VSR-Gewässerschutz e.V. Egmondstr. 5 47608 Geldern Tel. 02831

VSR-Gewässerschutz e.V.
Egmondstr. 5
47608 Geldern
Tel. 02831 980281
www.VSR-Gewässerschutz.de
Chloridbelastungen im
Überblick
Neben den Grundwasserbelastungen mit Nitrat beschäftigt sich der VSR-Gewässerschutz seit
Jahrzehnten
auch mit dem Vorkommen
von Chloriden im oberflächennahem
Grundwasser.
Nach der DIN 19684-10 ist
nur
Grundwasser
mit
weniger als 70 mg/l für
„nahezu alle Pflanzenarten“
zum Bewässern in den
Gärten und auf den Feldern
geeignet. Bei Werten oberhalb 280 mg/l ist das Wasser
zum Bewässern ungeeignet.
Im Zwischenbereich sollte
immer geprüft werden, ob
die Pflanzen den aktuellen
Chloridgehalt
vertragen.
Gerade bei den sehr hohen
Konzentrationen kann es
zum Absterben der Pflanzen
kommen.
Im letzten Jahr wurden die
von 2000 bis 2013 durch die
Messungen vom VSR-Gewässerschutz gewonnenen
Daten in einer Karte zusammengefasst. Auf dieser wurden die Orte, in denen Chloridkonzentrationen
im Grundwasser größer als 250 mg/l nachweisbar waren, eingetragen. Überdeutlich zeigen sich die
festgestellten Belastungsschwerpunkte.
Insgesamt kristallisieren sich deutlich fünf Regionen heraus:
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das Gebiet um Greifswald in Mecklenburg - Vorpommern
die Region zwischen Rheinberg und Paderborn in Nordrhein - Westfalen
der Bereich zwischen Halle und Magdeburg in Sachsen-Anhalt
Rheinhessen in Rheinland - Pfalz
der Raum zwischen Würzburg und Erlangen in Bayern.
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In jeder dieser Räume findet man Brunnen, die Wasser mit über 2000 mg/l Chlorid fördern. Wie sich die
Regionen unterscheiden, so unterschiedlich sind auch die Ursachen der Belastung.
Am Beispiel von Nordrhein-Westfalen sollen die unterschiedlichen Ursachen erläutert werden.
Beginnen wir am Westrand der betroffen Region auf der linken Seite des Rheins.
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So resultiert die hohe Belastung im Rheinberger Ortsteil Ossendorf durch eine Altlast auf dem
Gelände des Chemiebetriebes von Solvay (siehe Rundbrief Nr. 2/2013).
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Durch die Undichtigkeit des Bettes der Emscher wurde das Grundwasser in Dinslakener Ortsteil
„Am Staap“ u.a. durch Chloride stark belastet und ist für jegliche Nutzung unbrauchbar.
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Ganz aktuell ist die Verschmutzung des Grundwassers im
geworden. Ursache ist hier Sickerwasser aus der Bergehalde
2/2012). Auf der Halde waren die mit der Kohle geförderten
worden. Regenwasser, dass durch die Halde sickerte löste die
führte sie dem Grundwasser zu.
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Bewegen wir uns weiter über Dortmund hinaus ändert sich die Ursache der Belastung. Längs des
Hellweges zwischen Unna und Paderborn dringt chloridhaltiges Tiefengrundwasser in geologischen Rissen nach oben. Oberflächennahe salzige Grundwasserleiter und chloridhaltige Quellen
waren die Folge. Die erste bedeutende Industrie dieses Raumes im neunzehnten Jahrhundert war
die Speisesalzgewinnung. Viele Grundwasserbelastungen z.B. in Salzkotten dürften auch aus
Ablagerungen und Unfällen dieser Produktion resultieren.
Marler Ortsteil Hamm bekannt
Brinkfortsheide (siehe Rundbrief
Gesteine (Berge) aufgeschichtet
Chloride aus den Gesteinen und
Die genannten Beispiele aus NRW zeigen beispielhaft einige Ursachen auf. Im Überblick sind dies:
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Ausschwemmungen aus Altlasten und Ablagerungen des Bergbaus
Einsickern belasteten Fluss- und Bachwassers in des begleitende Grundwasser
natürliches aufsteigendes Grundwasser
Neben diesen Problemen im Binnenland kommt es gerade in Küstennähe immer wieder zum Einsickern von Meerwasser in die genutzten Grundwasserleiter. Auch hierdurch kann es auch zur Chloridbelastung im Brunnenwasser kommen.
Quelle: VSR-Gewässerschutz-News 1/2015