Peter Praet überzeugt nicht Auf der WELT-Währungskonferenz am 23. April 2015 in Berlin, die traditionell seit fünf Jahren in Zusammenarbeit mit der Stiftung Familienunternehmer durchgeführt wird, wurde der Vortrag von dem Chefökonom der EZB Peter Praet mit Spannung erwartet. Praets Ausführungen liefen zeitlich völlig aus dem Ruder und berührten viele Gebiete, insbesondere die Prognose der EZB für das künftige Wachstum in der Eurozone. Hier war seine Vorhersage realistisch. Es ginge im Durchschnitt langsam bergauf, auch wenn sich die Wirtschaft nicht so schnell erhole, wie dies in den USA der Fall sei. Die wirklich brennenden Themen der Konferenzteilnehmer wollte Praet aber nicht ansprechen: Wie geht es weiter mit Griechenland? Warum genehmigt die EZB von Woche zu Woche ein höheres Limit an ELA-Krediten? Ganz zu schweigen von der Untätigkeit der EZB als Bankenaufsicht gegenüber den vier Großbanken in Griechenland. Nach einer ziemlich konfusen Darbietung eilte Praet - ohne weitere Fragen zu beantworten - aus dem Konferenzsaal, um, wie er sagte, pünktlich einen anderen Termin wahrnehmen zu können. Praet hinterließ beim Publikum einen genauso liebenswerten wie unverbindlichen Eindruck. Er scheint immer mehr der Mann zu sein, den die EZB vorschickt, um dem Publikum Sand in die Augen zu streuen, während die Macher im Hintergrund, das Tandem Nouy, Coeuré und Draghi zusammen mit seinem Notar Constancio, die Geschicke der EZB bestimmen. ____________________________________________________________________________ 10178 Berlin Hackescher Markt 4 E-Mail:[email protected] 75016 Paris 25 bis rue Jasmin Tel. 030-843 14 136 Internet: www.europolis-online.org Tel. 1- 76 90 68 77 Fax 030-843 14 137
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