Projektvorstellung „Interprofessionelles Handeln im Gesundheitswesen (IPHiGen)“ Das Projekt „Interprofessionelles Handeln im Gesundheitswesen“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum und dem Department für angewandte Gesundheitswissenschaften der Hochschule für Gesundheit. In gemeinsamen Lehrveranstaltungen bereiten sich 222 Studierende aus Pflege, Medizin, Hebammenkunde, Logopädie, Physio- und Ergotherapie auf ein gelingendes interprofessionelles Miteinander in der Patientenversorgung vor. Als einziges Lehrprojekt seiner Art in NRW wird „IPHiGen“ durch die Robert-Bosch-Stiftung im Rahmen von „Operation Team – Interprofessionelles Lernen in den Gesundheitsberufen“1 gefördert. Lernziele: Kernelement von IPHiGen ist die Zusammenarbeit der Studierenden aller Berufsgruppen in interprofessionell zusammengesetzten Kleingruppen-Teams, in denen jeweils alle Berufsgruppen vertreten sind. Folgende Lernziele werden verfolgt: - Vermittlung von Wissen und Wertschätzung gegenüber den Tätigkeitsbereichen und Kompetenzen der beteiligten Berufsgruppen - Reflexion der jeweiligen beruflichen Rollen und Verantwortungsbereiche - Aufbau einer effektiven und von gegenseitigem Vertrauen geprägten Kommunikationskultur Projektgruppe: Eine Gruppe aus lehrverantwortlichen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aller beteiligter Berufsgruppen steuert das Projektgeschehen, berät und entwickelt gemeinsam die Lehrkonzepte und kommuniziert die Diskussions- und Arbeitsergebnisse in die jeweiligen Lehrbereiche. Didaktik und Methodik: Das Lehrprojekt gliedert sich in vier thematisch aufeinander abgestimmte Unterrichtssequenzen, die den Nutzer/Patienten in den Mittelpunkt des gemeinsamen Lernens stellen: „Interprofessionelle Gesundheitsversorgung“, „Patientensicherheit“, „Nutzerorientierung“ und „Teamorientierung“. In der gemeinsamen Diskussion und Lösungsfindung von kritischen Fragen und schwierigen Alltagssituationen erwerben die Studierenden kooperative und kommunikative Kompetenzen für eine strukturierte und vertrauensvolle Zusammenarbeit im interprofessionellen Team. Struktur: Die Einbindung der Lehrveranstaltungen in den Lehrplan erfolgt an der Hochschule für Gesundheit modular in den jeweiligen Studiengängen, an der Medizinischen Fakultät werden sie in den Strang der „Ärztlichen Interaktion“ integriert. 1 http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/44092.asp Alle Studierenden des Gesundheitswissenschaften dritten der Semesters hsg des Departments (Studiengänge: für angewandte Ergotherapie, Logopädie, Hebammenkunde, Pflege und Physiotherapie) und alle Studierenden des achten Jahrgangs des Modellstudiengangs Medizin der RUB nehmen an dem Projekt teil. Beide Gruppen verfügen bereits über Einblicke in die praktische Tätigkeit der jeweiligen Berufsgruppe und haben in den praktischen Studienphasen (hsg) bzw. im klinischen Unterricht / Famulaturen (RUB) ein Bild von der interprofessionellen Zusammenarbeit in der Versorgungsrealität erhalten. Der Unterrichtsumfang beträgt 32 Unterrichtseinheiten, die in Selbstlern- und Präsenzzeiten abgeleistet werden. Die insgesamt 23 Kleingruppen á neun bis zehn Studierenden werden von praxiserfahrenen Lehrenden beider Hochschulen begleitet und betreut. Die Kleingruppen arbeiten über den ganzen Projektzeitraum zusammen und werden von der gleichen Lehrkraft betreut, um einen vertrauensvollen Austausch zwischen den Studierenden zu ermöglichen. Die Lehrenden erhalten im Vorfeld eine Projekteinführung und sind verpflichtend während des Projektes an zwei Reflexionsseminaren teilzunehmen, deren Ergebnisse in die Evaluation einfließen werden. Evaluation und Prozessbegleitung: Die Evaluation der Lerneinheiten wird aus unterschiedlichen Perspektiven von Studierenden und Lehrenden sowohl mit quantitativen als auch qualitativen Forschungsmethoden erfolgen (standardisierte Fragebögen und Fokusgruppen). Der Lernprozess der interprofessionellen Kleingruppen unterliegt einem engmaschigen Monitoring durch die Projektgruppe und fließt mit in den Evaluationsbericht ein. Projektende: Die Lerneinheiten enden im Sommersemester 2015. Im Anschluss erfolgt die Analyse und Auswertung der erhobenen Daten. Eine Fortsetzung der Lehrkooperation beider Hochschulen ist beabsichtigt. Kontakt Kathrin Klimke-Jung Anna Christina Nowak Ruhr-Universität Bochum Zentrum für Medizinische Lehre MA 0/43 Universitätsstr. 150 44801 Bochum Tel: 0234 / 32-23970 E-Mail: [email protected] Hochschule für Gesundheit Department für angewandte Gesundheitswissenschaften Universitätsstr. 105 44787 Bochum Tel: 0234 - 77727-684 Email: [email protected]
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