Eröffnung der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in

DIE REGIERUNG
VON UNTERFRANKEN
TEILT MIT
- Es gilt das gesprochene Wort Rede des Regierungspräsidenten Dr. Paul Beinhofer
anlässlich der Eröffnung der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber
in Geldersheim auf dem Gelände der ehemaligen Conn Barracks
am 22. April 2015
Anrede
Es ist noch gar nicht lange her, da waren in diesen Häusern Angehörige der USStreitkräfte untergebracht. Morgen sollen hier die ersten Asylbewerber einziehen, insgesamt wurden Unterkunftsplätze für fast 200 Personen geschaffen.
Anrede
Ich möchte Sie alle sehr herzlich zur offiziellen Eröffnung der Gemeinschaftsunterkunft
Geldersheim der Regierung von Unterfranken auf dem Areal der ehemaligen Conn
Barracks hier im Landkreis Schweinfurt auf der Gemarkung Geldersheim begrüßen.
Mein besonderer Gruß gilt Ihnen, Herr Landrat Töpper und Ihnen Herr Bürgermeister
Brust, ebenso wie all den anderen Beteiligten, ohne deren konstruktives und effizientes
Zusammenwirken die Einrichtung dieser Gemeinschaftsunterkunft in der Kürze der Zeit
nicht möglich gewesen wäre. Herzlich begrüßen möchte ich an dieser Stelle auch die
Bürgermeisterin der Gemeinde Niederwerrn, Frau Bettina Bärmann. Niederwerrn ist ja
zu dieser Gemeinschaftsunterkunft noch näher gelegen als die eigentliche Standortgemeinde Geldersheim. Zu diesem Dreiklang - Landkreis Schweinfurt, Gemeinden Geldersheim und Niederwerrn - gehört auch die Stadt Schweinfurt als viertes Mitglied des
Pressesprecher:
Johannes Hardenacke
Postanschrift:
Regierung von Unterfranken
97064 Würzburg
Telefon: (09 31)3 80-11 09
[email protected]
Hausadresse:
Peterplatz 9
97070 Würzburg
Telefax: (09 31)380-21 03
http://www.regierung.unterfranken.bayern.de
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Zweckverbandes „Interkommunaler Gewerbepark Conn Barracks“. Deshalb gilt mein
Gruß ebenso dem Vertreter/der Vertreterin der Stadt Schweinfurt.
Die drei Unterkunftsgebäude sind nur ein kleiner Teil des riesigen Areals Conn
Barracks. Gerade deswegen war die intensive Zusammenarbeit der beteiligten staatlichen und kommunalen Stellen bei der Schaffung der Gemeinschaftsunterkunft auf diesem Teilareal besonders wichtig. Ich grüße daher die Vertreter der Bundesanstalt für
Immobilienangelegenheiten, der Immobilien Freistaat Bayern, des Staatlichen Bauamtes Schweinfurt, der Polizeiinspektion Schweinfurt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
des Landratsamtes und der Kommunen in den verschiedenen beteiligten Bereichen.
Die Mitarbeiter meines Hauses sind bei Ihnen allen auf offene Ohren für die Notwendigkeit und Dringlichkeit der Schaffung einer Gemeinschaftsunterkunft hier an diesem Ort
gestoßen. Ganz besonders möchte ich an dieser Stelle den Vertreter des Zweckverbandes RMG - Wasserversorgung Rhön-Maintal- Gruppe - begrüßen, denn das Thema
Wasserversorgung hat ja die Öffentlichkeit und die Vertreter der Medien, die ich zu dieser heutigen Eröffnung ebenfalls sehr herzlich begrüßen möchte, ganz besonders interessiert. Schließlich ist es nicht so ohne weiteres nachvollziehbar, dass die aus eigenem Brunnen gespeiste Wasserversorgung für die US-Soldaten nicht für die Versorgung eines Unterkunftsgebäudes für Asylbewerber ausreichen soll. So ist das aber nun
einmal: Die US-Streitkräfte haben und hatten ihre eigenen Vorschriften und Regeln zu
beachten. Die Anforderungen an das Trinkwasser in Bayern sind andere und insofern
beim Betrieb einer staatlichen Einrichtung, nämlich Gemeinschaftsunterkunft, jedenfalls
zu beachten. Zudem betrieb die US-Army ein integriertes Wasserversorgungssystem
für das gesamte riesige Kasernenareal, dessen Weiterbetrieb für die ja nur punktuelle
Nutzung hier am Rande des Geländes nicht sinnvoll gewesen wäre.
Besonders begrüßen möchte ich Sie, Herr Pfarrer Keßler-Rosa, für die Diakonie
Schweinfurt, die hier auf dem Gelände die Asylsozialberatung übernehmen wird. Auch
Ihnen ganz herzlichen Dank für das Engagement und die Bereitschaft dazu.
Lassen Sie mich kurz auf die Entstehungsgeschichte dieser Gemeinschaftsunterkunft
eingehen, die ursprünglich ja einmal als Notunterkunft geplant war. Notunterkunft desPressesprecher:
Johannes Hardenacke
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halb, weil man nach dem Abzug der US-Streitkräfte im vergangenen Jahr davon ausging, die Gebäude relativ schnell für die Zwecke der Aufnahme von Asylsuchenden
nutzbar machen zu können. Ähnlich verhält es sich bei Teilen der Ledward Barracks in
Schweinfurt, auf deren Areal die Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Unterfranken entstehen soll. Bereits am 8. September des vergangenen Jahres hat es erste
Gespräche über eine Nutzung als Notunterkunft in der Regierung von Unterfranken gegeben. Etwa eine Woche später folgte ein erster Besichtigungstermin mit der Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten, der Immobilien Freistaat Bayern, dem Staatlichen Bauamt Schweinfurt und weiteren Beteiligten. Bereits zwei Wochen später lag die
baufachliche Stellungnahme des Staatlichen Bauamtes Schweinfurt vor, die zu dem
Ergebnis kam, diese drei Gebäude, die wir heute in Betrieb nehmen, sind für die Unterbringung von Asylbewerbern baulich geeignet.
Anschließend musste bis zum Ende des Jahres im Wesentlichen planend gehandelt
werden, da das Areal von den US-Streitkräften noch nicht an die BIMA übergeben war.
In dieser Phase konnten wir die Frage der Wasserversorgung und bauliche Fragen klären. Erst am 16.12.2014 wurde die Liegenschaft von den US-Dienststellen an den Bund
übergeben. Am 12. Januar 2015 wurde der Mietvertrag zwischen dem Freistaat und
dem Bund geschlossen, bereits am 16. Januar wurde tatsächlich mit Umbauarbeiten
und der Errichtung des inneren Zaunes begonnen. Zu diesem Zeitpunkt war schließlich
auch klar, dass angesichts der zu investierenden Mittel (ca. 500.000.- € für die bauliche
Ertüchtigung und 165.000.- € für den Wasseranschluss) nicht mehr von einer Notlösung
im Sinne einer Notunterkunft die Rede sein kann, sondern eine staatliche Gemeinschaftsunterkunft für einen Zeitraum von fünf Jahren eingerichtet wird.
Ende März - auch dank des relativ milden Winters - konnten die Bauarbeiten im Wesentlichen abgeschlossen werden. Inzwischen ist auch der Wasserleitungsanschluss
hergestellt. Seitdem laufen die Hausanschluss- und Einrichtungsarbeiten, das Ergebnis
sehen wir heute: Die Gemeinschaftsunterkunft ist bezugsfertig eingerichtet, ab Morgen
können die ersten Asylbewerber einziehen.
Besonders freut es mich, dass sich im Vorfeld schon viele Bürgerinnen und Bürger aus
Geldersheim, aber auch den anderen umliegenden Gemeinden interessieren, wie sie
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Johannes Hardenacke
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die Asylbewerber hier unterstützen können. Ohne bürgerschaftliches Engagement wäre
es nicht möglich, die Menschen, die teilweise eine wochen-, ja monatelange, zum Teil
sogar über Jahre währende Flucht hinter sich haben, bei uns gebührend aufzunehmen.
Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle, dass sich das Diakonische Werk,
das im Landkreis und der Stadt Schweinfurt federführend in der Asylsozialberatung und
damit der professionellen Betreuung der Asylsuchenden engagiert ist, sofort bereit erklärt hat, eine Sozialarbeiterstelle einzurichten. Bei einer Einrichtung dieser Größenordnung ist es besonders wichtig, von Anfang an nicht nur eine funktionierende staatliche
Verwaltung, sondern auch professionelle Sozialbetreuung vor Ort zu haben, die von
vielen Ehrenamtlichen unterstützt wird.
Das gilt nicht nur für die 200 Menschen, die hier unterkommen werden, das gilt ebenso
für die momentan über 6.000 in ganz Unterfranken untergebrachten Asylbewerber. Und,
lassen Sie mich das an dieser Stelle sagen, wir stehen auch dieses Jahr vor großen
Herausforderungen. Dass die bisherige Prognose des Bundesamtes für Migration und
Flüchtlinge vom Februar 2015 deutlich nach oben zu korrigieren sein wird, wird bereits
allenthalben vermutet. Wenn sich die Entwicklung der ersten drei Monate dieses Jahres
verstetigt,
ist
für
das
gesamte
Bundesgebiet
mit
wesentlich
mehr
als
300.000 Asylbewerbern in diesem Jahr zu rechnen. Daher brauchen wir nicht nur neue
Gemeinschaftsunterkünfte, wir werden auch weiter Plätze in sog. Dezentralen Unterkünften brauchen, die von den Landratsämtern und Kreisfreien Städten akquiriert werden. Hier gilt mein Dank allen Beteiligten, den Bürgerinnen und Bürgern in den Gemeinden, die Asylbewerber aufnehmen, den politisch Verantwortlichen, die wie hier im
Landkreis Schweinfurt den Freistaat vorbildlich bei der großen Aufgabe und Herausforderung unterstützen. Mein Dank gilt auch den Verbänden und Organisationen, den kleinen Vereinen, Sportvereinen, Kirchengemeinden und allen, die hier zum Wohl der Asylsuchenden zusammenwirken.
Lassen Sie in Ihrem gedeihlichen Wirken nicht nach!
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