Rotwildzählung Kurzbericht 2015

Bau und Umwelt
Jagd und Fischerei
Kirchstrasse 2
8750 Glarus
Glarus,7. Mai 2015
Kurzbericht Scheinwerfertaxation: Rotwild- und Rehwildzählung 2015
Datum/Zeit: Kanton 23/24. März 2015; Klöntal: 24/25.März 2015; jeweils ab 23.00 Uhr
Wetter:
Heiter, um 0°C; leer-¼-Mond, zunehmend
Vegetationsgrenze:
900 m.ü.M.
Schneegrenze:
1600 m.ü.M.
Allgemeines
Zusammen mit der interessierten Jägerschaft wurde in der Nacht vom 23. auf den 24. März
2015 auf 9 Routen mittels Scheinwerfertaxation das Rotwild wie auch das Rehwild gezählt.
In der Nacht vom 24. März 2015 wurde durch die Wildhut das Wild im Klöntal erfasst. Somit
wurden insgesamt die gleichen 10 Routen ausgezählt wie in den Vorjahren.
Die Zählbedingungen können, trotz des schneearmen und milden Winters als gut bis sehr
gut bezeichnet werden. Auch wenn ein Erfassen des Rotwildes im nördlichsten Teil des Kantons (Bilten, Niederurnen) als schwierig betrachtet werden muss, da die Vegetation sowie
das Narungsangebot im Wald ungleich grösser ist, als im restlichen Kantonsgebiet.
Rotwild
Insgesamt wurden 441 Stück Rotwild gezählt, was aufgrund der Zählung von 2013 und den
getätigten Abschüssen in den Jahren 2013 und 2014 in etwa zu erwarten war (2014 keine
Zählung, Tab. 1).
Die Zählung ist gegenüber dem Jahr 2013 um 78 Stück Rotwild tiefer ausgefallen. Die Zusammensetzung des Bestandes hat sich jedoch stark verschoben, so macht sich vor allem
der erhöhte Abschuss bei den reproduzierenden Tieren (Kühen) in den Jagdbanngebieten,
mittels Teilöffnung und der Beizugsjagd sowie die Herbstjagd mit der Bejagung des Kahlwildes bemerkbar. Die Kühe haben von 255 Stück auf 183 Stück (- 72 Kühe) abgenommen,
was neu einem GV von 1: 1.32 (Kühen:Stieren) entspricht (letzte Zählung GV 1:1.65). Die
Zahl der Kälber blieb stabil, wobei der prozentuale Anteil mit 56.3% wieder dem langjährigen
Mittel entspricht (Tab. 1).
Tab. 1: Zusammenstellung der Zählergebnisse des Rotwildes seit 2008. Unbest.: unbestimmt; GV
S:K: Geschlechterverhältnis Stiere: Kühe; %K: Anteil Kälber gemessen an der Anzahl Kühe
Jahr
Total
Stiere
Kühe
Kälber
Unbest.
GV S:K
%K
2015
441
138
183
103
17
1 : 1.32
56.3
2013
519
154
255
96
14
1 : 1.65
37.7
2012
416
107
202
104
0
1 : 1.88
51.5
2011
345
97
129
88
31
1 : 1.33
68.2
2010
204
72
80
48
0
1 : 1.11
60.0
2009
347
108
155
84
0
1 : 1.44
54.2
2008
441
111
208
122
0
1 : 1.87
58.7
Eine Verbesserung der Verteilung des Rotwildes im Kanton konnte über die letzten Jahre
dank der eingeschränkten Jagdmöglichkeiten im offenen Jagdgebiet beibehalten werden.
Das Rotwild war im Winter über das ganze Kantonsgebiet verteilt, es gab keine übermässigen Massierungen. Jedoch haben die Abschüsse im offenen Jagdgebiet gegenüber den Vorjahren deutlich abgenommen. Mit der Schaffung von kleinen Schongebieten sowie der Freigabe von sämtlichem Rotwild im offenen Jagdgebiet (während der Hochwildjagd) soll dem
künftig entgegengewirkt werden.
Im Herbst 2015 wird mit einem Rotwildbestand von rund 680 Tieren (inkl. beweisbarer DZ
nach Fasel) gerechnet, wobei der Zuwachs von rund 160 Kälbern eingerechnet ist.
Rehwild
Insgesamt wurden 322 Rehe gezählt, was der tiefsten Zählung seit 2005 (284 Reh) entspricht. Auffallend ist der hohe Geissenanteil, der Kitzanteil liegt in Anbetracht des milden
Winters relativ tief.
Tab. 2: Zusammenstellung der Zählergebnisse des Rehwildes seit 2008. Unbest.: unbestimmt; GV
S:G: Geschlechterverhältnis Böcke: Geissen; %K: Anteil Kitze gemessen an der Anzahl Geissen
Jahr
Total
Böcke
Geissen
Kitze
Unbest.
GV S:G
%K
2015
322
75
160
69
18
1 : 2.13
43.1
2013
449
102
232
71
44
1 : 2.27
30.1
2012
379
99
188
81
11
1 : 1.90
43.1
2011
462
102
198
147
15
1 : 1.94
74.2
2010
404
109
184
111
10
1 : 1.69
60.3
2009
400
109
235
47
4
1 : 2.16
20.0
2008
504
142
300
62
1 : 2.11
20.7
Die Rehwildzählung ist auf einem tiefen Niveau, trotz des milden Winters. Als Gründe für die
tiefe Zählung könnten, die lange Jagdzeit, erleichterte Jagdbetriebsvorschriften, aber auch
die steigenden Fuchsbestände aufgezählt werden. Möglicherweise macht sich aber schon
das erhöhte Futterangebot in den durchforsteten Wäldern bemerkbar, so dass weniger Tiere
austreten und gezählt werden. Das gute Geschlechtsverhältnis beim Abschuss Geiss : Bock
sollte beibehalten werden.
Andere Arten
In Bilten wurde ein Uhu beobachtet.
2