ALT – Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit Tuberkulose : Vorbeugende Massnahmen beim Rindvieh Die Veterinärämter aus den Kantonen Graubünden, Appenzell, St. Gallen und aus dem Fürstentum Liechtenstein informieren. Rotwildkontakt vermeiden Tuberkulose ist eine chronische, bakteriel le Infektionskrankheit von Mensch und Tier. Der Verlauf ist meist fortschreitend und generalisiert. Die Infektion von Rin dern (Mycobacterium tuberculosis, Myco bacterium caprae und Muycobacterium bovis) ist rechtlich als auszurottende Tier seuche geregelt. Die Krankheit ist zusätz Gutes Beispiel. 24 Bündner Bauer 4 | 2015 lich eine Zoonose, das heisst, der Erreger kann vom Tier auf den Menschen über tragen werden. Die Rotwildpopulation in Vorarlberg ist punktuell stark Tuberkulose-verseucht. Zur frühzeitigen Erkennung einer allfälli gen Einschleppung der Tuberkulose in den heimischen Rotwildbestand wurde ein ALT – Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit Früherkennungsprojekt durchgeführt. Die Ergebnisse der Stichprobenuntersuchun gen beim Rotwild sind gut ausgefallen. Bei keinem der 97 Hirsche, welche im Rahmen des Stichprobenprogramms in den Kantonen Graubünden (42) und St. Gallen (38) sowie dem Fürstentum Liechtenstein (17) untersucht wurden, ist Tuberkulose festgestellt worden. Auch beim Fallwild oder beim aus gesundheitli chen Gründen erlegten Rotwild waren sämtliche Proben (4) negativ. Dennoch ist die Gefahr der Einschleppung der Tuberkulose in die Schweiz über Wild tiere jederzeit gegeben und auch in ab sehbarer Zukunft noch vorhanden. Die Tuberkulose wird bei direktem Kontakt mit einem kranken Stück Rotwild auch auf Vieh übertragen, kann aber auch indirekt über Futter und Wasser, kontaminierte Lecksteine oder andere Gegenstände übertragen werden. Es wird daher den Rinderbetrieben in grenznahen Regionen zu Vorarlberg mit höherer Wilddichte empfohlen, vorsorgli che Massnahmen zu treffen, um einen un mittelbaren direkten und auch mittelba ren Kontakt zwischen Rindern und Wild tieren zu verhindern. Gerade im Winter steht das Wild in tieferen Lagen oft in der Nähe von landwirtschaftlichen Tierhal tungsbetrieben, weshalb das fachgerech te Einzäunen von Ausläufen wichtig ist. Schlechtes Beispiel. (Fotos: ALT) dem Zugriff von Rotwild zu schützen. Er gänzend dazu empfiehlt sich ein sorgfälti ger Umgang mit Trocken- und Nassfutter sowie Futterresten, um ein Anziehen von Rotwild möglichst zu verhindern. Die Fo tos zeigen, wie man es machen respektive es nicht machen soll. Dr. med. vet. Giochen Bearth Kantonstierarzt-Stellvertreter Graubünden Zudem gilt es zu verhindern, dass Wildtie re an Siloballen, Fahrsilos und andere Fut tervorräte herankommen können. Diese sind zweckmässig, das heisst durch Zäune mit drei Litzen, durch doppelte Umzäu nung oder auf andere Art wirksam vor 4 | 2015 Bündner Bauer 25
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