MarktBlick | Perspektiven über Märkte und Anlageklassen

MarktBlick | Perspektiven über Märkte
und Anlageklassen
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31.03.2015
Wasser marsch! EZB öffnet ihre Geldschleusen
Performanceübersicht nach Anlageklassen
Renten
Wertentwicklung seit Jahresanfang
Wertentwicklung März 2015
iBoxx Bundesanleihen 1-10 J.
1,00%
0,22%
iBoxx Euro Staatsanleihen 1-10 J.
1,51%
0,24%
iBoxx Euro Unternehmensanleihen
1,38%
iBoxx Euro High Yield
-0,17%
2,43%
-0,05%
DAX
22,03%
Aktien*
EuroStoxx 50
17,82%
S&P 500 in EUR
TOPIX in EUR
2,70%
24,74%
6,32%
18,53%
MSCI Emerging Markets in EUR
Alternatives
2,82%
13,86%
SMI in EUR
Währungen
(EU RPerformance)
4,95%
4,77%
15,31%
2,87%
EUR/USD
-11,30%
-4,15%
EUR/JPY
-11,00%
-3,76%
EUR/CHF
-2,27%
-13,23%
Rohstoffe (ex Agrar) in EUR
7,78%
Gold in EUR
-1,38%
12,68%
Immobilien in EUR
19,77%
1,81%
1,51%
* P erformanceindizes (T otal-Return-Indizes): P erformanceindizes zeigen die vollständige Wertentwicklung des dem Index zugrundeliegenden Wertpapierportfolios auf.
Dividendenausschüttungen und Kapitalmaßnahmen werden berüc ksichtigt.
Abb. 1: Wertentwicklung ausgewählter Anlageklassen
Stand 31.03.2015
Historische Renditeangaben und Finanzszenarien sind keine Garantie für laufende oder zukünftige Ergebnisse.
Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen
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I. Wirtschaftsausblick – Die monetäre Flutung beginnt
Die Europäische Zentralbank (EZB) läutet eine neue Ära in der Eurozone ein: Am 9. März hat die Notenbank mit ihrem
großangelegten Kauf von Staatsanleihen begonnen. Pro Monat wollen die Währungshüter 60 Milliarden Euro an
frischem Geld in die Märkte pumpen und das mindestens bis September 2016. Mit dem Billionen-Programm soll die
Wirtschaft im Euroraum angekurbelt und die zuletzt gefährlich niedrige Inflation angeheizt werden. Für ihr neuestes
Anti-Krisen-Paket druckt die EZB frisches Geld und kauft damit Wertpapiere. Fachleute nennen dies quantitative
Lockerung oder schlicht „QE“ („Quantitative Easing“). Im Idealfall fließt das überschüssige Geld über die
Geschäftsbanken, denen die Zentralbank die Staatsanleihen abkaufen will, in Form von Krediten an Unternehmen und
private Endverbraucher. Dies könnte Konsum und Investitionen anschieben und so die maue Konjunktur in Schwung
bringen. Läuft alles nach Plan, gießt die quantitative Lockerung der EZB - getreu dem neuen geldpolitischen Motto
„Wasser Marsch!“ - tatsächlich Wasser auf die euroländischen Konjunkturmühlen.
Dienstleistungsgewerbe übernimmt das konjunkturelle Ruder
60
55
50
45
40
35
30
2007
2008
2009
2010
Einkaufsmanagerindex Industrie
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor
Abb. 2: Entwicklung der Frühindikatoren in der Eurozone
Stand: 31.03.2015
Historische Renditeangaben und Finanzszenarien sind keine Garantie für laufende oder zukünftige Ergebnisse.
Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung
Ein Blick auf das aktuelle konjunkturelle Umfeld in der Eurozone zeigt, dass Mario Draghis monetäre Flutung durchaus
auf fruchtbaren Boden treffen könnte. Der Konjunkturmotor hat zuletzt wieder etwas Fahrt aufgenommen, was sich
beispielhaft an der graduellen Erholung der zuvor arg gebeutelten Arbeitsmärkte ablesen lässt. Zwischen Mitte 2008
und Mitte 2013 war die Arbeitslosenquote der Währungsunion von knapp 7 % auf 12,1 % emporgeschnellt, der
Arbeitsmarkt stand in dieser Zeit förmlich „unter Wasser“. In Spanien und Griechenland lagen die Quoten deutlich über
25 %, die Jugendarbeitslosigkeit belief sich zeitweise sogar auf mehr als 50 %. Damit einher gingen sinkende
Lohneinkommen und rückläufige Konsumausgaben – Gift für die gesamtwirtschaftliche Nachfrage.
Dieser Teufelskreis ist mittlerweile durchbrochen. Zunächst stabilisierte sich die Arbeitslosenquote im Euroraum auf
ihrem Rekordniveau von 12 %, um im Laufe des Jahres 2014 in einen flachen, aber stetigen Abwärtstrend
überzugehen. In Folge dessen konnte auch der Verfall der Nominallöhne gestoppt werden. Hinzu kam der deutliche
Rückgang der Inflationsraten, der den Realeinkommen einen zusätzlichen Schub versetzte. Die Verbraucher spürten
sehr schnell, dass sich die Schlinge um den Hals zu lockern begann und ließen sich nicht lange bitten: Hand in Hand mit
besseren Umfragedaten zum Konsumklima schossen die PKW-Neuzulassungen in die Höhe, auch der Einzelhandel
erlebt seitdem eine regelrechte Blüte. Im Februar lagen die Umsätze um 3,7 % über dem Vorjahresniveau, das ist der
stärkste Anstieg seit zehn Jahren!
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Kein Wunder, dass auf Unternehmensseite derzeit vor allem das konsumnahe Dienstleistungsgewerbe floriert. Der
korrespondierende Einkaufsmanagerindex überholte Anfang 2014 sein Industriependant und hat mit 54,3 Punkten im
März den höchsten Stand seit vier Jahren erreicht (siehe Abbildung 2). Dank gut gefüllter Auftragsbücher blicken die
Unternehmen in diesem Sektor so zuversichtlich in die Zukunft wie schon lange nicht mehr. Damit hat die
Binnenwirtschaft das konjunkturelle Ruder in der Eurozone übernommen.
Der Außenhandel hinkt dagegen etwas hinterher, allerdings beginnt sich auch dort der Ausblick allmählich aufzuhellen.
Das Exportgeschäft kommt – dank Euro-Schwäche – langsam in Schwung, die Auftragslage bessert sich und die
Lagerbestände gehen zusehends zurück. Doch trotz dieser Besserung glauben wir nicht, dass die Industrie und der
Außenhandel in naher Zukunft ihre angestammte Rolle als Wachstumslokomotive im Euroraum einnehmen werden –
der Zug ist auf dem binnenwirtschaftlichen Gleis längst abgefahren.
In Summe macht der Vergleich zwischen den euphorischen Konsumdaten und den (noch) verhaltenen Industrie- und
Exportdaten klar, dass das übliche europäische Konjunkturmuster derzeit auf dem Kopf steht. Während normalerweise
zunächst die Export- und Investitionsnachfrage vorauseilt und die Konsumnachfrage dann etwas schleppend
hinterherhinkt, ist es dieses Mal genau umgekehrt. Der Private Konsum hat klar die Führungsrolle übernommen.
Nichtsdestotrotz sind wir für den weiteren Jahresverlauf zuversichtlich, dass auch die beiden anderen Komponenten
nachziehen werden. Spätestens zur Jahresmitte sollte der Konjunkturmotor der Währungsunion dann gleichmäßig auf
allen Zylindern laufen und auf Jahressicht ein Wachstum von rund 1,5 % ermöglichen. Damit würde Euroland – auch
dank Marios Draghis monetärer Flutung – wieder oben auf der Wachstumswelle schwimmen.
II. Anleihenmärkte – EZB-Käufe treiben Euroland-Renditen zu immer neuen Rekorden
Die Partystimmung an den Anleihenmärkten hält dank anhaltend freundlicher Notenbankpolitik auch weiterhin an. Vor
allem die europäischen Anleihenmärkte jagen weiter von Rekord zu Rekord, wobei der Startschuss zum größten
Anleihenkaufprogramm einer europäischen Zentralbank am 9. März die ohnehin schon gute Stimmung nochmals
verbesserte. Mit den monatlichen Anleihenkäufen von 60 Mrd. €uro tritt die EZB ab sofort als mächtigster
Marktteilnehmer in den Wettbewerb mit privaten Kapitalsammelstellen um eine begrenzte Anzahl liquider Anleihen am
europäischen Markt. Bundesanleihen konnten im Monatsverlauf die besten Ergebnisse erzielen, wobei die Renditen 10jähriger Papiere zwischenzeitlich auf 0,17 % gesunken sind und Anleihen bis zu 7 Jahren sogar negative Renditen
„abwerfen“. Aber auch Anleihen der EU-Peripherie lieferten wiederum erfreulich positive Ergebnisbeiträge. Wie groß der
Anlagenotstand zwischenzeitlich in Europa geworden ist, zeigt die Tatsache, dass in der Schweiz erstmals in der
Geschichte Anleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren mit einer negativen Rendite emmitiert werden konnten, eine
Situation, von der selbst Japan als „Mutterland“ niedriger Zinsen noch deutlich entfernt ist. Auch US-Treasuries erzielten
nach marktfreundlichen Signalen der US-Notenbank Fed erfreuliche Wertsteigerungen. Bei Unternehmens-, High Yieldund Schwellenländeranleihen dagegen kam es erstmals seit längerer Zeit wieder zu leichten Gewinnmitnahmen.
Unverändert dominieren die Notenbanken mit ihrer extrem kapitalmarktfreundlichen Geldpolitik das Geschehen an den
globalen Anleihenmärkten. Auch im März haben erneut zehn Notenbanken weltweit an der Zinsschraube gedreht.
Lediglich in Brasilien kam es zu einer Leitzinserhöhung, alle übrigen Notenbanken haben ihre Leitzinsen wie schon in
den Monaten zuvor nochmals nach unten angepasst, wobei die Schweizer Nationalbank mit nun -0,75 % unverändert
globaler „Rekordhalter“ bleibt. Die EZB lieferte mit dem Beginn ihres milliardenschweren Anleihenkaufprogramms das
wichtigste Highlight im abgelaufenen Monat, dessen künftige Tragweite die Anleger erst noch einschätzen müssen.
Unter dem Stichwort „Anlagenotstand“ verbunden mit der Frage, ob es künftig überhaupt noch ausreichend Anleihen
gibt, wenn die EZB jeden Monat 60 Mrd. €uro aus dem Markt nimmt, werden in den nächsten Monaten noch zahlreiche
Studien auf den Markt gelangen. Da zuletzt auch die US-Notenbank Fed vor dem Hintergrund rückläufiger
Wachstumsdynamik der heimischen Wirtschaft etwas zurückhaltender mit ihren Zinserhöhungsplänen für 2015
umgeht, kann die gute Stimmung an den Anleihenmärkten dank monetärer Flutung noch weiter anhalten. Trotzdem
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sollten sich die Investoren mit dem Gedanken mittelfristig steigender Zinsen vertraut machen. Auch wenn das
Zinsniveau im historischen Vergleich niedrig bleibt gehen wir davon aus, dass die Zinsen nicht nur in den USA, sondern
auch in Euroland am Jahresende 2015 oberhalb des aktuellen Niveaus liegen werden.
Die Frage nach der passenden Asset-Allokation in einer Welt mit einer wachsenden Anzahl von Anlagen mit negativen
Renditen ist nicht einfach zu beantworten. Wir bleiben bei unserer Auffassung, wonach möglichst breite Diversifizierung
auch im aktuellen Marktumfeld die beste Antwort bleibt. Auch wenn der „Schmerz“ negativer Renditen zunehmend
größer wird, halten wir aktuell ein Grundinvestment im „Core“-Bereich Staatsanleihen als Versicherung für mögliche
künftige Risiken unverändert als notwendig, auch wenn diese Versicherung den Investor Geld (Rendite) kostet.
Beimischungen aus dem Spreadbereich der EU-Peripherie sowie Unternehmens-, High Yield- und Schwellenländeranleihen generieren auch weiterhin einen Zusatzertrag. Anleiheninvestoren müssen sich aber auf zunehmend niedrigere
Erträge bei gleichzeitig steigender Volatilität in allen Marktsegmenten einstellen.
Bundesanleihen und US-Staatsanleihen im Vergleich
(Renditeentwicklung in %)
4,0
3,5
3,0
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0,0
-0,5
2010
2011
5-j. US-Anleihen
Abb. 3: Renditeentwicklung ausgewählter Staatsanleihen gegenüber deutschen Bundesanleihen.
2012
2013
10-j. US-Anleihen
2014
5-j. Bundesanleihen
Stand: 31.03.2015, Schlusskurse
2015
2016
10-j. Bundesanleihen
Quelle: Bloomberg-Daten, eigene Berechnungen
III. Aktienmärkte – Europäische Börsen profitieren von EZB-induzierter Jagd nach Rendite
Und täglich grüßt das Murmeltier! Wie im amerikanischen Filmklassiker war auch am Aktienmarkt ein seit Jahresbeginn
wiederkehrender Rhythmus zu sehen. Vor allem für die europäischen Aktienmärkte standen die Ampeln im März nach
wie vor auf grün. So verzeichnete der deutsche Aktienindex DAX als Primus einen Wertzuwachs von 4,95 % dicht gefolgt vom europäischen Aktienindex EuroStoxx 50 mit 2,82 %. Auch außerhalb Europas war für einen Euro-Investor der
Monat März ein guter Aktienmonat. Vor allem der japanische Topix bereitete hier mit 6,32 % in EUR sehr viel Freude,
aber auch der amerikanische Aktienmarkt S&P 500 und die Emerging Markets konnten in EUR gerechnet mit 2,70 %
und 2,87 % einen schönen Zugewinn verbuchen. Betrachtet man sich die internationalen Börsen in der Heimatwährung,
so relativiert sich diese positive Wertentwicklung jedoch und die beiden letztgenannten Börsen verzeichneten sogar
negative Monatsrenditen. Wieder einmal profitierte der Euro-Investor von einem sich abschwächenden Euro gegenüber
dem US-Dollar sowie dem japanischen Yen. Nach wie vor werden die Aktienmärkte von geldpolitischen Maßnahmen
beeinflusst, vor allem die Notenpresse der EZB und der japanischen Notenbank versorgt die Märkte weiterhin mit hoher
Liquidität. Diese überschüssige Liquidität wird auf der Suche nach Rendite aufgrund der Alternativlosigkeit an den
Anleihenmärkten verstärkt in Aktien geleitet. So rentieren selbst risikoreichere Unternehmensanleihen weit unter dem
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„Aktienzins“, der aufgrund der stabilen und zum Teil sehr hohen Ausschüttungsquoten bei Dividendentiteln zwischen
zwei und drei Prozent liegt. Die Bewertungen der einzelnen Aktienindizes sind zwar historisch gesehen schon sehr hoch
und liegen überwiegend über ihren zehnjährigen Durchschnitten, dennoch sollte die startende Berichtssaison bei den
Unternehmen insbesondere diesseits des Atlantiks für eine Unterstützung dieser Bewertungen sorgen. Es bleibt spannend, inwiefern die Unternehmen von der Euro-Schwäche und dem Preisverfall an den Ölmärkten profitieren konnten.
In Summe bleiben die Aktienmärkte aber vor allem durch die weltweit weiterhin vorherrschende expansive Geldpolitik
der einzelnen Notenbanken unverändert beflügelt.
Wertentwicklung Aktienindizes in lokaler Währung
130
indexiert am 31.12.2014
125
120
115
110
105
100
95
31.12.14
31.01.15
DAX
EuroStoxx 50
Abb. 4: Wertentwicklung ausgewählter Aktienindizes
28.02.15
S&P 500
Stand: 31.03.2015 Schlusskurse
31.03.15
MSCI Emerging Markets
Quelle: Bloomberg-Daten, eigene Berechnungen
Historische Renditeangaben und Finanzszenarien sind keine Garantie für laufende oder zukünftige Ergebnisse.
IV. Währungen – Greenback weiter gefragt, Euro leidet unverändert unter der EZB-Politik
An den Devisenmärkten bleibt auch im März die anhaltende Schwäche der Gemeinschaftswährung das beherrschende
Thema. Zum mittlerweile neunten (!) Mal in Folge musste der Euro gegenüber dem USD im Monatsvergleich Boden
abgeben. Die ultralockere Geldpolitik der EZB, die im März nochmals mit dem angekündigten Start des Staatsanleihekaufprogramms der heimischen Notenbank untermauert wurde, brachte dem Euro einen Wertverlust von knapp 4,2 %
gegenüber dem Greenback ein. Aber auch im direkten Vergleich mit den übrigen G10-Währungen wurde wieder Boden
abgegeben. Schwächer war nur noch die Krone (Norwegen), bei der die Ölpreisentwicklung einer der Hauptbelastungsfaktoren bleibt. Obwohl auch die US-Fed zwischenzeitlich etwas zurückhaltender mit ihren Zinserhöhungsplänen für
2015 umgeht und die Wachstumssignale der US-Wirtschaft zuletzt etwas flacher wurden, was sich tendenziell positiv
auf den Eurokurs auswirken sollte, bleibt der Hauptfokus der Märkte auf die aktuelle EZB-Politik gerichtet. Selbst der
Yen konnte zuletzt gegenüber dem Euro punkten, obwohl auch hier die heimische Notenbank BoJ mit ihrer ultralockeren
Geldpolitik Druck auf die eigene Währung ausübt.
Die aktuelle Euro-Schwäche zeigte sich im Berichtsmonat auch bei der Entwicklung der meisten Schwellenländerwährungen. Lediglich der Real (Brasilien) gab trotz mehrfacher Leitzinserhöhung der heimischen Notenbank vor dem Hintergrund anhaltender rezessiver Tendenzen der brasilianischen Wirtschaft wieder deutlich an Boden ab. Die meisten
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übrigen Schwellenländerwährungen konnten teilweise recht deutlich gegenüber dem Euro an Wert zulegen. Dabei stand
neben den Währungen aus dem asiatischen Raum (Dollar-Stärke) auch der Rubel (Gewinnmitnahmen nach den kräftigen Kursverlusten 2014) im Mittelpunkt des Käuferinteresses.
Auch in den kommenden Monaten erwarten wir, dass die Politik von Notenbanken wie der EZB und der BoJ der Hauptrisikofaktor für den Euro und den Yen bleibt, sodass zumindest auf absehbare Zeit der Druck weiter anhalten könnte.
Obwohl wir davon ausgehen, dass geopolitische Risiken wie in Griechenland (Umschuldung?) oder der Ukraine letztendlich lösbar sind, bleibt hier insbesondere für die Gemeinschaftswährung zusätzliches Risikopotenzial bestehen.
Unverändert raten wir deshalb im aktuellen Marktumfeld zu Beimischungen von Währungen außerhalb des Euroraumes
und schätzen in diesem Zusammenhang in Europa das Britische Pfund und in Übersee den US-Dollar, für den neben der
auch weiterhin guten wirtschaftlichen Entwicklung nach wie vor der Status als globale Reservewährung Nummer Eins
spricht. Den japanischen Yen stufen wir auch weiterhin als strukturell nicht kaufenswert ein.
V. Alternative Anlagen
Rohstoffe – … wie gewonnen, so zerronnen
Die Rohstoffmärkte befinden sich nach den starken Verlusten des Vorjahres weiterhin in einer Bodenbildungsphase und
zumindest auf USD-Basis hat der breite Rohstoffindex ex Agrar seine Tiefs vom Januar und Februar zur Monatsmitte
des abgelaufenen Monats noch einmal getestet. Aus Sicht eines Euro-Investors kam es zu einer Konsolidierung nach
dem währungsbedingten Anstieg seit Jahresbeginn. Hauptverantwortlich war einmal mehr der Rückgang des Energiesektors, der lediglich durch einen kurzen „Zwischensprint“ aufgrund des Konflikts zwischen Saudi-Arabien und dem
Jemen gegen Monatsende einen noch größeren Verlust vermeiden konnte. Jemen ist mit seiner sehr geringen Ölförderung von nur 100.000 Barrel pro Tag als Produzent unbedeutend, aber die geographische Lage mit der Meerenge Bab
el-Manded, einem wichtigen Knotenpunkt im Öltransport, verleiht dem Land eine gewisse Bedeutung als Transitland.
Im Markt hat sich aber wieder schnell die Erkenntnis durchgesetzt, dass das Ölangebot nicht wirklich beeinträchtigt
wird und weiterhin weltweit ein massives Überangebot besteht. So stiegen die Öllager in den USA weiter auf den
höchsten Stand seit 1972. Positiv hervorzuheben waren im abgelaufenen Monat nur die Industriemetalle und Gold, die
insgesamt für den Euro-Investor eine positive Entwicklung verzeichneten.
Performancerückblick verschiedener Rohstoffindizes für März 2015
4%
3%
2%
1%
0%
-1%
-2%
-3%
-4%
-5%
-6%
3,23%
1,81%
-1,25%
-1,38%
-5,27%
Gold
Abb. 5: Performance nach Sektoren in Euro
Agrarrohstoffe
Industriemetalle
Stand: 31.03.2015 Schlusskurse
Historische Renditeangaben und Finanzszenarien sind keine Garantie für laufende oder zukünftige Ergebnisse.
Energie
DJ UBS Index ex Agrar
Quelle: Bloomberg-Daten, eigene Berechnungen
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Immobilien –Weiterhin Goldgräberstimmung
Nach einem fulminanten Start in das laufende Jahr haben auch die europäischen Immobilienaktien im März einen Gang
zurückgeschaltet, befinden sich aber immer noch in einem schönen Aufwärtstrend und konnten auch im abgelaufenen
Monat noch einmal um 1,51 % zulegen. Die Haupttreiber sind weiterhin die üppige Liquidität und das extrem niedrige
Zinsniveau, das durch die monatlichen Anleihenkäufe der EZB auf absehbare Zeit auch so bleibt. Dies ändert aber
nichts an der Tatsache, dass manche Bewertungen bereits wieder ein Niveau erreicht haben, das Erinnerungen an das
Jahr 2007 weckt. Gewinne laufen lassen und Stoppmarken nachziehen bleibt also weiterhin das Gebot der Stunde.
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