Veranstaltungshinweise des Netzwerks Erinnerung und Zukunft in der Region Hannover April 2015 Endlich im gelobten Land - Israels fleißige Jeckes 01.04.2015, 19 Uhr Veranstalter: Jüdische Bibliothek Hannover und Israel Jacobsen Gesellschaft Ort: Jüdische Bibliothek, Fuhsestraße 6, 30419 Hannover Referent: Dr. Klaus Kreppel, Bielefeld Jecke ist eine umgangssprachliche Bezeichnung der jiddischen Sprache vor allem für die deutschsprachigen jüdischen Einwanderer der 1930er-Jahre in Palästina und ihre Nachkommen in der heutigen Bevölkerung Israels. Klaus Kreppel, Jahrgang 1944, studierte Geschichte, Theologie und veröffentlichte zahlreiche Publikationen zu religionssoziologischen und pädagogischen Themen. -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gedenken an die Erschießungen auf dem Stadtfriedhof Seelhorst 06.04.2015, 10.30 Uhr Veranstalter: IG Metall in Kooperation mit der Landeshauptstadt Hannover – Städtische Erinnerungskultur Ort: Große Kapelle auf dem Stadtfriedhof Seelhorst Am 06. April 1945 wurden 155 Häftlinge des sogenannten Polizeiersatzgefängnisses der Gestapo Hannover in Ahlem auf den Stadtfriedhof Seelhorst gebracht und dort bis auf einen, der fliehen konnte, ermordet. Am 02. Mai 1945 wurden die sterblichen Überreste der Ermordeten exhumiert und auf dem neu angelegten Ehrenfriedhof MaschseeNordufer beigesetzt. Gedenkstele auf dem Stadtfriedhof Seelhorst 70 Jahre nach den grausamen Erschießungen wird der Opfer gedacht: Grußworte sprechen Stefan Schostok (Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover) und Dirk Schulze (1. Bevollmächtigter der IG Metall). Einen historischen Überblick gibt Dr. Karljosef Kreter (Leiter der Städtischen Erinnerungskultur). Dies ist eine Veranstaltung aus der gemeinsamen Reihe "Facetten der Befreiung 1945" der Region Hannover und der Landeshauptstadt Hannover. Das gesamte Programm dieser Veranstaltungreihe, die bis in den Juni 2015 hineinreicht, finden Sie hier: Download (PDF) ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Celle, April 1945: Bombenangriff und Massaker an KZ-Häftlingen 08.04.2015, 19 Uhr Veranstalter: Stadtarchiv Celle, Gesellschaft für Christlich-jüdische Zusammenarbeit und Jüdische Gemeinde Celle Ort: Celler Synagoge, Im Kreise 24, 29231 Celle Referent: Dr. Bernhard Strebel Wenige Tage vor dem Einmarsch britischer Truppen geriet in Celle ein Transport mit KZHäftlingen in einen amerikanischen Bombenangriff. Viele Häftlinge kamen dabei ums Leben, zahlreiche weitere wurden im Verlauf von Hetzjagden und mehreren Massakern ermordet. Die Überlebenden trieb die SS in Gewaltmärschen in das KZ Bergen-Belsen. Unter ihnen befand sich der französische Widerstandskämpfer Camille Delétang, dessen Zeichnungen aus dem Außenlager Holzen in Celle verloren gingen und erst unlängst wiederentdeckt wurden. Der Historiker Dr. Bernhard Strebel (Autor der Studie „Celle April 1945 revisited“) stellt seine Forschungsergebnisse unter Einbeziehung neuer Quellenfunde vor. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gedenken an die Befreiung der hannoverschen KZ-Außenlager 10.04.2015, ab 14 Uhr Veranstalter: Landeshauptstadt Hannover – Städtische Erinnerungskultur in Kooperation mit dem Arbeitskreis „Bürger gestalten ein Mahnmal“, dem Arbeitskreis „Ein Mahnmal für das Frauen-KZ in Limmer“, Otto-Brenner-Akademie, IG Metall und FH Bielefeld. Ort / Treffpunkt: Eingang zum Gelände des ehemaligen KZ Ahlem, Verbindungsweg „Am Mahnmal“ zwischen Petit-Couronne-Straße und Heisterbergallee In der Spätphase des Zweiten Weltkriegs wurden bei den hannoverschen Industriebetrieben sieben KZ-Außenlager errichtet, die organisatorisch dem KZ Neuengamme zugehörten. Die Außenlager befanden sich in Ahlem, Brink-Hafen, Limmer, Misburg, Mühlenberg und Stöcken (Accu und Continental): Hier wurden die Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen eingesetzt, um die deutsche Rüstungsindustrie aufrecht zu erhalten. 70 Jahre nach der Befreiung Hannovers und der KZ-Außenlager sollen die Spuren des KZ-Systems öffentlich aufgezeigt werden. Mit einem Bus fahren wir ausgewählte Orte an, gedenken der Opfer des unmenschlichen Systems „Vernichtung durch Arbeit“, informieren über die Geschichte der Orte und sprechen mit VertreterInnen der engagierten Bürgerinitiativen im Stadtteil. Programm 14 Uhr - Führung über das Gelände des ehemaligen KZ Ahlem von Dr. Karljosef Kreter, Leiter der städtischen Erinnerungskultur der Landeshauptstadt Hannover in Kooperation mit dem Arbeitskreis „Bürger gestalten ein Mahnmal“. Ort: Eingang zum Gelände des ehemaligen KZ Ahlem, Verbindungsweg „Am Mahnmal“ zwischen Petit-Couronne-Straße und Heisterbergallee 15 Uhr - Gedenkgottesdienst zum 70. Jahrestag der Befreiung des KZ-Ahlem vom Arbeitskreis „Bürger gestalten ein Mahnmal“ in Zusammenarbeit mit den evangelischen und katholischen Gemeinden aus Ahlem, Davenstadt, Harenberg und Velber sowie der Heisterbergschule Ahlem. Ort: KZ-Mahnmal Hannover-Ahlem, Verbindungsweg „Am Mahnmal“ zwischen PetitCouronne-Straße und Heisterbergallee 16.30 Uhr - Über die Geschichte des KZ Mühlenberg informiert die Otto-BrennerAkademie in Zusammenarbeit mit der evg.-luth. Kirchengemeinde Bonhoeffer. Ort: Ökumenisches Kirchencentrum Mühlenberg, Mühlenberger Markt 5 17.30 Uhr - Enthüllung einer Informationstafel zur Geschichte des KZ Conti in Kooperation mit dem Arbeitskreis „Ein Mahnmal für das Frauen KZ in Limmer“. Ort: Gedenkstein für das Frauen-KZ Conti-Limmer, Ecke Sackmannstraße/Stockhardtweg in Limmer Im Anschluss laden wir zu einem gemeinsamen Ausklang und Imbiss in das Gemeindehaus der ev.-luth. St. Nikolai Kirchengemeinde in Limmer ein. 19.30 Uhr - Rückfahrt mit dem Bus zum Ausgangspunkt in Ahlem. Sie haben die Möglichkeit die einzelnen Programmpunkte zu den angegeben Zeiten zu besuchen oder im Rahmen der Bustour an dem gesamten Programm teilzunehmen. Für die Bustour bitten wir um Anmeldung bis zum 1. April 2015 unter: [email protected] Bei den Zeitangaben handelt es sich um circa Zeitangaben, Abweichungen sind möglich. Studierende der FH Bielefeld werden die Veranstaltungen filmisch begleiten und auf der Basis dieses Materials im Rahmen ihres Studiums Kurzdokumentationen zum 70. Jahrestag der Befreiung erstellen. Download (PDF) ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Jüdisches Leben in Neustadt am Rübenberge 13.04. bis 13.05.2015 Veranstalter: Arbeitskreis Regionalgeschichte und Geschichtswerkstatt Neustadt a. Rbge Ort: Neustadt a. Rbge. Verwaltungsgebäude der Stadt (Foyer), Nienburger Str. 31 In der Nacht des Pogroms vom 9. November 1938 werden die letzten aktiven Mitglieder der Neustädter Synagogengemeinde verhaftet, das jüdische Gebetshaus wird verwüstet. Zu diesem Zeitpunkt sind die meisten jüdischen Neustädterinnen und Neustädter bereits aus der Stadt geflohen. Tagtägliche Schikanen, allgegenwärtiger Hass und die systematische Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen haben ihnen das Leben in der Kleinstadt unmöglich gemacht. Doch auch in Hannover, Bremen, Hamburg oder Amsterdam sind die Geflohenen nicht sicher, sie werden in die Vernichtungslager deportiert und ermordet. Antisemitismus und Rassenwahn führten dazu, dass eine über Jahrhunderte in Neustadt lebende jüdische Minderheit vernichtet wurde. Mit der Ausstellung soll an die Geschichte der jüdischen Neustädterinnen und Neustädter Vor dem Haus der Familie Birkenruth in der Wallstraße, 1905 erinnert werden. Weiterer Termin: 19. Juni - 17. Juli 2015 Neustadt a. Rbge., Volkshochschule-Hannover-Land (Foyer), Suttorfer Straße 8 Stadtrundgänge und Führungen durch die Ausstellung können angemeldet werden unter: 05032-61705 oder 05032-63803. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Das jüdische Sonderkommando in Auschwitz-Birkenau 15.04.2015, 19 Uhr Veranstalter: Jüdische Bibliothek Hannover und Israel Jacobsen Gesellschaft in Kooperation mit dem Verein für Geschichte des Weltsystems e.V. Ort: Jüdische Bibliothek, Fuhsestraße 6, 30419 Hannover Referent: Dr. Pavel Poljan, Freiburg/Moskau Das Sonderkommando des KZ Auschwitz-Birkenau war ein besonderes Arbeitskommando von Häftlingen. Es bestand aus jüdischen Häftlingen des Vernichtungslagers, die gezwungen wurden die Ermordung der Deportierten vorzubereiten, sie auszuplündern und ihre Leichen anschließend in den Krematorien des KZ Auschwitz zu verbrennen. Dr. Pavel Poljan, Jahrgang 1952, ist ein russischer Geograf, Historiker und Soziologe. Er veröffentlichte über 300 Publikationen und ist ein Spezialist u.a. für Ossip Mandelstam. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus - Illustrierte Lesung mit Heinz Busse 16.04.2015, 20 Uhr Veranstalter: Arbeitskreis Regionalgeschichte und Geschichtswerkstatt Neustadt a. Rbge Ort: Neustadt a. Rbge., Café Regenbogen, Mittelstraße 23 Die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus hat nicht mehr sehr lange mit den Erfahrungen der Zeitzeugen zu tun. Es gibt zwar heute noch viele ältere Menschen, deren Erziehung von der Härte des Nationalsozialismus und den Schrecken des Krieges geprägt war. Doch ihre Zahl verringert sich ständig. Heinz Busse gehört zu der Altersgruppe, die als Kinder in der Schule und im Deutschen Jungvolk von einer menschenverachtenden Ideologie verführt wurden. Seine Erinnerungen an diese Zeit hat Kinder in Hagen bei Neustadt a. Rbge. mit er in seinem 2014 erschienenen Buch „Ein Propagandafähnchen der NSDAP Dorf in der Zeit des Nationalsozialismus – Hagen in der Region Hannover“ veröffentlicht. Die nicht selbst erlebte Zeit von der Errichtung der NS-Herrschaft bis 1939 hat er auf Grund von Berichten über Veranstaltungen und zum Alltagsleben in seinem damals kleinen Heimatdorf rekonstruiert. -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Hannah Arendt: „Denken ohne Geländer. Das ist es in der Tat, was ich zu tun versuche.“ 16.04.2015, 19 Uhr Veranstalter: Stadtarchiv Celle, Gesellschaft für Christlich-jüdische Zusammenarbeit und Jüdische Gemeinde Celle Ort: Celler Synagoge, Im Kreise 24, 29231 Celle Am Marktplatz in Hannover-Linden ist am Haus Nr. 2 eine Tafel angebracht, auf der Folgendes zu lesen ist: „Hier wurde am 14. Oktober 1906 die deutsch-jüdische Historikerin und politische Philosophin Hannah Arendt geboren. Vor dem Nationalsozialismus flüchtete sie 1933 aus Deutschland. Ihr wissenschaftliches Werk ist den Ursprüngen von totaler Herrschaft und Antisemitismus gewidmet. Sie starb am 4. Dezember 1975 in New York.“ Großes Aufsehen erregte Arendt 1961 mit ihrer Berichterstattung über den EichmannProzess in Jerusalem. Sie prägte den Begriff der „Banalität des Bösen“, der mit der Vorstellung brach, dass hinter dem Bösen eine dämonische Willenskraft stünde. Heute gilt Arendt als wichtige Philosophin des 20. Jahrhunderts, die sich dem humanistischen und freiheitlichen Denken verpflichtet fühlte. Marie Dettmer liest aus Interviews und anderen Publikationen der Philosophin Hannah Arendt (1906–1975) und wird musikalisch begleitet durch Michael Cammann (Kontrabass) und Simon Becker-Foss (Saxophon). -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Film: „Der Pianist“ von Roman Polanski Im Gespräch mit…: Salomon Finkelstein, Zeitzeuge Hannover 19.04.2015, 15 Uhr Veranstalter: Region Hannover, Gedenkstätte Ahlem Ort: Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, 30453 Hannover Der Spielfilm von Roman Polanski beschreibt das Leben des gefeierten jüdischen Pianisten Władysław Szpilman nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht 1939 in Polen, seine Flucht aus dem Warschauer Ghetto, die Odyssee im Untergrund und die Rettung durch einen deutschen Wehrmachtsoffizier. Roman Polanski, selbst Überlebender des Krakauer Ghettos, wurde für seine Inszenierung dieser authentischen Geschichte mit mehreren Auszeichnungen honoriert (u.a. Oscar für beste Regie). Der Film wird eingeleitet durch ein Gespräch mit einem der letzten in Hannover lebenden Zeitzeugen und Überlebenden des Holocaust, Salomon Finkelstein, der dem Pianisten Szpilman während der Zeit der nationalsozialistischen Verfolgung begegnet ist. Der Pianist (2002), Regie: Roman Polanski. Darsteller: Adrien Brody (Szpilman), Thomas Kretschmann (Wilm Hosenfeld), Emilia Fox (Dorota) u.a. Länge: 150 min. FSK: ab 12 Jahren ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Der eigene Feiertag. Die hannoversche Arbeiterbewegung und der Erste Mai 22.04.2015, 16.30 Uhr (Ausstellungseröffnung) 23.04 – 7.05.2015, täglich von 10 bis 18 Uhr Veranstalter: DGB Kreisverband Region Hannover Ort: Neues Rathaus, Bürgersaal, Trammplatz 2, 30159 Hannover Am 1. Mai 1890 versammelten sich in vielen Ländern die Arbeiter und forderten Arbeiterschutzgesetze, Achtstundentag und Gleichberechtigung, traten gegen Kriegsrüstungen und für Völkerfrieden ein. Seither wurde der Erste Mai zum traditionellen Kundgebungstag der Arbeiterbewegung, zum internationalen „Tag der Arbeit“. In Hannover folgten tausende Arbeiter den Maiaufrufen von 1890 bis 1932 und erneut seit 1946. Die Maifeier, schrieb Rosa Luxemburg im Jahr 1907, „lebt zusammen mit der Arbeiterbewegung und verändert sich von daher mit ihr, gibt in dem eigenen Ideengehalt, in der eigenen Stimmung, in der eigenen Spannung die wechselnden Situationen des Klassenkampfes wieder.“ Die Ausstellung „Der eigene Feiertag“ dokumentiert die wechselvolle Geschichte der Maifeier und beleuchtet an ausgewählten Beispielen die Maifeiern der hannoverschen Arbeiterbewegung. Ausstellungseröffnung Mittwoch, 22. April 2015, 16.30 Uhr Begrüßung: Reiner Eifler, DGB Kreisverband Region Hannover Grußwort: Oberbürgermeister Stefan Schostok Einführung: Dr. Peter Schulze, Historiker Begleitvorträge Dienstag, 28. April 2015, 18 Uhr Dr. Peter Schulze: „1. Mai und 4. August 1914. Die hannoversche Arbeiterbewegung im Ersten Weltkrieg“ Ort: Bürgersaal, Neues Rathaus Dienstag, 5. Mai 2015, 18 Uhr Udo Achten: „125 Jahre Maifeiertag – Kampftag und Feiertag“ Ort: Bürgersaal, Neues Rathaus Kontakt, Ausstellungsführungen: Steffen Holz (DGB), Tel. 0511/16387-24. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Wege ohne Heimkehr - Die Armenier, der Erste Weltkrieg und die Folgen 22.04.2015, 19 Uhr Veranstalter: Ada und Theodor Lessing Volkshochschule Hannover Ort: Ada und Theodor Lessing Volkshochschule Hannover, Theodor-Lessing-Platz 1, 30159 Hannover Lesung: Dr. Corry Guttstadt, Türkologin, Historikerin (Hamburg) Ob Lyrik oder Prosa, von der Satire bis zum Theater, die armenische Literatur war ein wichtiger Bestandteil der osmanischen Literatur. In ihrer Reichhaltigkeit zeigt sich die ganze Bandbreite osmanisch-armenischer Lebenswelten. Ebenso spiegelt sich darin die armenische Identifikation mit dem Osmanischen Reich, der bedeutende Anteil der osmanischen Armenier an der osmanischen Kultur und vor allem am kulturellen und politischen Aufbruch des 19. Jahrhunderts. Schließlich drückt sich in den Werken der armenischen Autoren ihre Hoffnung und dann, angesichts der Ausgrenzung und Vernichtung ihres Volkes, ihre Verzweiflung aus, die sich ganz ähnlich dem deutschjüdischen Schreiben des frühen 20. Jahrhunderts in hellsichtiger Gesellschaftsanalyse und Satire Bahn bricht. Corry Guttstadt führt in das Werk dreier ausgewählter AutorInnen ein und liest Auszüge aus ihren Texten. Entgeltfrei, Barrierefrei Flyer: Download (PDF) ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------„Das ist unser Manifest“ (Wolfgang Borchert) Lesung zum 70. Jahrestag der Befreiung mit Marie Dettmer und Musikern 26.04.2015, 17 Uhr Veranstalter: Region Hannover, Gedenkstätte Ahlem Ort: Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, 30453 Hannover Grauen und Schrecken des 2. Weltkrieges haben eindrückliche Spuren auch in der deutschen Literatur hinterlassen und sie bis heute nachhaltig geprägt. Wie haben Schriftsteller das Erlebnis des Kriegsendes in Deutschland beschrieben? Welche Lehren haben sie gezogen? Welche Bedeutung hat dies noch heute für uns? Die literarische Komponistin und Rezitatorin Marie Dettmer hat sich auf Spurensuche begeben und liest Texte und Gedichte von Heinrich Böll, Wolfgang Borchert, Gunter Eich, Erich Kästner, Marie Luise Kaschnitz, Gunter Kunert, Adam Seide, Hans Werner Richter. Die Hannoveranerin Marie Dettmer verbindet in ihrer Rezitierkunst ausgewählte Gedichte und Geschichten mit Informationen zu den Autoren der vorgetragenen Lyrik und Prosa und gibt Einblicke in zeitgeschichtliche Zusammenhänge. Literarische Komposition nennt Marie Dettmer ihre Vortragsart. Autoren eine Stimme zu geben, gelingt ihr auf intensive und stets überraschende Weise. Musikalische Begleitung: Das Duo Karsten Gohde (Saxophon/Klarinette) & Goran Stevanovic (Akkordeon, Stipendiat der Gundlach Stiftung). -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Zeitzeugengespräch mit Sara Atzmon 29.04.2015, 17 Uhr Veranstalter: Region Hannover, Gedenkstätte Ahlem Ort: Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, 30453 Hannover Sara Atzmon, 1933 in Ungarn geboren, überlebte die Konzentrationslager Bergen-Belsen und Auschwitz. Nach ihrer Befreiung im April 1945 in der Nähe von Magdeburg wandert sie nach Palästina aus. Erst Jahre später, im Alter von 50 Jahren, beginnt sie, sich mit der Malerei zu beschäftigen. Sie nutzt die Kunst, um ihre schrecklichen Erlebnisse während des Holocaust zu verarbeiten. Seit den 1990er Jahren reist sie um die ganze Welt, organisiert Ausstellungen und spricht über ihre Erlebnisse. Zuletzt wirkte sie im Dokumentarfilm „Holocaust light – gibt es nicht!“ von Ilona Rothin mit. Der Austausch, vor allen Dingen mit jungen Menschen, ist ihr sehr wichtig. Daher richtet sich diese Veranstaltung besonders an Schülerinnen und Schüler, die ebenso wie Sara Atzmon den Wunsch haben, miteinander ins Gespräch zu kommen. -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Volk ohne Mitte – Die Deutschen zwischen Freiheitsangst und Kollektivismus 30.04.2015, 19 Uhr Veranstalter: Region Hannover, Gedenkstätte Ahlem Ort: Haus der Region, Hildesheimer Str. 18, 30169 Hannover Referent: Dr. Götz Aly Der Mangel an Selbstbewusstsein und gemeinsamen Werten, die Suche nach dem eigenen Vorteil und ein starker Aufstiegswille führten dazu, dass die Deutschen dem nationalen Sozialismus in Massen folgten. In glänzend geschriebenen Essays eröffnet Götz Aly überraschende Einsichten in die geschichtlichen Konstellationen, die die destruktive Energieentladung der zwölf kurzen Hitler-Jahre möglich machten. Er zeigt, dass nach 1945 der Korpsgeist wissenschaftlicher Institutionen – u.a. der Max-Planck-Gesellschaft – und Loyalitäten unter Historikern die Erforschung dieser Vergangenheit noch lange behinderten. Der heutige Vortrag basiert auf Götz Alys im Februar 2015 veröffentlichten Buch mit gleichnamigem Titel. Götz Aly, 1947 in Heidelberg geboren, ist Historiker und Journalist. Er arbeitete für die „taz“, die „Berliner Zeitung“ und als Gastprofessor. 2002 erhielt er den Heinrich-MannPreis, 2003 den Marion-Samuel-Preis, 2012 den Ludwig-Börne-Preis. Er gehörte von 2004 bis 2010 zu den Begründern und Herausgebern der Quellenedition „Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945“. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
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