Veranstaltungshinweise des Netzwerks Erinnerung und Zukunft in der Region Hannover September 2015 Fotoausstellung „Oradour-sur-Glane“ – Geschichte eines Massakers 01.09.-13.09.2015 Veranstalter: Metropolregion Hannover – Braunschweig – Göttingen – Wolfsburg und Antenne Métropole. Mit freundlichen Unterstützung der Deutsch-Französischen GesellschaftHannover und des Verein Le Carrefour e.V. Ort: Neues Rathaus Hannover, Bürgersaal, Trammplatz 2, 30159 Hannover Am 10. Juni 1944 blieb im französischen Oradour-surGlane die Zeit stehen. Das Dorf im nordwestlichen Zentralmassiv wurde von der SS-Panzerdivision „Das Reich“ in Schutt und Asche gelegt. Bei diesem Kriegsverbrechen wurden 642 Zivilisten ermordet – knapp 30 überlebten. Als Mahnmal blieben die Trümmer des Ortes bestehen und erinnern noch heute an das grausame Massaker. An diese Gräueltaten erinnert nun das Buch „Oradour – Geschichte eines Massakers / Histoire d’un massacre“ der französischen Autorin Florence Hervé und des Fotografen Martin Graf. Dr. phil. Florence Hervé, Autorin, Journalistin und Dozentin, hat u.a. zahlreiche Bücher zum Thema Frauenwiderstand in Frankreich und Deutschland veröffentlicht. Der Fotograf Martin Graf hat sich schon lange mit dem Massaker von Oradour-sur-Glane auseinandergesetzt. Bereits in den 1990er Jahren hat Graf das Grauen von Oradour in Bildern festgehalten. 2014 besuchte er Oradour erneut. Anlässlich der Eröffnung am 1. September 2015 lädt Antenne Métropole zu einer Diskussion über „Krieg und Frieden in Europa“ mit internationalen Gästen ein. Der Fotograf Martin Graf ist anwesend. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ „Alle Nähe fern“. Autorenlesung mit André Herzberg 02.09.2015, 19 Uhr Veranstalter: Jüdische Bibliothek der Israel Jacobson Gesellschaft Hannover Ort: Synagoge „Etz Chaim“, Fuhsestr. 6, 30419 Hannover Zwei Generationen, zwei Weltkriege, zwei Diktaturen – die bewegende Geschichte einer deutsch-jüdischen Familie: Der Großvater Heinrich Zimmermann hatte es vom einfachen Lederhändler zum mittelständischen Unternehmer gebracht, pflegte ein deutsch-ationales Weltbild. In buchstäblich letzter Sekunde retten sich er und seine Frau ins Exil. Den Sohn Paul haben sie schon vorher nach England in Sicherheit gebracht. Nach dem Krieg geht Paul als überzeugter Kommunist in die DDR, verdrängt dort seine Herkunft, lebt "bescheiden“ als ranghoher Funktionär. Sein Sohn Jakob, der Erzähler des Romans, wird nach einer schwierigen Kindheit Sänger, durchlebt nach dem Mauerfall eine existenzielle Krise und findet nach langem Suchen zum Judentum und zu sich selbst. André Herzberg erzählt eine Familiengeschichte. Eine Geschichte, die das Alte Testament berührt, New York, Havanna, Kapstadt, Tel Aviv, vor allem aber Deutschland. Seine Wälder, Städte, Konzentrationslager, Fabriken, Kasernen, Synagogen, Bühnen und Friedhöfe. Mit einfachen Sätzen vermisst Herzberg ein deutsches Jahrhundert. André Herzberg, 1955 in Ostberlin geboren, ist seit über dreißig Jahren Musiker und vor allem als Frontmann und Sänger der in der DDR gegründeten Rockband „Pankow“ berühmt geworden. Seine Familie lebt heute in Afrika, England und Deutschland. Seine Vorfahren lebten in Hannover. -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Ansichten von Neustadt am Rübenberge. Geschichtsbilder – Bildergeschichte(n) 04.09. - 13.09.2015 Veranstalter: Arbeitskreis Regionalgeschichte und Geschichtswerkstatt Neustadt a. Rbge Ort: Neustadt a. Rbge., Schloss Landestrost, Schlossstraße Weitere Ausstellungsorte und –termine: 1. Oktober – 30. November 2015 Neustadt a. Rbge., Verwaltungsgebäude der Stadt (Foyer), Nienburger Str. 31 Führungen durch die Ausstellung können angemeldet werden unter: 05032-61705 oder 05032-63803 Neustädter Bahnhof,Postkarte vom Beginn des 20. Jahrhunderts Im Mittelpunkt dieser Ausstellung stehen Bilder, mit denen eine Annäherung an die soziale, politische und architektonische Geschichte von Neustadt a. Rbge. versucht wird. Gezeigt wird die Entstehung der Stadt als Teil einer militärischen Festung, das alltägliche Leben der Ackerbürger und –bürgerinnen und ihr unvermeidlicher Abstieg im Zuge der Industrialisierung. In weiteren Kapiteln geht es um die Auseinandersetzungen zwischen Obrigkeitsstaat und demokratischen Bestrebungen vom Kaiserreich bis in die Weimarer Republik, um die entfesselte Gewalt in der NS-Diktatur und um Kontinuitäten und Neuanfänge nach 1945. Nicht zuletzt wird die Frage gestellt, was Bilder überhaupt aussagen und welche Geschichtsbilder, Bildergeschichte(n) oder Ansichten sie vermitteln können. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Sommerfest des Vereins Begegnung Christen und Juden Niedersachsen e.V. 06.09.2015, 15 Uhr Veranstalter: Begegnung Christen und Juden Niedersachsen e.V. Ort: Petri-Gemeinde, Dörriesplatz, Hannover Es gibt Nahrung für den Geist (ein Vortrag), für die Seele (wunderbare Musik) und für den Körper (Kaffee und Kuchen). Der Blick-Wechsel-Preis wird verliehen. Darüber hinaus gibt es Zeit für anregende Gespräche und Begegnungen und auch eine Tombola mit hochwertigen Preisen. -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Wanderausstellung des Verfassungsschutzes Niedersachsen: „Gemeinsam gegen Rechtsextremismus“ 7.09. - 16.10.2015 Veranstalter: Region Hannover - Gedenkstätte Ahlem; Nieders. Ministerium für Inneres und Sport, Verfassungsschutzabteilung Ort: Gerson-Saal der Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, 30453 Hannover Die Ausstellung informiert über die unterschiedlichen Erscheinungsformen des Rechtsextremismus, ebenso wie über seine Ziele, Taktiken und Strategien. Wer dem Rechtsextremismus erfolgreich begegnen will, muss sein Auftreten, seine Inhalte und Absichten erkennen. Ein kurzer Film führt in das Thema der Ausstellung ein und vermittelt einen Eindruck von den jüngeren Entwicklungen der rechtsextremistischen Szene. Im Mittelpunkt stehen die Werbemethoden, mit denen Rechtsextremisten junge Menschen ködern wollen. Anhand von Beispielen rechtsextremistischer Musik wird dargestellt, wie dieses Medium von Rechtsextremisten missbraucht wird, um für ihre hasserfüllte und menschenverachtende Ideologie zu werben. Zugleich möchte die Ausstellung Möglichkeiten zur Gegenwehr und Prävention aufzeigen. Die Ausstellung richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit und vor allem an Schülerinnen und Schüler aller Schulformen ab der 8. Klasse. Für Schulklassen und Gruppen wird empfohlen, an einer Führung teilzunehmen. Die Führungen werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Verfassungsschutzes kostenlos durchgeführt. Anmeldungen unter [email protected] oder telefonisch unter 0511/616-23745. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------„ ... ein voller Erfolg der Luftwaffe”: Die Vernichtung von Guernica / Gernika am 26. April 1937. Geschichte und Gegenwart eines deutschen Kriegsverbrechens 07.09. – 18.09.2015 Veranstalter: Arbeitskreis Regionalgeschichte und Geschichtswerkstatt Neustadt a. Rbge Ort: Neustadt a. Rbge., Gymnasium (Foyer), Gaußstr. 14 Weitere Ausstellungsorte und -termine: 19.09. – 8.10.2015, Neustadt a. Rbge., KGS, Leinstr. 85 09.10. – 06.11.2015, Neustadt a. Rbge., Volkshochschule Hannover Land (Foyer), Suttorfer Straße 8 Am 26. April 1937 wurde die baskische Stadt Gernika durch deutsche Kampfflieger der Legion Condor während des Spanischen (Bürger-) Krieges fast vollständig zerstört. Dieses Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung einer unverteidigten Stadt löste weltweit Entsetzen aus. Pablo Picasso schuf unter dem Eindruck der Vernichtung sein wohl bekanntestes Bild, nannte es einfach „Guernica“ und machte diesen Namen bis heute zum Symbol für faschistischen Terror und die Schrecken des Luftkrieges. Ein Teil der Täter, die in Spanien einen Militärputsch gegen die gewählte Gernika nach dem Bombardement der Legion republikanische Regierung unterstützten, Condor waren auf den Fliegerhorsten Langenhagen, Wunstorf und Delmenhorst ausgebildet worden. In der Ausstellung werden nicht nur Geschichte und militärische Folgen der Vernichtung Gernikas rekonstruiert, es geht auch um die langjährige Vertuschung eines Kriegsverbrechens. -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Was ist Völkermord? Eine Einführung in die Genozid-Forschung 09.09.2015, 18.30 Uhr Veranstalter: Ada und Theodor-Lessing Volkshochschule Hannover in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Politische Psychologie und dem Institut für Soziologie an der Leibniz Universität Hannover Ort: Ada und Theodor Lessing-Volkshochschule, Burgstraße 14, 30159 Hannover, Saal 1. Referent: Prof. Dr. Rolf Pohl, Leibniz Universität Hannover Moderation: Arzu Altug, VHS Hannover Die 1948 beschlossene und 1951 in Kraft getretene Genozid-Konvention der UN definiert Völkermord als Handlungen, die ausgeübt werden, um eine nationale, ethnische, „rassische“ oder religiöse Gruppe ganz oder zum Teil durch Tötung, physische oder psychische Verletzung, die Auferlegung schädlicher Lebensbedingungen, Maßnahmen zur Geburtsverhinderung sowie die Verschleppung von Kindern zu zerstören. Es kommt also wesentlich auf die Absicht und damit auf das an, was in den Köpfen der Verantwortlichen und der TäterInnen vorgeht. Wie aber „funktioniert“ ein Genozid, welche politischen und sozialen Rahmenbedingungen sind erforderlich, was motiviert die TäterInnen und schließlich: Lassen sich die bekannten Völkermorde überhaupt miteinander vergleichen? Diesen Fragen wird der einleitende Überblicksvortrag aus interdisziplinärer Perspektive nachgehen. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------„Oradour-sur-Glane“ – Geschichte eines Massakers. Autorenlesung mit Florence Hervé 10.09.2015, 19 Uhr Veranstalter: Metropolregion Hannover – Braunschweig – Göttingen – Wolfsburg und Antenne Métropole. Mit freundlichen Unterstützung der Deutsch-Französischen Gesellschaft Hannover und dem Verein Le Carrefour e.V. Ort: Neues Rathaus Hannover, Bürgersaal, Trammplatz 2, 30159 Hannover Anlässlich der Ausstellung „Oradour-surGlane“ – Geschichte eines Massakers, die vom 1. – 13. September 2015 im Bürgersaal des Neuen Rathauses zu sehen ist, liest die Autorin Florence Hervé aus ihrem zweisprachigen Text-Foto-Band, der die Zerstörung des französischen Oradour am 10. Juni 1944 durch die SSPanzerdivision „Das Reich“ dokumentiert. Der Band ist entstanden in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Martin Graf. Die Lesung findet in deutscher Sprache statt. -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Israel begegnen Termine: Donnerstags, 10., 17., 24. September und 1. Oktober 2015, jeweils 18 Uhr Veranstalter: Begegnung Christen und Juden Niedersachsen e.V. Ort: Hanns Lilje Haus, Knochenhauerstraße 33, 30159 Hannover Referent: Maik Schwarz, Kandidat des Predigtamtes Kosten: 24,80 €, für Nicht-Mitglieder 29,80 € (Stichwort: Israel) Der evangelische Theologe Maik Schwarz lebte und arbeitete fast drei Jahre in Jerusalem. Er studierte an der Hebräischen Universität. Bis vor wenigen Monaten begleitete er die Studierenden des Studienjahres „Studium in Israel“ und arbeitete in der evangelischen Gemeinde in Jerusalem. In der Stadt der drei abrahamitischen Religionen prallen zahlreiche unterschiedliche religiöse Strömungen und politische Interessen aufeinander. Gemeinsam mit Maik Schwarz erkunden Sie Religion und Politik in Israel an insgesamt vier Abenden. Am dritten Abend der Reihe berichten Freiwillige der Aktion Sühnezeichen / Friedensdienste über ihre Erfahrungen im Land und von ihren Projekten. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Tag des offenen Denkmals 13.09.2015 Veranstalter: Deutsche Stiftung Denkmalschutz und Initiativen vor Ort Orte: s. u. „Denkmalschutz live“ – unter diesem Grundsatz besuchten allein in den vergangenen zehn Jahren rund 40 Millionen Bundesbürger den Tag des Denkmals. Einmal im Jahr öffnen Denkmale kostenfrei, die sonst nicht allgemein zugänglich sind, um sie durch Führungen und bunte Rahmenprogramme „erlebbar“ zu machen. Nicht nur den hauptberuflichen Denkmalpflegern soll der Tag ein Forum bieten, Probleme und Erfolge ihrer Arbeit – gerade in Zeiten knapper Kassen – vorzustellen und in der Bevölkerung für den Denkmalschutz zu werben. Auch für die vielen privaten Eigentümer, ehrenamtlichen Helfer und engagierten Vereine, die sich der Erhaltung historischer Bauten und Stätten widmen, bietet das jährlich stattfindende Ereignis eine hervorragende Gelegenheit, ihre Arbeit der Öffentlichkeit zu präsentieren. Der Tag des offenen Denkmals findet am 13. September 2015 unter dem Motto „Handwerk, Technik, Industrie“ statt. In Hannover sind unter anderem beteiligt: Alte Predigthalle auf dem jüdischen Friedhof (An der Strangriede 55, 30167 Hannover), der Gedenkstein Konzentrationslager Limmer (Sackmannstraße, Ecke Stockhardtweg, 30453 Hannover Limmer) und das Museum August Kestner (Trammplatz 3, 30159 Hannover). Nähere Informationen: http://tag-des-offenen-denkmals.de/laender/ni/293/11979/ --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- „Es ist ganz gleich, ob ein Garten klein oder groß ist.“(Hofmannsthal) - Literarischer Rundgang über das Außengelände der Gedenkstätte Ahlem mit Marie Dettmer 13.09.2015, 15 Uhr Veranstalter: Region Hannover - Gedenkstätte Ahlem Ort: Gerson-Saal der Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, 30453 Hannover Die Gartenbauschule in Ahlem – gegründet 1893 – war eine Institution, die durch den Terror des Nationalsozialismus von diesem Ort verschwand. Aber die Gartenbauschule lebt weiter – Absolventen haben als „Ahlemites“ in aller Welt die in Ahlem erlernte Gartenbaukunst verbreitet. Wir wollen ihnen mit einem literarischen Streifzug durch die Welt des Gartens und des Gartenbaus die Ehre erweisen. Hören Sie Lyrik und Prosa von der Antike bis in unsere Gegenwart, vorgetragen von der literarischen Komponistin und Rezitatorin Marie Dettmer im Rahmen einer Führung über das Außengelände der Gedenkstätte Ahlem. Marie Dettmer liest – das verheist immer ein besonderes Erlebnis. Denn sie tragt nicht einfach nur vor. Die Hannoveranerin verbindet in ihrer Rezitierkunst ausgewahlte Gedichte und Geschichten mit Informationen zu den Autoren der vorgetragenen Lyrik und Prosa und gibt Einblicke in zeitgeschichtliche Zusammenhange. Literarische Komposition nennt Marie Dettmer ihre Vortragsart. Wer ihr zuhört, kann bekannte Schriftsteller neu entdecken und bislang ungelesene Poeten für sich dazu gewinnen. Autoren eine Stimme zu geben, gelingt ihr auf intensive und stets überraschende Weise. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Die Kultur der Schlacht. Waterloo zwischen Ereignis und Erinnerung 15.09.2015, 18 Uhr Veranstalter: Historisches Museum Hannover Ort: Historisches Museum Hannover, Pferdestraße 6, 30159 Hannover Referentin: Prof. Dr. Marian Füssel, Göttingen Der Vortrag rekonstruiert die Geschichte jenes denkwürdigen Ereignisses in individuellen Erfahrungen und kollektiven Erinnerungen. Im Sinne einer Kulturgeschichte der Schlacht verbinden sich damit die Praktiken der Gewalt mit den Imaginationen eines europäischen Erinnerungsortes. Als historisches Ereignis besonderer Art steht eine Schlacht für Kampf und Entscheidung in einer extremen Verdichtung in Raum und Zeit. An einem Tag wurden nicht nur zehntausende Männer getötet oder verwundet, sondern es entschied sich mitunter auch die politische Zukunft ganzer Nationen. Kaum ein Ereignis versinnbildlicht dies mehr als Waterloo, das zu einer Chiffre von Niederlage und Epochenbruch ebenso wie von Befreiung und Neubeginn geworden ist. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Filmreihe Erinnerungsbilder: Der Letzte der Ungerechten R: Claude Lanzmann, Frankreich/Österreich, 2013, 220‘ 15.09.2015, 19 Uhr Veranstalter: Kino im Künstlerhaus in Kooperation mit der Landeshauptstadt Hannover – Städtische Erinnerungskultur Ort: Kino im Künstlerhaus, Sophienstraße 2, 30159 Hannover Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland 1938 kämpfte der Rabbiner Benjamin Murmelstein als hochrangiger Funktionär der von Adolf Eichmann kontrollierten Israelitischen Kultusgemeinde Wien und als »Judenältester« des Ghettos Theresienstadt sieben lange Jahre gegen die Vernichtung. Gleichzeitig verhalf er 121.000 Juden erfolgreich zur Emigration. Der Film offenbart die außergewöhnliche Persönlichkeit Murmelsteins, seine faszinierende Intelligenz, seinen unumstößlichen Mut und das große Erinnerungsvermögen. Der großartige Geschichtenerzähler berichtet ironisch, sarkastisch und aufrichtig über drei Epochen hinweg, von Nisko nach Theresienstadt und von Wien nach Rom. (absolut medien) -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Eröffnung der Sonderausstellung: „Gemeinsam gegen Rechtsextremismus“ Wanderausstellung des Verfassungsschutzes Niedersachsen 17.09.2015, 17 Uhr Veranstalter: Region Hannover - Gedenkstätte Ahlem; Nieders. Ministerium für Inneres und Sport, Verfassungsschutzabteilung Ort: Gerson-Saal der Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, 30453 Hannover Mit Hauke Jagau, Regionspräsident und Maren Brandenburger, Präsidentin des Nieders. Verfassungsschutzes Im Anschluss an die Wortbeiträge findet ein Empfang mit musikalischer Begleitung statt. Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die Ausstellungeröffnung aus organisatorischen Gründen erst nach dem offiziellen Ausstellungsbeginn am 07.09.2015 stattfindet. Wir bitten um Anmeldung bis zum 11. September 2015 unter [email protected] Die Ausstellung informiert über die unterschiedlichen Erscheinungsformen des Rechtsextremismus, ebenso wie über seine Ziele, Taktiken und Strategien. Wer dem Rechtsextremismus erfolgreich begegnen will, muss sein Auftreten, seine Inhalte und Absichten erkennen. Ein kurzer Film führt in das Thema der Ausstellung ein und vermittelt einen Eindruck von den jüngeren Entwicklungen der rechtsextremistischen Szene. Im Mittelpunkt stehen die Werbemethoden, mit denen Rechtsextremisten junge Menschen ködern wollen. Anhand von Beispielen rechtsextremistischer Musik wird dargestellt, wie dieses Medium von Rechtsextremisten missbraucht wird, um für ihre hasserfüllte und menschenverachtende Ideologie zu werben. Zugleich möchte die Ausstellung Möglichkeiten zur Gegenwehr und Prävention aufzeigen. Die Ausstellung richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit und vor allem an Schülerinnen und Schüler aller Schulformen ab der 8. Klasse. Für Schulklassen und Gruppen wird empfohlen, an einer Führung teilzunehmen. Die Führungen werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Verfassungsschutzes kostenlos durchgeführt. Flyer 22814_01.04_Ahlem_Programm_Inhalt_2-2015_GESAMT.pdf -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------„Der Kick“ – filmische Theaterdokumentation mit Gesine Schmidt (Autorin) 20.09.2015, 15 Uhr Veranstalter: Region Hannover - Gedenkstätte Ahlem Ort: Gerson-Saal der Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, 30453 Hannover Der Film thematisiert den Mord an Marinus Schöberl, der am 12. Juli 2002 in Potzlow (Brandenburg / Uckermark) von drei Jugendlichen (zwischen 17 und 23 Jahren) umgebracht wurde. Sie misshandelten und quälten den 16-jährigen Marinus eine Nacht lang, töteten ihn auf grausame Weise und vergruben seine Leiche neben einem Schweinestall. Die Täter gehörten der rechten Szene an. Sie zwangen ihn, sich »Jude« zu nennen und prügelten danach umso stärker auf ihn ein. Monatelang blieb die Tat unentdeckt, bis einer der Täter zwei andere Jugendliche zum Opfer führte. Für die Misshandlung gab es Zeug/inn/en und Mitwissende, nach dem Verschwinden des Mordopfers jedoch keinerlei Aussagen. Die Frage, wie so etwas geschehen konnte und kann, war Anlass für den Film. Der Dokumentarfilmer Andres Veiel recherchierte mehrere Monate gemeinsam mit der Theaterdramaturgin Gesine Schmidt vor Ort, befragte Eltern, Nachbar/inne/n und Bekannte der Täter und des Opfers. Sie studierten intensiv Akten, Vernehmungsprotokolle, Anklage, Plädoyers und Urteile des Gerichtsprozesses. Die Ergebnisse ihrer Recherche verdichteten sie zu einem filmischen Protokoll für zwei Schauspieler, die insgesamt 19 verschiedene Rollen übernehmen und szenisch darstellen. Der Kick versucht, den Strukturen und Biografien hinter der Tat eine Sprache zu geben. Buch von Andres Veiel: Der Kick – Ein Lehrstück über Gewalt, München 2007. Im Publikumsgespräch: Gesine Schmidt, 1966 in Köln geboren, arbeitete nach dem Studium der Komparatistik, Neugermanistik und Theaterwissenschaft als Dramaturgin an verschiedenen Theatern, u.a. am Berliner Ensemble, am Maxim Gorki Theater und am Deutschen Theater Berlin. Seit 2009 arbeitet sie als freie Autorin in Berlin, sie hat als Autorin den Stücktext mit gestaltet und an der Entstehung des Films mitgewirkt. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Gedenkstätten-Fahrradtour 2015 20.09.2015, 10 Uhr Veranstalter: Verein „Gegen das Vergessen/NS-Zwangsarbeit e.V.“ und Allgemeiner Deutscher Fahrradclub Hannover (ADFC) Treffpunkt: Schulenburger Landstr. / Ecke Friedenauer Str. Die Fahrradtour hat folgende Stationen: 1. Mahnmal Brinker Hafen (Hackethalstr.) 2. Godshorn (verschiedene Haltepunkte) 3. Kananohe 4. Evershorst 5. Langenhagen Die auch in diesem Jahr durchgeführte Gedenkstätten-Fahrradtour umfasst ca. 35 km und führt teilweise um das Flughafenareal (Kananohe, Evershorst) herum. Gemeinsam mit dem Allgemeinen Fahrrad Club (ADFC) wollen wir an die Opfer des Faschismus und an die Verbrechen an den Zwangsarbeiter/innen an den Stationen erinnern. Insbesondere auch an das von unserem Verein erstellte Mahnmal zum Gedenken an die 296 toten Kinder der Zwangsarbeiterinnen in Godshorn. Als weiterer Höhepunkt wird ein Besuch des von unserem Verein initiierte und am 25. September 2015, 13.30 Uhr Hansastr. 10 (Nordhafen) vor dem ehemaligen Gelände von Günther Wagner Verpackungswerke, heute Silgan White Cap. einzuweihende Mahnmal darstellen. Bei der Fa. Günther Wagner arbeiteten bis 1945 ca. 2.000 Zwangsarbeiter/innen aus ganz Europa – Niederlande, Belgien, Frankreich, Italien etc. – darunter 540 Polen und 650 Russen. Die heutige Fa. Silgan White Cap, die nicht Rechtsnachfolgerin von Günther Wagner Verpackungswerke ist, wird in Zusammenarbeit mit dem Verein „Gegen das Vergessen ./. NS-Zwangsarbeit e.V.“ das Mahnmal am Freitag, den 25. September 2015 der Öffentlichkeit in Anwesenheit des OB St. Schostock übergeben. Aus organisatorischen Gründen wird eine Anmeldung zur Teilnahme erbeten: Verein „Gegen das Vergessen ./. NS-Zwangsarbeit e.V. unter der E-Mail-Adresse: [email protected] Flyer Fahrradtour2015-040915-Allgem.pdf Flyer Einladung 250915.pdf ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Deutsche Schuld und Schulden in Griechenland. Die Deportation der jüdischen Bevölkerung aus Thessaloniki und die ungeklärte Frage der Entschädigung 20.09.2015 Veranstalter: Arbeit und Leben, DGB Region Hannover, IGM Hannover, Loccumer Initiative, Pavillon, Verein gegen das Vergessen, Verein der Epiroten Ort: Kulturzentrum Pavillon, Lister Meile 4, 30161 Hannover Vortrag von Hans-Rüdiger Minow, Vorstandssprecher „Zug der Erinnerung“ Die ungeklärte Frage der Entschädigung - Vortrag und Diskussion Schulden müssen zurückgezahlt werden, wird die griechische Regierung resolut dran erinnert. Bei den Schulden der Rechtsnachfolger des NS-Deutschlands und der Reichsbahn, BRD und DB, gilt es anscheinend anders: Die Reichsbahn-Verbrechen seien einfach zu umfangreich, als dass man sie mit Geld "wieder gut machen" könnte. Und wie dreist es sei, solche Schuld/en heute seitens der griechischen Regierung anzusprechen, wird uns in hiesigen Medien erzählt. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Begleitprogramm zur Ausstellung „Gemeinsam gegen Rechtsextremismus“ „Aktuelle Erscheinungsformen im Rechtsextremismus“ 21.09.2015, 18 Uhr Veranstalter: Region Hannover - Gedenkstätte Ahlem; Nieders. Ministerium für Inneres und Sport, Verfassungsschutzabteilung Ort: Haus der Region, Hildesheimer Str. 18, 30169 Hannover Vorträge und Diskussion: Referenten: Wolfgang Freter, Nieders. Verfassungsschutz,und Gerhard Bücker, Landespräventionsrat Niedersachsen Die Vorträge beschäftigen sich mit aktuellen Tendenzen im Rechtsextremismus. Dabei beziehen sie sich nicht nur auf die verschiedenen Erscheinungsformen und Entwicklungen, sondern auch auf Ziele, Strategien und Taktiken, die Rechtsextremisten anwenden. Zu Beginn wird eine Einführung in den Rechtsextremismus gegeben, welche Gruppierungen derzeit aktiv sind und vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Auch die Bedeutung des Erfolgs rechtspopulistischer Parteien wird im Vortrag angesprochen. Berichtet wird von Netzwerken und Aktivitäten in Niedersachsen und in der Region Hannover, was sich nach dem Verbot von „Besseres Hannover“ verändert hat und wer die Identitären sind. Im Anschluss an die Vorträge hat das Publikum die Möglichkeit, Fragen an die Experten zu stellen. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Literatur und Boxen Stephanie Bart und Johann Rukelie Trollmann Saskia Hennig von Lange und Max Schmeling 21.09.2015, 19.30 Uhr Veranstalter: Kulturbüro der Stadt Hannover, Region Hannover - Gedenkstätte Ahlem; Akademie Literatur und Leben Ort: Künstlerhaus, Sophienstraße 2, 30159 Hannover Stephanie Bart und Saskia Hennig von Lange im Gespräch mit Sabine Göttel und Christina Rohwetter. Zwei Boxer, zwei Romane, zwei Autorinnen in Lesung und Gespräch: In ihrem flirrenden Gesellschaftspanorama „Deutscher Meister“ erzählt Stephanie Bart von dem charismatischen Boxer Johann Rukelie Trollmann aus Hannover, dem die Nazis im Sommer 1933 den deutschen Meistertitel aberkennen, weil er ein Sinto ist. Vom Siegen und Verlieren, vom Zu-Boden-Gehen und Weitermachen, von Leben und Tod handelt auch Saskia Hennig von Langes Roman „Zurück zum Feuer“. Hier geraten die Protagonisten in die Aura Max Schmelings und nehmen den Kampf auf gegen das Verschwinden außerhalb des Boxrings. Sabine Göttel und Christina Rohwetter von der Akademie Literatur und Leben moderieren das Gespräch über Lebensgeschichten im Bannkreis historischer und poetischer Wahrheit. Stephanie Bart, geboren 1965, studierte Ethnologie und Politische Wissenschaften an der Universität Hamburg. Als Autorin debütierte sie mit dem Roman „Goodbye Bismarck“. Für „Deutscher Meister“ erhielt sie ein Stipendium des Deutschen Literaturfonds sowie den Rheingau Literatur Preis. Saskia Hennig von Lange, geboren 1976, studierte Angewandte Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte an der Universität Gießen. Ihr Debüt „Alles, was draußen ist“ erhielt den Wortspiele Literaturpreis und den Rauriser Literaturpreis. Ihr Roman „Zurück zum Feuer“ wurde mit dem Clemens-Brentano-Förderpreis aus gezeichnet. Saskia Hennig von Lange nahm 2015 am Wettbewerb um den Ingeborg Bachmann-Preis teil. Eintritt: 9 €/6 €; Karten: Abendkasse und VVK | Künstlerhaus Montag-Freitag, 12-18 Uhr --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------„…sie sprechen von mir nur leise…“ - Lyrisch-musikalisches Portrait der Literatin Mascha Kaléko von Paula Quast (Schauspielerin) 27.09.2015, 15 Uhr Veranstalter: Region Hannover - Gedenkstätte Ahlem Ort: Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, 30453 Hannover Die Schauspielerin Paula Quast und der Musiker Henry Altmann haben eine Hommage an die Literatin Mascha Kaléko kreiert, wobei sich die beiden Künstler zwischen Rezitation und Schauspiel bewegen. Das Programm hat eine ganz eigene Dramaturgie, die klassische Musik und der Tisch mit der Blattsammlung als Requisite machen daraus eine Art von Kammerspiel. Paula Quast spricht die Werke von Mascha Kaléko im Vertrauen auf die Kraft des einzelnen Wortes, durch den Mut zur Pause lasst sie ihnen Raum, ihre Wirkung zu entfalten. Ihr Gesichtsausdruck und ihre Körperhaltung sind unaufdringlich und doch ist sie so präsent, dass sie und Mascha Kaléko im Laufe der Inszenierung immer mehr zu einer Person verschmelzen. Der Musiker Henry Altmann lässt mit seinen Kompositionen die Melancholie hörbar werden, welche die Werke umgeben, dabei überdecken die Tone aber nicht die für Mascha Kaléko ebenfalls typische Ironie, mit der sie die Welt zu kommentieren wusste. Paula Quast wurde in Hamburg geboren und entwickelte schon früh eine tiefe Liebe zu Schauspiel und Oper. 1996 präsentierte sie erstmals das Mascha Kaléko-Programm der Öffentlichkeit und war damit eine der ersten, die die Dichterin aus der Vergessenheit holte. Henry Altmann (Bass, Perkussion, Mandoloncello, Glockenspiel, Klavier, Komposition) studierte in Hamburg und New York und lebte in Paris und Dresden, wo er für das Staatstheater TJG und das Festspielhaus Hellerau spielte und komponierte. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
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