr, Raum PB-A 118 Hörsaal (Natalie Janowitsch) Anmeldung: LSF Prüfung: schriftlich am Semesterende gemäß der für sie gültigen Prüfungsordnung ii Zufall tritt an vielen Stellen auf: • in der Natur (etwa bei Zerfallsprozessen von Atomen, Wetterentwicklungen), • in der Gesellschaft (etwa bei Spielen), • in der Industrie (z.B. bei Zuverlässigkeit von Produkten wie Glühlampen). “Auch der Zufall ist nicht unergründlich, er hat seine Regelmäßigkeit.” Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg), 1772-1801 Zufall kann formal mathematisch behandelt werden. Dies ist Gegenstand der Stochastik. Stochastik = Wahrscheinlichkeitsrechnung = Wahrscheinlichkeitstheorie = WT Begründer der axiomatischen WT: • A.N. Kolmogoroff, 1903–1987 Bestandteile der Stochastik: Reales stochastisches Problem (1) −→ Stochastisches Modell ↓ (2) Lösung des realen stochastischen Problems (3) ←− Lösung des stochastischen Problems wobei (1) Modellbildung, inkl. Festlegung eines passenden Ergebnisraums Ω und einer Wahrscheinlichkeitsverteilung P . Ggf. Vereinfachungen. (2) Stochastische Theorie auf der Basis des Modells. (3) Interpretation der Theorie. Themen der Vorlesung: • Endliche Wahrscheinlichkeitsräume (allgemeine Theorie) • Anwendungsbeispiele • Spezielle diskrete Verteilungen (LaplaceVerteilung, Binomialverteilung, geometrische Verteilung, . . .) • Kombinatorik = Anzahlbestimmung möglicher Kombinationen eines Experiments • Zufallsvariable, Erwartungswert, Varianz Inhaltsverzeichnis I. Einleitung / Organisatorisches II. Wahrscheinlichkeit 1. Einführende Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Zur Geschichte der Stochastik . . . . . . . . . . . . . . 3. Mathematische Begriffsbildung . . . . . . . . . . . . . 4. Crash-Kurs: naive Mengenlehre . . . . . . . . . . . . . 4.1. Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2. Rechenregeln für Mengen . . . . . . . . . . . . 4.3. Sprechweisen für Ereignismengen . . . . . . . . 5. Endliche W-Räume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.1. Axiomensystem von Kolmogoroff . . . . . . . . 5.2. Baumdiagramme . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3. Folgerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.4. Ein äquivalentes Axiomensystem . . . . . . . . 5.5. Gleichverteilung (Laplace-Verteilung) . . . . . 6. Elementare Kombinatorik . . . . . . . . . . . . . . . . 6.1. Fundamentalprinzip des Zählens . . . . . . . . 6.2. Kombinatorische Figuren . . . . . . . . . . . . 6.3. Weitere Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . 7. Bedingte W-keit und stochastische (Un)Abhängigkeit . 7.1. Bedingte Wahrscheinlichkeit . . . . . . . . . . . 7.2. Stochastische (Un)Abhängigkeit . . . . . . . . 7.3. Baumdiagramme . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.4. Satz von der totalen W-keit . . . . . . . . . . . 7.5. Satz von Bayes . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.6. Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ii . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2 3 4 5 5 6 6 6 6 7 8 11 12 12 13 15 20 24 25 28 31 34 36 37 III. Zufallsvariablen 1. Motivation und Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Verteilung von ZV’n . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Erwartungswert und Varianz von ZV’n . . . . . . . . . . . . 4. Spezielle diskrete Verteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1. Bernoulli-Experimente und die Bernoulli-Verteilung 4.2. Bernoulli-Ketten und die Binomial-Verteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 41 42 43 45 45 46 Fortsetzung folgt... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 1
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