Eröffnung der 18. Bad Kissinger Gesundheitstage am 24. April 2015

DIE REGIERUNG
VON UNTERFRANKEN
TEILT MIT
- Es gilt das gesprochene Wort Grußwort von Herrn Regierungspräsidenten Dr. Paul Beinhofer
anlässlich der Eröffnung der 18. Bad Kissinger Gesundheitstage
am 24. April 2015 in Bad Kissingen
Anrede
Sehr gerne bin ich heute wieder Ihrer Einladung gefolgt und freue mich, mit Ihnen gemeinsam die 18. Gesundheitstage in Bad Kissingen eröffnen zu können.
Erneut stehen 2015 die Bad Kissinger Gesundheitstage unter dem Motto „Mach mit –
bleib fit!“ und betonen damit einerseits den gesundheitlichen Präventionsgedanken, andererseits aber auch den modernen Trend der „Wellness“, dem Wohlfühlen und Genießen des Lebens bei bester Gesundheit, kurz, der Lebensqualität.
Schon Johann Wolfgang von Goethe schrieb:
„Was nützet mir der Erde Geld? Kein kranker Mensch genießt die Welt!“
Die Bedeutung dieses Satzes unterstreicht auch die WHO – die Weltgesundheitsorganisation – mit Ihrer offiziellen Definition der Gesundheit:
„Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozia-
len Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.“
Pressesprecher:
Johannes Hardenacke
Postanschrift:
Regierung von Unterfranken
97064 Würzburg
Telefon: (09 31)3 80-11 09
[email protected]
Hausadresse:
Peterplatz 9
97070 Würzburg
Telefax: (09 31)380-21 03
http://www.regierung.unterfranken.bayern.de
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Jedoch, Gesundheit ist nicht selbstverständlich. Krankheiten können über die Menschen nahezu schicksalhaft hereinbrechen, wie es uns im letzten Jahr der Ebola- Ausbruch in Westafrika deutlich gezeigt hat.
Abgesehen von leicht übertragbaren und epidemischen Erkrankungen sind es in unserer Gesellschaft vor allem chronische Erkrankungen, die sogenannten „Zivilisationskrankheiten“ wie Bluthochdruck, Diabetes, Atemwegserkrankungen, Gefäß- und Tumorerkrankungen, die unser Leben, unsere Gesundheit und unsere Lebensqualität bedrohen.
„Gesundheit ist ein hohes Gut“ – diese Einschätzung teilen immer mehr Menschen.
Aber sie müssen auch aktiv dazu beitragen, das wertvolle Gut Gesundheit bis ins hohe
Alter zu erhalten.
Dies ist vor allem vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung unserer Bevölkerung zu sehen. Wir erfreuen uns einer ständig steigenden Lebenserwartung.
So werden in Bayern im Jahre 2025 ein Viertel der Bevölkerung über 65 Jahre alt sein
und 900.000 Menschen bereits über 80 Jahre.
Mit zunehmendem Alter jedoch steigen die Risiken für die oben erwähnten chronischen
Erkrankungen, nicht zuletzt als Folge jahrelangen sorglosen Umgangs mit unserer Gesundheit und dem lebensstilbedingten Ansammeln von Risikofaktoren.
Zahlreiche altersunabhängige Risikofaktoren, wie z.B. Rauchen, ungesunde Ernährung,
mangelnde Bewegung, hoher Alkoholkonsum verursachen hierbei immerhin 40 % der
Krankheitslast.
Die überwiegend lebensstilbedingten Risikofaktoren sollen durch Präventionsprojekte
der Bayerischen Gesundheitsinitiative Gesund.Leben.Bayern. gezielt aufgegriffen
und der Bevölkerung vermittelt werden.
Pressesprecher:
Johannes Hardenacke
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Regierung von Unterfranken
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Dabei stehen insbesondere die Handlungsfelder Gesunde Ernährung und Bewegung,
Verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol, Gesunde Arbeitswelt, psychische Gesundheit, Rauchfrei leben, sowie Gesundes Alter im Mittelpunkt der Gesundheitsinitiative.
Um den Bereich der Prävention und Gesundheitsvorsorge noch effektiver zu gestalten,
hat der Freistaat Bayern in der jüngsten Zeit viel in den Aufbau neuer Strukturen investiert.
Ein gutes Beispiel hierfür ist das Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung
am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Als neu geschaffenes
Sachgebiet im LGL ist es zuständig für Konzeption und Umsetzung der bayerischen
Präventionspolitik, Verbesserung der Vernetzung und Weiterbildung der Akteure im Gesundheitswesen sowie für die Evaluation der getroffenen Maßnahmen. Mit seiner Fachkompetenz steht das LGL im Übrigen auch den regionalen Akteuren im Gesundheitswesen landesweit mit Rat und Tat zur Seite. Beispielhaft hierfür ist das dort eingerichtete Kommunalbüro für ärztliche Versorgung, das insbesondere als Ansprechpartner für
Bürgermeisterinnen und Bürgermeister fungiert, die Hilfestellung bei Fragen der Sicherstellung der ärztlichen Versorgung benötigen.
Um das Thema der gesundheitlichen Prävention auch unmittelbar auf regionaler Ebene
voranzubringen, hat die Bayerische Staatsregierung des Weiteren das Förderprojekt
„Gesundheitsregion plus“ ins Leben gerufen.
Zur Optimierung der Gesundheitsversorgung und zur Verbesserung der Gesundheit der
Bevölkerung in der Region ist die gute Kooperation der dort ansässigen Akteure des
Gesundheitssystems von entscheidender Bedeutung. Denn eine verbesserte Vernetzung der Präventions- und Versorgungsangebote und der Akteure trägt zu mehr Effizienz, Wirksamkeit und Qualität im Gesundheitswesen bei.
Die zielgerichtete, sektorenübergreifende Zusammenarbeit erfordert dementsprechend
auch vor Ort geeignete Kommunikations- und Koordinationsstrukturen im Sinne passgenauer Lösungen. Diese sollen durch das Projekt „Gesundheitsregion plus“ gePressesprecher:
Johannes Hardenacke
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Regierung von Unterfranken
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schaffen und gefördert werden; zugleich sollen die bisher bestehenden Projekte „Gesunder Landkreis“ „Gesundheitsregion“ und „Regionale Gesundheitskonferenzen“ gebündelt werden.
Mehrere Landkreise in Unterfranken, darunter auch die beiden Bäderlandkreise Bad
Kissingen und Rhön-Grabfeld – in vorbildlicher kommunaler Zusammenarbeit mit einem
gemeinsamen Antrag –, haben sich für dieses Projekt beworben; der Landkreis Miltenberg hat bereits einen Förderbescheid erhalten.
Schließlich – und das nicht zuletzt – sind als weitere Impulse zur Stärkung sowohl der
Prävention als auch der Region die von Staatsminister Dr. Markus Söder im März 2015
vorgestellten Behördenverlagerungen in die Region Unterfranken zu nennen.
So werden, wie viele von Ihnen sicherlich wissen, künftig 100 Beschäftigte des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in dem in Bad Kissingen aufzubauenden „Haus für Gesundheitsmanagement“ tätig sein.
Auch im Landkreis Main-Spessart entstehen weitere 16 zusätzliche Arbeitsplätze durch
die dort geplante Ansiedlung des Krebsregisters Bayern.
Dass damit gerade der ländliche Raum in unserem Regierungsbezirk – und zwar speziell in Bezug auf den Gesundheitssektor – eine wichtige Stärkung erfährt, freut mich dabei ganz besonders. Denn von den Auswirkungen des demographischen Wandels sind
ja die ländlichen Regionen deutlich stärker betroffen als die Verdichtungsräume, insbesondere was den Einwohnerrückgang und den stark zunehmenden Anteil immer älter
werdender Menschen betrifft. Das spiegelt sich auch in der stärkeren Erhöhung des
Durchschnittsalters der Bevölkerung wider. Es liegt daher auf der Hand, dass in den
ländlichen Räumen gerade im Bereich der Gesundheitsvorsorge und -versorgung mehr
Handlungsbedarf entsteht als andernorts, den es künftig zu „managen“ gilt.
Betrachten wir die Definition des Begriffes Gesundheitsmanagement, erkennen wir das
gesundheitspolitische Signal, das hier gesetzt wird:
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„Gesundheitsmanagement ist die planvolle Organisation mehr oder weniger
komplexer gesellschafts- und sozialpolitischer Maßnahmen zum Zwecke der Erhaltung und zum Ausbau der Gesundheit der Bevölkerung.“
Gesundheitsmanagement umfasst damit eine Vielzahl von Aufgaben und Funktionen
zum „Organisieren“ von Gesundheit, insbesondere in Form der Gesundheitsförderung.
Das Ziel ist letztlich die Stärkung gesundheitlicher Bewältigungsprozesse sowie die bedarfsgerechte Versorgung. Zur Umsetzung dieser Ziele muss eine breite Palette gesundheits- und sozialpolitischer Institutionen, wie Selbsthilfegruppen, Wohlfahrtspflege
bis zu den Institutionen der Kranken-, Unfall- und Rentenversicherung passgenau zusammenwirken. Gesundheitsmanagement integriert dabei auch verschiedenste Fachdisziplinen wie Sozialmedizin, Gesundheitsökonomie, Medizinrecht und Medizinsoziologie.
Ein „Haus für Gesundheitsmanagement“ zu errichten ist damit zum einen ein starker
Impuls für die herausragende Bedeutung der Gesundheitsvorsorge. Dass es gerade
hier in Bad Kissingen angesiedelt wird, sehe ich zum anderen als ausdrückliche Würdigung des bekanntesten deutschen Heilbades und seiner traditionellen Verpflichtung für
das Gesundheitswesen in all seinen Facetten.
Die inhaltliche Ausrichtung dieser Dienststelle des LGL hier in Bad Kissingen im Detail
ist von den Verantwortlichen nun zu entwickeln; gleichzeitig wird auch die staatliche
Bauverwaltung gefordert sein. Die Regierung von Unterfranken in ihrer Eigenschaft als
Bündelungsbehörde wird in enger Zusammenarbeit mit allen beteiligten Akteuren den
Aufbau des Hauses für Gesundheitsmanagement mitbegleiten.
Anrede,
Sie sehen, der Staat und die Akteure im Gesundheitswesen sind derzeit in der Gesundheitspolitik auf vielen neuen und innovativen Feldern zur Stärkung der Prävention und
der gesundheitlichen Vorsorge tätig.
Pressesprecher:
Johannes Hardenacke
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Umso mehr freut es mich, dass hier in Bad Kissingen auf regionaler Ebene seit vielen
Jahren die Gesundheitstage des Fördervereins Gesundheitszentrum Bad Kissingen als fest verankertes jährliches Angebot der gesundheitlichen Vorsorge eine Vorreiterrolle für aktuelle gesundheitspolitische Trends übernommen haben und damit weit
über die Region hinausstrahlen.
Im Regierungsbezirk Unterfranken sind die Gesundheitstage des Förderzentrums Bad
Kissingen längst als klassisches „ Good-Practice-Beispiel“ identifiziert und konnten deshalb von der Regierung von Unterfranken bisher mit über 90.000,- € gefördert werden.
Mit Ihrem vielseitigen Programm erreichen Sie alle Bevölkerungsschichten und jedes
Alter, sensibilisieren für wichtige Gesundheitsthemen und motivieren die Bevölkerung,
sich aktiv zu beteiligen.
Das Programm bietet dabei traditionsgemäß eine solche Fülle von Vorträgen und Veranstaltungen aus den unterschiedlichsten Bereichen von Gesundheit und Gesundheitsvorsorge, dass für jeden Besucher interessante Informationen und Mitmachaktionen zu
finden sind.
Ich wünsche daher den diesjährigen Gesundheitstagen viel Erfolg und bedanke mich
bei allen, die an der Organisation dieser Veranstaltung beteiligt sind, sehr herzlich für
ihren wichtigen Beitrag zur Stärkung des „Gesundheitsstandortes“ Bad Kissingen und
damit auch der Gesundheitsregion Bäderland Bayerische Rhön.
Mit der Unterstützung der Regierung von Unterfranken können Sie auch weiterhin rechnen!
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Johannes Hardenacke
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