Kurzbericht Wildschongebiete

Bau und Umwelt
Jagd und Fischerei
Kirchstrasse 2
8750 Glarus
31. August 2015
Vernehmlassung Wildschongebiete Jägerschaft
Erläuterungen Wildschongebiete
Im Bericht Rotwildbejagung Kanton Glarus - wildgerecht und waldgerecht1 vom April
2013 wurden verschiedene Massnahmen vorgeschlagen. Die Massnahme 7.1 betrifft die
Einrichtung von 6 bis 8 kleinen Schongebieten, um die Verteilung des Rotwildes vom Frühsommer bis zum Wintereinbruch zu erhalten und die Wildansammlungen in den Eidgenössischen Jagdbanngebieten zu verringern. Dafür ist es wichtig, bestimmte Einstandsgebiete im
freien Jagdgebiet, die das Rotwild gerne aufsucht, zu schonen und vor jagdlichem Einfluss
frei zu halten. Wie im Rotwildbericht weiter beschrieben wird, sind die wichtigsten Parameter,
nach denen das Rotwild seinen Aufenthaltsort wählt, Sicherheit und Nahrung. Die Jagd, vor
allem der Schuss auf das Wild und das Umfallen eines Artgenossen sind die stärksten Einflussfaktoren, die das Rotwild veranlassen, ein Gebiet zu verlassen.
Solche zu schonende Gebiete sollen in einem gleichmässigen Muster über das ganze Kantonsgebiet verteilt und von der Jagd ausgenommen sein. Die wichtigsten Eigenschaften dieser Gebiete sind:
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Die Einschränkungen gelten nur für die Jagd, die nichtjagende Bevölkerung ist von Wildschongebieten in ihren Tätigkeiten nicht betroffen.
Die durchschnittliche Grösse eines solchen Schongebietes liegt erfahrungsgemäss und
in Abhängigkeit von der Geländebeschaffenheit zwischen einem und zwei Quadratkilometern (100 – 200 Hektare).
Die Wildschongebiete sind mit den dort bestehenden Waldfunktionen zu koordinieren.
Zum Beispiel sollten solche Gebiete nicht in extrem schäl- oder verbissanfällige Waldflächen oder in Weisstannenverjüngungen zu liegen kommen.
Die Gebiete werden an Orten festgelegt, wo sich bereits heute schon beliebte Einstandsgebiete und Brunftplätze des Rotwildes befinden oder eine grosse Wahrscheinlichkeit
besteht, dass sich solche Einstandsgebiete und Brunftplätze mittelfristig etablieren.
Der Verlust an nutzbarer Jagdfläche durch diese Schongebiete ist auf die Gesamtjagdfläche bezogen gering. Die Flächen umfassen vor allem Einstandsgebiete, wo das Wild
tagsüber ruht. An der Peripherie solcher Gebiete tritt das Rotwild in der Regel abends
und morgens auf freie Flächen aus, wo es auch bejagt werden kann. Nur der Kern des
Rückzugsraumes ist von der Jagd ausgenommen, damit das Wild sich dort sicher fühlt
und das Gebiet nicht grossräumig verlässt.
Die einzelnen Gebiete sollen untereinander vernetzt sein, das heisst, das Rotwild soll
ungehindert zwischen solchen Gebieten sowie weiteren, nicht geschonten Einständen
wechseln können. Dadurch werden die dazwischen liegenden Gebiete für die Jagd attraktiver2.
Die Wildschongebiete werden möglichst ausserhalb von guten Gamsgebieten gelegt.
S. Internet: http://www.gl.ch/xml_1/internet/de/application/d1256/d35/d348/d479/d2376/f2077.cfm
Im Durchschnitt werden in Graubünden rund 50% der Abschüsse des Rotwildes im unmittelbaren
Einzugsbereich der Schongebiete erlegt.
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Ein Monitoring über den Erfolg/Misserfolg der kleinen Schongebiete beinhaltet die Erfassung
der aktuellen Wildbestände durch eine Bestandsschätzung (Stichtagzählung), die jedes Jahr
wiederholt wird. Die Auswertung der Jagdstatistik wird Auskunft darüber geben, wie viel Wild
im Einzugsbereich der Schongebiete erlegt worden ist.
Ursprünglich waren acht Wildschongebiete vorgesehen, nach eingehenden behördeninternen Diskussionen wurden drei Wildschongebiete gestrichen und zwei neue vorgeschlagen.
Insgesamt sind nun sieben Wildschongebiete vorgesehen (Abb. 1). Ihre Flächen sind alle an
der unteren Grenze der notwendigen Grösse (Tab. 1).
Tabelle 1: Auflistung der Wildschongebieten und ihrer Fläche. In Rot sind die diskutierten,
aber nicht zu realisierenden Wildschongebiete aufgelistet, in grün die geplanten und zu realisierenden Wildschongebiete.
Schongebiet Nr. Bezeichnung
Fläche (ha)
1
Bülserwald
88
2
Britterwald
164
3
Firzwald
137
4
Klöntal
170
2
Chrampfegg
100
3
Rossmattertal
189
4
Schlössliwald
106
5
Bösbächi
129
6
Chrauchtal
92
7
Chameralp
138
Total
842
§
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Abbildung 1: Übersichtskarte über die sieben geplanten Wildschongebiete. Die Detailkarten
sind in einem separaten Dokument einsehbar.
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