Spirito di Basilea – Der Tisch ist gedeckt! Trinkwasserherstellung auf Basler Art Das Wasser, das der Energie- und Wasserversorger IWB aus dem Rhein entnimmt, tritt in den Langen Erlen eine spannende Reise an. Sie führt über Sandfilter, Wässerstellen, Grundwasser, Reservoire und durch ein Netz von Leitungen bis zu den Wasserhähnen der Konsumenten. Die einzigartige naturnahe Aufbereitung mit einem biologischen Reinigungsprozess im Waldboden hat grossen Anteil daran, dass das Basler Trinkwasser stets alle Qualitätsanforderungen erfüllt. Die Trinkwasserversorgung von Basel-Stadt basiert auf einer Grundwasseranreicherung, welche in den Langen Erlen von IWB und im Hardwald durch die Hardwasser AG durchgeführt wird. Das in Basel natürlich vorhandene Grundwasser würde für die Trinkwasserversorgung der Stadt nämlich nicht ausreichen. Um Grundwasser anzureichern, wird Rheinwasser durch eine Rohwasserpumpstation in der Nähe des Kraftwerks Birsfelden aus dem Rhein entnommen. Das aus dem Rhein entnommene Wasser wird auch Rohwasser genannt. Bevor das Rheinwasser durch Leitungen in die Langen Erlen gelangt, entfernt eine Rechenanlage grobes Treibgut. Die Qualität des Rheinwassers wird dabei ununterbrochen durch verschiedene Messeinrichtungen überwacht. IWB analysiert die Wasserqualität des Rheins auf zwei verschiedene, sich ergänzende Weisen. Falls es für kurze Zeit zu Qualitätsabweichungen des Rheinwassers kommt, wird die Wasserentnahme umgehend unterbrochen. Schema Wasserversorgung in Basel Schnellfilteranlage (Sandfilter) Über Leitungen gelangt das Rheinwasser anschliessend in die Schnellfilteranlage in den Langen Erlen. Dort wird es auf 20 Filterbecken verteilt. In den Becken durchströmt das Wasser eine Quarzsandschicht, welche in jedem Becken etwa 85 cm dick ist. Diese Sandschicht hält Schwebstoffe wie Sand und Lehm zurück. Das Wasser verlässt die Sandschicht über Filterdüsen und wird in Becken gesammelt. Die zurückbleibende Schlammschicht auf dem Sand wird regelmässig mit Luft und filtriertem Wasser weggespült. Pro Tag können auf diese Weise bis zu 100 Millionen Liter Rheinwasser gereinigt werden. Schnellfilteranlage (Sandfilter) Natürliche Reinigung Das im Sand der Schnellfilter gefilterte Wasser wird anschliessend durch Leitungen auf bewaldete Wässerstellen gepumpt, wo es im Boden versickert. Dabei vermengt es sich mit dem natürlich vorhandenen Grundwasser. Beim Versickern findet ein natürlicher Reinigungsprozess statt, an dem die im Boden lebenden Organismen einen grossen Anteil haben. Unerwünschte, gelöste Stoffe wie Keime und organische Verbindungen bleiben im Boden zurück und werden dort durch biochemische Vorgänge abgelagert und natürlich abgebaut. Diese Reinigungsstufe verbraucht keine Energie und benötigt keine chemischen Zusätze. Die Wässerstellen werden jeweils für zehn Tage bewässert und 20 Tage trockengelegt, damit die Mikroorganismen ausreichend mit dem nötigen Sauerstoff versorgt werden. Dieser Wechsel erhält das natürliche Reinigungsvermögen des Bodens und reguliert den Grundwasserspiegel. Der Schatten der Bäume und Sträucher schafft in den Wässerstellen ein ausgeglichenes Klima für Flora und Fauna und damit auch für die Mikroorganismen. Somit bietet das Naherholungsgebiet Lange Erlen ideale Voraussetzungen für eine natürliche Trinkwasseraufbereitung. Wasserstelle in den Langen Erlen Grundwasserentnahme Das auf natürliche Weise gereinigte Wasser versickert und vermischt sich mit dem Grundwasser. Nach einer Aufenthaltszeit von rund zehn Tagen im Grundwasser kann das so angereicherte Grundwasser aus den stromabwärts, auf beiden Seiten des Flusses Wiese gelegenen Grundwasserbrunnen entnommen werden. Das Wasser, das nun bereits Trinkwasserqualität besitzt, wird zum Pumpwerk geführt. Die Entnahmemenge wird automatisch der Höhe des Grundwasserspiegels angepasst, um starke Schwankungen im Grundwasserspiegel zu verhindern. Direkt in den Grundwasserbrunnen misst IWB allgemeine Qualitätsmerkmale wie Temperatur und Leitfähigkeit des Grundwassers. Mit regelmässigen Probenahmen und Analysen überwacht das IWB Wasserlabor das gewonnene Grundwasser kontinuierlich. Blick in einen Grundwasserbrunnen Kontakt IWB Margarethenstrasse 40 Postfach CH-4002 Basel [email protected] Weiterführende Informationen www.iwb.ch/trinkwasser
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