Protokoll der Fachtagung für Literatur- und Medienpädagogik am 13. und 14.11.2008 in der Diako-Tagungsstätte in Augsburg Donnerstagvormittag: Workshop mit Michael Gurt: „Castingshows und Reality-Dokus. Pseudorealität und fragwürdige Vorbilder Donnerstagnachmittag: Tagungsbeginn für die nächste Fachtagung sollte um 9.30 Uhr (Begrüßung) sein, der Programmbeginn um 10.00 Uhr folgen. Eventuell sollten Referenten auch erst für das Nachmittagsprogramm eingeplant werden. Herr Eckehard Hager wird sich um ein Tagungshaus kümmern, in Nürnberg, das von der Mehrheit als zentraler und damit bester Ort für die Fachtagung angesehen wird. Als Termin wird der 8./9.10., als Ausweichtermine der 22./23.10. und 12./13.11. angestrebt. Gewünschte Themen: 1. Kinder- und Jugendmedienschutz (Referentin vielleicht Martina Mühlberg) 2. Lyrik und Bilderbuch für das Krippenalter (eventuell mit Ausweitung auf andere Medien und unter Einschluss der Gehirnforschung) (Referenten: Bibliotheken, Frau Ulich, Frau Heuer) In der anschließenden Diskussion wird gefragt, was ist die Aufgabe der Medienpädagogen in der Fachakademie sei? Folgende Aspekte werden angesprochen: - Medienpädagogen sollen (aktuelle) Schwerpunkte aufgreifen und bearbeiten, z.B. die Dramaturgie eines Films. - Dem Einwurf, Medienpädagogik sei in erster Linie Aufgabe der Eltern, wurde entgegengehalten, dass die Erzieher teilweise Elternaufgaben übernehmen und außerdem auch Eltern beraten müssen. - Das eigene Medienverhalten der Studierenden sei zu thematisieren, auch geschlechterspezifische Unterschiede, auch damit die ErzieherInnen das jeweilige andersgeschlechtliche Verhalten kennen. - Die Studierenden sollen einen eigenen Anspruch bzgl. der Medien entwickeln bzw. dazu befähigt werden. - Die Studierenden sollen die aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen kennen und einen Standpunkt dazu entwickeln. - Die Studierenden sollen befähigt werden ein angemessenes Handlungskonzept für die Prüfungen entwickeln zu können. - Die Studierenden sollen grundlegende Methoden kennen, z.B. für die Verarbeitung von Medienerlebnissen. - Den Studierenden muss der Unterschied zu anderen Fächern klar werden. - Die Handlungssituationen in den Prüfungen sind keine realistischen pädagogischen Situationen. - Fragestellungen der Medienpädagogik sind nicht zu trennen von der allgemeinen Pädagogik. Nahtlos anschließend werden Überlegungen zu den Prüfungen diskutiert: - Es kommt die Frage auf, ob in den Handlungssituationen der Prüfung auch Handlungskonzepte für Einzelförderungen betroffener Personen entwickelt werden dürfen oder ob immer die ganze Gruppe gefördert werden muss. Hier stehen zwei Meinungen gegenüber: 1. Das Handlungskonzept muss die gesamte Situation mit allen erwähnten Personen berücksichtigen, im Sinne eines Spiels, das niemand ausschließt. 2. Die Situation stellt eine Momentaufnahme dar mit viel Handlungsbedarf. Daraus ist eine sinnvolle Auswahl zu treffen, für die dann ein Konzept zu entwickeln ist. - Es wird der Wunsch geäußert, sich nicht auf Problemfälle zu beschränken, sondern den normalen Medienalltag zu berücksichtigen. - Es sollte auch inhaltliches Wissen über die Medien gefordert sein. - Über die Frage der Ausweitung der Handlungssituationen wurde kein Konsens erzielt. - Die häufig in die Prüfungen eingebauten „Migranten“ sollten nicht defizitär gesehen werden, sondern als Chance. - Ein Handlungskonzept besteht immer aus den 6 Schritten, umfasst also auch die Analyse des Handlungsbedarfs und die Aufstellung von Zielen. - Die Zweigliedrigkeit der Aufgabenstellungen ist verbindlich. - Der Lehrplan gibt die zu behandelnden Medien vor. Anschließend wird angemahnt, dass der Zeitumfang von LMP (3 Stunden) keine weitere Ausweitung der Prüfungsthemen und –anforderungen (z.B. um den Bereich Kinderkrippe) erlaube. Aus Zeitmangel und wegen zunehmender formalistischer Anforderungen kämen die Primärquellen zu kurz. Es wird aber auch eingeworfen, das Denken sei oft zu lehrerzentriert. Es gehe darum, den Studierenden Lernkompetenz zu vermitteln, anstatt zu glauben, die Studierenden wüssten am Ende nur das, was der Lehrer gesagt habe. Es wird schließlich die Forderung gestellt, LMP aufgrund der zunehmenden Vielfalt an Medien und der in den Abschlussprüfungen neu hinzugekommenen Medienerziehung im Krippenbereich stundenmäßig auszudehnen. Das stößt auch auf Widerspruch, da die Stunden anderen Fächern weggenommen werden müssten, was z.B. auf Kosten der gerade auch aus medienpädagogischer Sicht unverzichtbaren Bewegungserziehung erfolgen könnte. Die Anwesenden beauftragen daraufhin die Koordinatoren, auf dem nächsten Koordinatorentreffen darauf zu dringen, „die Rahmenbedingungen für das Fach LMP zu verbessern“. Das könnte zum Beispiel in Form einer zusätzlichen Stunde, in Form einer Teilung der Kurse im Fach LMP oder in Form von verpflichtenden „Übungen zu Medien“ (z.B. im Krippenbereich) bestehen. Freitag: Workshop mit der Märchenerzählerin Andrea Gonze Protokoll: Christoph Mößbauer
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